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Silber als Investmentoption: Barren, Münzen, Münzbarren

Diverse Barren aus Silber als Investmentoption

Verschiedene Silberbarren von den Herstellern Valcambi und ESG.

Silber zählt zu den wichtigsten Rohstoffen in unserer modernen Gesellschaft und hat vielseitige Einsatzgebiete. Dazu gehören die Elektroindustrie, die Medizin, die Schmuckindustrie und die Chemie. In Form von Barren und Münzen erfreut sich Silber als Investmentoption nachhaltiger Beliebtheit.

Die Gründe für ein Silberinvestment sind vielfältig. Silber hat eine lange Geschichte und schon vor Jahrtausenden hat es sich als Zahlungsmittel und Wertanlage etabliert. Seine Reserven sind begrenzt, so wie es bei Gold auch der Fall ist. Silber kann nicht hergestellt werden, sondern wird in Minen abgebaut. Der Wert des weißen Edelmetalls fällt voraussichtlich nie auf Null, denn sein Vorkommen ist begrenzt. Die Nachfrage kommt ebenfalls aus diversen Branchen. Neben Anlegern, welche Silber als Investmentoption nutzen, haben auch viele Industriezweige ein großes Interesse an Silber und sind darauf angewiesen. Diese Nachfrage beeinflusst den Silberpreis positiv. Zum einen ist der Preis unter anderem für Kleinanleger ein wichtiger Punkt. Blickt man auf andere Edelmetalle, ist der Silberpreis niedriger und er erlaubt es, Anlegern mit geringen Beträgen einzusteigen. Zum anderen kann man mit Silber sein vorhandenes Portfolio diversifizieren.

Silbermünzen als Investmentvariante

Anlagemünzen wie Krügerrand, Maple Leaf, American Eagle oder Wiener Philharmoniker sind weltweit bekannt und beliebt. Neben den klassischen Goldmünzen gibt es diese auch als Silberversionen.
Anlagesilbermünzen werden nah am Spot gehandelt und meist in einer sehr hohen Stückzahl geprägt. Der Wert ergibt sich fast ausschließlich aus dem Wert des Edelmetalls. Somit unterliegen diese Münzen den Schwankungen des Silberpreises. Steigt der Kurs, so ist die jeweilige Münze mehr wert – sinkt er, so sinkt auch der Münzwert. Anlagemünzen im Allgemeinen sind keine Investmentoption, mit der sich schnell viel Geld machen lässt. Vielmehr handelt es sich bei Silber als Investmentoption um eine langfristige Anlage zur Vermögensabsicherung und nicht zur Vermögensvermehrung.

Silberbarren

Silberbarren gibt es sowohl als Gussbarren als auch in geprägter Form. Große Hersteller wie Valcambi, Umicore oder Heraeus bieten beide Barrenformen an.

Sie bringen jeweils ihre Vorteile mit sich. Gussbarren sind Unikate, da jeder Barren individuelle Unregelmäßigkeiten und Erstarrungslinien aufweist. Dies macht zudem die Oberflächen unempfindlicher gegenüber Berührungen oder Kratzern.
Prägebarren können komplexer und detailreicher gestaltet werden. Aufwendige Prägebilder sind hier problemlos umsetzbar. Zudem ist es möglich kleine Gewichtseinheiten in hohen Stückzahlen kostengünstiger herzustellen.

ESG Recyclingbarren

Die ESG-eigenen Recyclingbarren werden aus Feinsilber hergestellt, welches aus Recyclingprozessen gewonnen wurde. Das verwendete Feinsilber wird für die ESG von ausgewählten Herstellern innerhalb Deutschlands raffiniert und dann ebenfalls in Deutschland zu geprägten Barren weiterverarbeitet. Die Barren bestehen also ausschließlich aus recyceltem und dann erneut zu reinem 99,99% raffiniertem Feinsilber.

CombiBar

Der CombiBar ist eine dünne Edelmetallverbundstafel. Jeder Tafelbarren besteht aus einem Verbund mehrerer Minibarren. Die einzelnen kleinen Barren lassen sich an Sollbruchstellen von der Haupttafel durch Knicken per Hand abtrennen. In Silber werden die Minibarren in den Ausführungen 10g und 1g hergestellt. Beide Varianten sind als Verbund zu 10g, 20g, 50g oder 100g erhältlich.

Durch die Abtrennmöglichkeit bieten CombiBars eine hohe Flexibilität beim Investieren. Als Anleger hat man die Wahl, welche Stückelung man kaufen möchte und zusätzlich können abgetrennte Kleinbarren einzeln wiederverkauft werden. Durch die Tafelbarren wird Silber als Investmentoption zu einer flexiblen Erweiterung des eigenen Portfolios.

