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Münzen aus Amerika – die United States Mint

Münzen der United States Mint in Gold und Silber

Im April 1792 schuf der Kongress der USA die gesetzlichen Grundlagen für eine nationale Münzprägestätte, in der es möglich sein sollte, Goldmünzen, Silbermünzen und Kupfermünzen zu produzieren: Die United States Mint entstand. Es wurde ein passendes Gebäude in der damaligen Hauptstadt Philadelphia errichtet.

Die Münzproduktion startete 1793 mit den halben Groschen aus Silber. Es folgten Cents und Half-Cents aus Kupfer. Von diesen Umlaufmünzen wurden im März desselben Jahres die ersten 11.778 ausgeliefert. Die Produktion von Silbermünzen begann ein Jahr später und die Goldprägung startete 1795.

Der Prägeprozess war langsam. Durch die damaligen Maschinen war es üblich, dass jede Presse nur wenige Münzen pro Minute produzierte. Die hergestellten Münzen konnten den Bedarf an Umlaufmünzen nicht decken, daher erlaubte der Kongress bestimmten ausländischen Münzen, die seit der Kolonialzeit im Umlauf waren, weiterhin als gesetzliches Zahlungsmittel zu gelten. 1801 ging die Prägestätte dazu über, ebenfalls Silber- und Bronzemedaillen zu produzieren. Diese galten als Zeichen des Friedens und wurden beispielsweise an Indianerhäuptlinge und deren Krieger überreicht.

Modernisierung der Herstellung

1816 wurden die ersten Walzen und Schneidpressen entwickelt, die von einer Dampfmaschine angetrieben wurden. 1833 beauftrage die Münzanstalt daraufhin Franklin Peale, zu europäischen Münzstätten zu reisen, um deren Prozesse kennen zu lernen, zu beobachten und zu verstehen. Er brachte Ideen für die Weiterentwicklung und Ausrüstung der US-amerikanischen Münzproduktion mit. Zwei Jahre nach seiner Rückkehr baute man die moderneren dampfbetriebenen Prägepressen nach europäischem Vorbild. Diese erhöhten die Produktionszahlen stark. Jede Presse konnte etwa 100 Münzen pro Minute herstellen. 1835 wurden drei weitere Zweigstellen gegründet: New Orleans („O“), Charlotte („C“) und Dahlonega („D“). In Verbindung mit diesen Eröffnungen und der neuen Herstellungsweise brachte man die Münzprägung auf das Niveau, das für den Umlauf des Landes erforderlich war. 1857 wurden daraufhin alle ausländischen Münzen aus dem Umlauf verboten. Heute arbeitet die Prägestätte mit dem gleichen grundlegenden Prozess, jedoch wurden die Maschinen mit modernen computergesteuerten Systemen ersetzt. Eine Umlaufmünzenpresse produziert nun mit einer unglaublichen Geschwindigkeit: 750 Münzen pro Minute. Die Prägestätte in Philadelphia kann also 47.250 Umlaufmünzen pro Minute produzieren, wenn alle 63 Pressen in Betrieb sind.

Anlagemünzen der United States Mint

1849 wird die Herstellung von Golddollars und Double Eagles autorisiert. 1863 wurde die nächste Zweigstelle in Nevada gegründet. 1864 wird die Prägung des 2-Cent-Stücks genehmigt und damit erscheint erstmals der Spruch „in God we trust“ auf einer Münze. 1866 wurde die Inschrift dann auch für weitere Gold- und Silbermünzen übernommen. Eine Ausnahme bildete der Groschen, da dieser zu klein ist. Die Inschrift findet man heutzutage beispielsweise auch auf der Anlagemünze American Eagle.

Münzen aus Gold und Silber mit der Inschrift "in god we trust"

Anfang September 1986 startet die Produktion dieser bekannten Anlagegoldmünze. Im Oktober desselben Jahres wird die 1oz Silbermünze American Eagle geprägt – die erste Anlagemünze aus Silber mit Anlagequalität, die von der United States Mint ausgegeben wird. 2006 erschien die jüngste Anlagemünze der USA. Der American Buffalo ist die erste 24 Karat Goldanlagemünze, die von der United States Mint aufgelegt wurde.

Tiger, Hund oder Schlange: Der chinesische Lunar-Kalender bestimmt die Motive einer Anlagemünzenserie

1996 startete die Lunar-Münzenserie der australischen Perth Mint, doch bereits 2.600 v. Chr. entstand der chinesische Lunar-Kalender. Basierend auf diesem Mondkalender entwickelte sich das traditionelle Klassifizierungsschema der zwölf Tierkreiszeichen und die Lunar-Münzserie zeigt jährlich das entsprechende Tier. 

Der chinesische Lunar-Kalender entspricht, anders als unsere gängigen Kalender, nicht Monaten, sondern zwölf Jahren. Traditionell beginnt er mit der Ratte, gefolgt von Ochse, Tiger, Kaninchen, Drache, Schlange, Pferd, Ziege, Affe, Hahn, Hund und Schwein. Den Tieren werden Eigenschaften zugeschriebenen – diese sollen sowohl das entsprechende Jahr als auch die in diesem Zeitraum geborenen Menschen beeinflussen.

Eigenschaften der Tierkreiszeichen

So gilt der Tiger als mutig und konkurrenzfähig, selbstsicher und voller Lebensfreude.
Ochsen wiederum stehen für Zuverlässigkeit, Ehrgeiz, Geduld, Sicherheit und Verantwortungsbewusstsein.
Hasen sind vorsichtig, aber freundlich, liebevoll und schlau, zudem sehr harmoniebedürftig.
Drachen gelten als stark und temperamentvoll, sie neigen dazu aggressiv zu werden und arrogant zu wirken.
Die Schlange ist das Symbol für Weisheit. Ihnen ist Freundschaft wichtig, doch ist ihre größte Schwäche gleichzeitig der Neid.
Das Pferd ist lebhaft und energisch, es möchte frei sein und im Mittelpunkt stehen.
Ziegen stehen für Ruhe, Sanftmut, Mitgefühl und die Liebe zu allem Schönen.
Die Eigenschaften des Affen sind seine Verspieltheit, Neugier, Charme und sein Witz.
Der Hahn steht für Stolz und Fleiß.
Hunde sind treu und liebenswürdig, verschwiegen und nicht nachtragend.
Das Jahr des Schweins ist von Hilfsbereitschaft, Friede, Genuss und Ehrgeiz geprägt.
Zu guter Letzt gilt die Ratte als klug und neugierig sowie kreativ, mutig und abenteuerlustig.

