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Gold im Laufe der Zeit – ein Einblick in die Geschichte des Goldes

Wegen der Beständigkeit, dem Glanz, der Seltenheit und seinem Wert wurde Gold in vielen Kulturen im Laufe der Zeit für Gegenstände, Währung und Schmuck verwendet. Bis heute hat es seinen Wert nicht verloren und spielt in der Industrie, als Investment und in der Schmuckherstellung eine wichtige Rolle.

Gold in der Urzeit und Frühgeschichte

Gold zählt zu den ersten Metallen, die von Menschen verarbeitet wurden. Die Goldgewinnung begann nachgewiesener Weise in der frühen Kupferzeit, es galt als gut zu verarbeiten und beständig.
Die Grabbeigaben aus Gold, welche im Gräberfeld von Warna in Bulgarien gefunden wurden, sind wohl die bislang ältesten Goldartefakte. Sie stammen aus der Zeit von 4600 bis 4300 v. Chr. Insgesamt sind mehr als 7.000 Goldobjekte aus dem 4. Jahrtausend v. Chr. innerhalb von Osteuropa bekannt. In Mittel- und Nordeuropa treten solche Gegenstände aus Gold vor allem im 3. Jahrtausend v. Chr. auf. Meist handelt es sich auch hier um Grabbeigaben, beispielsweise in Form von Schmuck.

Das Römische Imperium

Rom galt als Weltreich und benötigte sehr viel Gold, um das stetig wachsende Reich unterhalten zu können. Innerhalb weniger Jahrhunderte gelang es den Römern, alle Edelmetallvorkommen von Spanien über Britannien und Rumänien bis Kleinasien zu erobern und unter ihre Kontrolle zu bringen.
Durch Eroberungskriege brachten die römischen Feldherren das Edelmetall in ihr Reich. Unter Cäsar wurde es beispielsweise sogar unter dem Volk verteilt. Dieses schätzte ihn daher sehr und es kam so auch nicht zu Aufständen, als er sich zum Diktator ernennen ließ. Also profitierten auch Einzelpersonen vom Gold. Luxus und Dekadenz beherrschten Rom mehrere Jahrhunderte. Außer Gold konnte das Weltreich kaum eigene Güter vorweisen. Als die Edelmetallvorräte knapp wurden, fiel es zunehmend schwerer, das Reich zu unterhalten. Mit der schwindenden wirtschaftlichen Kraft verschwand auch zunehmend die militärische Stärke. Das Römische Reich zerfiel im 4. Jahrhundert nach Christus.

Gold in Europa und Amerika

Das Gold wurde zu einem maßgeblichen Grund für Kriege und Eroberungszüge. Die Vormachtstellung hatten in der Neuzeit die europäischen Seemächte Spanien, Portugal, England und Italien inne. Nach der Entdeckung Amerikas 1492 lockte der Goldreichtum von indigenen Völkern in Mittel- und Südamerika Eroberer an. Vor allem Spanien schickte Entdecker, die Gold nach Europa brachten. So wurde Spanien für eine Zeit lang zur reichsten Nation Europas. Die betroffenen Kulturen Amerikas wurden durch die Eroberer und durch eingeschleppte Krankheiten zerstört.

Der rein amerikanische Goldrausch begann im Jahre 1799 mit dem Fund eines 17 Pfund schweren Goldnuggets durch den 12-jährigen Conrad Reed in North Carolina. Dies wird oft als der größte Goldrausch der Geschichte bezeichnet. Jahre lang kamen immer mehr Menschen nach North Carolina, mit dem Ziel, hier ihr Glück in Gold zu finden. Ab 1848 häuften sich Goldfunde in Kalifornien und so versuchten nun auch immer mehr Menschen dort ihr Glück. Zu Beginn erfolgte der Abbau nur oberirdisch, 1825 entdeckte die Menschheit jedoch, dass Gold auch unterirdisch vorkommt. Der Abbau in Australien und Südafrika startete.

Auch heute wird in Australien und den USA noch Gold abgebaut. Dieses findet beispielsweise als Anlageprodukt, Industriegut oder Schmuck Verwendung.

Deutsches Naturgold: Gold aus dem Fluss wird zur Medaille

Gold lässt sich nicht nur durch klassische Techniken wie beispielsweise Bergbau gewinnen. Es gibt auch außergewöhnliche und eher seltene Methoden der Goldgewinnung. So kann durch ein patentiertes Verfahren wertvolles Naturgold in Kieswerken herausgewaschen werden. Dieser Schatz aus deutschen Flüssen wird zu einzigartigen handgeprägten Medaillen und außergewöhnlichem Schmuck verarbeitet.

RIVERGOLD aus Baden-Baden gewinnt sein Gold ausschließlich in Kieswerken an Flüssen in Deutschland. Dazu gehören unter anderem der Rhein, die Elbe, die Isar und die Donau. Bei der Kiesgewinnung und späteren Aufbereitung wird das Naturgold automatisch mitgeborgen. RIVERGOLD wäscht dieses Gold mithilfe von speziellen Verfahren innerhalb des Verarbeitungsprozesses heraus. Zudem finden nach der Goldgewinnung keine zusätzlichen verarbeitenden Prozesse statt, welche die Umwelt belasten. Das Gold wird nicht weiter legiert, sondern bleibt in seiner natürlichen Reinheit erhalten.

Aus diesem Naturgold lässt RIVERGOLD in Zusammenarbeit mit dem Baden-Badener Medailleur Victor Huster beispielsweise handgefertigte Goldmedaillen entstehen. Manche davon bestehen aus dem sagenumwobenen Rheingold. Aufgrund von Geschichten wie dem Schatz der Nibelungen ist Rheingold fast jedem ein Begriff. Seit etwa dem 10. Jahrhundert sind Quellen bekannt, die auf diesen Schatz aus Gold anspielen. Jede der bekannten Geschichten ist unterschiedlich, doch ist immer von einem sagenhaften, manchmal fluchbeladenen Goldschatz die Rede.
In dieses mythische Gold wurden verschiedenste Motive eingeprägt – drei Prägebilder stellen wir in diesem Blogbeitrag vor.

Burg Breisach

Als „Mons Brisiacus“ bezeichneten die Römer einen Berg, der sich aus der Rheinebene erhob und von Rheinarmen zur Insel umschlossen wurde. Im 12. Jahrhundert wurde dort die Burg Breisach von vermutlich Berthold V. von Zähringen erbaut. 1294 wurde sie von den Habsburgern ausgebaut und 1315 zur Reichsburg erhoben. Städtische Besiedelungen umgaben die Festung. Die heutige Burg Breisach ist der Überrest dieser Festung auf dem Breisacher Münsterberg bei der Stadt Breisach am Rhein. Der heute friedlich und romantisch wirkende Ort verbirgt jedoch eine geschichtsträchtige Vergangenheit. Als eines der Schlachtzentren der sich im dreißigjährigen Krieg bekämpfenden Truppen, erduldeten die Habsburger Verteidiger 1638 eine siebenmonatige Belagerung durch schwedische und französische Truppen. Dieser Krieg war ein Konflikt zwischen 1618 und 1648 um die Führungsrolle im Heiligen Römischen Reich und Europa. Er begann als Religionskrieg und endete als Territorialkrieg. Aufgrund ihres Status als Reichsburg wurde die Burg Breisach von Mai bis Dezember 1638 belagert. Berichte über die Zustände in der Stadt während der Belagerung gibt es wenige – doch die, die es gibt, erzählen grausame Geschichten. So soll sich beispielsweise der Kannibalismus manifestiert haben, da man gehängt wurde, wenn man beim Hineinschmuggeln von Nahrung erwischt wurde. Es sollen sogar Friedhöfe bewacht worden sein, um zu verhindern, dass Verstorbene zu Nahrungszwecken wieder ausgegraben wurden. Von den etwa 4.000 Bewohnern sollen lediglich 150 überlebt haben.

