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Australische Kängurus, Münzen mit Koalas u.v.m. – Die Perth Mint

Die Münzprägestätte The Perth Mint befindet sich im Besitz der westaustralischen Regierung und ist Australiens größtes Edelmetallunternehmen. Ihren Sitz hat die Prägeanstalt in Perth, der Hauptstadt Westaustraliens.

Der Grundstein wurde 1896 gelegt und 1899 wurde die Perth Mint in Betrieb genommen, zu Beginn jedoch als Abteilung der Royal Mint in London. Als Gründervater gilt allerdings der erste westaustralische Premier John Forrest. Er sah die Entwicklung der Bedeutung von Gold voraus und setzte sich bei der britischen Regierung für die Gründung ein.

Erst am 1. Juli 1970 ging sie vom britischen Recht in die Regierung von Westaustralien über. 1987 wurde die Gold Corporation gegründet, welche sich zu 100% im Staatsbesitz befindet, um die Perth Mint zu betreiben.

Produkte der Perth Mint

Die Perth Mint betreibt eine eigene Goldschmiede und Raffinerie, sie stellt Produkte aus Gold, Silber, Platin und Palladium her. Viele bekannte Münzen und Barren stammen von der Perth Mint, beispielsweise die Sovereign Münzen (1899-1931), die Lunar-Serie in Gold und Silber, aber auch die Kookaburra-Münzen oder die Münzen mit den beliebten Koalamotiven. Generell prägt die Münzprägestätte The Perth Mint nur Anlagemünzen, für Umlaufmünzen bzw. Währungsmünzen ist die Royal Australian Mint zuständig. Doch neben den Anlagemünzen werden auch Barren, wie beispielsweise der Barren mit dem Känguru-Motiv, und Schmuckstücke durch die Perth Mint hergestellt.

Im Oktober 2011 stellte die Prägestätte zudem eine Goldmünze mit dem Durchmesser von etwa 80cm, einer Dicke von 12cm und einem Gewicht von 1.012kg her. Diese Münze besteht aus 99,99% Gold und zeigt das australische Rote Riesenkänguru. Die Kopfseite präsentiert das Porträt von Queen Elizabeth II. Sie trägt zwar den Nennwert von 1 Million Australischen Dollar, allerdings betrug der Goldwert zum Prägezeitpunkt 53,5 Millionen Australische Dollar. 2012 wurde diese Münze von den Guinness World Records als „größte Münze“ ausgezeichnet.

Von fest zu flüssig – wenn Edelmetalle schmelzen

In der Natur kommen nur wenige reine Metalle vor – beispielsweise Gold und Silber. Gebrauchsmetalle, unter anderem Eisen, muss man durch aufwendige Verfahren herstellen. Andere Metalle wie Rhodium und Platin haben ihr natürliches Vorkommen als Minerale oder können aus Erzen gewonnen werden. So ist es möglich Palladium aus Nickel- und Kupfererzen zu gewinnen.

Doch eins haben alle Metalle gemeinsam:
Sie sind Feststoffe. Feststoffe schmelzen an ihrem jeweiligen Schmelzpunkt. Dieser liegt, abhängig vom Stoff der geschmolzen werden soll, bei einer anderen Temperatur. Hierbei wird der Aggregatzustand von fest zu flüssig und am Siedepunkt sogar gasförmig. So verhält es sich auch bei Metallen, diese schmelzen je nach der chemischen Zusammensetzung bei unterschiedlichen Temperaturen.
Grob gesagt stehen die Atome bei kalten Metallen, die sich also unter ihrem Schmelzpunkt befinden, sehr eng nebeneinander. Im festen Aggregatzustand bilden die Atome eine Ordnung – wird das Metall allerdings erhitzt, so löst sich die Ordnung. Die Atome bewegen sich und das Metall schmilzt. Erst wenn es abkühlt kehrt der feste Zustand zurück.

Auch die klassischen Edelmetalle haben somit sehr verschiedene Schmelzpunkte:

Silber: 961,78°C

Gold: 1064,18°C

Palladium: 1554,9°C

Platin: 1768,3°C

Rhodium: 1964°C

Es gibt verschiedene Gründe, um Edelmetalle zu schmelzen
Zum einen kann man sie so in eine bestimmte Form bringen, beispielsweise in Barren oder Münzen. Zum anderen kann man so Begleitmaterialien eliminieren, da diese meist geringere Schmelz- und Siedepunkte haben und somit früher verdampfen. Es bleibt also das Edelmetall ohne Verunreinigungen übrig.  Zudem ist es in flüssigem Zustand möglich, verschiedene Metalle miteinander zu vermischen. Man erhält so unterschiedliche Legierungen mit verschiedenen Edelmetallanteilen – beispielsweise 585er Gelbgold, welches aus 58,5% Feingold, 20,8% Silber und 20,7% Kupfer besteht. Dieses Gold gibt es auch in rötlicher Färbung – den Farbton erreicht man, indem der Silberanteil verringert und der Kupferanteil erhöht wird. Weißgold wird durch die Zugabe von Palladium, Platin, Silber oder Nickel gemischt. Durch Legierungen lassen sich also unter anderem die Farben der Edelmetalle verändern. Die Goldanteile reichen vom 333er Gold, also 33,3% Gold, bis hin zum Feingold, welches aus 99,9% Gold besteht. Solche Abstufungen lassen sich bei jedem Edelmetall finden. Beispielsweise werden aus Sterlingsilber (925er Silber) Schmuck, Gebrauchsgegenstände oder Münzen hergestellt. 800er Silber lässt sich unter anderem in der Herstellung von Besteck finden.

Jedoch wird Gold auch in der Zahnmedizin verwendet. Hier gibt es verschiedene Dentallegierungen, denn Gold wird als Füll- oder Ersatzstoff für Zähne benutzt. Die Legierungen haben die Aufgabe dem Gold wichtige chemische und physikalische Eigenschaften zu verleihen, damit es beständig und gesundheitsverträglich bleibt. Der Goldanteil im Zahngold schwankt zwischen 40 und 85 Prozent.

Meist werden für Legierungen in sämtlichen Bereichen Silber, Kupfer, Platin, Palladium oder Nickel verwendet, jedoch gibt es auch Varianten mit anderen Elementen. Hierbei kommen Stoffe wie Zink oder Zinn in Frage.

Paul Kruger – die Kopfseite der Anlagemünze Krügerrand

Paul Kruger auf dem Krugerrand in Gold und Silber

Der Krügerrand ist eine der bekanntesten und beliebtesten Anlagemünzen überhaupt. Die Zahlseite ziert ein Springbock, doch wer ist der Mann auf der Kopfseite?

Stephanus Johannes Paulus Kruger lebte von 1825 bis 1904. Er war ein südafrikanischer Politiker und von 1882 bis 1902 sogar der Präsident der Südafrikanischen Republik. Er wird auch Paul Kruger genannt und stammte von deutschen Einwanderern ab.

Das Leben des Paul Kruger
Schon als Kind erlebte Kruger die Auseinandersetzungen zwischen Buren und den Briten mit. 1836 ließ sich seine Familie etwa 80 Kilometer von Johannesburg nieder. Kruger war Autodidakt und brachte sich nach und nach selbst Lesen und Schreiben bei, mit nur 16 Jahren erwarb er etwa 100 Kilometer von der elterlichen Farm seine eigene. 1842 heiratete er, doch seine Frau und das gemeinsame Kind verstarben wenige Jahre danach an Malaria. Nach ihrem Tod ging Kruger nochmals eine Ehe ein, in der 16 Kinder geboren wurden.

1854 wurde Kruger selbst zum Kommandanten der Stadt Rustenburg gewählt und die Burenrepublik Transvaal ernannte ihn 1864 zum Generalkommandanten ihrer Truppen. Als Großbritannien 1877 Transvaal erobern wollte, versuchte Kruger zunächst, durch Verhandlungen einen Rückzug der Briten zu erreichen. Als er scheiterte, stellte er zusammen mit anderen Burenführern ein Heer auf. Dieses gewann 1881 die Schlacht. Nachdem Transvaal daraufhin 1881 die Unabhängigkeit zugesichert wurde, wählte man Kruger 1882 zum Präsidenten des Burenstaates. Er gilt als einer der Gründerväter des heutigen Südafrika.

1904 verstarb Kruger im Alter von 78 Jahren. Seine sterblichen Überreste wurden am 16. Dezember 1904 im südafrikanischen Pretoria beigesetzt. Sein ehemaliger Amtssitz, das Krugerhaus, ist mittlerweile ein Museum. Das Grabmonument von Paul Kruger wurde bereits wiederholt das Opfer zielgerichteter Zerstörung. Am 30. März 1995 entstand ein erheblicher Schaden am gesamten Grabmal: Gesteinselemente und die Grababdeckplatte wurden stark beschädigt.

Paul Kruger auf dem Krügerrand
Seit 1967, dem Startjahr der Anlagemünze Krugerrand, ziert Paul Kruger die Kopfseite der Goldmünze. 2018 folgte die silberne Bullionversion, welche ebenfalls den ehemaligen Präsidenten zeigt. Der Krügerrand wird von der Rand Refinery bzw. der South African Mint geprägt und weltweit vertrieben.