Münzbarren aus Silber

Beispiele für Münzbarren kommen von den Cook Islands oder von den Fidjis. Diese Barrenform entsprang der Idee, dass Münzen zu Anlagezwecken nicht immer rund sein müssen. Bis Ende 2013 lag der Vorteil von Münzbarren gegenüber Silberbarren darin, dass sie wie andere Silbermünzen auch nur mit dem ermäßigten Mehrwertsteuersatz von 7% besteuert wurden. Von 2014 bis 2022 wurden einige Münzbarren aus Nicht-EU-Staaten differenzbesteuert angeboten, sodass man sie günstiger als klassische Silberbarren erwerben konnte.
Münzbarren gibt es in verschiedenen Gewichtsklassen und jeder Barren hat einen aufgeprägten Nennwert, was ihn zur Münze und einem gesetzlichen Zahlungsmittel im jeweiligen Ausgabeland macht.

Kurse zu Silber als Investmentoption

Der Silberpreis wird unter anderem durch Angebot und Nachfrage bestimmt, wie es bei allen Börsenprodukten der Fall ist. Der Silberkurs schwankt somit. 2022 wies er beispielsweise ein Jahresplus von 10,07% auf. Der Januar 2023 verbuchte ein Monatshoch von 22,15 € pro Unze, im Vorjahr lag das Jahreshoch bei 24,22 €.

Die Preisentwicklung hängt von verschiedenen Faktoren ab. Zu diesen zählt natürlich die Nachfrage nach dem Edelmetall, vor allem aus Industriezweigen. Aber auch Silber als Investmentoption für Anleger beeinflusst die Silbernachfrage. Die Entwicklung der allgemeinen Silbernachfrage zwischen 2012 und 2021 lag zwischen 29.653 Tonnen und 25.146 Tonnen, so The Silver Institute and Metals Focus. Das Institut sprach 2022 von einem neuen Höchststand der Silbernachfrage.

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Eine Seriennummer geprägt auf Edelmetallbarren

Seriennummern auf BarrenSeriennummern finden sich auf vielen Barren von namhaften Herstellern – über Valcambi und Heraeus hin zu C.HAFNER oder Umicore. Doch wozu sind sie gut?

Bei Seriennummern stößt man auf verschiedenste Meinungen. Eine verbreitete Meinung ist, dass man durch diese Nummern einzelne Barren dem Käufer zuordnen könne. Jedoch gibt es für Edelmetallhändler keinen Grund die Nummern der einzelnen Barren zu erfassen, denn das würde nicht zuletzt einen enormen Mehraufwand bedeuten. Die Erfassung würde ebenfalls gegen die Anonymität sprechen, die vielen Anlegern beim Erwerb von Edelmetallen wichtig ist.

Theoretisch lässt sich anhand der Seriennummer der Herstellungszeitpunkt des Barrens ermitteln – ähnlich wie bei Anlagemünzen durch das aufgeprägte Ausgabejahr.
Fälschungssicherer werden Barren durch Seriennummern jedoch nicht, denn auch Fälschern ist es möglich eine Nummer auf Barren anzubringen. Fälschungen können dadurch auffallen, dass mehrere Barren mit identischer Seriennummer angeboten werden. Doch sind auch einzelne gefälschte Barren oder Barren mit verschiedenen Seriennummern zu finden. Ebenso können auch Barren, die mit einem Zertifikat eingeschweißt wurden und auf das Zertifikat abgestimmte, aber unterschiedliche Seriennummern aufweisen. Bei diesen Fälschungen handelt es sich meist um professionelle Serienanfertigungen. Die Echtheit lässt sich also nicht nur anhand einer Seriennummer überprüfen. Bei einem Wiederverkauf werden daher alle Barren – mit oder ohne Seriennummer – durch moderne Verfahren und Geräte auf ihre Echtheit überprüft.

Ein Vorteil von Seriennummern kann sein, dass man bei einem Diebstahl für Polizei oder Versicherung genau dokumentieren kann, welche Barren entwendet wurden. Dies ist vor allem für jeden interessant, der seine Anlageprodukte nicht in Bankschließfächern oder anderen Verwahrungsangeboten lagert.

Gegossen oder geprägt – Herstellungsmethoden von Barren

Barren ist nicht gleich Barren. Zu allererst denkt man hier natürlich an Materialunterschiede, jedoch unterscheiden sie sich auch durch die Herstellungsart. Die zwei gängigen Sorten sind Gussbarren und Prägebarren, welche sehr unterschiedlich sind und jeweils eigene Vorteile und Nachteile mit sich bringen.