Die Vorderseite der Medaille aus Gold, welche sich der Burg Breisach widmet, zeigt das Gesicht einer weinenden Frau. Diese steht für die Insel Breisach. Von unten tritt der Rhein ins Prägebild, welcher die Frau westlich und östlich umfließt. Vom Ufer aus sind Kanonen auf die Burg Breisach gerichtet, ihr Zentrum steht in Flammen und ein Totenkopf ziert ein brennendes Gebäude. Die Umrisse des Hinterkopfs der Frau gehen über zu denen eines Apfels, des „Zankapfels“. Dieser wird auch Apfel der Zwietracht genannt und symbolisiert den zentralen Punkt einer Auseinandersetzung und den Gegenstand des Streits. Darin sind die Wappen dreier Staaten zu erkennen. Diese gelten als aufeinander folgende Besitzer des Ortes Breisach. Zuerst der doppelköpfige Habsburger Adler, gefolgt von den königlichen französischen Lilien und dem Wappen Badens.

Eine römische Rheingaleere auf Gold geprägt

Auf der Medaille aus Rheingold ist eine segelnde römische Rheingaleere aus der „Classis Germanica“, der historischen römischen Rheinflotte zu sehen. Dabei handelt es sich um eine Teilstreitkraft der römischen Kriegsflotte. Sie galt als einer der größten Marineverbände des Römischen Reiches. Aufgestellt wurde die römische Rheinflotte etwa um 13. v. Chr. und sie bestand bis ins späte 4. Jahrhundert. Ihre Aufgabe war die Überwachung des gesamten Rheins ab der Einmündung des Vinxtbaches bei der Burg Rheineck. Zudem überwachte die Flotte auch den Küstenstreifen von Zuidersee (eine Bucht der Nordsee im Nordwesten der heutigen Niederlande) und den Küstenstreifen der Nordsee im Gebiet des Rhein-Maas-Schelde-Delta.

Mogontiacvm – das antike Mainz

Abgeleitet aus Mogon, einer keltischen Gottheit, wurde unter dem Namen Mogontiacvm im Jahr 32 vor der Zeitrechnung ein Zweilegionslager für 12.000 Soldaten errichtet. Dieses Legionslager gilt als Keimzelle des heutigen Mainz. Mogontiacvm blieb bis zum Ende der Römerzeit Hauptort der Provinz Germania Superior.
Als strategisch bedeutsamer Rheinübergang in das rechtsrheinische Decumatenland wurde die Steinpfeilerbrücke, welche im Prägebild der Medaille zu sehen ist, errichtet. Sie stammt von etwa 30 vor der Zeitrechnung. Unter den Römern trug die Brücke den Namen Pons Ingeniosus. Mittig durchzieht der Rhein das Bild. Auf beiden Uferseiten stehen je zwei hohe, runde Wehrtürme. Links am Ufer deutet sich die städtische Anlage an. Man erkennt weitere Türme der Befestigungen, dahinter Gebäude wie das Theater und ein Triumphbogen. Über den Fluss hinweg marschiert eine Legion von Mainz weg Richtung Brückenkopf. Die Soldaten folgen dem vorangetragenen Feldzeichen und stehen für die römische Absicht, ihre Reichsgrenze um den rechtsrheinischen Raum bis zum späteren Limes vorzuverlegen. Das Ostufer galt damals als das völlig unbekannte und gefährliche Terrain der Germania Magna. Oben rechts im Prägebild wird dieses unerforschtes Gelände durch den Herzynischen Wald dargestellt. In ihm findet sich ein Drachenkopf, eine Schlange und eine Kreatur mit Geweih. Unterhalb der Rheinbrücke lässt sich der gehörnte Flussgott „R(h)enus“ entdecken. Neben ihm ist eine Schiffskontur zu sehen und seine linke Hand lässt Wasser aus einer Amphore in den Rhein fließen.

Australische Kängurus, Münzen mit Koalas u.v.m. – Die Perth Mint

Die Münzprägestätte The Perth Mint befindet sich im Besitz der westaustralischen Regierung und ist Australiens größtes Edelmetallunternehmen. Ihren Sitz hat die Prägeanstalt in Perth, der Hauptstadt Westaustraliens.

Der Grundstein wurde 1896 gelegt und 1899 wurde die Perth Mint in Betrieb genommen, zu Beginn jedoch als Abteilung der Royal Mint in London. Als Gründervater gilt allerdings der erste westaustralische Premier John Forrest. Er sah die Entwicklung der Bedeutung von Gold voraus und setzte sich bei der britischen Regierung für die Gründung ein.

Erst am 1. Juli 1970 ging sie vom britischen Recht in die Regierung von Westaustralien über. 1987 wurde die Gold Corporation gegründet, welche sich zu 100% im Staatsbesitz befindet, um die Perth Mint zu betreiben.

Produkte der Perth Mint

Die Perth Mint betreibt eine eigene Goldschmiede und Raffinerie, sie stellt Produkte aus Gold, Silber, Platin und Palladium her. Viele bekannte Münzen und Barren stammen von der Perth Mint, beispielsweise die Sovereign Münzen (1899-1931), die Lunar-Serie in Gold und Silber, aber auch die Kookaburra-Münzen oder die Münzen mit den beliebten Koalamotiven. Generell prägt die Münzprägestätte The Perth Mint nur Anlagemünzen, für Umlaufmünzen bzw. Währungsmünzen ist die Royal Australian Mint zuständig. Doch neben den Anlagemünzen werden auch Barren, wie beispielsweise der Barren mit dem Känguru-Motiv, und Schmuckstücke durch die Perth Mint hergestellt.

Im Oktober 2011 stellte die Prägestätte zudem eine Goldmünze mit dem Durchmesser von etwa 80cm, einer Dicke von 12cm und einem Gewicht von 1.012kg her. Diese Münze besteht aus 99,99% Gold und zeigt das australische Rote Riesenkänguru. Die Kopfseite präsentiert das Porträt von Queen Elizabeth II. Sie trägt zwar den Nennwert von 1 Million Australischen Dollar, allerdings betrug der Goldwert zum Prägezeitpunkt 53,5 Millionen Australische Dollar. 2012 wurde diese Münze von den Guinness World Records als „größte Münze“ ausgezeichnet.

