Im April 1792 schuf der Kongress der USA die gesetzlichen Grundlagen für eine nationale Münzprägestätte, in der es möglich sein sollte, Goldmünzen, Silbermünzen und Kupfermünzen zu produzieren: Die United States Mint entstand. Es wurde ein passendes Gebäude in der damaligen Hauptstadt Philadelphia errichtet.
Die Münzproduktion startete 1793 mit den halben Groschen aus Silber. Es folgten Cents und Half-Cents aus Kupfer. Von diesen Umlaufmünzen wurden im März desselben Jahres die ersten 11.778 ausgeliefert. Die Produktion von Silbermünzen begann ein Jahr später und die Goldprägung startete 1795.
Der Prägeprozess war langsam. Durch die damaligen Maschinen war es üblich, dass jede Presse nur wenige Münzen pro Minute produzierte. Die hergestellten Münzen konnten den Bedarf an Umlaufmünzen nicht decken, daher erlaubte der Kongress bestimmten ausländischen Münzen, die seit der Kolonialzeit im Umlauf waren, weiterhin als gesetzliches Zahlungsmittel zu gelten. 1801 ging die Prägestätte dazu über, ebenfalls Silber- und Bronzemedaillen zu produzieren. Diese galten als Zeichen des Friedens und wurden beispielsweise an Indianerhäuptlinge und deren Krieger überreicht.
Modernisierung der Herstellung
1816 wurden die ersten Walzen und Schneidpressen entwickelt, die von einer Dampfmaschine angetrieben wurden. 1833 beauftrage die Münzanstalt daraufhin Franklin Peale, zu europäischen Münzstätten zu reisen, um deren Prozesse kennen zu lernen, zu beobachten und zu verstehen. Er brachte Ideen für die Weiterentwicklung und Ausrüstung der US-amerikanischen Münzproduktion mit. Zwei Jahre nach seiner Rückkehr baute man die moderneren dampfbetriebenen Prägepressen nach europäischem Vorbild. Diese erhöhten die Produktionszahlen stark. Jede Presse konnte etwa 100 Münzen pro Minute herstellen. 1835 wurden drei weitere Zweigstellen gegründet: New Orleans („O“), Charlotte („C“) und Dahlonega („D“). In Verbindung mit diesen Eröffnungen und der neuen Herstellungsweise brachte man die Münzprägung auf das Niveau, das für den Umlauf des Landes erforderlich war. 1857 wurden daraufhin alle ausländischen Münzen aus dem Umlauf verboten. Heute arbeitet die Prägestätte mit dem gleichen grundlegenden Prozess, jedoch wurden die Maschinen mit modernen computergesteuerten Systemen ersetzt. Eine Umlaufmünzenpresse produziert nun mit einer unglaublichen Geschwindigkeit: 750 Münzen pro Minute. Die Prägestätte in Philadelphia kann also 47.250 Umlaufmünzen pro Minute produzieren, wenn alle 63 Pressen in Betrieb sind.
Anlagemünzen der United States Mint
1849 wird die Herstellung von Golddollars und Double Eagles autorisiert. 1863 wurde die nächste Zweigstelle in Nevada gegründet. 1864 wird die Prägung des 2-Cent-Stücks genehmigt und damit erscheint erstmals der Spruch „in God we trust“ auf einer Münze. 1866 wurde die Inschrift dann auch für weitere Gold- und Silbermünzen übernommen. Eine Ausnahme bildete der Groschen, da dieser zu klein ist. Die Inschrift findet man heutzutage beispielsweise auch auf der Anlagemünze American Eagle.
Anfang September 1986 startet die Produktion dieser bekannten Anlagegoldmünze. Im Oktober desselben Jahres wird die 1oz Silbermünze American Eagle geprägt – die erste Anlagemünze aus Silber mit Anlagequalität, die von der United States Mint ausgegeben wird. 2006 erschien die jüngste Anlagemünze der USA. Der American Buffalo ist die erste 24 Karat Goldanlagemünze, die von der United States Mint aufgelegt wurde.