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Die Freiheitsgöttin auf einer mexikanischen Anlagemünze: Die Libertad

Die Anlagemünze „Libertad“ trägt keinen geprägten Nennwert, gilt aber trotzdem als gesetzliches Zahlungsmittel in Mexiko. Der jeweils aktuelle Wert ergibt sich somit aus dem täglichen Börsenpreis des Edelmetalls und wird entsprechend dem Feingewicht errechnet.

Den Namen „Libertad“ trägt die Münze aufgrund ihres Motivs – dieses zeigt die Freiheitsgöttin Libertad. Die geflügelte Frauenfigur mir einem Siegeskranz findet man an vielen Stellen, beispielsweise auch in Berlin auf der Siegessäule.

Zu Beginn gab es die Libertad aus Gold, geprägt wurde sie erstmals 1981. Zwischen 1981 und 1990 wurden die Goldmünzen noch in 900/1000 Gold mit Silberzuschlag und der damals gängigen Münzgeldqualität geprägt. Hergestellt wurde die goldene Libertad in 1 Unze , ½ Unze und ¼ Unze.
Ab 1982 präsentierte die mexikanische Prägeanstalt „Casa de Moneda de México“ jährlich auch eine Libertad aus Silber.

Versionen I und II der Libertad

Die erste Version der Göttin auf der Motivseite der Münze zeigt sie aufrecht stehend und mit einem, um ihre Taille geschlungenen Gewand. In ihrem hoch gestreckten Arm hält sie einen Lorbeerkranz. Hinter ihrem Körper sind ihre aufgefächerten Flügel zu sehen. Die Libertad steht einbeinig inmitten einer hügligen Landschaft, am Horizont sieht man die Silhouette der beiden mexikanischen Vulkane „Iztaccihuatl“ und „Popocatépetl“.
Die Gegenseite präsentiert eine abgewandelte Version des offiziellen Wappens Mexikos. Sie zeigt einen, auf einer Opuntie sitzenden Adler, der im Schnabel und in einem Fang eine, sich windende Schlange hält. Unter dem Adlermotiv werden ein Eichen- und ein Olivenzweig von einem Band zusammengehalten und von Zweigspitze zu Zweigspitze steht „Estados Unidos Mexicanos“, was „Vereinigte Staaten von Mexiko“ bedeutet.

1991 wurde der Feingehalt der Goldmünze auf 999/1000 angehoben und die Silbermünze gab es ab diesem Zeitpunkt auch in ½, ¼, 1/10 und 1/20 Unzen. Die Darstellung der Libertad wurde durch die verbesserte Prägequalität kontrastreicher und detaillierter. In dieser sogenannten Version II steht seitlich neben „Mexico“ links das Prägejahr und rechts die Feinheitsangabe „Ley 999“.

Version III der Libertad

Ab 1995 entstand die dritte und aktuelle Version der Münze. Die Göttin steht nun auf einem Säulenkopf, ihr Körper ist nicht mehr frontal zu sehen, sondern seitlich gedreht und schwungvoll gebogen. Sie steht weiterhin auf einem Bein und ihre Flügel sind ausgeklappt. Den Siegeskranz hält sie waagerecht in der Hand des nach vorne ausgestreckten Armes. Im Hintergrund sind noch immer die beiden Vulkane zu sehen. Die Münzgegenseite der Goldmünzen zeigt bei den 1-Unzen-Stücken in der Mitte das beschriebene Wappen. Um das Wappen befindet sich ein Kreis aus den 10 Regionalwappen des Landes. Bei den kleineren Stückelungen fällt der Kreis mit den zusätzlichen Wappen weg und es wird nur das Wappen präsentiert. Zudem gibt es die Silbermünze nun auch in 2 und 5 Unzen und die Goldversion wurde um 1/10 und 1/20 Unze erweitert. Ab dem Jahr 2000 wurde auch die Wappendarstellung der Silbermünzen angepasst und die Stückelung geht nun bis zur 1 Kilogramm Münze.

Eine mögliche Zukunft der Förderung von Edelmetall liegt über den Wolken

Rohstoffe werden immer knapper – der Bedarf an Edelmetall in der Industrie, beispielsweise für die Telekommunikation ist jedoch ungebrochen.

Während bislang Edelmetalle überwiegend unter Tage auf der Erde abgebaut werden, sind auch Kometen, Asteroiden und Meteoriten reich an Edelmetallen. Sie enthalten auch Rohstoffe wie Platin oder Gold. Tatsächlich gehen Wissenschaftler davon aus, dass die Konzentration von Metallen auf erreichbaren Asteroiden bis zu tausendfach höher ist als auf der Erde. Schätzungsweise 700.000 solcher Himmelskörper kreisen um die Sonne und etwa 17.000 davon in Erdnähe. Sie könnten theoretisch mit den heutigen technischen Mitteln angeflogen werden.

Die Erde gilt als Gesteinsplanet. Bei dieser Planetenart liegen Eisen und andere schwere Elemente überwiegend in der Nähe des Kerns und Stoffe wie Platin oder Gold werden oft auch eingeschmolzen. Bei Asteroiden liegen die Rohstoffe häufig an der Oberfläche und lassen sich so im Tagebau fördern. Solche Möglichkeiten wecken Interessen und auf dem Rohstoffkongress befasste sich der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) im Juli 2018 erstmals mit dem Weltraumbergbau. Das Thema wird in Deutschland bislang jedoch nur von wenigen Spezialisten betrachtet. Die technischen Hürden und die Kosten für Weltraumflüge sind momentan noch viel zu hoch für handfeste Projekte.

Zwei Himmelskörper als mögliches Ziel

Ein mögliches Ziel solcher Projekte könnte der 210 Kilometer große „16 Psyche“ sein. Er befindet sich im Asteroidengürtel zwischen Mars und Jupiter. Seine Bestandteile sind fast ausschließlich Rohstoffe wie Eisen, Nickel und Gold. Eine Theorie besagt, dass er ursprünglich der Kern eines marsgroßen Planeten gewesen sein könnte, der seine äußeren Schichten durch Kollisionen verlor. Der Wert seiner Ressourcen wird von der US-Raumfahrtbehörde NASA auf über 700 Trillionen Dollar geschätzt.

