Archiv der Kategorie: Silbermünze

Australische Kängurus, Münzen mit Koalas u.v.m. – Die Perth Mint

Die Münzprägestätte The Perth Mint befindet sich im Besitz der westaustralischen Regierung und ist Australiens größtes Edelmetallunternehmen. Ihren Sitz hat die Prägeanstalt in Perth, der Hauptstadt Westaustraliens.

Der Grundstein wurde 1896 gelegt und 1899 wurde die Perth Mint in Betrieb genommen, zu Beginn jedoch als Abteilung der Royal Mint in London. Als Gründervater gilt allerdings der erste westaustralische Premier John Forrest. Er sah die Entwicklung der Bedeutung von Gold voraus und setzte sich bei der britischen Regierung für die Gründung ein.

Erst am 1. Juli 1970 ging sie vom britischen Recht in die Regierung von Westaustralien über. 1987 wurde die Gold Corporation gegründet, welche sich zu 100% im Staatsbesitz befindet, um die Perth Mint zu betreiben.

Produkte der Perth Mint

Die Perth Mint betreibt eine eigene Goldschmiede und Raffinerie, sie stellt Produkte aus Gold, Silber, Platin und Palladium her. Viele bekannte Münzen und Barren stammen von der Perth Mint, beispielsweise die Sovereign Münzen (1899-1931), die Lunar-Serie in Gold und Silber, aber auch die Kookaburra-Münzen oder die Münzen mit den beliebten Koalamotiven. Generell prägt die Münzprägestätte The Perth Mint nur Anlagemünzen, für Umlaufmünzen bzw. Währungsmünzen ist die Royal Australian Mint zuständig. Doch neben den Anlagemünzen werden auch Barren, wie beispielsweise der Barren mit dem Känguru-Motiv, und Schmuckstücke durch die Perth Mint hergestellt.

Im Oktober 2011 stellte die Prägestätte zudem eine Goldmünze mit dem Durchmesser von etwa 80cm, einer Dicke von 12cm und einem Gewicht von 1.012kg her. Diese Münze besteht aus 99,99% Gold und zeigt das australische Rote Riesenkänguru. Die Kopfseite präsentiert das Porträt von Queen Elizabeth II. Sie trägt zwar den Nennwert von 1 Million Australischen Dollar, allerdings betrug der Goldwert zum Prägezeitpunkt 53,5 Millionen Australische Dollar. 2012 wurde diese Münze von den Guinness World Records als „größte Münze“ ausgezeichnet.

Edelmetalle: Wozu werden sie verwendet?

Im Investmentbereich hat sich die große Bedeutung mancher Edelmetalle mittlerweile etabliert. Doch auch sonst sind sie aufgrund ihrer einzigartigen physikalischen und chemischen Eigenschaften nicht mehr wegzudenken. Neben ihrem materiellen Wert sind sie wärmeleitfähig, stromleitfähig, gut verformbar, hart und schwer – natürlich treffen die Eigenschaften je nach Metall mehr oder weniger zu.

Aufgrund dessen ergeben sich verschiedene Einsatzbereiche für Edelmetalle:

Gold
Gold gilt als Währungsform und dient als Investmentoption. Zudem findet sich das wertvolle Edelmetall in der Schmuckindustrie wieder – hier auch in Kombination mit anderen Metallen in Form von Legierungen. Aber auch in der Elektronik wird Gold verwendet, beispielsweise als Bonddraht. Diese hauchdünnen Golddrähte dienen als Verbindungen zwischen verschiedenen Komponenten eines Schaltkreises. Zudem findet man das wertvolle Edelmetall im zahntechnischen Bereich. Dentallegierungen für Zahnkronen und Brücken beinhalten sehr häufig Gold.

Silber
Wie Gold auch findet man Silber in der Schmuckindustrie und im Investmentsektor. Doch Silber hat aufgrund seiner antibakteriellen Wirkung auch einen hohen Stellenwert in der Medizin: Es ist in Desinfektionsmitteln vorhanden und wird zur Herstellung von chirurgischen Instrumenten verwendet. Auch bei Essbesteck macht man sich diese Eigenschaft zu Nutze. Im Bereich der Solarindustrie findet man Silber in Leiterpasten. Hier wird Silber vor allem für die antistatische Leitfähigkeit, die Wärmeleitfähigkeit, den Korrosionsschutz und den Schutz vor Verschleiß genutzt. In der Elektronik dient das Edelmetall als Kontakt in diversen Geräten und im chemischen Bereich als Katalysator, also als Stoff der Reaktionen herbeiführt und beeinflusst, selbst aber unverändert bleibt.

Platin
Platin wird zu Schmuck verarbeitet, ebenso dient es als Bestandsmaterial von Katalysatoren in der Automobilindustrie. Diese Katalysatoren filtern die Abgase des Autos, um die umweltfreundlicher zu machen. Neben Gold und Silber hat sich Platin als Investmentedelmetall durchgesetzt, wird aber auch in der Medizin beispielsweise bei der Chemotherapie verwendet. Genauer gesagt handelt es sich bei Cisplatin um ein Arzneimittel, das zur Hemmung von Zellwachstum eingesetzt wird und dieses Mittel enthält ein Platinatom. In der Chemie beinhalten Silikone das graue Edelmetall.

Palladium
Palladium ist genau wie Platin in Autokatalysatoren zu finden. Zudem wird es für Legierungen im Schmucksektor und im Dentalbereich verwendet. Es zählt auch als Investmentprodukt.

Rhodium
Rhodium findet sich in der Autoindustrie hauptsächlich in Katalysatoren, aber auch in Legierungen unter anderem in der Schmuckindustrie. Jedoch werden beispielsweise auch manche Spiegel mit Rhodium überzogen – vor allem Spiegel in der Zahnmedizin. Rhodium erreicht zwar nicht so eine starke Reflexion wie andere Metalle, die Beschichtung macht die Spiegel jedoch stabiler und schützt sie in extremeren Anwendungsbereichen.

Iridium
Iridium wird zur Herstellung von Zündkerzen in der Automobilindustrie verwendet. Auch Tiegel und Halbleiter in der Elektronik und Elektrochemie bestehen anteilig aus Iridium. Aber auch innerhalb der Fertigung von medizinischen Geräten, Uhren oder Kompassen findet Iridium Verwendung.

Osmium
Dieses Edelmetall dient hauptsächlich als Kontrastmittel, als Elektronikkontakt oder zur Härtung von Legierungen.

Ruthenium
Viele feuerfeste Keramikfarbstoffe bestehen anteilig aus Ruthenium. Aber auch in Katalysatoren, Festplatten und Kontakten ist das Edelmetall zu finden.

Im Alltag sind Edelmetalle also nicht mehr wegzudenken. Zwar sind sie oft nicht auf den ersten Blick erkennbar, doch jeder von uns nutzt täglich edelmetallhaltige Gegenstände.