Valcambi

Beim Unternehmen Valcambi handelt es sich um eine Schweizer Scheideanstalt, die international tätig ist. Gold, Silber, Platin und Palladium werden hier sowohl raffiniert als auch in diverse Barren, Münzen und Medaillen, sowie Halbzeuge für die Schmuck- und Uhrenindustrie weiterverarbeitet. Der Unternehmenshaupsitz befindet sich in der Südostschweiz, genauer gesagt in Balerna. Die Edelmetallraffinerie von Valcambi ist eine der größten dedizierten Anlagen weltweit, auch sie befindet sich auf einem 3,3 Hektar großen Gelände in Balerna. Nach eigenen Angaben beschäftigt Valcambi derzeit 165 Mitarbeitern in ihrem Werk und den dazu gehörigen Büros.

Die Geschichte von Valcambi
Gegründet wurde Valcambi 1961 von einer Gruppe privater Schweizer Investoren. 1968 wurden Valcambis Goldbarren an der LBMA zugelassen und die damalige schweizerische Kreditanstalt (Credit Suisse) übernahm eine Mehrheitsbeteiligung des Unternehmens, die sie 1980 bis auf 100 Prozent aufstockte. 1972 folgte dann auch die Akkreditierung für Silberbarren von Valcambi und 1997 die Zulassung für Platin- und Palladiumbarren. Im Jahr 2001 zog sich die Kreditanstalt Credit Suisse Group aus strategischen Gründen zu großen Teilen aus dem Edelmetallgeschäft zurück. Aufgrund dessen wurde Valcambi 2003 an die European Gold Refineries (EGR) mit ihrem Sitz ebenfalls in Balerna verkauft. Bis Juli 2015 befanden sich 60,6% von EGR im Besitz des US-amerikanischen Unternehmens Newmont Mining. Die restlichen 39,4% blieben bei privaten Investoren, darunter auch die ursprünglichen Gründer. Dann gab der indische Gold- und Diamantenschmuckhersteller Rajesh Exports die gesamte Übernahme von Valcambi über eine seiner Tochterfirma in Singapur bekannt. Hierfür wurde eine neue Tochterfirma in der Schweiz gegründet: Global Gold Refineries (GGR). Heute ist Valcambi noch immer vollständig im Besitz von GGR mit Sitz in der Schweiz.

Valcambis Verwaltung
Valcambi hat einen Verwaltungsrat, der für die Festlegung und Überwachung der Ausrichtung, Strategie, Organisation und Verwaltung des Unternehmens zuständig ist.
Dieser Rat besteht aus zwei Mitgliedern und derzeit wird er durch Federico Domenghini (GGR) geleitet.

Das Managementteam von Valcambi sorgt für die Überwachung der Geschäftstätigkeit aller Abteilungen des Unternehmens und wird vom CEO geführt. Der Chief Executive Officer wird vom Verwaltungsrat ernannt, derzeit ist Michael Mesaric Valcambis CEO.

Zudem arbeitet das Unternehmen mit einem eigenen Team von erfahrenen Sicherheitsexperten zusammen, da die Raffinerie als Hochsicherheitskomplex gilt und rund um die Uhr durch verschiedene Überwachungs-, Kontroll- und Alarmsysteme geschützt wird.

Produkte von Valcambi
Valcambi hat eine jährliche Raffinationskapazität von ungefähr 2.000 Tonnen, wenn es um Gold, Silber und Platingruppenmetalle geht. Valcambi bietet neben der Aufarbeitung von Edelmetallen auch die Herstellung von gegossenen und geprägten Barren an. Die meisten Barren, die zwischen 1967 und 2003 durch Valcambi produziert wurden, trugen das Emblem der Credit Suisse und wurden auch durch die Kreditanstalt vertrieben. Als erste akkreditierte Raffinerie stellte Valcambi 1967 geprägte 1-Kilogramm-Goldbarren her. Zudem entwickelt und prüft das Unternehmen Spezialhalbzeuge für die Uhrenindustrie. Natürlich sind auch das Design und die Herstellung von Münzen, Medaillen, Rohlingen und komplexen Legierungen Teil des Leistungsspektrums von Valcambi.

Unter den Produkten der Schweizer Edelmetallraffinerie finden sich auch Kooperationsprojekte mit der ESG wie die 2011 patentierten CombiBar® Tafelbarren. Diese ermöglichten es erstmals einen Barren durch Sollbruchstellen von Hand verlustfrei in kleinere Barren zu teilen. Dieses Anlageprodukt gibt es aus Gold, Silber, Platin oder Palladium. Hergestellt werden alle Varianten des CombiBar® von der Prägeanstalt Valcambi SA und ebenso werden die Investmentprodukte durch sie international vertrieben.