Eine weitere Möglichkeit wäre der kleine Asteroid „3554 Amun“. Er hat nur einen Durchmesser von 2,5 Kilometern. Seine Bahn verläuft größtenteils innerhalb der Erdbahn. Himmelskörper dieser Größe könnten 10.000 Tonnen Gold und 100.000 Tonnen Platin enthalten, errechnete die britische Asteroid Mining Corporation (AMC).

Edelmetall im Weltraum rechtlich betrachtet

Rechtlich gesehen ist diese Art von Weltraumbergbau eine Grauzone. Es stellt sich die Frage, wem die Asteroiden eigentlich gehören und wer die Rohstoffe abbauen darf. Zudem müssen mögliche Folgen geklärt werden, wie beispielsweise das Verlassen der Flugbahn nach dem Abbau von Rohstoffen und den dazugehörigen Gewichtsveränderungen.

Münzen, Schmuck und vieles mehr – außergewöhnliche Edelmetallfunde weltweit

Auf der ganzen Welt sind außergewöhnliche Edelmetallfunde bekannt. Einige davon stellen wir nun in diesem Blogbeitrag vor.

Edelmetallfunde in Hoxne Hoard

30 Kilogramm Gold- und Silbermünzen wurden 1992 in der Nähe der Ortschaft Hoxne in England gefunden. Bekannt wurde der Schatz als „Hoxne Hoard“.
Ursprünglich war der Finder des Schatzes dabei, das Feld seines Freundes mit einem Metalldetektor nach einem verlorenen Hammer abzusuchen. Er fand jedoch mehrere Goldmünzen, Gebrauchsgegenstände und Silbermünzen. Daraufhin wurden die Behörden informiert und ein Team von Archäologen barg den Schatz. Der Fund entspricht einem heutigen Wert von etwa 3,8 Millionen Euro. 1,75 Millionen Pfund wurden an den Entdecker des Schatzes ausgezahlt. Ausgestellt wird der Schatz und der verloren gegangene Hammer im Britischen Museum.

Keltischer Edelmetallfund in der Schweiz

Mit annähernd 300 Münzen aus Silber ist der Fund bei Füllinsdorf der größte keltische Edelmetall-Hort in der Schweiz. Auf einer Fläche von etwa 50 Quadratmetern wurden die Münzen verstreut gefunden, man geht aber davon aus, dass sie ursprünglich um 80/70 v. Chr. zusammen vergraben wurden.  Mit sehr wenigen Ausnahmen besteht der Schatz aus einem Münztyp und dessen Varianten: den Kaletedou-Quinaren. Den Namen haben sie von ihrer Aufschrift im griechischen Alphabet KAΛETEΔOY (= Kaletedou). Es handelt sich hierbei um einen keltischen Personennamen, vermutlich eines gallischen Anführers. Die Kaletedou-Quinare stammen ursprünglich aus Ostfrankreich, sind aber auch in der Schweiz nicht untypisch.

Zufälliger Fund bei Wien

Bei Bahnbauarbeiten in der Nähe von Wien sind Archäologen auf eine Siedlung der Urnenfelderzeit gestoßen. Man legte Reste von Wohngebäuden, Speicherbauten und Wertstätten frei. Es wurden auch seltene Goldobjekte gefunden. Den Fundplatz datierte man in die Zeit um 1000 v. Chr. Gefunden wurden beispielsweise ein golddurchwirktes Textil, Goldschalen und –spiralen. Laut den Ausgräbern könnte es ein, dass viele der Gegenstände ursprünglich aus Nordeuropa stammen.

Goldener Haarschmuck in Deutschland

Der bisher älteste datierte Edelmetallfund in Südwestdeutschland wurde im Herbst 2020 bei der Ausgrabung eines frühbronzezeitlichen Frauengrabs im Kreis Tübingen entdeckt. Der Fund soll etwa 3.800 Jahre alt sein und ist in Südwestdeutschland eher selten. Im Grab wurde eine Frau bestattet, die als Grabbeigabe ein Spiralröllchen aus Golddraht bei sich hatte. Vermutlich wurde es als Haarschmuck verwendet. Das Gold enthält rund 20 Prozent Silber, weniger als zwei Prozent Kupfer sowie Spuren von Platin und Zinn. Diese Zusammensetzung legt eine natürliche Goldlegierung nahe, wie sie typisch ist für Gold, das aus Flüssen gewaschen wurde.

Tafelsilber: Zeichen der gesellschaftlichen Stellung und finanzieller Notnagel zugleich

Tafelsilber bezeichnet nicht nur Besteck, sondern alle Elemente aus Edelmetall, die zu einem festlich gedeckten Tisch gehören:

1) Essgeschirr: beispielsweise Servierplatten, Gewürzbehälter oder Teller
2) Dekorationselemente: beispielsweise Kerzenständer oder Tafelaufsätze
3) Besteck: beispielsweise Messer, Löffel und Gabel

Früher ging man sogar von 36 Gedecken aus, heute beinhalten Sets meist 12 Exemplare. Früher wurde Tafelsilber vor allem in Adelshöfen verwendet, für große Festmahle mussten weit mehr als 36 Gedecke vorhanden sein, dazu kamen im 18. Jahrhundert auch Kaffee- und Teeservices.

Tafelsilber in alten Schätzen

Bereits in griechischer und römischer Zeit waren Tafelbestecke aus Silber, ab und zu auch aus Gold, in Gebrauch. Das Tafelsilber stand damals für eine hohe Stellung und bereits im zweiten Jahrhundert vor Christus gelangten Elemente des Tafelsilbers als Kriegsbeute nach Rom. Immer wieder wurden Schätze gefunden – auch in Germanien – die Teile von Tafelsilber enthielten. 1895 fand man in einer römischen Villa in Boscoreale beispielsweise einen Schatz, der aus 109 Teilen bestand. Ein Großteil der Fundstücke stammt aus der frühen römischen Kaiserzeit und beinhaltet diverse meisterhaft gearbeitete Gefäße. Am bekanntesten sind die Augustusbecher, Tiberiusbecher und Skelettbecher, welche sich beim Schatz befanden.