Paul Kruger – die Kopfseite der Anlagemünze Krügerrand

Paul Kruger auf dem Krugerrand in Gold und Silber

Der Krügerrand ist eine der bekanntesten und beliebtesten Anlagemünzen überhaupt. Die Zahlseite ziert ein Springbock, doch wer ist der Mann auf der Kopfseite?

Stephanus Johannes Paulus Kruger lebte von 1825 bis 1904. Er war ein südafrikanischer Politiker und von 1882 bis 1902 sogar der Präsident der Südafrikanischen Republik. Er wird auch Paul Kruger genannt und stammte von deutschen Einwanderern ab.

Das Leben des Paul Kruger
Schon als Kind erlebte Kruger die Auseinandersetzungen zwischen Buren und den Briten mit. 1836 ließ sich seine Familie etwa 80 Kilometer von Johannesburg nieder. Kruger war Autodidakt und brachte sich nach und nach selbst Lesen und Schreiben bei, mit nur 16 Jahren erwarb er etwa 100 Kilometer von der elterlichen Farm seine eigene. 1842 heiratete er, doch seine Frau und das gemeinsame Kind verstarben wenige Jahre danach an Malaria. Nach ihrem Tod ging Kruger nochmals eine Ehe ein, in der 16 Kinder geboren wurden.

1854 wurde Kruger selbst zum Kommandanten der Stadt Rustenburg gewählt und die Burenrepublik Transvaal ernannte ihn 1864 zum Generalkommandanten ihrer Truppen. Als Großbritannien 1877 Transvaal erobern wollte, versuchte Kruger zunächst, durch Verhandlungen einen Rückzug der Briten zu erreichen. Als er scheiterte, stellte er zusammen mit anderen Burenführern ein Heer auf. Dieses gewann 1881 die Schlacht. Nachdem Transvaal daraufhin 1881 die Unabhängigkeit zugesichert wurde, wählte man Kruger 1882 zum Präsidenten des Burenstaates. Er gilt als einer der Gründerväter des heutigen Südafrika.

1904 verstarb Kruger im Alter von 78 Jahren. Seine sterblichen Überreste wurden am 16. Dezember 1904 im südafrikanischen Pretoria beigesetzt. Sein ehemaliger Amtssitz, das Krugerhaus, ist mittlerweile ein Museum. Das Grabmonument von Paul Kruger wurde bereits wiederholt das Opfer zielgerichteter Zerstörung. Am 30. März 1995 entstand ein erheblicher Schaden am gesamten Grabmal: Gesteinselemente und die Grababdeckplatte wurden stark beschädigt.

Paul Kruger auf dem Krügerrand
Seit 1967, dem Startjahr der Anlagemünze Krugerrand, ziert Paul Kruger die Kopfseite der Goldmünze. 2018 folgte die silberne Bullionversion, welche ebenfalls den ehemaligen Präsidenten zeigt. Der Krügerrand wird von der Rand Refinery bzw. der South African Mint geprägt und weltweit vertrieben.

Die Anlagemünze Britannia

Herkunft der Begriffe „Britannien“ und „Britannia“
„Britannien“ (lat. „Britannia“) ist ein Begriff, der sich von der Besatzung circa 50 v. Chr. der Insel Großbritannien durch die Römer ableitet. Daraus ergab sich dann für die Siedler der Begriff „Britannier“. Julius Cäsar prägte später während seiner Eroberung von Teilen der Insel das Wort „Britannia“ weiter. Der gleiche Name wurde auch für die von den Einwohnern verehrte Schutzgöttin Britanniens verwendet. Die symbolische und kriegerische Frauengestalt in einer Rüstung gilt seither als ein Symbol für den Patriotismus des Landes.
Seit Jahren sind unter dem Namen auch Schiffe, Firmen und Münzen zu finden.

Geschichte der Anlagemünze „Britannia“
Bereits zur Zeit des römischen Kaisers Hadrian, also 117–138 nach Chr., wurde die Britannia erstmals auf eine Münze geprägt. 1672 ließ König Charles II die Schutzgöttign auf dem ½-Penny und dem ¼-Penny abbilden und die Britannia wurde so zu einem häufig genutzten Motiv auf englischen Münzen.

Die Serie der Anlagegoldmünze „Britannia“ startete 1987 mit bereits vier Größen: 1 Unze, ½, ¼ und 1/10 Unze. Es handelte sich um die erste europäische Anlagemünze und man startete mit einer Auflage von 92.000 Stück der 1-Unzen-Münze. Dieser Wert wurde jedoch nie wieder erreicht. Seitdem ist die Auflagenhöhe rückläufig und in manchen Jahren wurde die Britannia deshalb nur in Polierter Platte oder als Münzsatz ausgegeben. Heute hat die Münze einen gesamten Marktanteil von knapp einem Prozent.

Bis 1989 wurde für die Legierung Kupfer eingesetzt. Durch dessen 1/12 Anteil wurde die Münze rötlich und robuster gegenüber Kratzern. Danach wurde die Zusammensetzung verändert und Silber wurde in gleichen Anteilen wie Kupfer eingesetzt. Dieses hatte zur Folge, dass der Farbton der Münze von Rot zum klassischen Goldgelb wechselte. Die Münzen hatten bis 2012 einen Goldgehalt von 916,66, was einem Feingehalt von 22 Karat entspricht, so wie es auch bei der Anlagemünze Krügerrand aus Südafrika der Fall ist. Seit dem Prägejahr 2013 wird die Britannia Goldmünze allerdings aus 999,9er Feingold hergestellt.

Die verschiedenen Motive der Münze
Diese Gestaltung der Erstausgabe blieb bis 2000 unverändert. Das Design stammt von Philipp Nathan und nennt sich „stehende Britannia“.  Auf der Motivseite steht die „Britannia“ mit einem Rüstungshelm und wehendem Gewand. In ihrer rechten Hand hält sie einen langen Dreizack. Die andere Hand präsentiert einen Ölzweig. Die Britannia stützt sich auf ein rundes Schild, welches den Union Jack, also die Nationalflagge des Vereinigten Königreichs zeigt.

Durch einen Zierkreis vom restlichen Motiv getrennt, steht rechts am Rand die Gewichtsangabe „1 Ounce Fine Gold“ und links „Britannia“ und das entsprechende Prägejahr. Ein weiterer Zierkreis schließt das Schriftband am Rand der Münze ab. Auf den Proof-Münzen ist zudem der Name P. Nathan in feiner Schrift eingeprägt.