Der CombiBar®: Edelmetallvielfalt in diversen Größen

Beim CombiBar® handelt es sich um eine dünne Tafel, bestehend aus mehreren Minibarren. Diese lassen sich an Sollbruchstellen verlustfrei voneinander trennen. Es gibt Tafelvariationen aus Gold, Silber, Platin oder Palladium. Sie gelten als Anlageprodukt mit der Option, später auch kleinere Edelmetallmengen wieder zu Geld machen zu können, ohne die gesamte Tafel verkaufen zu müssen. Allerdings sind CombiBars auch in verschiedener Anzahl als Geschenkideen erhältlich – beispielsweise als Geschenkbarren in einer Motivbox zu verschiedensten Anlässen oder als Kettenanhänger.

Geschichte des CombiBar®

2010 entstand der CombiBar® als Folge der Marktentwicklung während der Finanzkrise in Griechenland und 2011 wurde der Tafelbarren dann als Anlageprodukt eingeführt. In dieser Zeit kauften immer mehr Menschen Goldbarren aus Angst vor einem möglichen Währungskollaps, um sich dahingegen abzusichern. Kleine Stückelungen waren hierfür besonders beliebt, da man so auch geringe Goldmengen wieder verkaufen konnte. Jedoch fehlte es auf dem Markt an passenden Produkten, die den neuen Ankaufswünschen entsprachen und sich gleichzeitig noch kostengünstig anfertigen ließen. Daraufhin entwickelte und patentierte die ESG den CombiBar®. Das Produkt etablierte sich weltweit innerhalb kürzester Zeit als Standardanlageprodukt. Hergestellt werden CombiBar® Tafelbarren in jeder Variante von der LBMA und LPPM zertifizierten Schweizer Barrenprägeanstalt Valcambi SA. Außerhalb Deutschlands und Österreichs wird das Anlageprodukt auch exklusiv von Valcambi vertrieben.

Das spezielle Design und diverse Maße

Durch Sollbruchstellen lassen sich die einzelnen Minibarren von der Haupttafel per Hand durch einfaches Knicken abtrennen. Durch diese Methode lassen sich die Barren verlustfrei voneinander separieren und sowohl die große Tafel als auch der Minibarren wiegen danach das angegebene Gewicht.

In Gold gibt es diese einzelnen Minibarren in 0,5g, 1g oder 1/10 Unze – je nach Wahl der Haupttafel. Die 0,5g-Barren schließen sich zu 10g, 20g oder 50g zusammen und die 1g-Barren werden zusätzlich noch in 100g-Tafeln hergestellt. Die 1/10 Unze wird zu einer Unze kombiniert.
Platin und Palladium sind in 1g-Minibarren vertreten, welche zu 10g, 20g oder 50g Tafeln zusammengefügt werden.
Silberminibarren gibt es in zwei Größen: 10g und 1g. Beide Varianten sind in 10g, 20g, 50g oder 100g Tafeln erhältlich.

Jedoch gibt es sowohl in Gold als auch in Silber ebenfalls die Variante der CombiCoins. In Gold wäre das der CombiStar, eine sternförmige Münze mit fünf Zacken. Jede Zacke wiegt 1g und ist eine alleinstehende, abtrennbare Münze.
In Silber gibt es verschiedene Münztafeln. 1g Münzbarren schließen sich zu 100g Tafeln zusammen oder 10g Münzbarren lassen eine 10x10g Münztafel entstehen.

Altersvorsorge in Krisenzeiten – Vermögen zuverlässig absichern

Corona-Krise, Inflation und Krieg in der Ukraine – turbulente Ereignisse und steigende Preise verunsichern Sparer zunehmend. Hinzu kommt: Die Rente gilt momentan keinesfalls als sicher. Wie lässt sich in ungewissen Zeiten also am besten für die Zukunft vorsorgen? „Zurzeit investieren viele Deutsche vermehrt in Gold, da es hohen Inflationsraten standhält und eine stabile Wertanlage in Krisenzeiten darstellt“, weiß Dominik Lochmann, Geschäftsführer der ESG.

Gold als bewährtes Zahlungsmittel
Anders als beispielsweise Aktien wirft Gold keine regelmäßigen Renditen ab und dient aufgrund dessen in erster Linie als Absicherung des eigenen Vermögens. Da es auf der Welt nur ein begrenztes Vorkommen des Edelmetalls gibt, lässt es sich nicht unendlich vermehren und ist so vor großem Wertverlust geschützt. Folglich stellt Gold ein stabiles Zahlungsmittel dar – ganz im Gegensatz zu staatlichen Währungen. Für viele Menschen bildet das kostbare Edelmetall daher eine beliebte Möglichkeit der Altersvorsorge. Doch zu welchem Zeitpunkt sollten Anleger am besten investieren, um im Alter abgesichert zu sein? „Der Goldpreis stieg in den letzten Jahren immer dann am stärksten an, wenn die Kapitalmärkte großen Schwankungen unterlagen. Aus diesem Grund ist es ratsam, in einer Krise nicht in Panik zu verfallen und Gold zu sehr hohen Preisen zu kaufen. Stattdessen ist es sinnvoll, insbesondere während stabiler Marktverhältnisse regelmäßig in Edelmetalle zu investieren. Den Schwerpunkt sollten Anleger dabei auf Gold setzen, aber auch Silber, Platin und Palladium eignen sich hervorragend. Als grober Richtwert ist zu empfehlen, insgesamt 10 bis 20 Prozent des persönlichen Kapitals in Edelmetallen anzulegen“, meint Dominik Lochmann.

Flexibel investieren
Gold lässt sich in unterschiedlichen Formen erwerben. Bei einem physischen Kauf erhalten Anleger von einer Bank oder einem Edelmetallhändler reale Barren oder Münzen. Beim Kauf von sogenanntem Papiergold gibt es lediglich ein Zertifikat – der Besitz existiert somit nur auf dem Papier. Wer langfristig für seine Altersvorsorge anlegen möchte, erwirbt am besten physisches Gold, da es unabhängig von staatlichen Einflüssen einen bleibenden Wert behält. Entscheiden sich Anleger für diese Möglichkeit, bietet sich ihnen am Markt eine vielfältige Auswahl verschiedener Barren und Münzen. Die höchste Flexibilität generieren sogenannte CombiBars. „Hierbei handelt es sich um einen Verbund aus kleinen 0,5 g, 1 g oder 1/10 oz Goldbarren. Die 5 g, 10 g, 20 g, 1 oz, 50 g und 100 Gramm schweren Tafelbarren lassen sich durch Sollbruchstellen händisch und ohne Materialverlust in kleinere Stückelungen trennen. So können Anleger auf wirtschaftliche Veränderungen reagieren und jederzeit kleine Teile des Edelmetalls wieder verkaufen“, erklärt Dominik Lochmann. CombiBars eignen sich daher nicht nur für Menschen mit hohem Einkommen, sondern stellen ebenso eine zuverlässige Altersvorsorge für Investoren mit kleinem Budget dar.

