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Münze ist nicht gleich Münze – drei Münztypen im Anlage-Check

Goldmünzen Lunar 3 Schlange 2025, Double Dragon & Pearl und das Schweizer Vreneli

Schlange 2025 Lunar 3, Double Dragon & Pearl und das Schweizer Vreneli

Edelmetallmünzen sind nicht nur bei Sammlern begehrt, sondern gelten auch als beliebte Form der Geldanlage. Insbesondere für Einsteiger ist der Markt aber oftmals unübersichtlich: Zwischen Sammler-, Anlage- und Umlaufmünzen verlieren sie schnell den Überblick. „Die wichtigste Regel beim Kauf von Münzen zu Anlagezwecken lautet, nur Produkte zu kaufen, die dicht am aktuellen Goldpreis gehandelt werden. Auf Anlage- und Umlaufmünzen trifft dies meist zu, bei Sammlermünzen können allerdings hohe Aufschläge anfallen“, erklärt Dominik Lochmann, Geschäftsführer der ESG.

Die Besonderen: Sammlermünzen

Gedenkmünzen oder Sammlermünzen werden oftmals in einer limitierten Auflage zu besonderen Anlässen wie einer Fußball-Weltmeisterschaft oder zu speziellen Themen wie Filme, Comics oder Mythen geprägt. Ebenso kann es sich um Sonderprägungen von Anlageklassikern in verschiedenen Ausführungen und beispielsweise mit Kolorationen oder partiellen Vergoldungen handeln. Bei diesen Münzen steht nicht der Materialwert oder der Gedanke an die Vermögensabsicherung im Vordergrund. „Einige dieser Münzen steigen im Laufe der Jahre im Preis, sodass sich mit ihnen ein Gewinn erzielen lässt – dies stellt allerdings leider oft die Ausnahme dar, die meisten Sammlermünzen übersteigen ihren Materialwert nicht. Insbesondere, wenn man seine Münzen schnell und unkompliziert verkaufen möchte, können Sammlerausgaben eine Herausforderung darstellen. Denn es muss zunächst ein Sammler gefunden werden, dem genau diese Münze fehlt, und der dann auch bereit ist, dafür den entsprechenden Aufpreis auf den Materialwert zu zahlen. Es lässt sich nur schwer vorhersagen, wie sich der Wert der Münzen entwickeln wird. Die Märkte sind enger und individueller und zum Handeln von Sammlermünzen ist eine gewisse Fachkenntnis gefragt. Für die sichere Geldanlage sind Sammlermünzen für den klassischen Anleger eher ungeeignet“, erklärt Dominik Lochmann.

Die Sicheren: Anlagemünzen

Wer sein Geld vergleichsweise sicher in Gold- oder Silbermünzen anlegen möchte, sollte auf etablierte Anlagemünzen, auch Bullionmünzen genannt, zurückgreifen. Zu den Bekanntesten ihrer Art zählen beispielsweise der südafrikanische Krügerrand oder die kanadische Münze Maple Leaf. „Diese Münzen werden nah am Goldpreis gehandelt, der Käufer zahlt also einen verhältnismäßig geringen Aufpreis zum Materialwert. Diese Münzen dienen, wie Goldbarren auch, schlicht der Absicherung des eigenen Vermögens und können zu einem späteren Zeitpunkt zum aktuellen Goldpreis schnell und unkompliziert an Händler oder Banken verkauft werden“, so Dominik Lochmann. Ein weiterer Vorteil: Münzen, welche in den Bereich Anlagegold fallen, sind in Deutschland steuerfrei.

Die Historischen: Umlaufmünzen

Umlaufmünzen, auch Kurantmünzen genannt, dienten früher als offizielles Zahlungsmittel und zählen ebenfalls als steuerbefreites Anlagegold, wenn sie nach 1800 geprägt wurden und mindestens einen Feingehalt von 900 Tausendsteln Gold enthalten. „Bei Umlaufmünzen können Käufer sich beispielsweise für französische Franc-Goldmünzen, Vrenelis aus der Schweiz oder englische Sovereigns entscheiden. Diese werden aufgrund ihrer Häufigkeit und guten Verfügbarkeit ähnlich wie Anlagemünzen nah am Edelmetallpreis gehandelt. Einige historische Münzen, wie auch beispielsweise seltene Jahrgänge der Goldmünzen aus dem Deutschen Kaiserreich, fallen durch ihre geringe Verfügbarkeit, die Erhaltung oder den geschichtlichen und kulturellen Wert in die Kategorie der Sammlermünzen und sind aufgrund des höheren Aufschlags weniger attraktiv als reines Investment.“, erläutert Dominik Lochmann. „Dafür kann man dann jedoch ein goldenes Stück echter Geschichte sein Eigen nennen.“

