Die Geschichte eines jeden gegossenen Barrens beginnt mit einer leicht großzügig abgewogenen Portion Granulat. Denn um das gewünschte Barrengewicht keinesfalls zu unterschreiten, wird meist ein Edelmetallkörnchen mehr eingewogen. Je nach Edelmetall wird das hochreine Granulat bei der entsprechenden Temperatur in einem Graphittiegel eingeschmolzen. Bei Feinsilber wird eine Temperatur von circa 1.000°C benötigt, da es bei 961,8°C schmilzt. Der Schmelzpunkt von Feingold liegt bei 1064°C, sodass die verwogene Portion entsprechend bei etwa 1.100°C in den flüssigen Zustand gebracht wird.
Das nun flüssige Edelmetall wird in eine vorbereitete Barrengussform aus Eisen oder ebenfalls Graphit gegeben. Während des Eingießens unterstützt eine Gasflamme, welche die Gussform erhitzt, ein gleichmäßiges Oberflächenbild des Barrens. Einige Barrenhersteller setzen für eine effizienzoptimierte Produktion gegossener Barren bereits Gießroboter ein, die minutiös geplant und präzise jeden Schritt durchführen. Alternativ kann das Granulat ebenfalls direkt in der Form geschmolzen werden. Somit können je nach verwendeter Ofenanlage mehrere gegossene Edelmetallbarren gleichzeitig produziert werden.
Unter Herausbildung von feinen Unregelmäßigkeiten und Linien erstarrt das wertvolle Edelmetall recht zügig in seine gewünschte, feste Form und kann in einem Wasserbad abgekühlt werden. Eben jene Unvollkommenheiten, die sich während des Erstarrens entwickeln, machen den speziellen Charme und die Einzigartigkeit der gegossenen Unikate aus und erlauben es, den Barren guten Gewissens in die Hand zu nehmen.
Im nächsten Schritt werden Gussergebnis und Gewicht der frisch gegossenen Schätze kontrolliert. Optisch nicht einwandfreie und untergewichtige Barren werden direkt ausgesondert und recycelt. Bei übergewichtigen Barren wird mit einem kleinen Schabwerkzeug ein feiner Span abgetragen, sodass das Gewicht exakt den Vorgaben entspricht. Regelmäßige Stichproben, die im Labor analysiert werden, garantieren zudem die Reinheit der Gussbarren.
Nach überstandener Gewichts- und Qualitätsprüfung werden die Edelmetallbarren mittels einer pneumatischen oder hydraulischen Presse oder mit Hilfe einer Handspindelpresse unter hohem Druck und mit einem Prägestempel abschließend mit dem Logo des Herstellers, weiteren notwendigen Angaben wie Reinheit und Gewicht und eventuell mit einer Seriennummer versehen.
Aufgrund des relativ aufwendigen Herstellungsprozesses und der hohen verbundenen Kosten werden Gussbarren für gewöhnlich erst ab einem Gewicht von 100g Silber oder 250g Gold produziert. Kleingewichtigere Ausführungen werden bevorzugt als geprägte Barren hergestellt. Allerdings gibt es bedingt durch die hohe Beliebtheit von Gussbarren durchaus auch kleine Varianten wie die Goldknuffel der ESG in 10g, 1oz oder 50g.
Um als Anlagegold zu gelten und mehrwertsteuerfrei verkauft werden zu können, sind die Angaben zu Hersteller, Feingehalt und Barrengewicht zwingend erforderlich. Ebenso ist die Form für die Wertung von Bedeutung, denn für die Mehrwertsteuerbefreiung zulässig ist Gold nur in Barren- oder Plättchenform.
Da Silberbarren grundsätzlich besteuert werden, sind der Fantasie bezüglich der Form keinerlei Grenzen gesetzt. So erhalten Sie bei der ESG unter anderem ganz besondere, handgegossene 3D-Motivbarren aus Silber in Form von Herzen, Sternen, Teddys und vielem mehr, die sich hervorragend als Geschenk eignen.