Lunar I bis III aus Gold

1996 rief die australische Perth Mint die Lunar I Goldmünzenserie ins Leben, begonnen mit der Ratte. Die Motivseite zeigt jährlich jeweils ein Motiv des entsprechenden Tieres, die Rückseite präsentiert Queen Elizabeth II.
Die Erstausgabe erschien als 1oz, 1/4oz, 1/10oz und 1/20oz Münze, im Jahr 2000 folgten die 2oz und die 1kg Version.
Nach dem Verkaufserfolg der ersten Serie startete 2008 Lunar II wieder mit der Ratte.
Mittlerweile befinden wir uns, seit 2020, in der Lunar III Serie. Wieder zieren neue Abbildungen der Tiere die Motivseite der Goldmünzen.

Lunar I bis III aus Silber

Die erste Lunar-Münzserie aus Silber startete 1999, also 3 Jahre nach der goldenen Erstausgabe. Als erstes Motiv zeigt sich der Hase, gefolgt von Drache, Schlange, Pferd, Ziege, Affe, Hahn, Hund, Schwein, Maus, Ochse und Tiger. Gestartet wurde mit 1/2oz, 1oz, 2oz, 10oz und 1kg Münzen. 2004 wurde um 5oz und 500g erweitert und 2006 folgte die 10kg Version. 2010 endete die Lunar I Silbermünzserie, jedoch hatte 2008 bereits Lunar II begonnen, um die Ausgabeverzögerung von Lunar I auszugleichen. 2020 begann Lunar III, wie gewohnt, mit dem Motiv der Ratte.

Neben den klassischen Anlagemünzen werden, sowohl aus Silber als auch aus Gold, limitierte Sonderprägungen hergestellt. Dazu gehören: Bi-Metall-Prägungen, High Relief, Polierte Platte, Farbmünzen oder komplette Sets.

Lunarmünzen aus Platin

Seit September 2019 gibt es auch Platinmünzen innerhalb der Lunar-Serie. Es handelt sich um die erste Lunar Serie aus Platin, doch die Motive gleichen der Goldvariante von Lunar III. Gestartet wurde mit der Lunar III Platin-Maus 2020, gefolgt von der Ausgabe des Ochsen 2021 und dem aktuellen Motiv des Lunar III Tigers 2022. Das kommende Jahr 2023 ist dem Hasen gewidmet.

Investmentoption Münzen – Anlagemünzen und Sammlermünzen

Münzen dienen seit vielen Jahren nicht mehr nur als reines Währungsmittel zum Bezahlen der alltäglich anfallenden Kosten. Anlagemünzen sind Münzen, die speziell zu Anlagezwecken aus verschiedenen Edelmetallen hergestellt werden. Doch auch Sammlermünzen können für Investmentsuchende interessant sein.

Anlagemünzen

Dieser Münztyp wird nah am jeweiligen Edelmetallspot gehandelt und meist in einer großen Stückzahl hergestellt. Der Wert ist fast ausschließlich über den Wert des Edelmetalls bestimmt, somit unterliegen diese Münzen den Schwankungen der Edelmetallpreise. Steigt der Kurs, so ist die jeweilige Münze mehr wert – sinkt er, so sinkt auch der Münzwert. Anlagemünzen sind keine Investmentoption, mit der sich schnell viel Geld machen lässt, es handelt sich um eine langfristige Anlage zur Vermögensabsicherung und nicht zur Vermögensvermehrung.
Bekannte Beispiele für Investmentmünzen sind der südafrikanische Krügerrand, der American Eagle oder die kanadische Anlagemünze Maple Leaf.

Sammlermünzen

Sammlermünzen erscheinen in limitierter Stückzahl oder es handelt sich um seltene und alte Münzen, welche nicht mehr hergestellt werden. Der Wert der Münze orientiert sich nicht nur am Edelmetallpreis, sondern auch an der Seltenheit, Ausführung und Erhaltung. Sonderprägungen können einen relativ hohen Preis erzielen, wenn es sich um außergewöhnliche und seltene Exemplare handelt. Diese Investmentoption verlangt jedoch thematische Kenntnis und dient somit nicht als typisches Investment für die breite Masse. Oft ist das Sammeln eher ein Hobby und der Gewinn nebensächlich. Doch mit Fingerspitzengefühl und guter Kenntnis lassen sich durchaus Gewinne erzielen

Kauf und Verkauf von Münzen

Münzen sollten von seriösen Stellen gekauft werden, beispielsweise bei Edelmetallhändlern, Banken oder direkt beim Hersteller. Anonyme Käufe sind generell nur unter 2.000 € möglich, danach werden die Personalien festgehalten.

Steuern

Anlagegoldmünzen können mehrwertsteuerfrei erworben werden, sofern sie gewisse Voraussetzungen erfüllen. Der Feingehalt muss mindestens 900/1000 betragen. Sie müssen nach dem Jahr 1800 geprägt worden sein und damals oder heute in ihrem Herkunftsland als offizielles, gesetzliches Zahlungsmittel gedient haben. Der Verkaufspreis darf den reinen Goldwert nicht um mehr als 80% übersteigen. Waren die Goldmünzen über ein Jahr im Besitz des Käufers, so ist der Gewinn aus dem Verkauf ebenfalls steuerfrei.
Silbermünzen unterliegen nunmehr der Mehrwertsteuer von 19%, sofern es sich nicht um Sammlermünzen mit numismatischem Wert handelt und deren Wert nicht mindestens 250% über dem Materialpreis liegt.