2018 folgten die Responsible-Gold-Barren mit dem „Auropelli“ als Gemeinschaftsprodukt der ESG und Valcambi SA. Diese nachhaltig produzierten 999,9er Feingoldbarren gibt es in verschiedenen Größen zwischen 1 Gramm und 100 Gramm. Sie gelten als Investmentprodukt und werden ausschließlich aus Edelmetall streng dokumentierter und garantiert sicherer Herkunft gefertigt. Zur Herstellung verwendet Valcambi Gold aus Goldabbaugebieten in den USA. Die Minen in der Wüste Nevadas, die als Bezugsquelle genutzt werden, sind zertifiziert und handeln nach den Vorgaben wichtiger Institutionen wie UN, OECD, LBMA, ILO, IAIA und NEPA.

Die metaphorische und symbolische Wirkung von Gold

Gold ist ein chemisches Element und gehört zu den Edelmetallen. Jeder kennt es als Anlageobjekt oder als Schmuck, doch welche metaphorische oder symbolische Wirkung und Bedeutung hat Gold noch?

Gold steht für alles, was wertvoll und kostbar ist. Das Wort allein kommt in vielen Redewendungen oder Bezeichnungen vor – so spricht man beispielsweise von Erdöl als schwarzes Gold und Salz bezeichnen manche als weißes Gold. Beides spielt auf den Wert, die Seltenheit und die wichtige Bedeutung der beiden Ressourcen an. Bauern nennen ihre Kartoffeln Ackergold und der ein oder andere legt über Weihnachten etwas Hüftgold zu. Der goldene Oktober verläuft milde und sonnig und die goldene Mitte stellt eine Kompromisslösung dar. Menschen mit einem Herzen aus Gold wird ein Wesenszug, der sich durch Fürsorglichkeit, Menschlichkeit und Aufopferung auszeichnet nachgesagt. Nach 50 Jahren feiert ein Paar goldene Hochzeit und wer handwerklich sehr geschickt ist, besitzt goldene Hände.

Frühere Bedeutung von Gold
Früher hatte Gold noch eine andere Bedeutung und Wirkung für die Menschen. Ihnen erschien das Gold als das auf die Erde gebrachte Licht der Gestirne. Gold war gleichgesetzt mit der Sonne und dem Herrscher zugeordnet – Gold verkörperte Macht und Wichtigkeit, Reichtum und Wohlstand. In Ägypten galt der Skarabäus, der eine goldene Kugel vor sich her rollte, als Zeichen der allmorgendlich aufgehenden Sonne. Der römische Kaiser Elagabal versuchte in Rom „Sol Invictus“, also die Sonnengott-Verehrung, als neue Form der Religion einzuführen. Einen Strahlenkranz trägt auch Jesus Christus, als sogenannter Lichtbringer, in vielen Abbildungen. Gold war Licht, es galt als etwas Gutes. In der christlichen Kunst wurde versucht mit dem Glanz des Goldes das ewige Licht Gottes zu verdeutlichen. Die vielen Abbildungen an Wänden und in den Gewölben vieler Kirchen greifen auf goldene Akzente zurück, um die Gestalten und Szenen der Glaubensgeschichte nachzuzeichnen. In der germanischen Mythologie ist Asgard, die Heimat des Göttergeschlechts der Asen, aus Gold. Einer der germanischen Götter ist Thor, der einen goldenen Hammer besitzt. Dieser Hammer verleiht ihm göttliche Kräfte. Sif, seine Gemahlin, gilt als wunderschön mit goldenem Haar. Eine goldene Mähne trägt auch der Hengst Gullfexi aus der nordischen Mythologie. Gold war in vielen Religionen und Geschichten Ausdruck des höchsten Wertes und ein Abbild göttlicher Macht.

Die psychologische Wirkung des Goldes auf den Menschen beruht auf seiner leuchtenden Optik und dem hohen Wert des Edelmetalls. In vielen Kulturen stellt Gold den höchsten materiellen Wert dar. Gold – das im Feuer nicht verdampft, nicht oxidiert und stets seinen Glanz bewahrt – gilt als ausgesprochene Reinheit. Es ist ein Symbol für seelische, geistige und spirituelle Werte, für die Unsterblichkeit und die Ewigkeit geworden.