Von fest zu flüssig – wenn Edelmetalle schmelzen

In der Natur kommen nur wenige reine Metalle vor – beispielsweise Gold und Silber. Gebrauchsmetalle, unter anderem Eisen, muss man durch aufwendige Verfahren herstellen. Andere Metalle wie Rhodium und Platin haben ihr natürliches Vorkommen als Minerale oder können aus Erzen gewonnen werden. So ist es möglich Palladium aus Nickel- und Kupfererzen zu gewinnen.

Doch eins haben alle Metalle gemeinsam:
Sie sind Feststoffe. Feststoffe schmelzen an ihrem jeweiligen Schmelzpunkt. Dieser liegt, abhängig vom Stoff der geschmolzen werden soll, bei einer anderen Temperatur. Hierbei wird der Aggregatzustand von fest zu flüssig und am Siedepunkt sogar gasförmig. So verhält es sich auch bei Metallen, diese schmelzen je nach der chemischen Zusammensetzung bei unterschiedlichen Temperaturen.
Grob gesagt stehen die Atome bei kalten Metallen, die sich also unter ihrem Schmelzpunkt befinden, sehr eng nebeneinander. Im festen Aggregatzustand bilden die Atome eine Ordnung – wird das Metall allerdings erhitzt, so löst sich die Ordnung. Die Atome bewegen sich und das Metall schmilzt. Erst wenn es abkühlt kehrt der feste Zustand zurück.

Auch die klassischen Edelmetalle haben somit sehr verschiedene Schmelzpunkte:

Silber: 961,78°C

Gold: 1064,18°C

Palladium: 1554,9°C

Platin: 1768,3°C

Rhodium: 1964°C

Es gibt verschiedene Gründe, um Edelmetalle zu schmelzen
Zum einen kann man sie so in eine bestimmte Form bringen, beispielsweise in Barren oder Münzen. Zum anderen kann man so Begleitmaterialien eliminieren, da diese meist geringere Schmelz- und Siedepunkte haben und somit früher verdampfen. Es bleibt also das Edelmetall ohne Verunreinigungen übrig.  Zudem ist es in flüssigem Zustand möglich, verschiedene Metalle miteinander zu vermischen. Man erhält so unterschiedliche Legierungen mit verschiedenen Edelmetallanteilen – beispielsweise 585er Gelbgold, welches aus 58,5% Feingold, 20,8% Silber und 20,7% Kupfer besteht. Dieses Gold gibt es auch in rötlicher Färbung – den Farbton erreicht man, indem der Silberanteil verringert und der Kupferanteil erhöht wird. Weißgold wird durch die Zugabe von Palladium, Platin, Silber oder Nickel gemischt. Durch Legierungen lassen sich also unter anderem die Farben der Edelmetalle verändern. Die Goldanteile reichen vom 333er Gold, also 33,3% Gold, bis hin zum Feingold, welches aus 99,9% Gold besteht. Solche Abstufungen lassen sich bei jedem Edelmetall finden. Beispielsweise werden aus Sterlingsilber (925er Silber) Schmuck, Gebrauchsgegenstände oder Münzen hergestellt. 800er Silber lässt sich unter anderem in der Herstellung von Besteck finden.

Jedoch wird Gold auch in der Zahnmedizin verwendet. Hier gibt es verschiedene Dentallegierungen, denn Gold wird als Füll- oder Ersatzstoff für Zähne benutzt. Die Legierungen haben die Aufgabe dem Gold wichtige chemische und physikalische Eigenschaften zu verleihen, damit es beständig und gesundheitsverträglich bleibt. Der Goldanteil im Zahngold schwankt zwischen 40 und 85 Prozent.

Meist werden für Legierungen in sämtlichen Bereichen Silber, Kupfer, Platin, Palladium oder Nickel verwendet, jedoch gibt es auch Varianten mit anderen Elementen. Hierbei kommen Stoffe wie Zink oder Zinn in Frage.

Edelmetalle: Wozu werden sie verwendet?

Im Investmentbereich hat sich die große Bedeutung mancher Edelmetalle mittlerweile etabliert. Doch auch sonst sind sie aufgrund ihrer einzigartigen physikalischen und chemischen Eigenschaften nicht mehr wegzudenken. Neben ihrem materiellen Wert sind sie wärmeleitfähig, stromleitfähig, gut verformbar, hart und schwer – natürlich treffen die Eigenschaften je nach Metall mehr oder weniger zu.

Aufgrund dessen ergeben sich verschiedene Einsatzbereiche für Edelmetalle:

Gold
Gold gilt als Währungsform und dient als Investmentoption. Zudem findet sich das wertvolle Edelmetall in der Schmuckindustrie wieder – hier auch in Kombination mit anderen Metallen in Form von Legierungen. Aber auch in der Elektronik wird Gold verwendet, beispielsweise als Bonddraht. Diese hauchdünnen Golddrähte dienen als Verbindungen zwischen verschiedenen Komponenten eines Schaltkreises. Zudem findet man das wertvolle Edelmetall im zahntechnischen Bereich. Dentallegierungen für Zahnkronen und Brücken beinhalten sehr häufig Gold.

Silber
Wie Gold auch findet man Silber in der Schmuckindustrie und im Investmentsektor. Doch Silber hat aufgrund seiner antibakteriellen Wirkung auch einen hohen Stellenwert in der Medizin: Es ist in Desinfektionsmitteln vorhanden und wird zur Herstellung von chirurgischen Instrumenten verwendet. Auch bei Essbesteck macht man sich diese Eigenschaft zu Nutze. Im Bereich der Solarindustrie findet man Silber in Leiterpasten. Hier wird Silber vor allem für die antistatische Leitfähigkeit, die Wärmeleitfähigkeit, den Korrosionsschutz und den Schutz vor Verschleiß genutzt. In der Elektronik dient das Edelmetall als Kontakt in diversen Geräten und im chemischen Bereich als Katalysator, also als Stoff der Reaktionen herbeiführt und beeinflusst, selbst aber unverändert bleibt.

Platin
Platin wird zu Schmuck verarbeitet, ebenso dient es als Bestandsmaterial von Katalysatoren in der Automobilindustrie. Diese Katalysatoren filtern die Abgase des Autos, um die umweltfreundlicher zu machen. Neben Gold und Silber hat sich Platin als Investmentedelmetall durchgesetzt, wird aber auch in der Medizin beispielsweise bei der Chemotherapie verwendet. Genauer gesagt handelt es sich bei Cisplatin um ein Arzneimittel, das zur Hemmung von Zellwachstum eingesetzt wird und dieses Mittel enthält ein Platinatom. In der Chemie beinhalten Silikone das graue Edelmetall.

Palladium
Palladium ist genau wie Platin in Autokatalysatoren zu finden. Zudem wird es für Legierungen im Schmucksektor und im Dentalbereich verwendet. Es zählt auch als Investmentprodukt.

Rhodium
Rhodium findet sich in der Autoindustrie hauptsächlich in Katalysatoren, aber auch in Legierungen unter anderem in der Schmuckindustrie. Jedoch werden beispielsweise auch manche Spiegel mit Rhodium überzogen – vor allem Spiegel in der Zahnmedizin. Rhodium erreicht zwar nicht so eine starke Reflexion wie andere Metalle, die Beschichtung macht die Spiegel jedoch stabiler und schützt sie in extremeren Anwendungsbereichen.