Ein Koala auf Anlagemünzen in Gold, Silber und Platin

Koalas – die beliebten australischen Beuteltiere leben zwischen Eukalyptusbäumen. Seit 1988 sind die goldigen bärenähnlichen Tiere auch auf australischen Anlagemünzen zu bewundern.

Der Koala ernährt sich ausschließlich von Eukalyptusblättern und ist durch seine scharfen Krallen ein guter Kletterer, den man hoch über der Erde in Bäumen entdecken kann. Seine Jungen leben im ersten Lebensabschnitt im Beutel, sonst sind Koalas jedoch Einzelgänger. Seinen Namen hat das putzige Tier aus der Sprache der Aborigines, bei welcher „Koala“ mit „kein Wasser“ oder „trinkt nicht“ übersetzt werden kann. Tatsächlich nimmt der Koala seine benötigte Flüssigkeit nur durch seine Nahrung auf. Jedes Jahr sind neue Motive des Koalas auf Anlagemünzen der Perth Mint zu bestaunen.

Die Koala-Platinmünzen

Die Perth Mint prägte zwischen 1988 und 2005 Anlagemünzen aus Platin mit dem beliebten Koala. Die Bullionmünzen wurden seit 2000 nicht weiter produziert, bis 2005 erschien der Koala nur noch als Proof Münze. Die Perth Mint wechselte jährlich das Motiv. Da die Münze für Anlagezwecke konzipiert wurde, gab es sie in der für Anlageplatin üblichen Reinheit von 99,95% Feingehalt als 1/20oz, 1/10oz, 1/4oz, 1/2oz, 1oz, 2oz, 10oz und 1kg.

Der silberne Koala

Die australische Anlagesilbermünze mit den bekannten Koala-Motiven startete ihre Serie 2007 und wird seither von der Perth Mint ausgegeben. Zu Beginn gab es den Koala nur als 1oz Silbermünze, doch schon ein Jahr später folgten die Gewichte 1/2oz, 10oz und 1kg. Seit 2011 gibt es auch noch eine Version mit dem ungewöhnlich kleinen Gewicht von 1/10oz und die limitierten Proof-Ausgaben von 5oz Münzen.

Koala-Goldmünzen

Die australischen Gold-Koalas sind weniger bekannt als die Koala-Platinmünzen, jedoch werden sie seit 2008 bis heute produziert. Es gibt das goldene Beuteltier als 1/25oz, 1/10oz, 1/4oz, 1oz, 2oz und 5oz. Seit 2013 prägt die Perth Mint eine Mini-Version der Anlagemünze zu 0,5g.

Neben dem jährlich wechselnden Koalamotiv der Münze ist auf der Kopfseite bei jeder Koalamünze das Portrait der englischen Queen Elizabeth II zu sehen.

Die Freiheitsgöttin auf einer mexikanischen Anlagemünze: Die Libertad

Die Anlagemünze „Libertad“ trägt keinen geprägten Nennwert, gilt aber trotzdem als gesetzliches Zahlungsmittel in Mexiko. Der jeweils aktuelle Wert ergibt sich somit aus dem täglichen Börsenpreis des Edelmetalls und wird entsprechend dem Feingewicht errechnet.

Den Namen „Libertad“ trägt die Münze aufgrund ihres Motivs – dieses zeigt die Freiheitsgöttin Libertad. Die geflügelte Frauenfigur mir einem Siegeskranz findet man an vielen Stellen, beispielsweise auch in Berlin auf der Siegessäule.

Zu Beginn gab es die Libertad aus Gold, geprägt wurde sie erstmals 1981. Zwischen 1981 und 1990 wurden die Goldmünzen noch in 900/1000 Gold mit Silberzuschlag und der damals gängigen Münzgeldqualität geprägt. Hergestellt wurde die goldene Libertad in 1 Unze , ½ Unze und ¼ Unze.
Ab 1982 präsentierte die mexikanische Prägeanstalt „Casa de Moneda de México“ jährlich auch eine Libertad aus Silber.

Versionen I und II der Libertad

Die erste Version der Göttin auf der Motivseite der Münze zeigt sie aufrecht stehend und mit einem, um ihre Taille geschlungenen Gewand. In ihrem hoch gestreckten Arm hält sie einen Lorbeerkranz. Hinter ihrem Körper sind ihre aufgefächerten Flügel zu sehen. Die Libertad steht einbeinig inmitten einer hügligen Landschaft, am Horizont sieht man die Silhouette der beiden mexikanischen Vulkane „Iztaccihuatl“ und „Popocatépetl“.
Die Gegenseite präsentiert eine abgewandelte Version des offiziellen Wappens Mexikos. Sie zeigt einen, auf einer Opuntie sitzenden Adler, der im Schnabel und in einem Fang eine, sich windende Schlange hält. Unter dem Adlermotiv werden ein Eichen- und ein Olivenzweig von einem Band zusammengehalten und von Zweigspitze zu Zweigspitze steht „Estados Unidos Mexicanos“, was „Vereinigte Staaten von Mexiko“ bedeutet.

1991 wurde der Feingehalt der Goldmünze auf 999/1000 angehoben und die Silbermünze gab es ab diesem Zeitpunkt auch in ½, ¼, 1/10 und 1/20 Unzen. Die Darstellung der Libertad wurde durch die verbesserte Prägequalität kontrastreicher und detaillierter. In dieser sogenannten Version II steht seitlich neben „Mexico“ links das Prägejahr und rechts die Feinheitsangabe „Ley 999“.