Gegossene Barren

Das Gussverfahren ist schon sehr alt, dabei hat sich die Methode seit dem Altertum im zugrundeliegenden Prozess kaum verändert:

Innerhalb der Herstellung wird das jeweilige Metall solange erhitzt, bis dieses schmilzt. Anschließend wird es in eine Gussform gegossen. Diese hat gewichtsspezifische Maße, die natürlich auch mit der typischen Gestaltung des Herstellers zusammenhängen. Es gibt zwei Varianten, mit denen die Daten des Barrens im Edelmetall verewigt werden. Entweder sind die notwendigen Angaben wie Gewicht, Edelmetall, Feingehalt und Hersteller bereits in der Gussform enthalten und übertragen sich beim Auskühlen in das Metall oder die Daten werden im Nachhinein aufgestempelt.

Es gibt Vorteile, die für diese Herstellungstechnik sprechen:

  1. Gussbarren sind Unikate. Jeder Barren hat einzigartige Unregelmäßigkeiten, Erstarrungslinien und Muster, welche auf die Fertigungsmethode zurückzuführen sind.
  2. Die Oberfläche ist unempfindlicher gegenüber Berührungen oder gar sehr leichten Kratzern, sodass die Barren guten Gewissens auch in die Hand genommen werden können.

Jedoch sind auch Nachteile zu entdecken:

  1. Gussbaren sind sehr schlicht und enthalten meist nur die nötigsten Angaben. Während manche genau das an dieser Art der Barren schätzen, vermissen andere ein ausgefeiltes und detailreiches Design.
  2. Die Barren können zudem an den Kanten und der Oberfläche etwas rau sein. Hierdurch sind sie zwar unempfindlicher gegenüber Kratzern, jedoch lassen sie eine glatte makellose Barrenoberfläche vermissen.
  3. Das Herstellungsverfahren ist aufwändiger als die Produktion von Prägebarren in Serienfertigung. Bei größeren Stückzahlen werden von einigen Hersteller jedoch bereits Gießroboter eingesetzt, um die Kosten und Aufwände im Herstellungsprozess zu verringern.
  4. Aufgrund der unregelmäßigen Oberfläche und den abgerundeten Kanten sind Gussbarren schlechter zu stapeln. Die Barrenbeschriftungen und die Lesbarkeit der Punzierungen können hierbei insbesondere bei kleinen Stückelungen leiden.

Geprägte Barren

Durch Prägeprozesse lassen sich akkurate und filigran gestaltete Barren herstellen. Die Fertigung erfolgt heute meist mithilfe einer Stranggießanlage. Zugrunde liegt somit wieder ein Gussprozess, aber dieser produziert einen langen Metallstreifen, der auf die exakte benötigte Dicke ausgewalzt wird. Aus diesem Edelmetallband werden Barrenrohlinge ausgestanzt. Haben alle Rohlinge dieselben Maße und dasselbe Gewicht, beginnt der eigentliche Prägeprozess. Die Barrenrohlinge werden hierfür in einen Schmelzofen eingebracht, um sie nochmals etwas zu erhitzen und dadurch weicher zu machen, was das Prägen erleichtert. Nun wird das warme Metall ähnlich wie bei der Münzherstellung einseitig oder beidseitig unter hohem Druck geprägt. Nach dem Prägen wird die Oberfläche gegebenenfalls nochmals poliert und gereinigt.

Vorteile:

  1. Ein Prägebarren kann wesentlich komplexer gestaltet sein als ein Gussbarren. Detailreiche und aufwendig gestaltete Prägebilder sind keine Seltenheit.
  2. Aufgrund der ebenmäßigen Oberfläche sind geprägte Barren sehr gut stapelbar.
  3. Bei kleineren Gewichtseinheiten lassen sich hohe Stückzahlen durch die Fließbandfertigung kostengünstiger herstellen als gegossene Barren.

Nachteile:

  1. Die Oberfläche ist sehr empfindlich gegenüber Kratzern, Schrammen und Berührungen, sodass die Barren vorzugsweise im Blister oder der schützenden Verpackung verbleiben und nicht in die Hand genommen werden sollten.
  2. Aufgrund der Empfindlichkeit können geprägte Barren oftmals nicht ohne Qualitätseinbußen mehrfach gehandelt werden.
  3. Bei Gewichtseinheiten über 100g ist es in der Fertigung schwierig, eine perfekte und ebenmäßige Oberfläche zu erzielen.