Iridium
Iridium wird zur Herstellung von Zündkerzen in der Automobilindustrie verwendet. Auch Tiegel und Halbleiter in der Elektronik und Elektrochemie bestehen anteilig aus Iridium. Aber auch innerhalb der Fertigung von medizinischen Geräten, Uhren oder Kompassen findet Iridium Verwendung.

Osmium
Dieses Edelmetall dient hauptsächlich als Kontrastmittel, als Elektronikkontakt oder zur Härtung von Legierungen.

Ruthenium
Viele feuerfeste Keramikfarbstoffe bestehen anteilig aus Ruthenium. Aber auch in Katalysatoren, Festplatten und Kontakten ist das Edelmetall zu finden.

Im Alltag sind Edelmetalle also nicht mehr wegzudenken. Zwar sind sie oft nicht auf den ersten Blick erkennbar, doch jeder von uns nutzt täglich edelmetallhaltige Gegenstände.

Paul Kruger – die Kopfseite der Anlagemünze Krügerrand

Paul Kruger auf dem Krugerrand in Gold und Silber

Der Krügerrand ist eine der bekanntesten und beliebtesten Anlagemünzen überhaupt. Die Zahlseite ziert ein Springbock, doch wer ist der Mann auf der Kopfseite?

Stephanus Johannes Paulus Kruger lebte von 1825 bis 1904. Er war ein südafrikanischer Politiker und von 1882 bis 1902 sogar der Präsident der Südafrikanischen Republik. Er wird auch Paul Kruger genannt und stammte von deutschen Einwanderern ab.

Das Leben des Paul Kruger
Schon als Kind erlebte Kruger die Auseinandersetzungen zwischen Buren und den Briten mit. 1836 ließ sich seine Familie etwa 80 Kilometer von Johannesburg nieder. Kruger war Autodidakt und brachte sich nach und nach selbst Lesen und Schreiben bei, mit nur 16 Jahren erwarb er etwa 100 Kilometer von der elterlichen Farm seine eigene. 1842 heiratete er, doch seine Frau und das gemeinsame Kind verstarben wenige Jahre danach an Malaria. Nach ihrem Tod ging Kruger nochmals eine Ehe ein, in der 16 Kinder geboren wurden.

1854 wurde Kruger selbst zum Kommandanten der Stadt Rustenburg gewählt und die Burenrepublik Transvaal ernannte ihn 1864 zum Generalkommandanten ihrer Truppen. Als Großbritannien 1877 Transvaal erobern wollte, versuchte Kruger zunächst, durch Verhandlungen einen Rückzug der Briten zu erreichen. Als er scheiterte, stellte er zusammen mit anderen Burenführern ein Heer auf. Dieses gewann 1881 die Schlacht. Nachdem Transvaal daraufhin 1881 die Unabhängigkeit zugesichert wurde, wählte man Kruger 1882 zum Präsidenten des Burenstaates. Er gilt als einer der Gründerväter des heutigen Südafrika.

1904 verstarb Kruger im Alter von 78 Jahren. Seine sterblichen Überreste wurden am 16. Dezember 1904 im südafrikanischen Pretoria beigesetzt. Sein ehemaliger Amtssitz, das Krugerhaus, ist mittlerweile ein Museum. Das Grabmonument von Paul Kruger wurde bereits wiederholt das Opfer zielgerichteter Zerstörung. Am 30. März 1995 entstand ein erheblicher Schaden am gesamten Grabmal: Gesteinselemente und die Grababdeckplatte wurden stark beschädigt.

Paul Kruger auf dem Krügerrand
Seit 1967, dem Startjahr der Anlagemünze Krugerrand, ziert Paul Kruger die Kopfseite der Goldmünze. 2018 folgte die silberne Bullionversion, welche ebenfalls den ehemaligen Präsidenten zeigt. Der Krügerrand wird von der Rand Refinery bzw. der South African Mint geprägt und weltweit vertrieben.

Wertvolles Geschmeide – Edelmetalle in der Schmuckindustrie  

Schmuck hat viele Bedeutungen und Funktionen. Er wird aus diversen Materialien hergestellt und dient verschiedenen Zwecken.

„Schmuck“ als Begriff
Das Wort „Schmuck“ hat denselben Ursprung wie das Wort Geschmeide. Im Mittelhochdeutschen „gesmîdec“, was so viel wie leicht zu bearbeiten oder gestaltbar und geschmeidig bedeutet. Im Althochdeutschen handelt es sich um „smîda“, was man mit Metall übersetzen kann.

Den Begriff „Schmuck“ kann man zudem in einem weiten oder einem engen Sinn verstehen: Im weitesten Sinne sind Verzierungen allgemein Schmuck. Das können Verschönerungen zur optischen Aufwertung sein oder eine besondere Raumgestaltung und das in Szene setzen von bestimmten Gegenständen.
Enger gesehen bezeichnet der Begriff einen subjektiv als schön empfundenen Gegenstand. Im Normalfall handelt es sich dabei um Gegenstände, die am Körper selbst oder an der Kleidung getragen werden. Diese dienen der Zierde.

Die Verwendung von Schmuck
Die Verwendung von Schmuck als Ziergegenstand geht bis auf die Anfänge der Menschheit zurück. Forscher gehen davon aus, dass Menschen bereits vor 100.000 Jahren Muscheln als Schmuck benutzten. In Altsteinzeit wurden einfach- und mehrgliedrige Ketten als Halsschmuck getragen und die Menschen der Steinzeit nutzen in ihren Halsketten Muschel- und Schneckengehäuse, Tierzähne, Fischwirbel und Perlen. Es gab sogar schon Anhänger aus Knochen und Steinen. Als Kupfer und Bronze entdeckt und entsprechend verarbeitbar wurden, nutzte man diese Metalle in Form von beispielsweise Metallperlen, Ringen und Scheiben in der Schmuckherstellung. Die Verwendung organischer Stoffe oder von Steinen nahm immer weiter ab. Schmuck wurde also auch vom materiellen Wert her immer wertvoller und innerhalb der vorchristlichen Zeit diente er, neben anderen Gegenständen, als Grabbeigabe. Aber auch als Zeichen sozialer, territorialer und religiöser Gruppen war er üblich. Mit der Weiterentwicklung der Metallverarbeitung und der Entwicklung neuer Stoffe im 20. Jahrhundert wurde die Vielfalt der verwendeten Materialien bei der Schmuckanfertigung erweitert. Die Verwendung von kostbaren Materialien nahm zu und der Schmuck galt als Wertgegenstand, der auch bei Tauschgeschäften verwendet werden konnte.