Version III der Libertad

Ab 1995 entstand die dritte und aktuelle Version der Münze. Die Göttin steht nun auf einem Säulenkopf, ihr Körper ist nicht mehr frontal zu sehen, sondern seitlich gedreht und schwungvoll gebogen. Sie steht weiterhin auf einem Bein und ihre Flügel sind ausgeklappt. Den Siegeskranz hält sie waagerecht in der Hand des nach vorne ausgestreckten Armes. Im Hintergrund sind noch immer die beiden Vulkane zu sehen. Die Münzgegenseite der Goldmünzen zeigt bei den 1-Unzen-Stücken in der Mitte das beschriebene Wappen. Um das Wappen befindet sich ein Kreis aus den 10 Regionalwappen des Landes. Bei den kleineren Stückelungen fällt der Kreis mit den zusätzlichen Wappen weg und es wird nur das Wappen präsentiert. Zudem gibt es die Silbermünze nun auch in 2 und 5 Unzen und die Goldversion wurde um 1/10 und 1/20 Unze erweitert. Ab dem Jahr 2000 wurde auch die Wappendarstellung der Silbermünzen angepasst und die Stückelung geht nun bis zur 1 Kilogramm Münze.

Paul Kruger – die Kopfseite der Anlagemünze Krügerrand

Paul Kruger auf dem Krugerrand in Gold und Silber

Der Krügerrand ist eine der bekanntesten und beliebtesten Anlagemünzen überhaupt. Die Zahlseite ziert ein Springbock, doch wer ist der Mann auf der Kopfseite?

Stephanus Johannes Paulus Kruger lebte von 1825 bis 1904. Er war ein südafrikanischer Politiker und von 1882 bis 1902 sogar der Präsident der Südafrikanischen Republik. Er wird auch Paul Kruger genannt und stammte von deutschen Einwanderern ab.

Das Leben des Paul Kruger
Schon als Kind erlebte Kruger die Auseinandersetzungen zwischen Buren und den Briten mit. 1836 ließ sich seine Familie etwa 80 Kilometer von Johannesburg nieder. Kruger war Autodidakt und brachte sich nach und nach selbst Lesen und Schreiben bei, mit nur 16 Jahren erwarb er etwa 100 Kilometer von der elterlichen Farm seine eigene. 1842 heiratete er, doch seine Frau und das gemeinsame Kind verstarben wenige Jahre danach an Malaria. Nach ihrem Tod ging Kruger nochmals eine Ehe ein, in der 16 Kinder geboren wurden.

1854 wurde Kruger selbst zum Kommandanten der Stadt Rustenburg gewählt und die Burenrepublik Transvaal ernannte ihn 1864 zum Generalkommandanten ihrer Truppen. Als Großbritannien 1877 Transvaal erobern wollte, versuchte Kruger zunächst, durch Verhandlungen einen Rückzug der Briten zu erreichen. Als er scheiterte, stellte er zusammen mit anderen Burenführern ein Heer auf. Dieses gewann 1881 die Schlacht. Nachdem Transvaal daraufhin 1881 die Unabhängigkeit zugesichert wurde, wählte man Kruger 1882 zum Präsidenten des Burenstaates. Er gilt als einer der Gründerväter des heutigen Südafrika.

1904 verstarb Kruger im Alter von 78 Jahren. Seine sterblichen Überreste wurden am 16. Dezember 1904 im südafrikanischen Pretoria beigesetzt. Sein ehemaliger Amtssitz, das Krugerhaus, ist mittlerweile ein Museum. Das Grabmonument von Paul Kruger wurde bereits wiederholt das Opfer zielgerichteter Zerstörung. Am 30. März 1995 entstand ein erheblicher Schaden am gesamten Grabmal: Gesteinselemente und die Grababdeckplatte wurden stark beschädigt.

Paul Kruger auf dem Krügerrand
Seit 1967, dem Startjahr der Anlagemünze Krugerrand, ziert Paul Kruger die Kopfseite der Goldmünze. 2018 folgte die silberne Bullionversion, welche ebenfalls den ehemaligen Präsidenten zeigt. Der Krügerrand wird von der Rand Refinery bzw. der South African Mint geprägt und weltweit vertrieben.

Die Anlagemünze Britannia

Herkunft der Begriffe „Britannien“ und „Britannia“
„Britannien“ (lat. „Britannia“) ist ein Begriff, der sich von der Besatzung circa 50 v. Chr. der Insel Großbritannien durch die Römer ableitet. Daraus ergab sich dann für die Siedler der Begriff „Britannier“. Julius Cäsar prägte später während seiner Eroberung von Teilen der Insel das Wort „Britannia“ weiter. Der gleiche Name wurde auch für die von den Einwohnern verehrte Schutzgöttin Britanniens verwendet. Die symbolische und kriegerische Frauengestalt in einer Rüstung gilt seither als ein Symbol für den Patriotismus des Landes.
Seit Jahren sind unter dem Namen auch Schiffe, Firmen und Münzen zu finden.

Geschichte der Anlagemünze „Britannia“
Bereits zur Zeit des römischen Kaisers Hadrian, also 117–138 nach Chr., wurde die Britannia erstmals auf eine Münze geprägt. 1672 ließ König Charles II die Schutzgöttign auf dem ½-Penny und dem ¼-Penny abbilden und die Britannia wurde so zu einem häufig genutzten Motiv auf englischen Münzen.

Die Serie der Anlagegoldmünze „Britannia“ startete 1987 mit bereits vier Größen: 1 Unze, ½, ¼ und 1/10 Unze. Es handelte sich um die erste europäische Anlagemünze und man startete mit einer Auflage von 92.000 Stück der 1-Unzen-Münze. Dieser Wert wurde jedoch nie wieder erreicht. Seitdem ist die Auflagenhöhe rückläufig und in manchen Jahren wurde die Britannia deshalb nur in Polierter Platte oder als Münzsatz ausgegeben. Heute hat die Münze einen gesamten Marktanteil von knapp einem Prozent.