Auch die Farbe Gold hat eine symbolische Bedeutung. Gold wird mit Sonnenglanz assoziiert und gilt als Farbe der Götter, Kaiser und Könige. So bemühen sich Künstler, Alchemisten und Handwerker seit jeher das seltene Goldmetall durch gleichaussehende Materialien zu ersetzen, um unedle Gegenstände aufzuwerten. Die Goldfarbe weckt das Gefühl des Erfolges und des Luxus. Sie impliziert Wohlstand und wird mit der Kraft der Sonne in Verbindung gebracht.

Das Halbedelmetall Kupfer

Kupfer gehört zu den Halbedelmetallen und gilt als gut formbar und zäh. Es findet vielseitige Verwendung und das nicht nur wegen seiner Wärme- und Stromleitfähigkeiten. Es zählt auch zu den Münzmetallen, wie beispielsweise Silber und Gold, da das Metall traditionell in der Herstellung diverser Münzen benutzt wird.

Kupfer gehört zu den Materialien, die bereits von den ältesten bekannten Kulturen vor etwa 10.000 Jahren verwendet wurden. Die Zeit vom 5. Jahrtausend v. Chr. bis zum 3. Jahrtausend v. Chr. wird je nach Region sogar Kupferzeit genannt. Zu diesen Regionen gehört beispielsweise auch Südosteuropa. In dieser Zeit wurde vermehrt Kupferbergbau betrieben und ebenso entsprechende Techniken erfunden. Später wurde Kupfer mit Zinn und Blei zu Bronze legiert, was etwa 2200 v. Chr. die Bronzezeit einläutete.

Kupfer kommt in der Natur in seiner elementaren Form vor und ist als eigenständige Mineralart anerkannt. Kupfer findet man in der Erde vor und es steht an 23. Stelle, wenn es um die Häufigkeit der Elemente in der Erdkruste geht. Es gibt weltweit sehr viele Fundorte für Kupfer – unter anderem in Australien, China, Kanada, Frankreich, Polen, aber auch in Deutschland. 2017 sprach man bereits von 3.000 bekannten Kupferfundorten. Aber auch in Gesteinsproben vom Mond oder dem Mittelatlantischen Rücken wurden Spuren von Kupfer gefunden. Der wichtigste Produzent ist Chile, gefolgt von Peru und China. In Europa sind nur Polen, Portugal und Schweden in diesem Zusammenhang nennenswert.

Kupfer wird mitunter wegen der Menge guter Eigenschaften abgebaut, die es aufweist. Da es zu den weichen Metallen gehört, lässt sich Kupfer sehr gut verarbeiten. Zudem ist es sehr dehnbar. Selbst wenn die Temperaturen sinken, wird Kupfer nicht spröde. Legierungen mit Kupfer schützen vor Rost und erhören die Stabilität eines Materials. Kupfer gilt daher als beständiger Baustoff mit einer Lebenserwartung von über 200 Jahren.
An der Luft verändert sich das Metall aufgrund von Verwitterung. Erst wird es rotbraun, dann korrodiert es sehr langsam – meist über mehrere Jahrhunderte – bis die glatte Oberfläche verloren geht und sich eine blaugrüne Patina bildet.

Verwendung von Kupfer
Kupfer bietet durch seine Charakteristika vielseitige Verwendungsmöglichkeiten. Aufgrund der bereits erwähnten Leitfähigkeit wird Kupfer gerne in Stromkabeln oder Leiterplatten verwendet. Ebenso bekannt sind Kupferrohre aus dem Bausektor. Neben Rohrleitungen werden auch Armaturen aus Kupfer gefertigt. Aber nicht nur in der Industrie ist Kupfer begehrt – auch in Dekorationsgegenständen, Lampen, Schmuck oder als Verzierungen findet das Halbedelmetall Anwendung. Es wird auch zu Münzen und Besteck verarbeitet. Man findet es in Musikinstrumenten, auf Hausdächern oder als Bauteil in Handys und Computern. In der Landwirtschaft nutzt man Kupfer auch als Mittel gegen Pilze und Bakterien, da schon geringe Mengen davon für viele Mikroorganismen giftig sind. Sogar gegen Schnecken hilft Kupferfolie oder -draht, da sich durch ihren Schneckenschleim in Kombination mit Kupfer eine reizende Substanz bildet, welche die Schnecken nicht überqueren können. Sogar der Mensch an sich benötigt Kupfer – Kupfermangel kann zu Muskelschwäche führen, zudem ist es wichtig für das Wachstum von Säuglingen. Als Spurenelement nehmen wir täglich Kupfer in Fleisch, Nüssen, Meeresfrüchten, dunkler Schokolade oder Getreide zu uns.