Die Nominalseite zeigt, wie bei englischen Münzen üblich, das Porträt von Königin Elisabeth II. Entworfen wurde dieses von David Maklouf. Neben dem Portrait sind die Worte „Elisabeth II Dei Gratia Regina F D“ eingeprägt, wobei „Dei Gratia Regina“ so viel wie „Königin von Gottes Gnaden“ bedeutet. Die Buchstaben „F D“ stehen wiederum als Abkürzung für „fidei defensor“, was übersetzt „Verteidigerin des Glaubens“ bedeutet. Unter dem Portrait ist der jeweilige Nennwert angegeben und die Schrift wird zum Münzrand hin durch einen weiteren zackigen Zierkranz abgrenzt.
1998 wurde das Design durch Ian Rank-Broadley etwas überarbeitet, um das Portrait der Königin altersgemäß anzupassen. Zudem ersetzte er die Worte „Dei Gratia Regina“ durch die Abkürzung „D G Reg“.

Erst zum 10-jährigen Jubiläum 1997 erschien die Gold-Britannia mit einem neuen Motiv. Diese Auflage präsentiert die Britannia stehend auf einem Streitwagen. Ihr Gewand weht hinter ihrem Kopf und ihren Dreizack hält sie mit ausgestrecktem Arm aus dem Wagen. Gezogen wird ihr Streitwagen von zwei galoppierenden Pferden. Auch dieses Motiv stammt von P. Nathan und seine Initialen zieren den Streitwagen. Als Rahmen um das Motiv dient ein Zierkreis, gefolgt von den Angaben des Feingehalts, dem Gewicht und dem Wort „Britannia“. Es folgt ein gezackter Zierkreis.

Seit 2001 wird in den geraden Jahren weiterhin das bereits beschriebene Britannia-Motiv der Erstprägung gezeigt, während in den ungeraden Jahren Münzen mit wechselnden Motiven geprägt werden.

Die ungeraden Motive der Münze
Mit dieser neuen Tradition startete also die Münze des Jahres 2001. Es handelte sich bei ihr um eine eher moderne und anmutigere Gestaltung der Münze und Darstellung Britannias im Vergleich zum normalen Motiv. Diesmal präsentiert sich die Schutzgöttin ebenfalls stehend, jedoch im Profil, gekleidet in einem schlichten, langen Kleid. Mit dem linken Arm hält sie einen Schild und ihr griechisch gestalteter Helm ist zurückgeschoben. Rechts hält sie wieder ihren Dreizack. Hinter ihrer Silhouette schreitet ein Löwe. Vor dem Schild die Wertangabe und „Fine Gold“, parallel zum Dreizack ist „Britannia“ und das Prägejahr zu lesen. Auch dieses Design stammt von Nathan, sichtbar durch seine typische Signatur „P. Nathan“ unterhalb des Löwenkopfes.

Die nächste unregelmäßige Münze erschien 2003. Diesmal ist nur der Kopf der Britannia im Profil abgebildet. Sie trägt wieder einen griechisch-römischen Helm auf ihrem langen Haar. Vor dem Gesicht ist vertikal „Britannia“ eingeprägt. Hinter dem Kopf finden sich die Angaben des Feingewichts und die Worte „Fine Gold“. Darunter steht waagerecht das Prägejahr 2003. Die gesamte Münzseite wird zusätzlich von drei geschwungenen Linien durchzogen. Sie erinnern an Wellen und spielen auf die Seemacht Britanniens an.

2005 wurde eine sitzende Britannia im Profil ausgewählt. Ihren Dreizack hält sie vom Fuß bis über die Schulter gelehnt mit der linken Hand, ihr rechter ausgestreckter Arm ruht auf einem Schild, auf dem der Union Jack abgebildet ist. Am Rand des Prägebilds ist ein kleiner Lorbeerbaum abgebildet. Er symbolisiert die Friedensliebe und steht somit im Konflikt mit dem Dreizack und dem Schild. Der Zierkreis wird durch die nackten Füße der Britannia unterbrochen. Darunter steht waagerecht das Wort „Britannia“. Auch hier stehen die Angabe des Feingewichts, sowie der Hinweis auf „Fine Gold“ und das Prägejahr abgegrenzt nach einem Zierkranz.

2007 wurde erstmal ein Motiv geprägt, welches nicht von P. Nathan stammte. Diesmal entwarf Christopher Le Brun das Design. Wieder handelt es sich um eine sitzende Britannia, doch diesmal ohne Helm. Den lange Dreizack hat sie sich an die Schulter gelehnt und sein Stab reicht diagonal fast über das ganze Münzbild. Den Olivenzweig hält sie wieder in der linken Hand. Ihr Schild mit dem Union Jack liegt diesmal neben ihr und zu Füßen räkelt sich  ein männlicher Löwe. Neben dem Schild ist der kleine Lorbeerbaum zu sehen und im Hintergrund ist eine Steilküstenlinie mit einem kleinen Segelboot auf dem Meer angedeutet. Zwischen Baum und dem Rand der Münze findet sich das Feingewicht und die Worte „Fine Gold“. Über dem Kopf der Britannia präsentiert sich ein gebogener Zweig mit Blättern, an welchen sich der Schriftzug „Britannia“ anschließt. Unterhalb des Löwen ist das Prägejahr angegeben.

Zwar gehört 2008 eigentlich zu den geraden Jahren, doch wurde ein Entwurf von John Bergdahl geprägt. Die stehende Britannia trägt einen Helm und hält mit dem rechten Arm den Dreizack senkrecht in die Luft. Die linke Hand ruht währenddessen auf dem Rand ihres ovalen Schildes. Der Schulterumhang ihres Gewandes reicht bis zum Bildrand, wo er in hoch schwappende Meereswellen übergeht. Im Hintergrund ist eine Küstenlinie mit Leuchtturm zusehen. Eingerahmt wird das Motiv von der Angabe des Feingewichts und „Fine Gold“ und im oberen Münzteil findet sich dann der Schriftzug „Britannia“.

Für die Münzen des Jahres 2009 wurde auf die Britannia im Streitwagen von 1997 zurückgegriffen.

Die Münzausgabe des Jahres 2010 zeigt wieder das eher klassische Bild der Britannia, jedoch nicht dasselbe, wie die anderen geraden Jahrgänge. Es handelt sich um ein Halbportrait in Profilansicht von Suzie Zamit. Die Britannia trägt einen Helm, welcher an seiner Spitze in einen Löwenkopf übergeht. Aus dem Helm weht das lange Haar der Britannia und ihr Gewand wird auf ihrer Schulter durch eine Brosche zusammen gehalten. Im Schriftband steht das Wort „Britannia“ und das Feingewicht und „Fine Gold“. Das Prägejahr steht unter dem Bild und wird von den anderen Schriften durch zwei kleine dreiblättrige Zweige abgegrenzt.

