Platin und Palladium – zwei Metalle der Platingruppe

Auf den ersten Blick erscheinen Platin und Palladium sehr ähnlich – silbrige Edelmetalle als Anlage- oder Industrieprodukt. Eine optische Unterscheidung fällt ungeschulten Augen tatsächlich erstmal schwer – wer aber ganz genau hinschaut, sollte feststellen, dass Platin im Vergleich zu Palladium ein wenig weißer erscheint. Daher erinnert die Farbe von Platin sehr an Silber, was eine Ableitung des spanischen Wortes Platina („Kleines Silber“) als Namensgrundlage für Platin zur Folge hatte.

Platin und Palladium gehören zudem zur selben Gruppe von Elementen im Periodensystem, die als „Platingruppe“ bezeichnet wird. Zu diesen zählen auch noch Rhodium, Ruthenium, Osmium und Iridium.

Verwendung der Platinmetalle

Sowohl bei Platin als auch Palladium geht ein Großteil der Produktion an die Industrie. 2021 war der Anteil an Platin für die Automobilindustrie allein bereits bei 38%. Natürlich schwanken die Anteile der einzelnen Nachfragesektoren von Jahr zu Jahr, jedoch macht die Industrie immer eine deutliche Mehrheit aus. Offizielle Zahlen sind noch nicht verfügbar, doch laut Prognosen für 2022 soll der Platinanteil in der Automobilindustrie 2022 bei 43% gelegen haben. Platin wird dabei häufiger in Dieselmotoren verwendet, während Palladium eher in Ottomotoren zum Einsatz kommt.

Jedoch finden sich beide Metalle auch in der Schmuckindustrie und im Anlagebereich wieder.
Laut einer Erhebung der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe aus 2021 wurden beispielsweise 2019 weltweit 34% des Platins in die Autoindustrie gesteckt, 24% waren für Schmuck vorgesehen und 13% für Investmentzwecke. 2021 waren bereits 27% des Platins in der Schmuckindustrie in Verwendung und die Prognose für 2022 spricht von 26%.

Abbauzahlen zu Platin und Palladium

Auch die Abbauzahlen von Palladium und Platin ähneln sich. 2018 wurden weltweit beispielsweise 190 Tonnen Platin und 220 Tonnen Palladium gefördert. 2021 waren es 180 Tonnen Platin und 200 Tonnen Palladium. Wenn man diese Zahlen aus demselben Jahr mit Gold (3.560,7 Tonnen) und Silber (24.000 Tonnen) vergleicht, wird deutlich, dass Platinmetalle weitaus seltener sind. Aufgrund der Seltenheit von Platin in platinhaltigen Erzen müssen beispielsweise zwischen 7 und 12 Tonnen Erz abgebaut und verarbeitet werden, um eine Unze reines Platin zu erhalten.