Die Geschichte des Edelmetalls Silber

Neben Kupfer und Gold gehört Silber zu den Metallen, die der Menschheit am längsten bekannt sind. Bis etwa 5.000 v. Chr. lässt sich die Verwendung des Edelmetalls nachweisen. Viele Kulturen und Völker nutzten Silber – so auch die Griechen, Römer, Germanen oder Ägypter.

So war es in der Antike zeitweise sogar mehr wert als Gold und wurde damals bereits aus Silbererzen gewonnen. Es stammte überwiegend aus den Minen in Laurion bei Athen. Im Mittelalter und der Antike galten Silbermünzen neben denen aus Gold, Kupfer und Bronze als Zahlungsmittel. Es handelte sich um Kurantmünzen, da der Münzwert weitestgehend dem Metallwert entsprach.

Im Laufe der Zeit entdeckte die Menschheit jedoch immer mehr Silbervorkommen – im Mittelalter und in der frühen Neuzeit baute man Silber beispielsweise im Harz oder dem Thüringer Wald ab. Zudem brachten die Spanier große Mengen des grauweißen Edelmetalls von Reisen nach Lateinamerika mit. Ebenfalls galt Japan als Silberexporteur. So sank der Wert des Silbers in der Alten Welt immer weiter.

1814 nahm Berzelius Silber in seine Atomgewichtstabelle als chemisches Element namens Argentum auf. Es galt als wichtiges Werkmetall in allen Bereichen, wo Korrosionsschutz gebraucht wurde – so beschichtete man beispielsweise Besteck mit dem Edelmetall. Mitte des 19. Jahrhunderts wurde Silber als korrosionsfreies Werkmetall überwiegend von Edelstahl abgelöst.

Ab etwa 1870 verlor Silber seine wirtschaftliche Relevanz immer weiter, da man überwiegend Gold als Währungsmetall anerkannte. Allerdings wurde auch Gold in moderneren Zeiten von anderen Metallen abgelöst. Silber nutzt man heute nur noch für Anlage-, Gedenk-, und Sonder- beziehungsweise Sammlermünzen.

Silber in der Mythologie
In Ägypten ordnete man Silber wegen seiner Farbe und dem weißlichen Glanz dem Mond zu, auch in der Alchemie steht der Mond für Silber. Somit ist das Edelmetall auch als Mondmetall bekannt. In vielen Geschichten und Märchen gilt es zudem als eine Art Waffe, die Werwölfe und andere Fabelwesen töten kann. Diese Eigenschaft findet man noch heute in diversen Romanen oder Filmen.

Tatsächliche Eigenschaften von Silber
Silber schmilzt bei etwa 962°C und hat seinen Siedepunkt bei über 2.000°C. Wenn Silber siedet, entsteht ein blauer Dampf. Aufgrund seiner hohen Dichte gehört es zu den Schwermetallen. Das Edelmetall hat nicht nur von sich aus einen metallischen Glanz, sondern zeigt ebenfalls die höchste Lichtreflexionseigenschaft innerhalb der Metalle. 99,5% des sichtbaren Lichts wird von Silber reflektiert, daher nutzt man es auch zur Herstellung von Spiegeln. Zudem ist das Edelmetall stark wärme- und stromleitfähig sowie sehr dehnbar. Silber gilt als reaktionsträge. Es läuft zwar in Kontakt mit Luft nach und nach schwarz an, das eigentliche Metall bleibt aber verschont. Es bildet sich nur die typische Patina.
Da Silber antibakteriell wirkt, wird es als Essbesteck und in der Medizin benutzt – Silberionen finden als Desinfektionsmittel in der Wundtherapie Verwendung.

Silbervorkommen und der Abbau von Silber
Silber hat einen höheren Anteil innerhalb der Erdkruste als Gold. Es kommt etwa 20 Mal häufiger vor. Jedoch ist es rund 700 Mal seltener als Kupfer. In der Natur findet man Silber in Form von Körnern, Plättchen und selten auch als größere Nuggets.
Zwischen 2003 und 2009 stammten 20% des weltweiten Silbers aus Peru und ab 2010 galt Mexiko als größter Silberproduzent. Das polnische Unternehmen KGHM ist allerdings das bedeutendste Silberunternehmen in der EU und das drittgrößte der Welt. Silber wird aus Silbererzen gewonnen und kommt oftmals zusammen mit Blei-, Kupfer- oder Zinkerzen vor.

Diverse Forschungsinstitute und die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe schätzen die weltweite Reichweite der natürlichen Silberressourcen auf rund 29 weitere Jahre, jedoch wird mittlerweile immer mehr des Edelmetalls recycelt und somit die Ressourcen geschont.