Archiv für den Monat: Juli 2023

Eine Seriennummer geprägt auf Edelmetallbarren

Seriennummern auf BarrenSeriennummern finden sich auf vielen Barren von namhaften Herstellern – über Valcambi und Heraeus hin zu C.HAFNER oder Umicore. Doch wozu sind sie gut?

Bei Seriennummern stößt man auf verschiedenste Meinungen. Eine verbreitete Meinung ist, dass man durch diese Nummern einzelne Barren dem Käufer zuordnen könne. Jedoch gibt es für Edelmetallhändler keinen Grund die Nummern der einzelnen Barren zu erfassen, denn das würde nicht zuletzt einen enormen Mehraufwand bedeuten. Die Erfassung würde ebenfalls gegen die Anonymität sprechen, die vielen Anlegern beim Erwerb von Edelmetallen wichtig ist.

Theoretisch lässt sich anhand der Seriennummer der Herstellungszeitpunkt des Barrens ermitteln – ähnlich wie bei Anlagemünzen durch das aufgeprägte Ausgabejahr.
Fälschungssicherer werden Barren durch Seriennummern jedoch nicht, denn auch Fälschern ist es möglich eine Nummer auf Barren anzubringen. Fälschungen können dadurch auffallen, dass mehrere Barren mit identischer Seriennummer angeboten werden. Doch sind auch einzelne gefälschte Barren oder Barren mit verschiedenen Seriennummern zu finden. Ebenso können auch Barren, die mit einem Zertifikat eingeschweißt wurden und auf das Zertifikat abgestimmte, aber unterschiedliche Seriennummern aufweisen. Bei diesen Fälschungen handelt es sich meist um professionelle Serienanfertigungen. Die Echtheit lässt sich also nicht nur anhand einer Seriennummer überprüfen. Bei einem Wiederverkauf werden daher alle Barren – mit oder ohne Seriennummer – durch moderne Verfahren und Geräte auf ihre Echtheit überprüft.

Ein Vorteil von Seriennummern kann sein, dass man bei einem Diebstahl für Polizei oder Versicherung genau dokumentieren kann, welche Barren entwendet wurden. Dies ist vor allem für jeden interessant, der seine Anlageprodukte nicht in Bankschließfächern oder anderen Verwahrungsangeboten lagert.

Weltweite Goldmengen – veranschaulicht als Goldwürfel

Globaler und deutscher Goldwürfel im vergleich (2022)

Das insgesamt geförderte Gold wird oft als Würfel veranschaulicht. Dieser Würfel wird dann als globaler Goldwürfel bezeichnet.

Gold korrodiert nicht und lässt sich nicht auflösen. Prinzipiell muss daher alles Gold, das seit Anbeginn der Menschheit gefördert wurde, irgendwo in irgendeiner Form existieren. Daher ist mit dem globalen Goldwürfel tatsächlich alles Gold, was seit Anbeginn menschlicher Aufzeichnungen bis heute gefördert wurde, gemeint. Dazu zählen also alle Goldmengen, von denen es Aufzeichnungen gibt – Barren, Münzen, Schmuck, Nuggets, Blattgold als Zierde in beispielsweise Kirchen. Aber auch als verlorene Goldschätze geltende Goldmengen, von denen es Nachweise gibt, gehören dazu.

Aktueller globaler Goldwürfel

Der momentane Goldwürfel, mit dem Stand zum Jahresende 2022, hat eine jeweilige Kantenlänge von 22,12m. Er fügt sich aus den Bereichen 46% Schmuckindustrie, 22% Investment, 17% Zentralbanken und 15% Sonstiges zusammen. Hinzu kommen nachgewiesene Reserven. Jährlich wird neues Gold gefördert, somit wächst der Würfel auch jedes Jahr um ein paar Zentimeter. 2022 ist er daher um rund 13cm zum Vorjahr gewachsen. 2021 waren es rund 14cm, genau wie 2020.

Berechnung des Würfels

Als Datengrundlage werden die above-ground stock Angabe in Tonnen vom World Gold Council herangezogen. Danach muss anhand des Gewichts ein Volumen bestimmt werden: gerundet 19,3 Gramm/cm3, 19,3 Tonnen Gold haben somit ein Volumen von 1 m3. Mit den aktuellen Zahlen lässt sich daher ein Gesamtvolumen und die Kantenlängen berechnen. Da jedoch oft gerundete Mengenangaben verwendet werden und vor allem alte Aufzeichnungen nicht auf das Gramm genau sind, dient der globale Goldwürfel eher als Veranschaulichung und nicht als exakte und 100% korrekte Angabe.

Der deutsche Goldwürfel

So wie man einen globalen Goldwürfel berechnen kann, lässt sich natürlich auch ein Würfel für einzelne Länder erstellen. Hierfür müssen also alle Daten der Goldreserven, aber auch der privaten Goldbesitze oder Industrie zusammengeführt werden. Der deutsche Goldwürfel hatte 2021 beispielsweise eine Kantenlänge von 8,64 Metern.