Natürlich haben sich diverse Funktionen des Schmuckes entwickelt. Er kann zu rein ästhetischen Zwecken getragen werden, um die eigene Attraktivität zu steigern oder den eigenen Stellenwert in der Gesellschaft zu untermauern. Er kann auch eine soziale Funktion haben und dazu dienen, einen Status sichtbar zu machen, wie es beispielsweise die Kronjuwelen tun. Aber auch ein Bischofsring zeigt die soziale Zugehörigkeit zur Kirche und ein Ehering erfüllt ebenso einen Zuordnungsauftrag. Aber auch ein praktischer Gebrauch ist für Schmuck denkbar: Der Schlüsselring beispielsweise, also ein Ring, an dem ein sehr kurzer Schlüssel befestigt wird.  Ein weiteres Beispiel ist der Siegelring. Dieser wurde zur Beurkundung von Verträgen auf Ton oder Wachs genutzt.

Gold in der Schmuckindustrie
Die Verarbeitung von Gold zu Schmuckgegenständen reicht bis ins Alte Ägypten zurück. Beispielsweise beträgt das Gewicht des Goldes im Grab des ägyptischen Königs Tutenchamun von 1332 bis 1323 v. Chr. etwa neun Tonnen. Dieser Goldschatz besteht neben einer Totenmaske, einem Thron und zahlreichen Skulpturen auch aus Schmuck.

In der Vergangenheit diente Goldschmuck also als Grabbeigabe, zur Verzierung, aber auch als Wertreserve. In manchen Ländern, besonders in wirtschaftlich schwachen Ländern, gilt Goldschmuck als Reserve für Zeiten in Not. Aber auch die alte deutsche Tradition, dass Fischer, Seefahrer und Matrosen noch bis Anfang des 19. Jahrhunderts einen goldenen Ohrring getragen haben, ist eine Art der Vermögenssicherung. Mit diesem Ohrring soll eine angemessene Beerdigung finanziert werden, falls sie nach einem Schiffsunglück an Land gespült werden sollten. Bis heute ist der Charakter des Schmuckes als Wertanlage geblieben und gerade Goldschmuck wird von Edelmetallhändlern wie der ESG angekauft.

Immer noch ist Goldschmuck sehr beliebt – ein beachtlicher Teil des geförderten Goldes wird für die Herstellung von Schmuck verwendet. Die Schmuckindustrie gilt damit als der größte Verarbeitungssektor von Gold. Ungefähr 2.000 Tonnen jährlich werden in Uhren, Ketten, Ringe, Armreife oder sonstige Schmuckstücke verarbeitet. Indien und China gelten als die beiden größten Märkte für Goldschmuck, zusammen sorgen sie für etwas über 50% der Goldnachfrage in diesem Bereich. Der Edelmetallgehalt dieser Gegenstände wird durch die sogenannte Repunze, welche international dieselbe Bedeutung hat, festgehalten und eingeprägt. Hochwertiger Schmuck wird üblicherweise aus Goldlegierungen mit einem Feingehalt von 750 oder höher angefertigt, dementsprechend trägt er einen Stempel mit mindestens 750. Doch die Wahl des verwendeten Feingehaltes wird von regionalen und kulturellen Vorlieben beeinflusst. Auf dem amerikanischen Kontinent sind vor allem 585 Goldlegierungen beliebt. In Südostasien und im chinesisch, thailändisch und malaiisch Kulturkreis geht dies traditionell sogar bis hin zum Schmuck aus reinem Feingold. Goldschmuck wird in der dortigen Kultur als besonders hochwertig betrachtet und hat einen besonderen Stellenwert. Die Anteile an ebenso enthaltenen Edelmetallen oder Begleitmaterialien wird bei der Stempelung von Goldschmuck nicht berücksichtigt.

Silber in der Schmuckindustrie
Silber ist ein sehr beliebter Rohstoff, wenn es um die Schmuckherstellung geht. Neben Gold ist Silber eines der klassischen Metalle, aus denen Schmuckstücke angefertigt werden. Von der geförderten Menge Silber wird allerdings nur etwa 30% für die Herstellung von Schmuck verwendet, anders als es bei Gold der Fall ist.

Die gebräuchlichsten Silberlegierungen in der Schmuckindustrie haben einen Feingehalt von 800, 835, 925 und 935 Silber. 925er Silber wird auch als Sterlingsilber bezeichnet. Es gilt als die wichtigste Silberlegierung und wird beispielsweise zur Herstellung von Münzen, Schmuck und Besteck verwendet. Meist enthalten Silberlegierungen Kupfer, um das Silber beständiger zu machen. Reines Silber wäre als Schmuck viel zu weich und empfindlich. Je geringer der Anteil an Kupfer innerhalb einer Legierung ist, umso heller glänzt der spätere Schmuck. Trotz der Weichheit und der fehlenden Kratzfestigkeit ist Silber für die Schmuckherstellung gut geeignet. Silber gilt generell als gut verträglich, da es eine antibakterielle Wirkung hat.

Rhodium in der Schmuckindustrie
Das Edelmetall wird in der Schmuckindustrie hauptsächlich als Beschichtung eingesetzt. Mit Rhodium beschichtete Flächen besitzen ein hohes Reflexionsvermögen, gleichzeitig sind diese Beschichtungen sehr hart und robust. Rhodium verhindert zudem das Anlaufen des verwendeten Hauptmetalls. Der Vorgang des Überziehens wird Rhodinieren genannt und regelmäßig bei Schmuck und Uhren eingesetzt.

Beim Rhodinieren handelt es sich grob gesagt um die Ummantelung von Oberflächen. Innerhalb dieses Vorgangs werden Metallionen abgeschieden. Diese haften dann über ein elektrolytisches Bad auf dem zu beschichtenden Gegenstand an und härten dort aus. Rhodium besitzt einen hohen Härtegrad, ist aber auch gut formbar und zäh, wodurch es sich gut verarbeiten lässt und als Beschichtung eignet. Das macht Rhodium zu einem beliebten Mittel in der Veredelung von Schmuckstücken, was für eine glatte und kratzfestere Oberfläche sorgt. Optisch zeichnet sich rhodinierter Schmuck durch einen gräulichen bis schwarzen Schimmer aus.

Platin in der Schmuckindustrie
Platin wurde vermutlich erstmals um 3.000 vor Chr. im Alten Ägypten in Schmuck verwendet, aber eine sichere Aussage über die Häufigkeit der Verwendung und Verarbeitung von Platin in dieser Zeit lässt sich nur schwer treffen. William Matthew Flinders Petrie, ein britischer Forscher, entdeckte jedenfalls 1895 altägyptischen Schmuck und es wurde festgestellt, dass eine kleine Menge Platin darin verwendet wurde.
Auch die Hochkulturen Südamerikas, beispielsweise die Mayas oder Inkas, sollen Platin bereits in kleinen Mengen verarbeitet haben.

Platin wird aufgrund einer hohen Haltbarkeit, Anlaufbeständigkeit und Seltenheit besonders für die Herstellung hochwertigen Schmucks verwendet. Es ist korrosionsbeständig und läuft nicht an, außerdem kann es aufgrund seiner Formbarkeit gut verarbeitet werden. Platinschmuck besitzt einen eigenen Glanz und es werden Legierungen mit einem hohen Feingehalt an Platin genutzt, beispielsweise einem Platinfeingehalt von 950. Aber auch in anderen Edelmetalllegierungen wird Platin verwendet.