Oftmals wird das rote Halbedelmetall auch in Edelmetalllegierungen verwendet. Zum einen dienen diese Legierungen dazu, das sehr weiche Edelmetall etwas härter und kratzfester zu machen. Zum anderen lassen sich dadurch viele Farbnuancen erzeugen. Gold und Kupfer ergeben beispielsweise Rotgold – wie beim Krügerrand. In der Schmuckindustrie ist Roségold sehr beliebt. Kupfer wird zudem mit Silber legiert, dabei soll die Korrosionsbeständigkeit von Kupfer verbessert werden. Diese Legierung findet vor allem in der Industrie Verwendung – beispielsweise bei Blechen, Drähten oder Rohren. Natürlich gibt es noch weitere Legierungen von Kupfer mit edlen und auch unedlen Metallen.

Der Kupferpreis wird durch die Rohstoffbörsen und Warenterminbörsen festgesetzt. Allerdings unterliegt er recht starken Schwankungen. Im Juli 2008 stieg der Kupferpreis stark an, er lag bei 8940 USD pro Tonne. Im Dezember desselben Jahres fiel er auf nur noch 2825 USD. Im April 2009 hatte der Preis sich erholt und lag bei 4860 USD pro Tonne. Seinen 10-Jahres-Höchststand hatte der Kupferpreis jedoch im Februar 2011, damals kostete die Tonne 10180 USD.

Überwachung der Edelmetalllieferkette

Um sicherzustellen, dass der Weg der Edelmetalle ohne Ausbeutung und Umweltschäden beschritten werden kann, wird die Edelmetalllieferkette überwacht und ihre Stationen zertifiziert.

Die OECD (Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) hat den „Leitfaden zur Sorgfaltspflicht für verantwortungsvolle Lieferketten von Mineralien aus Konflikt- und Hochrisikogebieten“ (Due Diligence Guidance) erstellt. Es handelt sich um Handlungsempfehlungen zur Förderung gewissenhafter Lieferketten von Mineralien – wozu auch Edelmetalle zählen. Ziel ist es mit diesem Leitfaden Unternehmen zu beraten, die Metalle aus Konflikt- oder Risikogebieten beziehen, um Verletzungen der Menschenrechte oder kriminelle Handlungen einzudämmen und zu verhindern.

Die LBMA (London Bullion Market Association) führt den außerbörslichen Handel mit Gold und Silber durch. Bei den Mitgliedern handelt es sich zum Beispiel um Banken, Händler oder Hersteller. Zum Handel sind nur Barren zugelassen, die von zertifizierten Raffinerien oder Prägeanstalten kommen. Es gilt bestimmte Qualitätsanforderungen zu erfüllen: LBMA-Barren haben einen Feingehalt von mindestens 99,5% und wiegen etwa 12,44 Kg. Silberbarren weisen einen Mindestfeingehalt von 99,9% auf. Die Feinheit, der Hersteller und die Barrennummer müssen direkt auf dem Barren verzeichnet sein. Die Barrennummer wird zudem vom Produzenten in ein Verzeichnis eingetragen. Erreicht wird so das Gütesiegel „Good Delivery“, welches die Echtheit der enthaltenen Merkmale garantiert. Barren von Herstellungsunternehmen mit diesem Status werden weltweit gehandelt und akzeptiert. Im deutschsprachigen Raum weisen unter anderem die Unternehmen Heraeus und Valcambi diese Zertifizierung auf.

Der RJC (Responsible Jewellery Council) hat seinen Sitz ebenfalls in London und ist ein internationaler Zusammenschluss von Unternehmen und Zulieferern der Schmuckbranche. Gefördert werden Unternehmen mit einer umwelt- und sozialverträglichen Unternehmenspolitik und die die Einhaltung der Menschenrechte beachten. Der RJC hat zur Umsetzung dieser Anforderungen verschiedene Standards entwickelt:

Der CoP (Code of Practice) stellt hierbei einen Verhaltenskodex auf, der für Mitgliedsunternehmen des RJC gilt und die komplette Lieferkette abdeckt. Diese Unternehmen verpflichten sich damit zur Einhaltung von folgenden vier Prinzipien innerhalb ihrer unternehmerischen Praxis:

  1. Unternehmensethik
    Darunter wird unter anderem das Verbot von Korruption, Geldwäsche, Terrorfinanzierung oder Schmuggel verstanden.
  2. Menschenrechte und soziale Leistung
    Hier werden beispielsweise Umstände wie Kinderarbeit, Gesundheit und Sicherheit oder Arbeitszeiten betrachtet.
  3. Managementsysteme
    Es besteht die Bindung an bestehende rechtliche Grundlagen, die Unternehmenspolitik und die Geschäftsbeziehungen.
  4. Umweltverantwortung
    Unter dieses Prinzip fallen der Umweltschutz, die Nutzung von natürlichen Ressourcen und Energie, genauso wie der Umgang mit Abfall, Gefahrenstoffen oder Emissionen.