Für was das silberne Gedeck sonst noch verwendet wurde:

Zu Beginn wurden Tafelsilberstücke geschmiedet, erst ab etwa 1860 begann man sie im Sandformverfahren herzustellen und anschließend von Hand nachzubearbeiten.
Vor allem in der Renaissance stieg die Nachfrage bei Goldschmieden, vor allem Tafelsilber aus Augsburg und Hanau hatten an europäischen Höfen einen sehr guten Ruf.

Sowohl heute als auch früher wird Tafelsilber oft als finanzieller Notnagel betrachtet. Zwar war es früher, anders als heute, in regelmäßigem Einsatz, doch auch der Adel betrachtete das Tafelsilber als finanzielle Absicherung. Es wurde in Silberkammern aufbewahrt und es kam vor, dass es bei finanziellen Schwierigkeiten verpfändet wurde. Beispielsweise griff der römisch-deutsche König und spätere Kaiser Maximilian I. zu diesem Mittel. 1496 erhielt Mailand für fünf Jahre sein Tafelsilber als Pfand. Aber auch andere Adelsmitglieder sahen das Tafelsilber als Edelmetallvorrat, denn schließlich konnte man es notfalls einschmelzen und daraus Münzen prägen lassen.

Tafelsilber-Sammlungen

Tafelsilber, vor allem alte Stücke, wird heutzutage sowohl von Privatleuten als auch öffentlichen Einrichtungen gesammelt und teilweise auch ausgestellt. 3.500 Einzelstücke des Tafelsilbers vom deutschen Hochadelsgeschlecht Wittelsbacher werden in der Silberkammer der Münchner Residenz aufbewahrt. Auch die Kurfürstin Elisabeth Auguste besaß in der Zeit des Rokoko Tafelsilber. Das Set aus 72 Teilen wird im Kurpfälzischen Museum in Heidelberg ausgestellt.
Das älteste erhaltene europäische Tafelsilber-Set wurde 2005 von einem US-amerikanischen Sammler ersteigert.  Zuvor wurde es 1615 vom Goldschmied David Altenstetter in Augsburg hergestellt und innerhalb einer Bankiersfamilie bis 2005 über mehrere Generationen vererbt.

Auch heute erben Leute altes Tafelsilber und manchen ist sein Wert gar nicht bewusst.
Vorab lässt sich sagen, dass die Stempelung Aufschluss über den eigentlichen Silbergehalt der Gegenstände gibt. Oft bleibt Tafelsilber über Generationen in der Familie, es ist jedoch auch nicht unüblich, dass dieses verkauft wird.

Informationen zum Ankauf durch die ESG finden Sie hier.

Australische Kängurus, Münzen mit Koalas u.v.m. – Die Perth Mint

Die Münzprägestätte The Perth Mint befindet sich im Besitz der westaustralischen Regierung und ist Australiens größtes Edelmetallunternehmen. Ihren Sitz hat die Prägeanstalt in Perth, der Hauptstadt Westaustraliens.

Der Grundstein wurde 1896 gelegt und 1899 wurde die Perth Mint in Betrieb genommen, zu Beginn jedoch als Abteilung der Royal Mint in London. Als Gründervater gilt allerdings der erste westaustralische Premier John Forrest. Er sah die Entwicklung der Bedeutung von Gold voraus und setzte sich bei der britischen Regierung für die Gründung ein.

Erst am 1. Juli 1970 ging sie vom britischen Recht in die Regierung von Westaustralien über. 1987 wurde die Gold Corporation gegründet, welche sich zu 100% im Staatsbesitz befindet, um die Perth Mint zu betreiben.

Produkte der Perth Mint

Die Perth Mint betreibt eine eigene Goldschmiede und Raffinerie, sie stellt Produkte aus Gold, Silber, Platin und Palladium her. Viele bekannte Münzen und Barren stammen von der Perth Mint, beispielsweise die Sovereign Münzen (1899-1931), die Lunar-Serie in Gold und Silber, aber auch die Kookaburra-Münzen oder die Münzen mit den beliebten Koalamotiven. Generell prägt die Münzprägestätte The Perth Mint nur Anlagemünzen, für Umlaufmünzen bzw. Währungsmünzen ist die Royal Australian Mint zuständig. Doch neben den Anlagemünzen werden auch Barren, wie beispielsweise der Barren mit dem Känguru-Motiv, und Schmuckstücke durch die Perth Mint hergestellt.

Im Oktober 2011 stellte die Prägestätte zudem eine Goldmünze mit dem Durchmesser von etwa 80cm, einer Dicke von 12cm und einem Gewicht von 1.012kg her. Diese Münze besteht aus 99,99% Gold und zeigt das australische Rote Riesenkänguru. Die Kopfseite präsentiert das Porträt von Queen Elizabeth II. Sie trägt zwar den Nennwert von 1 Million Australischen Dollar, allerdings betrug der Goldwert zum Prägezeitpunkt 53,5 Millionen Australische Dollar. 2012 wurde diese Münze von den Guinness World Records als „größte Münze“ ausgezeichnet.

Der CombiBar®: Edelmetallvielfalt in diversen Größen

Beim CombiBar® handelt es sich um eine dünne Tafel, bestehend aus mehreren Minibarren. Diese lassen sich an Sollbruchstellen verlustfrei voneinander trennen. Es gibt Tafelvariationen aus Gold, Silber, Platin oder Palladium. Sie gelten als Anlageprodukt mit der Option, später auch kleinere Edelmetallmengen wieder zu Geld machen zu können, ohne die gesamte Tafel verkaufen zu müssen. Allerdings sind CombiBars auch in verschiedener Anzahl als Geschenkideen erhältlich – beispielsweise als Geschenkbarren in einer Motivbox zu verschiedensten Anlässen oder als Kettenanhänger.