Kurantmünzen: Geldanlage mit historischem Charme

Goldmünze Vreneli

Goldmünze Vreneli

Wertvoll in der Vergangenheit, wertvoll für die Zukunft

Kurantmünzen, auch Umlaufmünzen genannt, stecken voller Geschichte, denn mit ihnen wurde schon vor vielen Jahren alltäglich gehandelt. Während sie früher in vielen Ländern als offizielles Zahlungsmittel dienten, erfreuen sie sich heute großer Beliebtheit bei Anlegern und Sammlern. „Im Gegensatz zum Euro entspricht der Wert von Kurantmünzen dem tatsächlichen Materialwert. Aus lukrativen Edelmetallen wie Gold oder Silber hergestellt, lässt sich mit den Umlaufmünzen das eigene Vermögen langfristig absichern“, erklärt Dominik Lochmann, Geschäftsführer der ESG.

Für Anleger und Sammler

Von historischen Persönlichkeiten über ikonografische Darstellungen bis hin zu kulturellen Sehenswürdigkeiten und altertümlichen Wappen – jede Münze erzählt ihre Vergangenheit und lädt den Betrachter auch dazu ein, in die faszinierende Welt des Münzsammelns einzutauchen. „Ihre zeitlose Eleganz und kulturelle Relevanz machen sie zu begehrten Sammlerstücken. Zugleich zählen Kurantmünzen aus Gold auch als steuerbefreites Anlagegold, sofern sie nach 1800 geprägt wurden. Sie sind deshalb für viele Investoren beliebte Vermögenswerte und dienen als krisenfeste Option meist zur Risikostreuung“, erläutert Lochmann. „Zur Vermögenssicherung mit Kurantmünzen eignen sich beispielsweise Schweizer Vrenelis, französische Franc-Goldmünzen oder auch britische Sovereigns. Denn aufgrund ihrer hohen Verfügbarkeit werden sie wie Anlagemünzen nah am Edelmetallpreis gehandelt.“

Handel mit standardisierter Goldwährung

Viele berühmte Kurantmünzen stammen aus der Zeit der Lateinischen Münzunion (LMU). „Mitte des 19. Jahrhunderts beschloss die LMU, zu der anfangs Frankreich, Belgien, Italien und die Schweiz gehörten, einen gemeinsamen Währungsraum mehrerer Länder in Zentraleuropa zu schaffen. In dem Zusammenhang einigte sich die LMU auf den Bimetallismus, also darauf, dass Kurantmünzen aus Gold und Silber als gesetzliche Zahlungsmittel galten“, erzählt Lochmann. Mit einem festen Wechselkurs sollte das standardisierte Währungssystem den grenzüberschreitenden Handel erleichtern. „Zwar ist ihre Zeit als Zahlungsmittel hierzulande inzwischen vorbei, doch als Wertanlage feiern die Umlaufmünzen mehr als hundert Jahre später eine regelrechte Wiedergeburt“, so der Geschäftsführer. „Diese hochwertigen und geschichtsträchtigen Münzen sind nicht nur eine Investition in Edelmetalle, sondern auch eine Investition in die Zukunft und das kulturelle Erbe zugleich.“

Dynamik des Goldpreises – 5 Fragen an den Edelmetall-Experten

1kg Goldbarren von Umicore, gegossen

1kg Goldbarren von Umicore, gegossen

Welcher Wert Gold zugeschrieben wird, ist eine wichtige Frage auf den Finanzmärkten. Sowohl für Investoren und Analysten als auch für die breite Öffentlichkeit hat der Preis des glänzenden Edelmetalls eine starke Anziehungskraft. Doch was prägt den Wert, der seit Jahrhunderten eine faszinierende Rolle in der Wirtschaft spielt? Dominik Lochmann, Geschäftsführer der ESG, erklärt die Hintergründe.

Was beeinflusst den Goldpreis?