Die CoC (Chain of Custody)-Zertifizierung dient der Nachvollziehbarkeit. Sie garantiert die Produkt- und Materialienidentität – man kann alles von der Mine bis in den Handel zurückverfolgen. Mitgliedsunternehmen unterziehen sich einem Überwachungsaudit, um sicherzustellen, dass alle Standards in der Kette eingehalten werden.

Zusammengefasst lässt sich also sagen, dass die LBMA sich auf Gold- und Silberbarren spezialisiert hat und deren Edelmetalllieferkette überwacht. Der RJC bezieht sich auf die Edelmetalllieferketten, die in der Schmuckindustrie genutzt werden.

Die Edelmetalllieferkette in der Elektronikindustrie
Auch in der Elektroindustrie gibt es Zertifizierungen, die bestimmte Unternehmen auszeichnen. Die CFSI (Conflict Free Sourcing Initiative) steht dabei für Firmen, deren Produkte ausschließlich konfliktfreies Gold enthalten. Durch das CFSP (Conflict Free Smelter Program) werden Raffinerien und Schmelzereien identifiziert, die die Standards erfüllen, konfliktfreie Materialien herstellen und deren Lieferketten nachvollziehbar sind. Es ist auch möglich Altgold zu recyceln, welches den Anforderungen entspricht. Zertifizierte Unternehmen werden in der „Conflict Free Smelter List“ aufgeführt und veröffentlicht.

Platin und Palladium
Natürlich gibt es auch Zertifizierungen der anderen Edelmetalle, abgesehen von Gold und Silber. Der LPPM (London Platinum and Palladium Market) funktioniert vom Prinzip her wie die bereits erklärte LBMA. Diese internationale Handelsvereinigung fördert den Handel mit Platin- und Palladiumbarren von zugelassenen Scheideanstalten und Produzenten. Genau wie bei der LBMA müssen der Feingehalt (mindestens 99,95%), der Hersteller, das Herstellungsjahr, die Barrennummer und das Gewicht (1–6kg) auf dem Barren verzeichnet sein. Das Gütesiegel „Good Delivery“ versichert auch beim LPPM die Echtheit der Angaben. Im deutschsprachigen Raum stehen unter anderem wieder die Unternehmen Heraeus und Valcambi auf der „Good Delivery List“.

Goldinvestment mit gutem Gewissen?

In Zeiten des Klimawandels stehen Umweltschutz und Nachhaltigkeit bei vielen Verbrauchern hoch im Kurs. So verzichten sie beispielsweise auf Plastikverpackungen und bevorzugen vermehrt regionales Bio-Gemüse. Doch nicht nur bei Nahrungsmitteln spielt die Umweltbilanz der Produkte eine wichtige Rolle. Auch der Abbau von Gold, das zu Schmuck, Münzen oder Barren weiterverarbeitet wird, geht oftmals auf Kosten der Natur. Dominik Lochmann, Geschäftsführer der ESG, erklärt, welche umweltbewussten Alternativen Interessenten zur Verfügung stehen.

Nachhaltige Varianten des beliebten Edelmetalls
„Inzwischen können sich umweltbewusste Kunden auch für nachhaltiges Gold entscheiden und zum Beispiel zwischen Schmuck und Barren aus Recyclinggold oder sogenanntem Responsible-Gold wählen. Letzteres wird unter erheblich besseren Bedingungen abgebaut als Gold herkömmlicher Herkunftsdokumentation. Dabei überwacht ein unabhängiger Auditor regelmäßig alle Schritte des Arbeitsprozesses. So lässt sich sicherstellen, dass das Edelmetall nicht aus Konfliktregionen stammt, die Menschenrechte vom Minenbetreiber eingehalten werden und keine Kinderarbeit stattfindet. Außerdem schonen der geringere Einsatz von Chemikalien und ein verminderter CO2-Ausstoß die Umwelt. Recyclinggold bietet eine andere nachhaltige Alternative. Dafür schmelzen Scheideanstalten Altgold in Form von Zahnfüllungen, ungeliebten Schmuckstücken oder Elektroschrott ein und verwerten es erneut. Gold lässt sich per Elektrolyse von anderen Stoffen trennen und immer wieder auf einen Feingehalt von 999,9 hochraffinieren. Dieses Recycling schont die Umwelt, denn es verbraucht weitaus weniger Energie und Ressourcen als der Abbau in Minen. In einer Schublade voller ausgedienter Handys alter Bauweise befindet sich beispielsweise vergleichbar viel Gold wie in einer Tonne Erz. Wer sich für nachhaltigen Schmuck oder Barren entscheidet, schont die Umwelt, ohne Qualitätsunterschiede befürchten zu müssen. Gold ist Gold. Derzeit machen Recyclinggold und Responsible-Gold nur einen Bruchteil aller Goldkäufe aus, aber die Nachfrage steigt.“