Bis 1989 wurde für die Legierung Kupfer eingesetzt. Durch dessen 1/12 Anteil wurde die Münze rötlich und robuster gegenüber Kratzern. Danach wurde die Zusammensetzung verändert und Silber wurde in gleichen Anteilen wie Kupfer eingesetzt. Dieses hatte zur Folge, dass der Farbton der Münze von Rot zum klassischen Goldgelb wechselte. Die Münzen hatten bis 2012 einen Goldgehalt von 916,66, was einem Feingehalt von 22 Karat entspricht, so wie es auch bei der Anlagemünze Krügerrand aus Südafrika der Fall ist. Seit dem Prägejahr 2013 wird die Britannia Goldmünze allerdings aus 999,9er Feingold hergestellt.

Die verschiedenen Motive der Münze
Diese Gestaltung der Erstausgabe blieb bis 2000 unverändert. Das Design stammt von Philipp Nathan und nennt sich „stehende Britannia“.  Auf der Motivseite steht die „Britannia“ mit einem Rüstungshelm und wehendem Gewand. In ihrer rechten Hand hält sie einen langen Dreizack. Die andere Hand präsentiert einen Ölzweig. Die Britannia stützt sich auf ein rundes Schild, welches den Union Jack, also die Nationalflagge des Vereinigten Königreichs zeigt.

Durch einen Zierkreis vom restlichen Motiv getrennt, steht rechts am Rand die Gewichtsangabe „1 Ounce Fine Gold“ und links „Britannia“ und das entsprechende Prägejahr. Ein weiterer Zierkreis schließt das Schriftband am Rand der Münze ab. Auf den Proof-Münzen ist zudem der Name P. Nathan in feiner Schrift eingeprägt.

Die Nominalseite zeigt, wie bei englischen Münzen üblich, das Porträt von Königin Elisabeth II. Entworfen wurde dieses von David Maklouf. Neben dem Portrait sind die Worte „Elisabeth II Dei Gratia Regina F D“ eingeprägt, wobei „Dei Gratia Regina“ so viel wie „Königin von Gottes Gnaden“ bedeutet. Die Buchstaben „F D“ stehen wiederum als Abkürzung für „fidei defensor“, was übersetzt „Verteidigerin des Glaubens“ bedeutet. Unter dem Portrait ist der jeweilige Nennwert angegeben und die Schrift wird zum Münzrand hin durch einen weiteren zackigen Zierkranz abgrenzt.
1998 wurde das Design durch Ian Rank-Broadley etwas überarbeitet, um das Portrait der Königin altersgemäß anzupassen. Zudem ersetzte er die Worte „Dei Gratia Regina“ durch die Abkürzung „D G Reg“.

Erst zum 10-jährigen Jubiläum 1997 erschien die Gold-Britannia mit einem neuen Motiv. Diese Auflage präsentiert die Britannia stehend auf einem Streitwagen. Ihr Gewand weht hinter ihrem Kopf und ihren Dreizack hält sie mit ausgestrecktem Arm aus dem Wagen. Gezogen wird ihr Streitwagen von zwei galoppierenden Pferden. Auch dieses Motiv stammt von P. Nathan und seine Initialen zieren den Streitwagen. Als Rahmen um das Motiv dient ein Zierkreis, gefolgt von den Angaben des Feingehalts, dem Gewicht und dem Wort „Britannia“. Es folgt ein gezackter Zierkreis.

Seit 2001 wird in den geraden Jahren weiterhin das bereits beschriebene Britannia-Motiv der Erstprägung gezeigt, während in den ungeraden Jahren Münzen mit wechselnden Motiven geprägt werden.

Die ungeraden Motive der Münze
Mit dieser neuen Tradition startete also die Münze des Jahres 2001. Es handelte sich bei ihr um eine eher moderne und anmutigere Gestaltung der Münze und Darstellung Britannias im Vergleich zum normalen Motiv. Diesmal präsentiert sich die Schutzgöttin ebenfalls stehend, jedoch im Profil, gekleidet in einem schlichten, langen Kleid. Mit dem linken Arm hält sie einen Schild und ihr griechisch gestalteter Helm ist zurückgeschoben. Rechts hält sie wieder ihren Dreizack. Hinter ihrer Silhouette schreitet ein Löwe. Vor dem Schild die Wertangabe und „Fine Gold“, parallel zum Dreizack ist „Britannia“ und das Prägejahr zu lesen. Auch dieses Design stammt von Nathan, sichtbar durch seine typische Signatur „P. Nathan“ unterhalb des Löwenkopfes.

Die nächste unregelmäßige Münze erschien 2003. Diesmal ist nur der Kopf der Britannia im Profil abgebildet. Sie trägt wieder einen griechisch-römischen Helm auf ihrem langen Haar. Vor dem Gesicht ist vertikal „Britannia“ eingeprägt. Hinter dem Kopf finden sich die Angaben des Feingewichts und die Worte „Fine Gold“. Darunter steht waagerecht das Prägejahr 2003. Die gesamte Münzseite wird zusätzlich von drei geschwungenen Linien durchzogen. Sie erinnern an Wellen und spielen auf die Seemacht Britanniens an.

2005 wurde eine sitzende Britannia im Profil ausgewählt. Ihren Dreizack hält sie vom Fuß bis über die Schulter gelehnt mit der linken Hand, ihr rechter ausgestreckter Arm ruht auf einem Schild, auf dem der Union Jack abgebildet ist. Am Rand des Prägebilds ist ein kleiner Lorbeerbaum abgebildet. Er symbolisiert die Friedensliebe und steht somit im Konflikt mit dem Dreizack und dem Schild. Der Zierkreis wird durch die nackten Füße der Britannia unterbrochen. Darunter steht waagerecht das Wort „Britannia“. Auch hier stehen die Angabe des Feingewichts, sowie der Hinweis auf „Fine Gold“ und das Prägejahr abgegrenzt nach einem Zierkranz.