Geschichte des CombiBar®

2010 entstand der CombiBar® als Folge der Marktentwicklung während der Finanzkrise in Griechenland und 2011 wurde der Tafelbarren dann als Anlageprodukt eingeführt. In dieser Zeit kauften immer mehr Menschen Goldbarren aus Angst vor einem möglichen Währungskollaps, um sich dahingegen abzusichern. Kleine Stückelungen waren hierfür besonders beliebt, da man so auch geringe Goldmengen wieder verkaufen konnte. Jedoch fehlte es auf dem Markt an passenden Produkten, die den neuen Ankaufswünschen entsprachen und sich gleichzeitig noch kostengünstig anfertigen ließen. Daraufhin entwickelte und patentierte die ESG den CombiBar®. Das Produkt etablierte sich weltweit innerhalb kürzester Zeit als Standardanlageprodukt. Hergestellt werden CombiBar® Tafelbarren in jeder Variante von der LBMA und LPPM zertifizierten Schweizer Barrenprägeanstalt Valcambi SA. Außerhalb Deutschlands und Österreichs wird das Anlageprodukt auch exklusiv von Valcambi vertrieben.

Das spezielle Design und diverse Maße

Durch Sollbruchstellen lassen sich die einzelnen Minibarren von der Haupttafel per Hand durch einfaches Knicken abtrennen. Durch diese Methode lassen sich die Barren verlustfrei voneinander separieren und sowohl die große Tafel als auch der Minibarren wiegen danach das angegebene Gewicht.

In Gold gibt es diese einzelnen Minibarren in 0,5g, 1g oder 1/10 Unze – je nach Wahl der Haupttafel. Die 0,5g-Barren schließen sich zu 10g, 20g oder 50g zusammen und die 1g-Barren werden zusätzlich noch in 100g-Tafeln hergestellt. Die 1/10 Unze wird zu einer Unze kombiniert.
Platin und Palladium sind in 1g-Minibarren vertreten, welche zu 10g, 20g oder 50g Tafeln zusammengefügt werden.
Silberminibarren gibt es in zwei Größen: 10g und 1g. Beide Varianten sind in 10g, 20g, 50g oder 100g Tafeln erhältlich.

Jedoch gibt es sowohl in Gold als auch in Silber ebenfalls die Variante der CombiCoins. In Gold wäre das der CombiStar, eine sternförmige Münze mit fünf Zacken. Jede Zacke wiegt 1g und ist eine alleinstehende, abtrennbare Münze.
In Silber gibt es verschiedene Münztafeln. 1g Münzbarren schließen sich zu 100g Tafeln zusammen oder 10g Münzbarren lassen eine 10x10g Münztafel entstehen.

Von fest zu flüssig – wenn Edelmetalle schmelzen

In der Natur kommen nur wenige reine Metalle vor – beispielsweise Gold und Silber. Gebrauchsmetalle, unter anderem Eisen, muss man durch aufwendige Verfahren herstellen. Andere Metalle wie Rhodium und Platin haben ihr natürliches Vorkommen als Minerale oder können aus Erzen gewonnen werden. So ist es möglich Palladium aus Nickel- und Kupfererzen zu gewinnen.

Doch eins haben alle Metalle gemeinsam:
Sie sind Feststoffe. Feststoffe schmelzen an ihrem jeweiligen Schmelzpunkt. Dieser liegt, abhängig vom Stoff der geschmolzen werden soll, bei einer anderen Temperatur. Hierbei wird der Aggregatzustand von fest zu flüssig und am Siedepunkt sogar gasförmig. So verhält es sich auch bei Metallen, diese schmelzen je nach der chemischen Zusammensetzung bei unterschiedlichen Temperaturen.
Grob gesagt stehen die Atome bei kalten Metallen, die sich also unter ihrem Schmelzpunkt befinden, sehr eng nebeneinander. Im festen Aggregatzustand bilden die Atome eine Ordnung – wird das Metall allerdings erhitzt, so löst sich die Ordnung. Die Atome bewegen sich und das Metall schmilzt. Erst wenn es abkühlt kehrt der feste Zustand zurück.

Auch die klassischen Edelmetalle haben somit sehr verschiedene Schmelzpunkte:

Silber: 961,78°C

Gold: 1064,18°C

Palladium: 1554,9°C

Platin: 1768,3°C

Rhodium: 1964°C

Es gibt verschiedene Gründe, um Edelmetalle zu schmelzen
Zum einen kann man sie so in eine bestimmte Form bringen, beispielsweise in Barren oder Münzen. Zum anderen kann man so Begleitmaterialien eliminieren, da diese meist geringere Schmelz- und Siedepunkte haben und somit früher verdampfen. Es bleibt also das Edelmetall ohne Verunreinigungen übrig.  Zudem ist es in flüssigem Zustand möglich, verschiedene Metalle miteinander zu vermischen. Man erhält so unterschiedliche Legierungen mit verschiedenen Edelmetallanteilen – beispielsweise 585er Gelbgold, welches aus 58,5% Feingold, 20,8% Silber und 20,7% Kupfer besteht. Dieses Gold gibt es auch in rötlicher Färbung – den Farbton erreicht man, indem der Silberanteil verringert und der Kupferanteil erhöht wird. Weißgold wird durch die Zugabe von Palladium, Platin, Silber oder Nickel gemischt. Durch Legierungen lassen sich also unter anderem die Farben der Edelmetalle verändern. Die Goldanteile reichen vom 333er Gold, also 33,3% Gold, bis hin zum Feingold, welches aus 99,9% Gold besteht. Solche Abstufungen lassen sich bei jedem Edelmetall finden. Beispielsweise werden aus Sterlingsilber (925er Silber) Schmuck, Gebrauchsgegenstände oder Münzen hergestellt. 800er Silber lässt sich unter anderem in der Herstellung von Besteck finden.

Jedoch wird Gold auch in der Zahnmedizin verwendet. Hier gibt es verschiedene Dentallegierungen, denn Gold wird als Füll- oder Ersatzstoff für Zähne benutzt. Die Legierungen haben die Aufgabe dem Gold wichtige chemische und physikalische Eigenschaften zu verleihen, damit es beständig und gesundheitsverträglich bleibt. Der Goldanteil im Zahngold schwankt zwischen 40 und 85 Prozent.