Das Münzbild von 2011 ist von David Mach entworfen worden. Der Hintergrund zeigt die leicht gebogenen Balken des Union Jack, somit erinnert die Darstellung an eine leicht wehenden Fahne. Verhältnismäßig klein befindet sich das Bild einer sitzenden Britannia mit Dreizack und Schild, mittig auf der Münze. Außenrum steht die Schrift „Britannia“, das Feingewicht und „Fine Gold“. Das Prägejahr ist wie gewohnt unten mittig zu sehen.

Bis heute folgte jährlich die Ausgabe der klassischen Britannia-Münze.

Britannia als Sammlermünze
Die Britannia-Goldmünzen gibt es auch in der Fertigung „Polierte Platte“, wobei es sich also nicht mehr um eine klassische Anlagemünze mehr handelt. Die 1 Unzen und ½ Unzen Münzen sind jedoch nicht einzeln erhältlich, sondern nur in Sets von drei oder vier Münzen, während die beiden kleinen Stückelungen auch einzeln zu kaufen sind. Diese Sets werden in Boxen mit unterschiedlichen Farben (1987-1992 schwarz, 1997–2007 rot) angeboten und seit 2008 sind die Münzen in einer dunklen Holzbox untergebracht.

Silberne Britannia
Seit 1997 wird von der britischen Royal Mint auch die Silbermünze Britannia geprägt.
1696 verbot König Wilhelm III Sterlingsilber für Münzen und legte stattdessen eine Reinheit von 95,83% fest, erst 1720 wurde diese Regelung wieder aufgehoben wurde. Während englische Silbermünzen normalerweise in Sterlingsilber hergestellt werden, hatte die Britannia bis 2012 einen erhöhten Silbergehalt von 95,8%, was auf die alte Regelung zurückzuführen ist. 95,83% sind aber im Vergleich zu anderen Anlagemünzen weniger, da diese meist eine Reinheit von 99,9% aufweisen. Seit dem Prägejahr 2013 wird die Münze in der üblichen Reinheit von 999/1000 gefertigt.

Design der Silbermünze
Die silberne Britannia zeigt kein einheitliches Münzbild, das meist verwendete Motiv ist jedoch die von Philip Nathan entworfene „Standing Britannia“. Das Design hat sich 2008 durch die Überarbeitung von Matthew Dent nur leicht verändert. In den geraden Jahren wird das Motiv „Britannia mit dem Schild“ genutzt, während in den Prägungen der ungeraden Jahre ab 2001 wie bei der Goldmünze wechselnde Motive zu finden sind.
2007 präsentierte sich die Britannia beispielsweise mit einem Schild, Dreizack und Ölzweig in den Händen. Zu ihren Füßen lag ein Löwe. Der Schriftzug bleibt jedoch immer unverändert: „One Ounce Fine Silver Britannia“. Die Wertseite zeigt das Porträt von Königin Elisabeth II. Um das Portrait findet sich die Aufschrift „Elisabeth II Dg Reg Fid Def“.
Standardmäßig gibt es die silberne Britannia in einer Unze. In geringen Auflagen werden jedoch auch kleinere Stückelungen geprägt (½ Unze, ¼ Unze und 1/10 Unze).

Platinmünzen
2018 wurde von der Royal Mint erstmals auch die Platinversion der Britannia ausgegeben. Als Motiv wird die Britannia-Abbildung genommen, die bereits von der Britannia in Gold und Silber bekannt ist.

Der große Panda auf chinesischen Münzen

Der große Panda zählt zu der Familie der Bären und lebt in China. Er ist eines der bekanntesten und beliebtesten Tiere weltweit – doch der schwarz-weiße Bär ist vom Aussterben bedroht.

Seit 1982 ziert das drollige Säugetier auch Anlagemünzen. Die People’s Bank of China entwickelte die Idee, auch Anlagemünzen mit chinesischen Motiven anzubieten und so veröffentlichte die Volksrepublik China 1982 mit der China Mint zusammen die Panda-Goldmünzen. Seit 2006 veröffentlicht die China Gold Coin Inc. diese Münzserie. Hergestellt werden die Münzen in zwei unterschiedlichen Prägeanstalten: der Shanghai Mint und der Shenyang Mint. Aufgrund dessen gibt es minimale Unterschiede in den Prägebildern und der Verpackung.

Die Motive des China Panda
Jedes Jahr zeigt die Münze ein neues Motiv mit einem oder zwei Pandas – ausgenommen 2001 und 2002, diese Jahre haben identische Prägebilder. Die erste Goldmünze der Serie trägt keinen Nennwert, jedoch haben seit 1983 alle Münzen ein Nominal. Eine Ausnahme bilden die Münzen einer Kleinstauflage für die chinesische Regierung. Münzen dieser Auflage gelten als Gastgeschenke und tragen keinen Nennwert. Die Kopfseite zeigt die „Halle des Erntegebetes“ des Himmelstempelkomplexes aus Peking. Über dem beeindruckenden Tempel mit dreistufigem Dach steht in chinesischen Schriftzeichen „Volksrepublik China“ und unter dem Gebäude das entsprechende Prägejahr. Während sich der Schriftzug gestalterisch leicht verändert hat, blieb die Tempeldarstellung dieselbe. Sowohl das jährliche Pandamotiv als auch der Tempel werden ebenfalls für die Silber-, Platin- und Palladiummünzen genutzt. Ebenso gibt es Prägungen aus einem Zusammenschluss von Silber und Gold.

1986 erschien der Panda erstmals nicht nur als Stempelglanzmünze, sondern auch mit der Mintmark P gekennzeichnet als Proof-Goldmünze. Bis 1994 hatten die beiden Münzvarianten dasselbe Motiv, 1995 zeigt die Proof-Münze genau wie 1996 zwei völlig andere Motive, welche seither nicht nochmals als Stempelglanzmotiv verwendet wurden. Seit 2002 werden jedoch keine Proof-Goldpandas mehr hergestellt.

Warum hat der China Panda keine Gewichtangabe in Unzen?
Seit dem Prägejahr 2015 beinhaltet das Design der Pandamünzen keine Gewichtsangaben mehr in Unzen, da Unzengewichte auf chinesischen Münzen aufgrund des „Measurement Laws“ nicht mehr zulässig sind. Daher müssen Gewichte in Kilogramm, Gramm oder überhaupt nicht angegeben werden. Grund hierfür ist unter anderem eine weitere Distanzierung vom Commonwealth. Statt den üblichen Stückelungen, angefangen bei 1/20oz, gibt es den Panda nun in 1g, 3g, 8g, 15g, 30g, 50g, 100g, 150g, 1.000g.

Jubiläumsprägungen
Zum 10-jährigen Jubiläum wurde eine Sonderprägungen mit einer Auflage von 2.500 Stück ausgegeben, zum 15. Jubiläum waren es sogar 3 Sonderprägungen in verschiedenen Größen. Zum 25. Jahrestag wurde ein Satz mit 25 Münzen ausgegeben, jede trug jeweils eines der bisher erschienenen Pandamotive. Sonderprägungen gibt es außerdem zu weiteren Jubiläumsjahren von beispielsweise Banken, zu Ausstellungen oder Messen.

