Schlagwort-Archive: Industrie

Platin und Palladium – Platinmetalle in der Industrie

Platin und Palladium kennen einige aus dem Bereich des Edelmetallinvestments oder der Schmuckindustrie. Jedoch haben beide Platinmetalle auch wichtige Aufgaben innerhalb der Industrie.

Platin wird in einer Vielzahl von Bereichen verwendet:

Platin ist ein wichtiges Material zur Herstellung von Laborgeräten, da es keine Flammenfärbung erzeugt. So werden dünne Platindrähte verwendet, um Proben in die Flamme eines Bunsenbrenners zu halten. Durch seine Hitzebeständigkeit ist Platin auch in Thermoelementen, Widerstandsthermometern und Heizleitern in Gebrauch.

Jedoch profitiert auch die Automobilindustrie von Platin und seinen Eigenschaften. Kontaktwerkstoffe und Elektroden, beispielsweise in Zündkerzen, enthalten Platin. Aber auch Katalysatoren verwenden das Metall. Beispiele sind klassische Fahrzeugkatalysatoren, Diesel-Oxidationskatalysatoren und Katalysatoren in Brennstoffzellen. Auch für großindustrielle Prozesse werden Platinlegierungen verwendet, beispielsweise für die Herstellung von Salpetersäure. Für das Jahr 2005 wird der Verbrauch von Platin für die Katalysatorherstellung sogar auf 3,86 Mio. Unzen geschätzt. 2009 wurde die weltweite Nachfrage der Autoindustrie jährlich auf 230 Tonnen der gesamten Platinmetallgruppe geschätzt.

Weitere Verwendungsbeispiele für Platin innerhalb der Industrie sind Magnetwerkstoffe, Schmelztiegel für die Glasherstellung, Schubdüsen, Verkleidungen für Raketen oder Laserdrucker.

Der Einsatz von Palladium in der Industrie

Palladium wird ebenfalls größtenteils in der Automobilindustrie verwendet. Ähnlich wie bei Platin ist die Hauptverwendung hier der Einsatz in Katalysatoren. Palladium verfügt über Eigenschaften, welche chemische Reaktionen beschleunigen und begünstigen. Somit eignet es sich für die Funktion als Katalysator bestens. Dementsprechend werden rund zwei Drittel der jährlichen Fördermenge an die Autoindustrie geliefert. Es wird jedoch auch in der chemischen Industrie zur Wasserstoffherstellung genutzt. Außerdem findet Palladium in elektrischen Kontakten Verwendung. Hier verhindert Palladium, dass andere Stoffe wie beispielsweise Kupfer mit um- und darunterliegenden Materialien reagiert. Dadurch wird die Lebensdauer von elektrischen Geräten verlängert.

In geringerem Ausmaß kommt Palladium auch in der Medizinindustrie sowie in der Chemiebranche zum Einsatz. So findet man Palladium beispielsweise in der Produktion von medizinischen Geräten.

Edelmetalle: Wozu werden sie verwendet?

Im Investmentbereich hat sich die große Bedeutung mancher Edelmetalle mittlerweile etabliert. Doch auch sonst sind sie aufgrund ihrer einzigartigen physikalischen und chemischen Eigenschaften nicht mehr wegzudenken. Neben ihrem materiellen Wert sind sie wärmeleitfähig, stromleitfähig, gut verformbar, hart und schwer – natürlich treffen die Eigenschaften je nach Metall mehr oder weniger zu.

Aufgrund dessen ergeben sich verschiedene Einsatzbereiche für Edelmetalle:

Gold
Gold gilt als Währungsform und dient als Investmentoption. Zudem findet sich das wertvolle Edelmetall in der Schmuckindustrie wieder – hier auch in Kombination mit anderen Metallen in Form von Legierungen. Aber auch in der Elektronik wird Gold verwendet, beispielsweise als Bonddraht. Diese hauchdünnen Golddrähte dienen als Verbindungen zwischen verschiedenen Komponenten eines Schaltkreises. Zudem findet man das wertvolle Edelmetall im zahntechnischen Bereich. Dentallegierungen für Zahnkronen und Brücken beinhalten sehr häufig Gold.

Silber
Wie Gold auch findet man Silber in der Schmuckindustrie und im Investmentsektor. Doch Silber hat aufgrund seiner antibakteriellen Wirkung auch einen hohen Stellenwert in der Medizin: Es ist in Desinfektionsmitteln vorhanden und wird zur Herstellung von chirurgischen Instrumenten verwendet. Auch bei Essbesteck macht man sich diese Eigenschaft zu Nutze. Im Bereich der Solarindustrie findet man Silber in Leiterpasten. Hier wird Silber vor allem für die antistatische Leitfähigkeit, die Wärmeleitfähigkeit, den Korrosionsschutz und den Schutz vor Verschleiß genutzt. In der Elektronik dient das Edelmetall als Kontakt in diversen Geräten und im chemischen Bereich als Katalysator, also als Stoff der Reaktionen herbeiführt und beeinflusst, selbst aber unverändert bleibt.

Platin
Platin wird zu Schmuck verarbeitet, ebenso dient es als Bestandsmaterial von Katalysatoren in der Automobilindustrie. Diese Katalysatoren filtern die Abgase des Autos, um die umweltfreundlicher zu machen. Neben Gold und Silber hat sich Platin als Investmentedelmetall durchgesetzt, wird aber auch in der Medizin beispielsweise bei der Chemotherapie verwendet. Genauer gesagt handelt es sich bei Cisplatin um ein Arzneimittel, das zur Hemmung von Zellwachstum eingesetzt wird und dieses Mittel enthält ein Platinatom. In der Chemie beinhalten Silikone das graue Edelmetall.

Palladium
Palladium ist genau wie Platin in Autokatalysatoren zu finden. Zudem wird es für Legierungen im Schmucksektor und im Dentalbereich verwendet. Es zählt auch als Investmentprodukt.

Rhodium
Rhodium findet sich in der Autoindustrie hauptsächlich in Katalysatoren, aber auch in Legierungen unter anderem in der Schmuckindustrie. Jedoch werden beispielsweise auch manche Spiegel mit Rhodium überzogen – vor allem Spiegel in der Zahnmedizin. Rhodium erreicht zwar nicht so eine starke Reflexion wie andere Metalle, die Beschichtung macht die Spiegel jedoch stabiler und schützt sie in extremeren Anwendungsbereichen.

Iridium
Iridium wird zur Herstellung von Zündkerzen in der Automobilindustrie verwendet. Auch Tiegel und Halbleiter in der Elektronik und Elektrochemie bestehen anteilig aus Iridium. Aber auch innerhalb der Fertigung von medizinischen Geräten, Uhren oder Kompassen findet Iridium Verwendung.

Osmium
Dieses Edelmetall dient hauptsächlich als Kontrastmittel, als Elektronikkontakt oder zur Härtung von Legierungen.

Ruthenium
Viele feuerfeste Keramikfarbstoffe bestehen anteilig aus Ruthenium. Aber auch in Katalysatoren, Festplatten und Kontakten ist das Edelmetall zu finden.

Im Alltag sind Edelmetalle also nicht mehr wegzudenken. Zwar sind sie oft nicht auf den ersten Blick erkennbar, doch jeder von uns nutzt täglich edelmetallhaltige Gegenstände.