2007 wurde erstmal ein Motiv geprägt, welches nicht von P. Nathan stammte. Diesmal entwarf Christopher Le Brun das Design. Wieder handelt es sich um eine sitzende Britannia, doch diesmal ohne Helm. Den lange Dreizack hat sie sich an die Schulter gelehnt und sein Stab reicht diagonal fast über das ganze Münzbild. Den Olivenzweig hält sie wieder in der linken Hand. Ihr Schild mit dem Union Jack liegt diesmal neben ihr und zu Füßen räkelt sich  ein männlicher Löwe. Neben dem Schild ist der kleine Lorbeerbaum zu sehen und im Hintergrund ist eine Steilküstenlinie mit einem kleinen Segelboot auf dem Meer angedeutet. Zwischen Baum und dem Rand der Münze findet sich das Feingewicht und die Worte „Fine Gold“. Über dem Kopf der Britannia präsentiert sich ein gebogener Zweig mit Blättern, an welchen sich der Schriftzug „Britannia“ anschließt. Unterhalb des Löwen ist das Prägejahr angegeben.

Zwar gehört 2008 eigentlich zu den geraden Jahren, doch wurde ein Entwurf von John Bergdahl geprägt. Die stehende Britannia trägt einen Helm und hält mit dem rechten Arm den Dreizack senkrecht in die Luft. Die linke Hand ruht währenddessen auf dem Rand ihres ovalen Schildes. Der Schulterumhang ihres Gewandes reicht bis zum Bildrand, wo er in hoch schwappende Meereswellen übergeht. Im Hintergrund ist eine Küstenlinie mit Leuchtturm zusehen. Eingerahmt wird das Motiv von der Angabe des Feingewichts und „Fine Gold“ und im oberen Münzteil findet sich dann der Schriftzug „Britannia“.

Für die Münzen des Jahres 2009 wurde auf die Britannia im Streitwagen von 1997 zurückgegriffen.

Die Münzausgabe des Jahres 2010 zeigt wieder das eher klassische Bild der Britannia, jedoch nicht dasselbe, wie die anderen geraden Jahrgänge. Es handelt sich um ein Halbportrait in Profilansicht von Suzie Zamit. Die Britannia trägt einen Helm, welcher an seiner Spitze in einen Löwenkopf übergeht. Aus dem Helm weht das lange Haar der Britannia und ihr Gewand wird auf ihrer Schulter durch eine Brosche zusammen gehalten. Im Schriftband steht das Wort „Britannia“ und das Feingewicht und „Fine Gold“. Das Prägejahr steht unter dem Bild und wird von den anderen Schriften durch zwei kleine dreiblättrige Zweige abgegrenzt.

Das Münzbild von 2011 ist von David Mach entworfen worden. Der Hintergrund zeigt die leicht gebogenen Balken des Union Jack, somit erinnert die Darstellung an eine leicht wehenden Fahne. Verhältnismäßig klein befindet sich das Bild einer sitzenden Britannia mit Dreizack und Schild, mittig auf der Münze. Außenrum steht die Schrift „Britannia“, das Feingewicht und „Fine Gold“. Das Prägejahr ist wie gewohnt unten mittig zu sehen.

Bis heute folgte jährlich die Ausgabe der klassischen Britannia-Münze.

Britannia als Sammlermünze
Die Britannia-Goldmünzen gibt es auch in der Fertigung „Polierte Platte“, wobei es sich also nicht mehr um eine klassische Anlagemünze mehr handelt. Die 1 Unzen und ½ Unzen Münzen sind jedoch nicht einzeln erhältlich, sondern nur in Sets von drei oder vier Münzen, während die beiden kleinen Stückelungen auch einzeln zu kaufen sind. Diese Sets werden in Boxen mit unterschiedlichen Farben (1987-1992 schwarz, 1997–2007 rot) angeboten und seit 2008 sind die Münzen in einer dunklen Holzbox untergebracht.

Silberne Britannia
Seit 1997 wird von der britischen Royal Mint auch die Silbermünze Britannia geprägt.
1696 verbot König Wilhelm III Sterlingsilber für Münzen und legte stattdessen eine Reinheit von 95,83% fest, erst 1720 wurde diese Regelung wieder aufgehoben wurde. Während englische Silbermünzen normalerweise in Sterlingsilber hergestellt werden, hatte die Britannia bis 2012 einen erhöhten Silbergehalt von 95,8%, was auf die alte Regelung zurückzuführen ist. 95,83% sind aber im Vergleich zu anderen Anlagemünzen weniger, da diese meist eine Reinheit von 99,9% aufweisen. Seit dem Prägejahr 2013 wird die Münze in der üblichen Reinheit von 999/1000 gefertigt.

Design der Silbermünze
Die silberne Britannia zeigt kein einheitliches Münzbild, das meist verwendete Motiv ist jedoch die von Philip Nathan entworfene „Standing Britannia“. Das Design hat sich 2008 durch die Überarbeitung von Matthew Dent nur leicht verändert. In den geraden Jahren wird das Motiv „Britannia mit dem Schild“ genutzt, während in den Prägungen der ungeraden Jahre ab 2001 wie bei der Goldmünze wechselnde Motive zu finden sind.
2007 präsentierte sich die Britannia beispielsweise mit einem Schild, Dreizack und Ölzweig in den Händen. Zu ihren Füßen lag ein Löwe. Der Schriftzug bleibt jedoch immer unverändert: „One Ounce Fine Silver Britannia“. Die Wertseite zeigt das Porträt von Königin Elisabeth II. Um das Portrait findet sich die Aufschrift „Elisabeth II Dg Reg Fid Def“.
Standardmäßig gibt es die silberne Britannia in einer Unze. In geringen Auflagen werden jedoch auch kleinere Stückelungen geprägt (½ Unze, ¼ Unze und 1/10 Unze).

Platinmünzen
2018 wurde von der Royal Mint erstmals auch die Platinversion der Britannia ausgegeben. Als Motiv wird die Britannia-Abbildung genommen, die bereits von der Britannia in Gold und Silber bekannt ist.

Der große Panda auf chinesischen Münzen

Der große Panda zählt zu der Familie der Bären und lebt in China. Er ist eines der bekanntesten und beliebtesten Tiere weltweit – doch der schwarz-weiße Bär ist vom Aussterben bedroht.