Palladium in der Schmuckindustrie
Der zweitgrößte Abnehmer für Palladium ist die Schmuckindustrie: Eine beliebte Legierung für Schmuck ist Weißgold und zusammen mit Gold wird Palladium zu Weißgold legiert. Sonst werden vor allem Legierungen ab 500er Palladium verwendet und als weit verbreitet gelten vor allem 750er und 950er Palladiumlegierungen.

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Die Anlagemünze Britannia

Herkunft der Begriffe „Britannien“ und „Britannia“
„Britannien“ (lat. „Britannia“) ist ein Begriff, der sich von der Besatzung circa 50 v. Chr. der Insel Großbritannien durch die Römer ableitet. Daraus ergab sich dann für die Siedler der Begriff „Britannier“. Julius Cäsar prägte später während seiner Eroberung von Teilen der Insel das Wort „Britannia“ weiter. Der gleiche Name wurde auch für die von den Einwohnern verehrte Schutzgöttin Britanniens verwendet. Die symbolische und kriegerische Frauengestalt in einer Rüstung gilt seither als ein Symbol für den Patriotismus des Landes.
Seit Jahren sind unter dem Namen auch Schiffe, Firmen und Münzen zu finden.

Geschichte der Anlagemünze „Britannia“
Bereits zur Zeit des römischen Kaisers Hadrian, also 117–138 nach Chr., wurde die Britannia erstmals auf eine Münze geprägt. 1672 ließ König Charles II die Schutzgöttign auf dem ½-Penny und dem ¼-Penny abbilden und die Britannia wurde so zu einem häufig genutzten Motiv auf englischen Münzen.

Die Serie der Anlagegoldmünze „Britannia“ startete 1987 mit bereits vier Größen: 1 Unze, ½, ¼ und 1/10 Unze. Es handelte sich um die erste europäische Anlagemünze und man startete mit einer Auflage von 92.000 Stück der 1-Unzen-Münze. Dieser Wert wurde jedoch nie wieder erreicht. Seitdem ist die Auflagenhöhe rückläufig und in manchen Jahren wurde die Britannia deshalb nur in Polierter Platte oder als Münzsatz ausgegeben. Heute hat die Münze einen gesamten Marktanteil von knapp einem Prozent.

Bis 1989 wurde für die Legierung Kupfer eingesetzt. Durch dessen 1/12 Anteil wurde die Münze rötlich und robuster gegenüber Kratzern. Danach wurde die Zusammensetzung verändert und Silber wurde in gleichen Anteilen wie Kupfer eingesetzt. Dieses hatte zur Folge, dass der Farbton der Münze von Rot zum klassischen Goldgelb wechselte. Die Münzen hatten bis 2012 einen Goldgehalt von 916,66, was einem Feingehalt von 22 Karat entspricht, so wie es auch bei der Anlagemünze Krügerrand aus Südafrika der Fall ist. Seit dem Prägejahr 2013 wird die Britannia Goldmünze allerdings aus 999,9er Feingold hergestellt.

Die verschiedenen Motive der Münze
Diese Gestaltung der Erstausgabe blieb bis 2000 unverändert. Das Design stammt von Philipp Nathan und nennt sich „stehende Britannia“.  Auf der Motivseite steht die „Britannia“ mit einem Rüstungshelm und wehendem Gewand. In ihrer rechten Hand hält sie einen langen Dreizack. Die andere Hand präsentiert einen Ölzweig. Die Britannia stützt sich auf ein rundes Schild, welches den Union Jack, also die Nationalflagge des Vereinigten Königreichs zeigt.

Durch einen Zierkreis vom restlichen Motiv getrennt, steht rechts am Rand die Gewichtsangabe „1 Ounce Fine Gold“ und links „Britannia“ und das entsprechende Prägejahr. Ein weiterer Zierkreis schließt das Schriftband am Rand der Münze ab. Auf den Proof-Münzen ist zudem der Name P. Nathan in feiner Schrift eingeprägt.

Die Nominalseite zeigt, wie bei englischen Münzen üblich, das Porträt von Königin Elisabeth II. Entworfen wurde dieses von David Maklouf. Neben dem Portrait sind die Worte „Elisabeth II Dei Gratia Regina F D“ eingeprägt, wobei „Dei Gratia Regina“ so viel wie „Königin von Gottes Gnaden“ bedeutet. Die Buchstaben „F D“ stehen wiederum als Abkürzung für „fidei defensor“, was übersetzt „Verteidigerin des Glaubens“ bedeutet. Unter dem Portrait ist der jeweilige Nennwert angegeben und die Schrift wird zum Münzrand hin durch einen weiteren zackigen Zierkranz abgrenzt.
1998 wurde das Design durch Ian Rank-Broadley etwas überarbeitet, um das Portrait der Königin altersgemäß anzupassen. Zudem ersetzte er die Worte „Dei Gratia Regina“ durch die Abkürzung „D G Reg“.

Erst zum 10-jährigen Jubiläum 1997 erschien die Gold-Britannia mit einem neuen Motiv. Diese Auflage präsentiert die Britannia stehend auf einem Streitwagen. Ihr Gewand weht hinter ihrem Kopf und ihren Dreizack hält sie mit ausgestrecktem Arm aus dem Wagen. Gezogen wird ihr Streitwagen von zwei galoppierenden Pferden. Auch dieses Motiv stammt von P. Nathan und seine Initialen zieren den Streitwagen. Als Rahmen um das Motiv dient ein Zierkreis, gefolgt von den Angaben des Feingehalts, dem Gewicht und dem Wort „Britannia“. Es folgt ein gezackter Zierkreis.

Seit 2001 wird in den geraden Jahren weiterhin das bereits beschriebene Britannia-Motiv der Erstprägung gezeigt, während in den ungeraden Jahren Münzen mit wechselnden Motiven geprägt werden.

Die ungeraden Motive der Münze
Mit dieser neuen Tradition startete also die Münze des Jahres 2001. Es handelte sich bei ihr um eine eher moderne und anmutigere Gestaltung der Münze und Darstellung Britannias im Vergleich zum normalen Motiv. Diesmal präsentiert sich die Schutzgöttin ebenfalls stehend, jedoch im Profil, gekleidet in einem schlichten, langen Kleid. Mit dem linken Arm hält sie einen Schild und ihr griechisch gestalteter Helm ist zurückgeschoben. Rechts hält sie wieder ihren Dreizack. Hinter ihrer Silhouette schreitet ein Löwe. Vor dem Schild die Wertangabe und „Fine Gold“, parallel zum Dreizack ist „Britannia“ und das Prägejahr zu lesen. Auch dieses Design stammt von Nathan, sichtbar durch seine typische Signatur „P. Nathan“ unterhalb des Löwenkopfes.

Die nächste unregelmäßige Münze erschien 2003. Diesmal ist nur der Kopf der Britannia im Profil abgebildet. Sie trägt wieder einen griechisch-römischen Helm auf ihrem langen Haar. Vor dem Gesicht ist vertikal „Britannia“ eingeprägt. Hinter dem Kopf finden sich die Angaben des Feingewichts und die Worte „Fine Gold“. Darunter steht waagerecht das Prägejahr 2003. Die gesamte Münzseite wird zusätzlich von drei geschwungenen Linien durchzogen. Sie erinnern an Wellen und spielen auf die Seemacht Britanniens an.

