Britische Monarchen zieren Münzen aus aller Welt – neben englischen Münzen zeigen beispielsweise auch australische, kanadische oder neuseeländische Münzen Portraits des Staatsoberhauptes. Aber auch Tuvalu oder Barbados prägen Münzen mit der Queen oder – seit ihrem Tod – dem König.
Von 1952 bis 2022 zierte Queen Elizabeth II die Wertseite unzähliger Münzen – sie war die am längsten regierende Monarchin und niemand wurde im 20. Jahrhundert häufiger auf Münzen dargestellt als sie. Die fünf offiziellen Münzportraits bilden eine Art Aufzeichnung der Regierungszeit und begleiteten die Königin von Beginn bis Ende.
Erstes Münzportrait
Um Entwürfe für das Münzportrait zu beeinflussen, fotografierte die berühmte Society-Fotografin Dorothy Wilding Queen Elizabeth II im Profil. Es folgte ein Wettbewerb unter Künstlern, wobei das Siegerbildnis kommende Münzen zieren sollte. Als erstes offizielles Münzportrait gilt das 1953 erschienene Bildnis, gestaltet durch Mary Gillick. Mary war eine von 17 Künstlern, welche eingeladen wurden, um Entwürfe für das königliche Münzportrait einzureichen. Sie schuf eigentlich großflächige Skulpturen, wobei sie sich auf Flachreliefs spezialisiert hatte. Mary wollte die Königin als junge Frau mit einem leichten, schönen und frischen Portrait ohne Krone darstellen. Dieser Versuch stieß auf große Zustimmung sowie auf Kritik, da man die Abbildung für zu jugendlich hielt.
Das zweite Portrait von 1968
1962 starteten die Vorbereitungen für die Umstellung aller britischen Münzen auf das Dezimalsystem – ein neues Münzportrait der Königin sollte bei der Unterscheidung der Münzen helfen. Bereits 1964 gab Elizabeth II dem Entwurf des Künstlers Arnold Machin von der Royal Academy ihre Zustimmung. 1968 kamen die ersten Münzen mit dem neuen Bildnis in Umlauf. Elizabeth wurde erneut bis zu den Schultern dargestellt und sie Trug auf ihrem Kopf die Tiara, welche sie von ihrer Großmutter Queen Mary erhalten hatte.
Das dritte königliche Münzportrait
Künstler Raphael Maklouf wurde eingeladen, um Entwürfe für den dritten Wettbewerb um das offizielle Münzportrait von Queen Elizabeth II einzureichen. Jedoch war der Künstler mit den zur Verfügung gestellten Fotos der Königin nicht zufrieden und Elizabeth II gewährte ihm zwei Live-Sitzungen. Er entwarf das erste Bildnis ohne Schultern. Die Königin trug zudem Ohrringe, eine Kette und das George IV State Diadem. Es die erste Münze, welche im Design die Initialen des Künstlers enthielt. Erschienen ist das dritte Münzportrait im Jahre 1985.
Viertes Münzportrait der englischen Königin
Ian Rank-Broadley schuf Flachreliefskulpturen, welche immer bekannter wurden und im Laufe der Jahre erarbeitete er sich einen Ruf als einer der führenden Bildhauer Großbritanniens. 1996 erhielt er dann die Einladung zum vierten Münzportraitwettbewerb. Er wollte die Gratwanderung wagen, ein nicht zu stark idealisiertes Abbild mit Wiedererkennungswert zu schaffen und auch das aktuelle Alter der Königin beachten. Am Ende reichte Ian drei Versionen seines Modells ein.
Das fünfte und letzte Münzportrait von Queen Elizabeth II
Das letztes Abbild der Königin, welches die Wertseite von Münzen zierte, wurde von Jody Clark entworfen. Jody entschied sich, wie sein Vorgänger auch, für ein realistisches Abbild der Königin mit Krone und Ohrringen. Auf diesem Portrait von 2015 ist erstmals der Ansatz eines Lächelns im Gesicht der Queen zu sehen.
King Charles III auf Münzen
Nach dem Tod der englischen Königin folgte ihr Sohn als König. Gestaltet wurde das erste offizielle Münzportrait des neuen Königs durch Kalligraph, Bildhauer und Graveur Martin Jennings. Neben dem königlichen Abbild sind seine Initialen im Münzdesign zu sehen. Zudem folgt das Bildnis der Tradition, dass der neue Monarch in die entgegengesetzte Richtung seines Vorgängers blickt. Daher schaut Charles nach links, während seine Mutter nach rechts schaute.
Münzportraits von Charles III mit Krone
Anlässlich der Krönung im Mai 2023 entwarf Martin Jennings ein weiteres Abbild des Königs – diesmal mit Krone.