Meist werden für Legierungen in sämtlichen Bereichen Silber, Kupfer, Platin, Palladium oder Nickel verwendet, jedoch gibt es auch Varianten mit anderen Elementen. Hierbei kommen Stoffe wie Zink oder Zinn in Frage.

Edelmetalle: Wozu werden sie verwendet?

Im Investmentbereich hat sich die große Bedeutung mancher Edelmetalle mittlerweile etabliert. Doch auch sonst sind sie aufgrund ihrer einzigartigen physikalischen und chemischen Eigenschaften nicht mehr wegzudenken. Neben ihrem materiellen Wert sind sie wärmeleitfähig, stromleitfähig, gut verformbar, hart und schwer – natürlich treffen die Eigenschaften je nach Metall mehr oder weniger zu.

Aufgrund dessen ergeben sich verschiedene Einsatzbereiche für Edelmetalle:

Gold
Gold gilt als Währungsform und dient als Investmentoption. Zudem findet sich das wertvolle Edelmetall in der Schmuckindustrie wieder – hier auch in Kombination mit anderen Metallen in Form von Legierungen. Aber auch in der Elektronik wird Gold verwendet, beispielsweise als Bonddraht. Diese hauchdünnen Golddrähte dienen als Verbindungen zwischen verschiedenen Komponenten eines Schaltkreises. Zudem findet man das wertvolle Edelmetall im zahntechnischen Bereich. Dentallegierungen für Zahnkronen und Brücken beinhalten sehr häufig Gold.

Silber
Wie Gold auch findet man Silber in der Schmuckindustrie und im Investmentsektor. Doch Silber hat aufgrund seiner antibakteriellen Wirkung auch einen hohen Stellenwert in der Medizin: Es ist in Desinfektionsmitteln vorhanden und wird zur Herstellung von chirurgischen Instrumenten verwendet. Auch bei Essbesteck macht man sich diese Eigenschaft zu Nutze. Im Bereich der Solarindustrie findet man Silber in Leiterpasten. Hier wird Silber vor allem für die antistatische Leitfähigkeit, die Wärmeleitfähigkeit, den Korrosionsschutz und den Schutz vor Verschleiß genutzt. In der Elektronik dient das Edelmetall als Kontakt in diversen Geräten und im chemischen Bereich als Katalysator, also als Stoff der Reaktionen herbeiführt und beeinflusst, selbst aber unverändert bleibt.

Platin
Platin wird zu Schmuck verarbeitet, ebenso dient es als Bestandsmaterial von Katalysatoren in der Automobilindustrie. Diese Katalysatoren filtern die Abgase des Autos, um die umweltfreundlicher zu machen. Neben Gold und Silber hat sich Platin als Investmentedelmetall durchgesetzt, wird aber auch in der Medizin beispielsweise bei der Chemotherapie verwendet. Genauer gesagt handelt es sich bei Cisplatin um ein Arzneimittel, das zur Hemmung von Zellwachstum eingesetzt wird und dieses Mittel enthält ein Platinatom. In der Chemie beinhalten Silikone das graue Edelmetall.

Palladium
Palladium ist genau wie Platin in Autokatalysatoren zu finden. Zudem wird es für Legierungen im Schmucksektor und im Dentalbereich verwendet. Es zählt auch als Investmentprodukt.

Rhodium
Rhodium findet sich in der Autoindustrie hauptsächlich in Katalysatoren, aber auch in Legierungen unter anderem in der Schmuckindustrie. Jedoch werden beispielsweise auch manche Spiegel mit Rhodium überzogen – vor allem Spiegel in der Zahnmedizin. Rhodium erreicht zwar nicht so eine starke Reflexion wie andere Metalle, die Beschichtung macht die Spiegel jedoch stabiler und schützt sie in extremeren Anwendungsbereichen.

Iridium
Iridium wird zur Herstellung von Zündkerzen in der Automobilindustrie verwendet. Auch Tiegel und Halbleiter in der Elektronik und Elektrochemie bestehen anteilig aus Iridium. Aber auch innerhalb der Fertigung von medizinischen Geräten, Uhren oder Kompassen findet Iridium Verwendung.

Osmium
Dieses Edelmetall dient hauptsächlich als Kontrastmittel, als Elektronikkontakt oder zur Härtung von Legierungen.

Ruthenium
Viele feuerfeste Keramikfarbstoffe bestehen anteilig aus Ruthenium. Aber auch in Katalysatoren, Festplatten und Kontakten ist das Edelmetall zu finden.

Im Alltag sind Edelmetalle also nicht mehr wegzudenken. Zwar sind sie oft nicht auf den ersten Blick erkennbar, doch jeder von uns nutzt täglich edelmetallhaltige Gegenstände.

Wertvolles Geschmeide – Edelmetalle in der Schmuckindustrie  

Schmuck hat viele Bedeutungen und Funktionen. Er wird aus diversen Materialien hergestellt und dient verschiedenen Zwecken.

„Schmuck“ als Begriff
Das Wort „Schmuck“ hat denselben Ursprung wie das Wort Geschmeide. Im Mittelhochdeutschen „gesmîdec“, was so viel wie leicht zu bearbeiten oder gestaltbar und geschmeidig bedeutet. Im Althochdeutschen handelt es sich um „smîda“, was man mit Metall übersetzen kann.

Den Begriff „Schmuck“ kann man zudem in einem weiten oder einem engen Sinn verstehen: Im weitesten Sinne sind Verzierungen allgemein Schmuck. Das können Verschönerungen zur optischen Aufwertung sein oder eine besondere Raumgestaltung und das in Szene setzen von bestimmten Gegenständen.
Enger gesehen bezeichnet der Begriff einen subjektiv als schön empfundenen Gegenstand. Im Normalfall handelt es sich dabei um Gegenstände, die am Körper selbst oder an der Kleidung getragen werden. Diese dienen der Zierde.