Seit 1982 ziert das drollige Säugetier auch Anlagemünzen. Die People’s Bank of China entwickelte die Idee, auch Anlagemünzen mit chinesischen Motiven anzubieten und so veröffentlichte die Volksrepublik China 1982 mit der China Mint zusammen die Panda-Goldmünzen. Seit 2006 veröffentlicht die China Gold Coin Inc. diese Münzserie. Hergestellt werden die Münzen in zwei unterschiedlichen Prägeanstalten: der Shanghai Mint und der Shenyang Mint. Aufgrund dessen gibt es minimale Unterschiede in den Prägebildern und der Verpackung.

Die Motive des China Panda
Jedes Jahr zeigt die Münze ein neues Motiv mit einem oder zwei Pandas – ausgenommen 2001 und 2002, diese Jahre haben identische Prägebilder. Die erste Goldmünze der Serie trägt keinen Nennwert, jedoch haben seit 1983 alle Münzen ein Nominal. Eine Ausnahme bilden die Münzen einer Kleinstauflage für die chinesische Regierung. Münzen dieser Auflage gelten als Gastgeschenke und tragen keinen Nennwert. Die Kopfseite zeigt die „Halle des Erntegebetes“ des Himmelstempelkomplexes aus Peking. Über dem beeindruckenden Tempel mit dreistufigem Dach steht in chinesischen Schriftzeichen „Volksrepublik China“ und unter dem Gebäude das entsprechende Prägejahr. Während sich der Schriftzug gestalterisch leicht verändert hat, blieb die Tempeldarstellung dieselbe. Sowohl das jährliche Pandamotiv als auch der Tempel werden ebenfalls für die Silber-, Platin- und Palladiummünzen genutzt. Ebenso gibt es Prägungen aus einem Zusammenschluss von Silber und Gold.

1986 erschien der Panda erstmals nicht nur als Stempelglanzmünze, sondern auch mit der Mintmark P gekennzeichnet als Proof-Goldmünze. Bis 1994 hatten die beiden Münzvarianten dasselbe Motiv, 1995 zeigt die Proof-Münze genau wie 1996 zwei völlig andere Motive, welche seither nicht nochmals als Stempelglanzmotiv verwendet wurden. Seit 2002 werden jedoch keine Proof-Goldpandas mehr hergestellt.

Warum hat der China Panda keine Gewichtangabe in Unzen?
Seit dem Prägejahr 2015 beinhaltet das Design der Pandamünzen keine Gewichtsangaben mehr in Unzen, da Unzengewichte auf chinesischen Münzen aufgrund des „Measurement Laws“ nicht mehr zulässig sind. Daher müssen Gewichte in Kilogramm, Gramm oder überhaupt nicht angegeben werden. Grund hierfür ist unter anderem eine weitere Distanzierung vom Commonwealth. Statt den üblichen Stückelungen, angefangen bei 1/20oz, gibt es den Panda nun in 1g, 3g, 8g, 15g, 30g, 50g, 100g, 150g, 1.000g.

Jubiläumsprägungen
Zum 10-jährigen Jubiläum wurde eine Sonderprägungen mit einer Auflage von 2.500 Stück ausgegeben, zum 15. Jubiläum waren es sogar 3 Sonderprägungen in verschiedenen Größen. Zum 25. Jahrestag wurde ein Satz mit 25 Münzen ausgegeben, jede trug jeweils eines der bisher erschienenen Pandamotive. Sonderprägungen gibt es außerdem zu weiteren Jubiläumsjahren von beispielsweise Banken, zu Ausstellungen oder Messen.

Goldmünzenset – Kings & Queen

Die Geschichte der Goldmünze Sovereign ist schon über 500 Jahre alt. Sie ist ein offizielles Zahlungsmittel des Vereinigten Königreichs und wurde erstmals am 28. Oktober des Jahres 1489 auf Geheiß des englischen Monarchen König Heinrich VII ausgegeben. Bereits zum damaligen Zeitpunkt hatte die Münze keinen offiziellen Nominalwert. Der Wert errechnete sich ausschließlich über das Gewicht. Zu Beginn belief sich der Goldgehalt auf circa 15,01 Gramm bei einem Gesamtgewicht von etwa 15,55 Gramm, wurde jedoch im Laufe der Zeit mehrfach angepasst. Heinrich VIII reduzierte den Goldgehalt auf 22 Karat, was einem Feingewicht von ungefähr 14,25 Gramm entspricht. Er führte den Sovereign auch als Standardmünze im gesamten englischen Königreich ein.

Der ursprüngliche Sovereign hat jedoch bezüglich des Aussehens, seinem Goldgehalt und seinen Maßen nichts mit unserer modernen Variante gemeinsam. Der Goldanteil wurde den sich stetig verändernden Goldpreisen angepasst. Im 17. und 18. Jahrhundert wurde der Sovereign von anderen Goldmünzen, unter anderem dem Guinea, verdrängt.

Im Jahr 1816 setzte König George III die Maße des Sovereign im englischen Münzgesetz fest und ließ im darauffolgenden Jahr 1817 den ersten modernen Sovereign, wie wir ihn heute kennen, prägen. Das Goldfeingewicht beträgt seitdem 7,322g, die Dicke 1,52mm und der Durchmesser 22,05mm. Das Raugewicht der Münze beläuft sich auf 7,988g. Die Goldmünze war über einen langen Zeitraum die Kurantmünze des Britischen Empires und gebräuchliches Zahlungsmittel. Er wurde nicht nur in England sondern auch in allen englischen Kolonien mit eigenen Goldvorkommen geprägt.

Anhand des Prägezeichens kann die jeweilige Prägestätte festgestellt werden.

Münzzeichen Prägestätte Prägeland
Ohne Zeichen London England
I Bombay Indien
C Ottawa Kanada
M Melbourne Australien
P Perth Australien
S Sydney Australien
SA Pretoria Südafrika

Mit Beginn des ersten Weltkriegs verschwand der Sovereign als Zahlungsmittel in Großbritannien, wurde aber vorerst in den englischen Kolonien weitergeprägt. Durch die Abschaffung der goldgedeckten Währung in Südafrika endete die Ära des Sovereigns als Umlaufmünze.