Allgemeine Gold- und Silberscheideanstalt AG

Die Allgemeine Gold- und Silberscheideanstalt AG – kurz Agosi – zählt mit über 20.000 Einsendungen und einer Aufarbeitungskapazität von 2.000 Tonnen Scheidgut jährlich zur Spitze der europäischen Scheideanstalten. Fairness, Transparenz und Nachhaltigkeit spielen für das Edelmetallunternehmen stets eine tragende Rolle.

Die Agosi wurde am 20.01.1891 von elf namhaften Schmuck- und Uhrenfabrikanten aus der Goldstadt Pforzheim gegründet. Ziel der Gründung war die Etablierung einer unabhängigen Scheideanstalt in Pforzheim, die auch komplexere Materialien aufarbeiten konnte.

Seit 1938 betreibt die Agosi ebenfalls eine Betriebsstätte für Basismetalle. Im zweiten Weltkrieg nahm die Stadt Pforzheim, neben Dresden und Hamburg, den größten Schaden und wurde fast komplett zerstört. Auch das Gebäude der Agosi blieb nicht verschont. Erst im Jahre 1946 war es wieder aufgebaut.

Im Laufe der Jahre hat sich die Agosi immer weiterentwickelt und erhielt 1989 die Akkreditierung durch die London Bullion Market Association (LBMA) für die Herstellung von Good Delivery Barren in Feingold und Feinsilber. Im Jahr 1991 feierte die Pforzheimer Scheideanstalt bereits das 100. Jubiläum und gehört inzwischen zu den führenden Scheideanstalten in ganz Europa.

Durch die Schließung des Degussa Standortes wurde 1993 das Schmuckmetallgeschäft übernommen und in den Verbund integriert. Im Jahr 2003 übernahm die belgische Umicore einen Großteil der Aktien. Das Spektrum der Agosi wurde von der reinen Edelmetallaufarbeitung bis hin zur Halbzeugherstellung ausgeweitet. Heute gehört sie zu den führenden Kreislaufanbietern für Edelmetalle und Edelmetallservices in Europa.

The Royal Mint Ltd.

Die königliche Münzprägestätte Großbritanniens – die Royal Mint – fertigt jährlich Münzen und Medaillen für durchschnittlich 40 Länder und zählt als weltweit führende Exportprägeanstalt. Als staatseigene Münzstätte, die sich seit 2009 zu 100 Prozent im Besitz des Finanzministeriums Ihrer Majestät befindet, liegt ihre Aufgabe jedoch in erster Linie in der exklusivrechtlichen Versorgung des Vereinigten Königreichs mit Münzen, Rohlingen und offiziellen Medaillen. Die Prägekapazität umfasst pro Woche circa 90 Millionen Münzen und Rohlinge – auf das gesamte Jahr gerechnet also nahezu 5 Milliarden.

Vor über 1.100 Jahren entstanden, war die Prägeanstalt historisch Teil einer Reihe von Prägestätten, die zur zentralisierten Herstellung von Münzen für das Königreich England, ganz Großbritannien und schließlich den größten Teil des Britischen Reiches errichtet wurden. Die ursprüngliche Londoner Prägeanstalt, aus der die Royal Mint als Nachfolger hervorgeht, wurde 886 n. Chr. gegründet und befand sich etwa 800 Jahre lang im Tower of London, bevor sie zum heutigen Royal Mint Court wechselte und dort bis in die 1960er Jahre blieb. Als Großbritannien dem Rest der Welt bei der Dezimalisierung seiner Währung folgte, zog die Royal Mint in eine neue Fabrik in Llantrisant, South Wales, wo sie seitdem beheimatet ist und über 900 Angestellte beschäftigt.

In Großbritannien gilt die Royal Mint als Nationalschatz. Doch auch für den Rest der Welt ist sie für über ein Jahrtausend an Erfahrung, den Einsatz innovativer Spitzentechnologie und ein Höchstmaß an Prägequalität bekannt. Zu den bedeutendsten Investmentmünzen der Royal Mint zählen unter anderem die britischen Gold-Sovereigns, die Britannia-Münzen aus Gold und Silber, sowie die goldenen und silbernen Ausgaben des Münzprogramms „The Queen’s Beast“.