Die Royal Australian Mint

Die Royal Australian Mint (RAM) ist eine Münzprägeanstalt mit Sitz in der australischen Hauptstadt Canberra. Sie ist die einzige Münzprägestätte Australiens, die nicht als einer der Filialbetriebe der Royal Mint in London gegründet wurde.

Am 22. Februar 1965 eröffnete Philip, Duke of Edinburgh, das Gebäude der RAM. Erbaut wurde sie, um dort neue Münzen im Dezimalsystem zu prägen. Im Februar 1966 gelangten diese dann auch in den Umlauf.

Generell werden in der RAM ausschließlich Münzen hergestellt – es ist möglich, täglich 2 Millionen Münzen zu prägen. Seit der Eröffnung hat die Royal Australian Mint über 15 Milliarden Münzen produziert.

Es werden aber nicht nur australische Dollarmünzen für den täglichen Bezahlgebrauch hergestellt, sondern auch Währungen anderer Staaten: beispielsweise Neuseeland (allerdings nur 1969), die Cookinseln, Fidschi, Thailand, Bangladesch, Israel und Tokelau. Ebenfalls prägte die australische Münzprägestätte die 200-Centavo-Münze von Osttimor.

Zudem prägt die RAM Sammlermünzen, welche zwar in Australien ein gesetzliches Zahlungsmittel sind, allerdings nicht als solches genutzt werden. Es handelt sich eher um Geschenke, Souvenirs oder Sammlungsobjekte mit verschiedenen Themen und in diversen Ausführungen.

Die RAM bietet aber auch eigene Premiumprodukte an, welche sie als künstlerisch und technisch aufwendig beschreibt. Es handelt sich um Edelmetallmünzen mit feiner Prägung.

Doch ebenso werden klassische Anlagemünzen in großen Mengen geprägt. Beispiele sind die Beneath the Southern Skies Münzen in Gold und Silber, sowie der Australian Desert Scorpion und die Australia’s Coat of Arms Münzen.

Ab Oktober 2006 wurde die RAM für 41,2 Millionen AUD umgebaut. Die Umbauten betrafen das Produktionsgebäude und das Verwaltungsgebäude. Es entstand zudem ein neues Besucherzentrum. 2009 wurden die Umbauarbeiten dann beendet und das neue Besucherzentrum konnte für die Touristen in Betrieb genommen werden. Besichtigt werden kann die Münzprägestätte zu ihren Öffnungszeiten von allen, die sich für die Geschichte und die Herstellung der Münzen interessieren.

Die Maple Leaf Anlagemünze

Seit 1979 gibt es die kanadische Anlagemünze Maple Leaf mit dem berühmten Abbild des Ahornblattes. Geprägt wird sie von der Royal Canadian Mint.

Zu Beginn war die Goldmünze Maple Leaf aus 99,9er Gold. Sie erfreute sich jedoch schnell großer Beliebtheit und 1982 wurde der Feingehalt auf 99,99% Feingold angepasst. Maple Leaf Goldmünzen zählen als Anlagegold und können daher in Deutschland mehrwertsteuerfrei gehandelt werden.

Das Design des goldenen Maple Leaf
Auf der Kopfseite der ist das Portrait der englischen Königin Queen Elisabeth II abgebildet. Dieses wird regelmäßig dem äußeren Erscheinungsbild des Staatsoberhauptes angepasst. Außerdem ist der Nennwert der Münze in kanadischen Dollars aufgeprägt sowie das Prägejahr.

Auf der Zahlseite ist das kanadische Flaggensymbol abgebildet: das detailreich dargestellte Ahornblatt. Darüber steht das Ausgabeland der Münze „Canada“, darunter finden sich Angaben zum Gewicht der Münze, links und rechts neben dem Blatt ist jeweils der Feingehalt angegeben. Darunter steht rechts auf Englisch „Fine Gold“ und rechts auf Französisch „Or Pur“. Der Rand der Münze ist geriffelt.

Um die Münze sicherer zu gestalten, wurde im Prägejahr 2014 ein zusätzliches Sicherheitsmerkmal eingeführt. Rechts unter dem Ahornblatt befindet sich nun ein weiteres kleines Ahornblatt, in welchem das Prägejahr eingebettet ist. Seit dem Prägejahr 2015 sind die glatten Oberflächen nicht mehr glatt, sondern sehr fein geriffelt. Dies soll ebenso vor Fälschungen schützen.

Seit dem Prägejahr 2014 bietet die Royal Canadian Mint das Maple Leaf nicht mehr nur in 1oz, 1/2oz 1/4oz, 1/10oz und 1/20oz an: das MapleGram erschien. Die Sammelblister enthalten 25 Stück 1g Maple Leaf Minigoldmünzen mit einem Durchmesser von 8mm. Die 1g Maple Leaf Goldmünzen sind jeweils einzeln in einem, vom Sammelblister abtrennbaren, eigenen Blister verpackt.

Big Maple Leaf
2007 wurden außerdem sechs Big Maple Leaf geprägt. Mit einem Gewicht von 100kg und dem Nennwert von 1 Million Kanadischen Dollar gehört sie zu den vier größten Goldmünzen der Welt. Eine der Münzen befindet sich in Ottawa, eine ist im Besitz der Queen selbst und die anderen wurden an Privatpersonen verkauft. Eine der Münzen wurde 2010 von einem Besitzer an das Bode-Museum in Berlin verliehen. Am 27. März 2017 wurde aus dem Münzkabinett des Bode-Museums in Berlin die Big Maple Leaf Münze gestohlen. Zwar wurden die Täter gefasst, jedoch bleibt die Münze verschollen. Es wird davon ausgegangen, dass sie eingeschmolzen wurde.

Die silberne Maple Leaf Münze
Im Jahre 1988 brachte die „Royal Canadian Mint“ in Erstauflage die Maple Leaf 1 Unzen Silbermünze auf den Markt.

Design der Silbermünze
Auch hier zeigt die Zahlseite eine naturnahe Abbildung des Ahornblattes. Darüber steht „Canada“, darunter steht links „Fine Silver“ und rechts „Argent Pur“. Aufgrund der Zweisprachigkeit Kanadas finden sich also englische und französische Angaben im Prägebild wieder. Mittig zwischen diesen Angaben steht die Gewichtsangabe 1 oz. Die Reinheitsangabe befindet sich jeweils links und rechts vom Ahornblatt.

Auf der Kopfseite befindet sich ein Porträt von Königin Elisabeth II, welches wie bei der Goldmünze dem äußeren Erscheinungsbild der Königin angepasst wurde.