Die Verwendung von Schmuck
Die Verwendung von Schmuck als Ziergegenstand geht bis auf die Anfänge der Menschheit zurück. Forscher gehen davon aus, dass Menschen bereits vor 100.000 Jahren Muscheln als Schmuck benutzten. In Altsteinzeit wurden einfach- und mehrgliedrige Ketten als Halsschmuck getragen und die Menschen der Steinzeit nutzen in ihren Halsketten Muschel- und Schneckengehäuse, Tierzähne, Fischwirbel und Perlen. Es gab sogar schon Anhänger aus Knochen und Steinen. Als Kupfer und Bronze entdeckt und entsprechend verarbeitbar wurden, nutzte man diese Metalle in Form von beispielsweise Metallperlen, Ringen und Scheiben in der Schmuckherstellung. Die Verwendung organischer Stoffe oder von Steinen nahm immer weiter ab. Schmuck wurde also auch vom materiellen Wert her immer wertvoller und innerhalb der vorchristlichen Zeit diente er, neben anderen Gegenständen, als Grabbeigabe. Aber auch als Zeichen sozialer, territorialer und religiöser Gruppen war er üblich. Mit der Weiterentwicklung der Metallverarbeitung und der Entwicklung neuer Stoffe im 20. Jahrhundert wurde die Vielfalt der verwendeten Materialien bei der Schmuckanfertigung erweitert. Die Verwendung von kostbaren Materialien nahm zu und der Schmuck galt als Wertgegenstand, der auch bei Tauschgeschäften verwendet werden konnte.

Natürlich haben sich diverse Funktionen des Schmuckes entwickelt. Er kann zu rein ästhetischen Zwecken getragen werden, um die eigene Attraktivität zu steigern oder den eigenen Stellenwert in der Gesellschaft zu untermauern. Er kann auch eine soziale Funktion haben und dazu dienen, einen Status sichtbar zu machen, wie es beispielsweise die Kronjuwelen tun. Aber auch ein Bischofsring zeigt die soziale Zugehörigkeit zur Kirche und ein Ehering erfüllt ebenso einen Zuordnungsauftrag. Aber auch ein praktischer Gebrauch ist für Schmuck denkbar: Der Schlüsselring beispielsweise, also ein Ring, an dem ein sehr kurzer Schlüssel befestigt wird.  Ein weiteres Beispiel ist der Siegelring. Dieser wurde zur Beurkundung von Verträgen auf Ton oder Wachs genutzt.

Gold in der Schmuckindustrie
Die Verarbeitung von Gold zu Schmuckgegenständen reicht bis ins Alte Ägypten zurück. Beispielsweise beträgt das Gewicht des Goldes im Grab des ägyptischen Königs Tutenchamun von 1332 bis 1323 v. Chr. etwa neun Tonnen. Dieser Goldschatz besteht neben einer Totenmaske, einem Thron und zahlreichen Skulpturen auch aus Schmuck.

In der Vergangenheit diente Goldschmuck also als Grabbeigabe, zur Verzierung, aber auch als Wertreserve. In manchen Ländern, besonders in wirtschaftlich schwachen Ländern, gilt Goldschmuck als Reserve für Zeiten in Not. Aber auch die alte deutsche Tradition, dass Fischer, Seefahrer und Matrosen noch bis Anfang des 19. Jahrhunderts einen goldenen Ohrring getragen haben, ist eine Art der Vermögenssicherung. Mit diesem Ohrring soll eine angemessene Beerdigung finanziert werden, falls sie nach einem Schiffsunglück an Land gespült werden sollten. Bis heute ist der Charakter des Schmuckes als Wertanlage geblieben und gerade Goldschmuck wird von Edelmetallhändlern wie der ESG angekauft.

Immer noch ist Goldschmuck sehr beliebt – ein beachtlicher Teil des geförderten Goldes wird für die Herstellung von Schmuck verwendet. Die Schmuckindustrie gilt damit als der größte Verarbeitungssektor von Gold. Ungefähr 2.000 Tonnen jährlich werden in Uhren, Ketten, Ringe, Armreife oder sonstige Schmuckstücke verarbeitet. Indien und China gelten als die beiden größten Märkte für Goldschmuck, zusammen sorgen sie für etwas über 50% der Goldnachfrage in diesem Bereich. Der Edelmetallgehalt dieser Gegenstände wird durch die sogenannte Repunze, welche international dieselbe Bedeutung hat, festgehalten und eingeprägt. Hochwertiger Schmuck wird üblicherweise aus Goldlegierungen mit einem Feingehalt von 750 oder höher angefertigt, dementsprechend trägt er einen Stempel mit mindestens 750. Doch die Wahl des verwendeten Feingehaltes wird von regionalen und kulturellen Vorlieben beeinflusst. Auf dem amerikanischen Kontinent sind vor allem 585 Goldlegierungen beliebt. In Südostasien und im chinesisch, thailändisch und malaiisch Kulturkreis geht dies traditionell sogar bis hin zum Schmuck aus reinem Feingold. Goldschmuck wird in der dortigen Kultur als besonders hochwertig betrachtet und hat einen besonderen Stellenwert. Die Anteile an ebenso enthaltenen Edelmetallen oder Begleitmaterialien wird bei der Stempelung von Goldschmuck nicht berücksichtigt.

Silber in der Schmuckindustrie
Silber ist ein sehr beliebter Rohstoff, wenn es um die Schmuckherstellung geht. Neben Gold ist Silber eines der klassischen Metalle, aus denen Schmuckstücke angefertigt werden. Von der geförderten Menge Silber wird allerdings nur etwa 30% für die Herstellung von Schmuck verwendet, anders als es bei Gold der Fall ist.

Die gebräuchlichsten Silberlegierungen in der Schmuckindustrie haben einen Feingehalt von 800, 835, 925 und 935 Silber. 925er Silber wird auch als Sterlingsilber bezeichnet. Es gilt als die wichtigste Silberlegierung und wird beispielsweise zur Herstellung von Münzen, Schmuck und Besteck verwendet. Meist enthalten Silberlegierungen Kupfer, um das Silber beständiger zu machen. Reines Silber wäre als Schmuck viel zu weich und empfindlich. Je geringer der Anteil an Kupfer innerhalb einer Legierung ist, umso heller glänzt der spätere Schmuck. Trotz der Weichheit und der fehlenden Kratzfestigkeit ist Silber für die Schmuckherstellung gut geeignet. Silber gilt generell als gut verträglich, da es eine antibakterielle Wirkung hat.