„Preisschwankungen sind ein wesentlicher Bestandteil des Goldmarktes und werden von einer Vielzahl von Faktoren beeinflusst. Unsicherheiten in politischen Angelegenheiten, ökonomische Indikatoren wie Inflation und Wirtschaftswachstum sowie schwankende Aktienkurse können zu Veränderungen führen. Darüber hinaus besitzen auch spekulative Handelsaktivitäten und sogar psychologische Faktoren wie Sorge und Vertrauen das Potenzial, den Preis zu beeinflussen.“

In welchem Zusammenhang stehen Angebot und Nachfrage?

„Im Gegensatz zu anderen Edelmetallen und Aktien unterliegt der Goldpreis tendenziell weniger starken Schwankungen. Denn durch die aufwändige und kostenintensive Goldförderung besteht grundsätzlich keine Gefahr von abruptem Wertverlust durch Inflation wie bei Banknoten. Investoren und sogar Zentralbanken kaufen Gold, um ihr Vermögen abzusichern und sich vor potenziellen Turbulenzen auf den Finanzmärkten schützen. Da das Vorkommen des seltenen Edelmetalls begrenzt ist, führt eine nachhaltig hohe Nachfrage unweigerlichen zu einem Anstieg des Goldpreises. Anderweitige attraktive Anlageoptionen und Zusammenhänge mit dem Zins verhindern gleichzeitig, dass der Goldpreis ins Unermessliche steigt.“

Wie wirkt der Zins auf den Goldpreis?

„Tendenziell steigt der Goldpreis, wenn die Zinssätze niedrig sind, denn dadurch gewinnt Gold als Anlageoption an Attraktivität. Wenn Anleger höhere Zinserträge aus Anleihen oder Einlagen erwarten, führt dies umgekehrt dazu, dass sie oftmals ihre Bestände an Gold reduzieren und stattdessen in alternative Geldanlagen umschichten. Dadurch sinkt die Nachfrage und der Preis gibt entsprechend nach. Hierbei gilt es jedoch zu beachten, dass sich der Zusammenhang zwischen Goldpreis und Zinsen nicht linear darstellt und auch von einer Vielzahl anderer bereits genannter Faktoren abhängt. Zudem sollte man hierbei nicht nur auf die Entwicklungen im eigenen Land schauen, sondern die globalen makroökonomischen Trends betrachten.“

Warum sind einige Barren und Münzen günstiger als andere?

„Ein Gramm Anlagegold kostet umgerechnet nicht genauso viel wie ein Gramm eines Sammlerstücks. Anlagegold umfasst standardisierte Barren und Münzen, deren Preis auf dem reinen Goldwert und einem nur geringen Aufschlag für Produktion und Handling beruht. Diese Option eignet sich besonders für Käufer, die Gold zu Investitionszwecken und zur Notfallabsicherung erwerben wollen. Auf der anderen Seite stehen Sammlermünzen, die aufgrund ihres historischen oder ästhetischen Werts in der Regel einen vergleichsweise höheren Preis pro Gramm Gold besitzen. Auch wenn diese Stücke, abhängig von Faktoren wie Seltenheit, Erhaltungszustand und Nachfrage von Sammlern, eine zusätzliche Wertsteigerung erfahren können, eignen sie sich in der Regel eher für echte Liebhaber und Spezialisten. Bei Sammlerstücken muss bei einem späteren Verkauf jeweils ein Sammler oder Händler gefunden werden, der auch bereit ist, einen entsprechenden Aufschlag auf den Materialwert zu bezahlen. Reines Anlagegold in Form von Barren oder Standardmünzen hingegen kann man jederzeit zum jeweiligen Tageskurs unkompliziert an Edelmetallhändler oder Banken verkaufen.“

Wann ist der optimale Zeitpunkt für den Goldkauf oder -verkauf?

„Diese Frage lässt sich nicht so einfach beantworten, da der optimale Zeitpunkt für den Kauf und Verkauf auch von individuellen Umständen und Zielen abhängt. Viele Anleger betrachten Gold als langfristige Absicherung gegen wirtschaftliche Turbulenzen und halten daher unabhängig von kurzfristigen Preisschwankungen daran fest. Andere nutzen Gold, um von spontanen Handelsmöglichkeiten zu profitieren, indem sie die Marktbedingungen genau beobachten. Ganz gleich wie, es empfiehlt sich immer, sein Anlageportfolio zu diversifizieren und mit Gold krisenfest abzusichern. Da die Preisspanne vergleichsweise geringen Schwankungen unterliegt, spielt der Kaufpreis bei langfristigen Investitionen häufig keine entscheidende Rolle.“