Sonderauflagen
Üblich sind die Ein-Unzen-Münzen, doch zum 10-jährigen Jubiläum erschien eine einmalige Sonderedition. Es handelt sich hierbei um 13.533 mal eine 10 Unzen Maple Leaf Münze.

Zudem gibt es zwei Münzen mit polierter Platte: 1989 in einer Auflage von 30.000 Exemplaren zum 10. Jahrestag der Gold Maple Leaf Münze und 2010 gab es eine Reverse Proof Münze.

Der SuperLeaf™
Im Jahre 2015 wurde die SuperLeaf™ geprägt: Eine 1,5oz schwere Maple Leaf Version. Der Durchmesser gleicht der 1 Unzen Silbermünze, der SuperLeaf™ ist aber 4,5mm dick und das Ahornblatt wird im Prägebild leicht verändert dargestellt.

Die Platin Maple Leaf Münze
Seit 1990 prägt Kanada Platinmünzen aus 999er Feinplatin: Neben den Gold Maple Leaf, Silber Maple Leaf und Palladium Maple Leaf gibt es also auch eine Platin Maple Leaf Münze in den gängigen Stückelungen 1/20oz, 1/10oz, 1/4oz, 1/2oz und 1oz.

Die Palladium Maple Leaf Münze
Die Royal Canadian Mint startete 2005 mit der Ausgabe des bekannten Maple Leaf Motivs auf einer Palladiummünze.

Die Geschichte des Edelmetalls Silber

Neben Kupfer und Gold gehört Silber zu den Metallen, die der Menschheit am längsten bekannt sind. Bis etwa 5.000 v. Chr. lässt sich die Verwendung des Edelmetalls nachweisen. Viele Kulturen und Völker nutzten Silber – so auch die Griechen, Römer, Germanen oder Ägypter.

So war es in der Antike zeitweise sogar mehr wert als Gold und wurde damals bereits aus Silbererzen gewonnen. Es stammte überwiegend aus den Minen in Laurion bei Athen. Im Mittelalter und der Antike galten Silbermünzen neben denen aus Gold, Kupfer und Bronze als Zahlungsmittel. Es handelte sich um Kurantmünzen, da der Münzwert weitestgehend dem Metallwert entsprach.

Im Laufe der Zeit entdeckte die Menschheit jedoch immer mehr Silbervorkommen – im Mittelalter und in der frühen Neuzeit baute man Silber beispielsweise im Harz oder dem Thüringer Wald ab. Zudem brachten die Spanier große Mengen des grauweißen Edelmetalls von Reisen nach Lateinamerika mit. Ebenfalls galt Japan als Silberexporteur. So sank der Wert des Silbers in der Alten Welt immer weiter.

1814 nahm Berzelius Silber in seine Atomgewichtstabelle als chemisches Element namens Argentum auf. Es galt als wichtiges Werkmetall in allen Bereichen, wo Korrosionsschutz gebraucht wurde – so beschichtete man beispielsweise Besteck mit dem Edelmetall. Mitte des 19. Jahrhunderts wurde Silber als korrosionsfreies Werkmetall überwiegend von Edelstahl abgelöst.

Ab etwa 1870 verlor Silber seine wirtschaftliche Relevanz immer weiter, da man überwiegend Gold als Währungsmetall anerkannte. Allerdings wurde auch Gold in moderneren Zeiten von anderen Metallen abgelöst. Silber nutzt man heute nur noch für Anlage-, Gedenk-, und Sonder- beziehungsweise Sammlermünzen.

Silber in der Mythologie
In Ägypten ordnete man Silber wegen seiner Farbe und dem weißlichen Glanz dem Mond zu, auch in der Alchemie steht der Mond für Silber. Somit ist das Edelmetall auch als Mondmetall bekannt. In vielen Geschichten und Märchen gilt es zudem als eine Art Waffe, die Werwölfe und andere Fabelwesen töten kann. Diese Eigenschaft findet man noch heute in diversen Romanen oder Filmen.

Tatsächliche Eigenschaften von Silber
Silber schmilzt bei etwa 962°C und hat seinen Siedepunkt bei über 2.000°C. Wenn Silber siedet, entsteht ein blauer Dampf. Aufgrund seiner hohen Dichte gehört es zu den Schwermetallen. Das Edelmetall hat nicht nur von sich aus einen metallischen Glanz, sondern zeigt ebenfalls die höchste Lichtreflexionseigenschaft innerhalb der Metalle. 99,5% des sichtbaren Lichts wird von Silber reflektiert, daher nutzt man es auch zur Herstellung von Spiegeln. Zudem ist das Edelmetall stark wärme- und stromleitfähig sowie sehr dehnbar. Silber gilt als reaktionsträge. Es läuft zwar in Kontakt mit Luft nach und nach schwarz an, das eigentliche Metall bleibt aber verschont. Es bildet sich nur die typische Patina.
Da Silber antibakteriell wirkt, wird es als Essbesteck und in der Medizin benutzt – Silberionen finden als Desinfektionsmittel in der Wundtherapie Verwendung.

Silbervorkommen und der Abbau von Silber
Silber hat einen höheren Anteil innerhalb der Erdkruste als Gold. Es kommt etwa 20 Mal häufiger vor. Jedoch ist es rund 700 Mal seltener als Kupfer. In der Natur findet man Silber in Form von Körnern, Plättchen und selten auch als größere Nuggets.
Zwischen 2003 und 2009 stammten 20% des weltweiten Silbers aus Peru und ab 2010 galt Mexiko als größter Silberproduzent. Das polnische Unternehmen KGHM ist allerdings das bedeutendste Silberunternehmen in der EU und das drittgrößte der Welt. Silber wird aus Silbererzen gewonnen und kommt oftmals zusammen mit Blei-, Kupfer- oder Zinkerzen vor.

Diverse Forschungsinstitute und die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe schätzen die weltweite Reichweite der natürlichen Silberressourcen auf rund 29 weitere Jahre, jedoch wird mittlerweile immer mehr des Edelmetalls recycelt und somit die Ressourcen geschont.

Anlagemünzen im Vergleich

Anlagemünzen bestehen aus Edelmetallen und werden auch Bullionmünzen genannt. Sie werden in einer hohen Auflage geprägt und zu Anlagezwecken erworben – sie zählen also für gewöhnlich nicht zu den Sammlermünzen.