Im Jahr 1957 nahm die Royal Mint die Prägung des Sovereigns wieder auf. Sie wird seither mit dem Portrait von Königin Elizabeth II als Anlagemünze ausgegeben.

Sovereign-Goldmünze – Königin Victoria

Prinzessin Alexandrina Victoria von Kent wurde am 24.05.1819 im Kensington Palast in London geboren. Kaum eine Herrscherin oder Herrscher hat ihre oder seine Epoche so geprägt wie Königin Victoria. Mit jungen 18 Jahren bestieg sie am 20.06.1837 den englischen Thron und wurde somit zur Königin des Vereinigten Königreichs von Großbritannien und Irland. Sie beerbte Ihren Onkel, König William V, der keine eigenen Kinder als Nachfolger hatte. Im Jahr 1840 heiratete Victoria ihren Cousin mütterlicherseits, Albert von Sachsen-Coburg und Gotha. Königin Victoria und Albert führten eine glückliche Ehe aus der 9 Kinder hervorgingen. Sie waren durch deren Hochzeiten und Nachkommen mit fast allen Adelshäusern in Europa verwandt, wodurch Victoria auch den Beinamen „Großmutter Europas“ erhielt. Ab 1876 wurde sie zusätzlich zur Kaiserin von Indien ernannt. Victoria hatte insgesamt 63 Jahre und 7 Monate den Thron inne und herrschte über ein Drittel der gesamten Weltbevölkerung. Nach ihr wurde ein ganzes Zeitalter benannt – das Viktorianische Zeitalter. Königin Victoria verstarb am 22.01.1901.

Zu den bekanntesten und beliebtesten Sovereign-Goldmünzen zählen die Ausgaben mit dem Portrait von Königin Victoria. Von ihr gibt es fünf unterschiedliche Motive aus drei unterschiedlichen Zeiten. Man unterscheidet zwischen „Young Head“ (1838–1887), „Jubilee Coinage“ (1887–1893) und „Old Head“ (1893–1901).

Sovereign-Goldmünze – König Eduard VII

Kronprinz Albert Edward wurde am 09.11.1841 im Buckingham Palast geboren und war der älteste Sohn von Königin Victoria. Bereits vier Wochen nach seiner Geburt wurde ihm der Titel eines „Prince of Wales“ verliehen. Kronprinz Eduard wurde jedoch erst mit 59 Jahren, am 09.08.1902 zum König gekrönt. Er war damit nach Wilhelm IV der zweitälteste Thronfolger. König Eduard VII war der erste britische Monarch aus deutschem Adelsgeschlecht. Ebenso wie seine Mutter blieb auch Eduard der Proklamation zum Kaiser von Indien fern. In Großbritannien gab es zu Beginn seiner Herrschaft einige Vorbehalte, die aus heutiger Sicht zu Unrecht waren. König Eduard VII führte nach seiner Krönung sein außenpolitisches Engagement fort. Der Höhepunkt dessen war die Aussöhnung mit Frankreich in Form des Abkommens Entente cordiale.

Seit dem Prägejahr 1902 wurden Sovereign-Goldmünzen mit dem Portrait von Eduard VII geprägt und im Britischen Weltreich ausgegeben. Das Münzbild blieb während der gesamten Regierungszeit unverändert. Lediglich der Prägestätten-Buchstaben, welcher Auskunft über die Münzherkunft gibt und der jeweiligen Prägestadt zuzuordnen ist, variiert. Neben London und den bereits unter Victoria eröffneten drei Niederlassungen der Royal Mint in Australien eröffnete Eduard eine fünfte Prägestätte im kanadischen Ottawa, um das dort geförderte Gold zu Münzen zu verarbeiten und in Kanada als Zahlungsmittel ausgeben zu können. Die dort geprägten kanadischen Sovereign-Goldmünzen erhielten den Prägebuchstaben C für Kanada. Im Laufe der Jahre vermischten sich dann aufgrund des internationalen Handels die Sovereigns der einzelnen Prägeländer.

Sovereign-Goldmünze – König Georg V

Seine Königliche Hoheit Prinz George Frederick Ernest Albert von Wales wurde am 03.06.1865 in London geboren. Aufgrund der internationalen Heiratspolitik seiner Großeltern war Georg ein Cousin des russischen Zaren Nikolaus II und des deutschen Kaisers Wilhelm II. Auf Wunsch seiner Großmutter Victoria wurde Georg am 06.07.1893 mit Maria von Teck vermählt. Obwohl es sich bei der Hochzeit um ein Arrangement handelte, entwickelte sich zwischen beiden eine innige Liebe, die bis zu ihrem Lebensende anhielt. Während des ersten Weltkrieges verschärften sich die Feindseligkeit gegenüber dem Britischen Königshaus. Es stand aufgrund der deutschen Verbindungen immer stärker in der Kritik. König Georg V sah sich zu einem beachtlichen Schritt gezwungen. Er gab alle deutschen Adelstitel auf und änderte seinen Namen von Sachsen-Coburg und Gotha in Windsor.

Das Portrait von König Georg V auf den Sovereign-Münzen wurde während der gesamten Prägezeit nur einmal sehr leicht verändert. Ab dem Jahre 1929 ist sein Kopf etwas schmaler mit marginal weiter geöffnetem Auge abgebildet.

Die Randschrift rund um das Portrait von Georg V lautet GEORGIVS V (Georg V), D.G. (Abkürzung für Dei Gratia bzw. von Gottes Gnaden), BRITT:OMN:REX (Britanniarum Omnium Rex bzw. König aller Briten), F.D. (Fidei Defensor bzw. Verteidiger des Glaubens), IND (Indiae bzw. von Indien), IMP (Imperator bzw. Kaiser).