Rhodium in der Schmuckindustrie
Das Edelmetall wird in der Schmuckindustrie hauptsächlich als Beschichtung eingesetzt. Mit Rhodium beschichtete Flächen besitzen ein hohes Reflexionsvermögen, gleichzeitig sind diese Beschichtungen sehr hart und robust. Rhodium verhindert zudem das Anlaufen des verwendeten Hauptmetalls. Der Vorgang des Überziehens wird Rhodinieren genannt und regelmäßig bei Schmuck und Uhren eingesetzt.

Beim Rhodinieren handelt es sich grob gesagt um die Ummantelung von Oberflächen. Innerhalb dieses Vorgangs werden Metallionen abgeschieden. Diese haften dann über ein elektrolytisches Bad auf dem zu beschichtenden Gegenstand an und härten dort aus. Rhodium besitzt einen hohen Härtegrad, ist aber auch gut formbar und zäh, wodurch es sich gut verarbeiten lässt und als Beschichtung eignet. Das macht Rhodium zu einem beliebten Mittel in der Veredelung von Schmuckstücken, was für eine glatte und kratzfestere Oberfläche sorgt. Optisch zeichnet sich rhodinierter Schmuck durch einen gräulichen bis schwarzen Schimmer aus.

Platin in der Schmuckindustrie
Platin wurde vermutlich erstmals um 3.000 vor Chr. im Alten Ägypten in Schmuck verwendet, aber eine sichere Aussage über die Häufigkeit der Verwendung und Verarbeitung von Platin in dieser Zeit lässt sich nur schwer treffen. William Matthew Flinders Petrie, ein britischer Forscher, entdeckte jedenfalls 1895 altägyptischen Schmuck und es wurde festgestellt, dass eine kleine Menge Platin darin verwendet wurde.
Auch die Hochkulturen Südamerikas, beispielsweise die Mayas oder Inkas, sollen Platin bereits in kleinen Mengen verarbeitet haben.

Platin wird aufgrund einer hohen Haltbarkeit, Anlaufbeständigkeit und Seltenheit besonders für die Herstellung hochwertigen Schmucks verwendet. Es ist korrosionsbeständig und läuft nicht an, außerdem kann es aufgrund seiner Formbarkeit gut verarbeitet werden. Platinschmuck besitzt einen eigenen Glanz und es werden Legierungen mit einem hohen Feingehalt an Platin genutzt, beispielsweise einem Platinfeingehalt von 950. Aber auch in anderen Edelmetalllegierungen wird Platin verwendet.

Palladium in der Schmuckindustrie
Der zweitgrößte Abnehmer für Palladium ist die Schmuckindustrie: Eine beliebte Legierung für Schmuck ist Weißgold und zusammen mit Gold wird Palladium zu Weißgold legiert. Sonst werden vor allem Legierungen ab 500er Palladium verwendet und als weit verbreitet gelten vor allem 750er und 950er Palladiumlegierungen.

Informationen zum Schmuckankauf durch die ESG finden Sie hier:
https://www.scheideanstalt.de/was-wir-kaufen/schmuck/schmuckankauf

Die Anlagemünze Britannia

Herkunft der Begriffe „Britannien“ und „Britannia“
„Britannien“ (lat. „Britannia“) ist ein Begriff, der sich von der Besatzung circa 50 v. Chr. der Insel Großbritannien durch die Römer ableitet. Daraus ergab sich dann für die Siedler der Begriff „Britannier“. Julius Cäsar prägte später während seiner Eroberung von Teilen der Insel das Wort „Britannia“ weiter. Der gleiche Name wurde auch für die von den Einwohnern verehrte Schutzgöttin Britanniens verwendet. Die symbolische und kriegerische Frauengestalt in einer Rüstung gilt seither als ein Symbol für den Patriotismus des Landes.
Seit Jahren sind unter dem Namen auch Schiffe, Firmen und Münzen zu finden.

Geschichte der Anlagemünze „Britannia“
Bereits zur Zeit des römischen Kaisers Hadrian, also 117–138 nach Chr., wurde die Britannia erstmals auf eine Münze geprägt. 1672 ließ König Charles II die Schutzgöttign auf dem ½-Penny und dem ¼-Penny abbilden und die Britannia wurde so zu einem häufig genutzten Motiv auf englischen Münzen.

Die Serie der Anlagegoldmünze „Britannia“ startete 1987 mit bereits vier Größen: 1 Unze, ½, ¼ und 1/10 Unze. Es handelte sich um die erste europäische Anlagemünze und man startete mit einer Auflage von 92.000 Stück der 1-Unzen-Münze. Dieser Wert wurde jedoch nie wieder erreicht. Seitdem ist die Auflagenhöhe rückläufig und in manchen Jahren wurde die Britannia deshalb nur in Polierter Platte oder als Münzsatz ausgegeben. Heute hat die Münze einen gesamten Marktanteil von knapp einem Prozent.

Bis 1989 wurde für die Legierung Kupfer eingesetzt. Durch dessen 1/12 Anteil wurde die Münze rötlich und robuster gegenüber Kratzern. Danach wurde die Zusammensetzung verändert und Silber wurde in gleichen Anteilen wie Kupfer eingesetzt. Dieses hatte zur Folge, dass der Farbton der Münze von Rot zum klassischen Goldgelb wechselte. Die Münzen hatten bis 2012 einen Goldgehalt von 916,66, was einem Feingehalt von 22 Karat entspricht, so wie es auch bei der Anlagemünze Krügerrand aus Südafrika der Fall ist. Seit dem Prägejahr 2013 wird die Britannia Goldmünze allerdings aus 999,9er Feingold hergestellt.

Die verschiedenen Motive der Münze
Diese Gestaltung der Erstausgabe blieb bis 2000 unverändert. Das Design stammt von Philipp Nathan und nennt sich „stehende Britannia“.  Auf der Motivseite steht die „Britannia“ mit einem Rüstungshelm und wehendem Gewand. In ihrer rechten Hand hält sie einen langen Dreizack. Die andere Hand präsentiert einen Ölzweig. Die Britannia stützt sich auf ein rundes Schild, welches den Union Jack, also die Nationalflagge des Vereinigten Königreichs zeigt.