Das Erscheinungsbild der Münzen bleibt überwiegend gleich und der Aufschlag auf den Edelmetallpreis ist sehr gering – er resultiert aus den Herstellungskosten und dem Vertrieb der Münzen.
Im Normalfall tragen Anlagemünzen einen Nennwert in einer offiziellen Landeswährung, eine Angabe zum Feingewicht und Herkunftsland, das Prägejahr, zusätzlich noch den Feingehalt und natürlich ein Bildmotiv. Der Nennwert ist deutlich geringer als der Edelmetallpreis zum Ausgabezeitpunkt, weist aber darauf hin, dass die Münze von einer offiziellen Stelle ausgegeben wurde. Dies ist der Fall, da nur staatlich autorisierte Prägeanstalten eine Währungsangabe auf Münzen prägen dürfen, somit ist auch die Unterscheidung zu Medaillen gegeben. Dadurch sind Anlagemünzen theoretisch ein offizielles Zahlungsmittel, aber natürlich werden sie im normalen Zahlungsverkehr nicht genutzt, da der Materialwert, wie zuvor beschrieben, höher ist als der Nennwert. Zu den Anlagemünzen gehören auch Münzbarren, die aufgrund der Form wie Barren aussehen, aber durch die Prägung aller, für eine Münze relevanten Informationen vor dem Gesetz als solche gelten.

Beispiele für beliebte Anlagemünzen

Eine der bekanntesten Anlagemünzen ist der Krugerrand (Krügerrand). Seit 1967 wird die Goldmünze jährlich geprägt, 2017 kamen die Silber- und Platinvarianten dazu. Bereits 1892 entwarf der deutsche Münzmeister Otto Schultz in Berlin die Kopfseite der Münze. Sie zeigt den Präsidenten der südafrikanischen Republik Paul Kruger. Dieses Abbild verwendet die Münze bis heute und ist nach Kruger und dem Zahlungsmittel in Südafrika, dem Rand, benannt. Die Rückseite zeigt Südafrikas Nationaltier, die Springbockantilope. Zudem hat der Krugerrand in Gold eine charakteristische Rotfärbung. Diese kommt daher, dass der Feingehalt bei 916,67/1000 liegt und der Münze zusätzlich zur Unze Feingold Kupfer beigemischt wird. Dies ist sowohl der Grund für das leichte Übergewicht der Münze mit 33,93 g bei 31,10g Feingold, für die rötliche Verfärbung als auch für eine höhere Kratzfestigkeit. Der Krugerrand gilt als offizielles Zahlungsmittel, trägt jedoch keinen geprägten Nennwert. Dieser wird werktags täglich von offizieller Seite in Bezug zum aktuellen Marktpreis von Gold neu festgesetzt. Silber- und Platinkrügerrand tragen im Gegensatz dazu einen Nennwert von 1 bis 10 Rand.

Begonnen hat der Goldkrugerrand 1967 mit 40.000 Münzen in Bullionqualität und 10.000 Münzen aus der Fertigung „Polierte Platte“. 1980 wurde zudem die Stückelungen erweitert – begonnen bei 1/10oz, über eine ¼ und ½ oz bis hoch zur ganzen Unze. In den Jahren 1974 bis 1984 betrugen die Produktionszahlen zwischen zwei und sechs Millionen Stück. 1986 wurde ein Einfuhrverbot der EU und USA für den Krugerrand beschlossen und die Produktionszahlen brachen ein. Viele der Münzen wurden in gleichwertige andere Anlagemünzen eingetauscht und viele Krügerrand-Münzen eingeschmolzen. Es kam zu einem Preisabschlag der Münze. Seit 1999 wurde das Verbot aufgehoben und die Auflagezahlen steigen seitdem wieder an, haben die früheren Höchstzahlen aber bisher nicht erreicht. Heute hat der Krugerrand den größten Marktanteil unter den Bullionmünzen aus Gold inne. Zum 50sten Jubiläum 2017 wurde das Angebot erweitert. Neben einer Feinunze Silber und Platin wurde auch das Goldsortiment angepasst: 1/50, 1/20, 1/10, 1/4, ½, 1 und 2 Unzen, zudem auf 50 Stück limitiert 50oz.

Das Maple Leaf ist eine der kanadischen Anlagemünzen, die ihren Namen vom Blatt des Zuckerahorns und der kanadischen Flagge hat. Diese Münzserie startete 1979 als eine Unze in Gold, 1988 kamen die Varianten Silber und Platin dazu. Seit 2005 gibt es auch ein Palladium Maple Leaf. Die Bullionmünze gilt nach dem Krugerrand als beliebteste Anlagemünze. Die Standardstückelung in Gold reicht von 1g, über 1/20oz, 1/15oz, 1/10oz, ¼oz, 1/2oz bis hin zu 1 Unze – wobei die 1/15oz Version nur einmalig 1994 geprägt wurde. Als Prägestätte gilt die Royal Canadian Mint. Neben dem Konterfei von Königin Elizabeth II auf der Kopfseite ist auch der Nennwert zu erkennen. Auf der Zahlseite ist das Ahornblatt zu sehen, sowie das Gewicht und der Feingehalt. Letzterer wurde im Laufe der Jahre angepasst. Gestartet ist er bei 999, ab 1982 waren es bereits 999,9 und 2007 erschien eine Spezialedition mit besonderem Motiv und dem Feingehalt von 999,99. 2008 und 2009 erschienen weitere Editionen aus der Fünf-Neuner-Reihe. Seit 2013 trägt die 1oz Münze ein zusätzliches optisches Sicherheitsmerkmal. Auf der Rückseite der Münze neben dem Stiel des Ahornblattes befindet sich ein zweites, sehr kleines Ahornblatt. Es trägt die beiden letzten Ziffern des Ausgabejahres. 2007 wurden sechs Maple Leaf von 100kg und einem Nennwert von 1 Million kanadischen Dollar geprägt. Diese Münze gehört zu den vier größten Goldmünzen der Welt. Eine behielt die Canadian Mint, eine weitere wurde 2010 für 3,27 Millionen Euro vom Edelmetall-Handelshaus Oro Direct ersteigert. Im Besitz von Königin Elizabeth II befindet sich ebenfalls eine der Münzen und zwei weitere in den Vereinigten Arabischen Emiraten. Bis 2017 befand sich die letzte Münze im Privatbesitz – sie war als Leihgabe seit 2010 im berliner Bode-Museum ausgestellt. 2017 wurde sie jedoch gestohlen und die Ermittlungsbehörden gehen davon aus, dass sie in Teilstücken verkauft wurde.
Seit 1988 gibt es das Maple Leaf auch in Silber mit einem Nennwert von 5 kanadischen Dollar, jedoch nur zu einer Unze. Lediglich zum 10-jährigen Jubiläum wurde eine Sonderedition von 10oz und einem Nennwert von 50 kanadischen Dollar geprägt. Im selben Jahr startete auch die Produktion des Platin Maple Leaf in derselben Stückelung und mit denselben Nennwerten wie die Goldmünze. 1999 wurde die Produktion jedoch eingestellt. 2002 folgte eine Sonderausgabe der Platinmünze und seit 2009 wird sie wieder zu einer Unze geprägt.
Eine Unze Palladium Maple Leaf ist seit 2005 ebenfalls in einer geringen Auflage erhältlich.

