Edelmetallmünzen sind nicht nur bei Sammlern begehrt, sondern gelten auch als beliebte Form der Geldanlage. Insbesondere für Einsteiger ist der Markt aber oftmals unübersichtlich: Zwischen Sammler-, Anlage- und Umlaufmünzen verlieren sie schnell den Überblick. „Die wichtigste Regel beim Kauf von Münzen zu Anlagezwecken lautet, nur Produkte zu kaufen, die dicht am aktuellen Goldpreis gehandelt werden. Auf Anlage- und Umlaufmünzen trifft dies meist zu, bei Sammlermünzen können allerdings hohe Aufschläge anfallen“, erklärt Dominik Lochmann, Geschäftsführer der ESG.
Die Besonderen: Sammlermünzen
Gedenkmünzen oder Sammlermünzen werden oftmals in einer limitierten Auflage zu besonderen Anlässen wie einer Fußball-Weltmeisterschaft oder zu speziellen Themen wie Filme, Comics oder Mythen geprägt. Ebenso kann es sich um Sonderprägungen von Anlageklassikern in verschiedenen Ausführungen und beispielsweise mit Kolorationen oder partiellen Vergoldungen handeln. Bei diesen Münzen steht nicht der Materialwert oder der Gedanke an die Vermögensabsicherung im Vordergrund. „Einige dieser Münzen steigen im Laufe der Jahre im Preis, sodass sich mit ihnen ein Gewinn erzielen lässt – dies stellt allerdings leider oft die Ausnahme dar, die meisten Sammlermünzen übersteigen ihren Materialwert nicht. Insbesondere, wenn man seine Münzen schnell und unkompliziert verkaufen möchte, können Sammlerausgaben eine Herausforderung darstellen. Denn es muss zunächst ein Sammler gefunden werden, dem genau diese Münze fehlt, und der dann auch bereit ist, dafür den entsprechenden Aufpreis auf den Materialwert zu zahlen. Es lässt sich nur schwer vorhersagen, wie sich der Wert der Münzen entwickeln wird. Die Märkte sind enger und individueller und zum Handeln von Sammlermünzen ist eine gewisse Fachkenntnis gefragt. Für die sichere Geldanlage sind Sammlermünzen für den klassischen Anleger eher ungeeignet“, erklärt Dominik Lochmann.
Die Sicheren: Anlagemünzen
Wer sein Geld vergleichsweise sicher in Gold- oder Silbermünzen anlegen möchte, sollte auf etablierte Anlagemünzen, auch Bullionmünzen genannt, zurückgreifen. Zu den Bekanntesten ihrer Art zählen beispielsweise der südafrikanische Krügerrand oder die kanadische Münze Maple Leaf. „Diese Münzen werden nah am Goldpreis gehandelt, der Käufer zahlt also einen verhältnismäßig geringen Aufpreis zum Materialwert. Diese Münzen dienen, wie Goldbarren auch, schlicht der Absicherung des eigenen Vermögens und können zu einem späteren Zeitpunkt zum aktuellen Goldpreis schnell und unkompliziert an Händler oder Banken verkauft werden“, so Dominik Lochmann. Ein weiterer Vorteil: Münzen, welche in den Bereich Anlagegold fallen, sind in Deutschland steuerfrei.
Die Historischen: Umlaufmünzen
Umlaufmünzen, auch Kurantmünzen genannt, dienten früher als offizielles Zahlungsmittel und zählen ebenfalls als steuerbefreites Anlagegold, wenn sie nach 1800 geprägt wurden und mindestens einen Feingehalt von 900 Tausendsteln Gold enthalten. „Bei Umlaufmünzen können Käufer sich beispielsweise für französische Franc-Goldmünzen, Vrenelis aus der Schweiz oder englische Sovereigns entscheiden. Diese werden aufgrund ihrer Häufigkeit und guten Verfügbarkeit ähnlich wie Anlagemünzen nah am Edelmetallpreis gehandelt. Einige historische Münzen, wie auch beispielsweise seltene Jahrgänge der Goldmünzen aus dem Deutschen Kaiserreich, fallen durch ihre geringe Verfügbarkeit, die Erhaltung oder den geschichtlichen und kulturellen Wert in die Kategorie der Sammlermünzen und sind aufgrund des höheren Aufschlags weniger attraktiv als reines Investment.“, erläutert Dominik Lochmann. „Dafür kann man dann jedoch ein goldenes Stück echter Geschichte sein Eigen nennen.“