2005 wurde eine sitzende Britannia im Profil ausgewählt. Ihren Dreizack hält sie vom Fuß bis über die Schulter gelehnt mit der linken Hand, ihr rechter ausgestreckter Arm ruht auf einem Schild, auf dem der Union Jack abgebildet ist. Am Rand des Prägebilds ist ein kleiner Lorbeerbaum abgebildet. Er symbolisiert die Friedensliebe und steht somit im Konflikt mit dem Dreizack und dem Schild. Der Zierkreis wird durch die nackten Füße der Britannia unterbrochen. Darunter steht waagerecht das Wort „Britannia“. Auch hier stehen die Angabe des Feingewichts, sowie der Hinweis auf „Fine Gold“ und das Prägejahr abgegrenzt nach einem Zierkranz.

2007 wurde erstmal ein Motiv geprägt, welches nicht von P. Nathan stammte. Diesmal entwarf Christopher Le Brun das Design. Wieder handelt es sich um eine sitzende Britannia, doch diesmal ohne Helm. Den lange Dreizack hat sie sich an die Schulter gelehnt und sein Stab reicht diagonal fast über das ganze Münzbild. Den Olivenzweig hält sie wieder in der linken Hand. Ihr Schild mit dem Union Jack liegt diesmal neben ihr und zu Füßen räkelt sich  ein männlicher Löwe. Neben dem Schild ist der kleine Lorbeerbaum zu sehen und im Hintergrund ist eine Steilküstenlinie mit einem kleinen Segelboot auf dem Meer angedeutet. Zwischen Baum und dem Rand der Münze findet sich das Feingewicht und die Worte „Fine Gold“. Über dem Kopf der Britannia präsentiert sich ein gebogener Zweig mit Blättern, an welchen sich der Schriftzug „Britannia“ anschließt. Unterhalb des Löwen ist das Prägejahr angegeben.

Zwar gehört 2008 eigentlich zu den geraden Jahren, doch wurde ein Entwurf von John Bergdahl geprägt. Die stehende Britannia trägt einen Helm und hält mit dem rechten Arm den Dreizack senkrecht in die Luft. Die linke Hand ruht währenddessen auf dem Rand ihres ovalen Schildes. Der Schulterumhang ihres Gewandes reicht bis zum Bildrand, wo er in hoch schwappende Meereswellen übergeht. Im Hintergrund ist eine Küstenlinie mit Leuchtturm zusehen. Eingerahmt wird das Motiv von der Angabe des Feingewichts und „Fine Gold“ und im oberen Münzteil findet sich dann der Schriftzug „Britannia“.

Für die Münzen des Jahres 2009 wurde auf die Britannia im Streitwagen von 1997 zurückgegriffen.

Die Münzausgabe des Jahres 2010 zeigt wieder das eher klassische Bild der Britannia, jedoch nicht dasselbe, wie die anderen geraden Jahrgänge. Es handelt sich um ein Halbportrait in Profilansicht von Suzie Zamit. Die Britannia trägt einen Helm, welcher an seiner Spitze in einen Löwenkopf übergeht. Aus dem Helm weht das lange Haar der Britannia und ihr Gewand wird auf ihrer Schulter durch eine Brosche zusammen gehalten. Im Schriftband steht das Wort „Britannia“ und das Feingewicht und „Fine Gold“. Das Prägejahr steht unter dem Bild und wird von den anderen Schriften durch zwei kleine dreiblättrige Zweige abgegrenzt.

Das Münzbild von 2011 ist von David Mach entworfen worden. Der Hintergrund zeigt die leicht gebogenen Balken des Union Jack, somit erinnert die Darstellung an eine leicht wehenden Fahne. Verhältnismäßig klein befindet sich das Bild einer sitzenden Britannia mit Dreizack und Schild, mittig auf der Münze. Außenrum steht die Schrift „Britannia“, das Feingewicht und „Fine Gold“. Das Prägejahr ist wie gewohnt unten mittig zu sehen.

Bis heute folgte jährlich die Ausgabe der klassischen Britannia-Münze.

Britannia als Sammlermünze
Die Britannia-Goldmünzen gibt es auch in der Fertigung „Polierte Platte“, wobei es sich also nicht mehr um eine klassische Anlagemünze mehr handelt. Die 1 Unzen und ½ Unzen Münzen sind jedoch nicht einzeln erhältlich, sondern nur in Sets von drei oder vier Münzen, während die beiden kleinen Stückelungen auch einzeln zu kaufen sind. Diese Sets werden in Boxen mit unterschiedlichen Farben (1987-1992 schwarz, 1997–2007 rot) angeboten und seit 2008 sind die Münzen in einer dunklen Holzbox untergebracht.

Silberne Britannia
Seit 1997 wird von der britischen Royal Mint auch die Silbermünze Britannia geprägt.
1696 verbot König Wilhelm III Sterlingsilber für Münzen und legte stattdessen eine Reinheit von 95,83% fest, erst 1720 wurde diese Regelung wieder aufgehoben wurde. Während englische Silbermünzen normalerweise in Sterlingsilber hergestellt werden, hatte die Britannia bis 2012 einen erhöhten Silbergehalt von 95,8%, was auf die alte Regelung zurückzuführen ist. 95,83% sind aber im Vergleich zu anderen Anlagemünzen weniger, da diese meist eine Reinheit von 99,9% aufweisen. Seit dem Prägejahr 2013 wird die Münze in der üblichen Reinheit von 999/1000 gefertigt.

Design der Silbermünze
Die silberne Britannia zeigt kein einheitliches Münzbild, das meist verwendete Motiv ist jedoch die von Philip Nathan entworfene „Standing Britannia“. Das Design hat sich 2008 durch die Überarbeitung von Matthew Dent nur leicht verändert. In den geraden Jahren wird das Motiv „Britannia mit dem Schild“ genutzt, während in den Prägungen der ungeraden Jahre ab 2001 wie bei der Goldmünze wechselnde Motive zu finden sind.
2007 präsentierte sich die Britannia beispielsweise mit einem Schild, Dreizack und Ölzweig in den Händen. Zu ihren Füßen lag ein Löwe. Der Schriftzug bleibt jedoch immer unverändert: „One Ounce Fine Silver Britannia“. Die Wertseite zeigt das Porträt von Königin Elisabeth II. Um das Portrait findet sich die Aufschrift „Elisabeth II Dg Reg Fid Def“.
Standardmäßig gibt es die silberne Britannia in einer Unze. In geringen Auflagen werden jedoch auch kleinere Stückelungen geprägt (½ Unze, ¼ Unze und 1/10 Unze).

Platinmünzen
2018 wurde von der Royal Mint erstmals auch die Platinversion der Britannia ausgegeben. Als Motiv wird die Britannia-Abbildung genommen, die bereits von der Britannia in Gold und Silber bekannt ist.