Seit 2007 ist der Cook Islands Münzbarren als Anlagemünze in Silber erhältlich. Die Münze in Form eines Barrens gilt als offizielles Zahlungsmittel auf den Cook Islands. Dieser Münzbarren gilt als der erste seiner Art. Die Gewichtseinheiten bis 500g werden geprägt, während die 1kg, 100oz und 5kg Varianten gegossen werden.

Weitere Münzen, die als Anlagemünzen gelten, sind beispielsweise der American Eagle, der American Buffalo, die Australian Kangaroo Münze oder die Arche Noah.

Die Bounty

Die Meuterei auf der Bounty – nicht nur ein geschichtliches Ereignis, sondern das Abbild des Schiffes lässt sich in Romanen und Filmen finden. Ebenso allerdings auf Münzen der Cook Islands.

Die Bounty hatte ihre Ursprünge in den Hungersnöten zwischen 1780 und 1787. Durch den amerikanischen Unabhängigkeitskrieg waren Getreidelieferungen aus den nordamerikanischen Kolonien von Großbritannien in die Karibik ausgefallen. Um die Überführung von Stecklingen der Brotfurcht als Nahrungsquelle zu den Großgrundbesitzern in der Karibik sicherzustellen, erließ König Georg III 1787 eine entsprechende Order an die Admiralität. Um Zeit zu sparen, wurde der zivile Kohletransporter Bethia erworben. Ihre begrenzte Größe erwies sich allerdings als problematisch, da sie alleine mit der Besatzung überfüllt war. Im Mai 1787 wurde das Schiff dann an die Werft der Admiralität bei Chatham verlegt und umgebaut. Im Juni wurde es fertig gestellt und der neue Name lautete „Bounty“, was so viel wie „Wohltat“ und „Güte“ bedeutet. Der Name sollte die Gnade des Königs zum Ausdruck bringen, der sich um den Hunger der Sklaven seiner Untertanen kümmerte.

Die Meuterei auf der Bounty
Am 23. Dezember 1787 stach die Bounty unter dem Kommando des Leutnant William Bligh in See, um über Kap Hoorn nach Tahiti zu fahren und nach der Ablieferung der Pflanzen nach England zurückzukehren. Schon auf der Hinfahrt kam es immer wieder zu Reibungspunkten zwischen Bligh und seiner Besatzung. Doch am 25. Oktober 1788 ging die Bounty am Zielort Tahiti vor Anker. Fünf Monate später – Anfang April 1789 – verlies die Bounty Tahiti. Nach einem Zwischenstopp in Nomuka, bei dem es zum Streit mit Einheimischen kam, welche auch Ausrüstung stahlen, wofür Bligh den Wachführer Fletcher Christian verantwortlich machte, kam es auf See bei Tofua am 28. April zur Meuterei. Drahtzieher war unter anderem Christian. Nach hitzigen Diskussionen und Drohungen mit Waffen wurden Bligh und Fryer mit 16 anderen Männern ins viel zu kleine Beiboot ausgesetzt. Nicht alle seine loyalen Anhänger konnte er daher mitnehmen. Bligh gelang eine seemännische Meisterleistung und er schaffte es, das sieben Meter lange und zwei Meter breite Beiboot in 41 Segeltagen über 5800km zum europäischen Stützpunkt auf Timor zu navigieren. 12 der 18 ausgesetzten Männer überlebten die Reise.

Die Meuterer auf der Bounty wiederum versuchten auf Tubuai eine Kolonie zu gründen, jedoch scheiterte dies aufgrund von Streitigkeiten untereinander und mit den Einheimischen. Die Bounty setzte also drei Monate später wieder Kurs nach Tahiti, jedoch war die Wahrscheinlichkeit groß, dort von der Admiralität gefasst und gehängt zu werden. 16 Männer entschieden sich trotzdem auf eine Suchexpedition zu warten, statt Christian auf der Bounty zu begleiten. Die übrigen neun Briten stachen in Begleitung von Männern und Frauen aus Tahiti und Tubuai in See, um ein Versteck zu finden. Mitten im Pazifik fern ab von Handelsrouten wurden sie auf der Insel Pitcairn fündig. 1790 steckten sie die Bounty in Brand, um sämtliche Spuren zu vernichten. Noch heute liegen ihre Reste wenige Meter tief in der Bounty Bay unter Wasser. Trotz der Besiedelung der Insel leben heute noch direkte Nachkommen der Meuterer auf Pitcairn.

Wie bereits erwähnt dient die Meuterei der Bounty als Futter für diverse Romane, Filme, Theaterstücke oder Hörspiele. Dass gerade diese Meuterei ein beliebter Inhalt ist, liegt an ihren besonderen Umständen. Zu diesen zählt beispielsweise die Meisterleistung von William Bligh oder die Tatsache, dass nur wenige Meuterer auf Tahiti gefasst und nach England zurückgebracht wurden und der Rest ein neues Leben begann.

Seit 2007 ziert das Abbild der Bounty bereits Anlageprodukte, zu Anfang jedoch nur einen 1kg Silberbarren. 2008 gab es die silberne Bounty dann auch als 1kg Silbermünze und weitere Barren – 5kg, 100oz und 100g. Zudem erschien die 99,95% Palladiummünze und die 99,95% Platinmünze mit dem Bountymotiv im November desselben Jahres. 2009 folgte die 1oz Münze in Silber und 2011 Münzen und Barren in 500g und 250g. Daneben gibt es noch die Stückelungen 1/10 Feinunze, 1/4 Feinunze, 1/2 Feinunze, 20 Feinunzen. 2009 erschien dann erstmalig die goldene Bounty als Münze zu 1oz, 1/2oz, 1/4oz und 1/10oz. Zudem gab es 2011 eine Neuheit im Bereich des Anlagesilbers – es wurden Bounty-Münzstagen mit einem Feingehalt von 999,9/1.000 und dem Gewicht von 1kg, 500g oder 250g ausgegeben. 2013 stellte man diese Produktion jedoch ein, da die Steuerbegünstigungen wegfielen.

Die Kopfseite der Münzen zeigt, wie bei allen Commonwealth-Staaten, das Abbild von Königin Elisabeth II. In unregelmäßigen Abständen wird das Konterfei angepasst, damit es dem äußeren Erscheinungsbild der Königin gleicht. Bis zum Prägejahr 2016 war der Hintergrund sowohl auf der Kopf- als auch auf der Zahlseite glatt und mattiert. Neuere Prägungen hingegen haben eine radiale oder wellenförmige Netzstruktur im Hintergrund. Dieses Muster dient nicht nur zu optischen Zwecken, sondern macht die Produkte fälschungssicherer und die Oberfläche unempfindlicher gegenüber Abnutzungen. Die Zahlseite zeigt neben dem Nennwert und dem Gewicht sowie dem Feingehalt das Segelschiff Bounty.