Durch einen Zierkreis vom restlichen Motiv getrennt, steht rechts am Rand die Gewichtsangabe „1 Ounce Fine Gold“ und links „Britannia“ und das entsprechende Prägejahr. Ein weiterer Zierkreis schließt das Schriftband am Rand der Münze ab. Auf den Proof-Münzen ist zudem der Name P. Nathan in feiner Schrift eingeprägt.

Die Nominalseite zeigt, wie bei englischen Münzen üblich, das Porträt von Königin Elisabeth II. Entworfen wurde dieses von David Maklouf. Neben dem Portrait sind die Worte „Elisabeth II Dei Gratia Regina F D“ eingeprägt, wobei „Dei Gratia Regina“ so viel wie „Königin von Gottes Gnaden“ bedeutet. Die Buchstaben „F D“ stehen wiederum als Abkürzung für „fidei defensor“, was übersetzt „Verteidigerin des Glaubens“ bedeutet. Unter dem Portrait ist der jeweilige Nennwert angegeben und die Schrift wird zum Münzrand hin durch einen weiteren zackigen Zierkranz abgrenzt.
1998 wurde das Design durch Ian Rank-Broadley etwas überarbeitet, um das Portrait der Königin altersgemäß anzupassen. Zudem ersetzte er die Worte „Dei Gratia Regina“ durch die Abkürzung „D G Reg“.

Erst zum 10-jährigen Jubiläum 1997 erschien die Gold-Britannia mit einem neuen Motiv. Diese Auflage präsentiert die Britannia stehend auf einem Streitwagen. Ihr Gewand weht hinter ihrem Kopf und ihren Dreizack hält sie mit ausgestrecktem Arm aus dem Wagen. Gezogen wird ihr Streitwagen von zwei galoppierenden Pferden. Auch dieses Motiv stammt von P. Nathan und seine Initialen zieren den Streitwagen. Als Rahmen um das Motiv dient ein Zierkreis, gefolgt von den Angaben des Feingehalts, dem Gewicht und dem Wort „Britannia“. Es folgt ein gezackter Zierkreis.

Seit 2001 wird in den geraden Jahren weiterhin das bereits beschriebene Britannia-Motiv der Erstprägung gezeigt, während in den ungeraden Jahren Münzen mit wechselnden Motiven geprägt werden.

Die ungeraden Motive der Münze
Mit dieser neuen Tradition startete also die Münze des Jahres 2001. Es handelte sich bei ihr um eine eher moderne und anmutigere Gestaltung der Münze und Darstellung Britannias im Vergleich zum normalen Motiv. Diesmal präsentiert sich die Schutzgöttin ebenfalls stehend, jedoch im Profil, gekleidet in einem schlichten, langen Kleid. Mit dem linken Arm hält sie einen Schild und ihr griechisch gestalteter Helm ist zurückgeschoben. Rechts hält sie wieder ihren Dreizack. Hinter ihrer Silhouette schreitet ein Löwe. Vor dem Schild die Wertangabe und „Fine Gold“, parallel zum Dreizack ist „Britannia“ und das Prägejahr zu lesen. Auch dieses Design stammt von Nathan, sichtbar durch seine typische Signatur „P. Nathan“ unterhalb des Löwenkopfes.

Die nächste unregelmäßige Münze erschien 2003. Diesmal ist nur der Kopf der Britannia im Profil abgebildet. Sie trägt wieder einen griechisch-römischen Helm auf ihrem langen Haar. Vor dem Gesicht ist vertikal „Britannia“ eingeprägt. Hinter dem Kopf finden sich die Angaben des Feingewichts und die Worte „Fine Gold“. Darunter steht waagerecht das Prägejahr 2003. Die gesamte Münzseite wird zusätzlich von drei geschwungenen Linien durchzogen. Sie erinnern an Wellen und spielen auf die Seemacht Britanniens an.

2005 wurde eine sitzende Britannia im Profil ausgewählt. Ihren Dreizack hält sie vom Fuß bis über die Schulter gelehnt mit der linken Hand, ihr rechter ausgestreckter Arm ruht auf einem Schild, auf dem der Union Jack abgebildet ist. Am Rand des Prägebilds ist ein kleiner Lorbeerbaum abgebildet. Er symbolisiert die Friedensliebe und steht somit im Konflikt mit dem Dreizack und dem Schild. Der Zierkreis wird durch die nackten Füße der Britannia unterbrochen. Darunter steht waagerecht das Wort „Britannia“. Auch hier stehen die Angabe des Feingewichts, sowie der Hinweis auf „Fine Gold“ und das Prägejahr abgegrenzt nach einem Zierkranz.

2007 wurde erstmal ein Motiv geprägt, welches nicht von P. Nathan stammte. Diesmal entwarf Christopher Le Brun das Design. Wieder handelt es sich um eine sitzende Britannia, doch diesmal ohne Helm. Den lange Dreizack hat sie sich an die Schulter gelehnt und sein Stab reicht diagonal fast über das ganze Münzbild. Den Olivenzweig hält sie wieder in der linken Hand. Ihr Schild mit dem Union Jack liegt diesmal neben ihr und zu Füßen räkelt sich  ein männlicher Löwe. Neben dem Schild ist der kleine Lorbeerbaum zu sehen und im Hintergrund ist eine Steilküstenlinie mit einem kleinen Segelboot auf dem Meer angedeutet. Zwischen Baum und dem Rand der Münze findet sich das Feingewicht und die Worte „Fine Gold“. Über dem Kopf der Britannia präsentiert sich ein gebogener Zweig mit Blättern, an welchen sich der Schriftzug „Britannia“ anschließt. Unterhalb des Löwen ist das Prägejahr angegeben.

Zwar gehört 2008 eigentlich zu den geraden Jahren, doch wurde ein Entwurf von John Bergdahl geprägt. Die stehende Britannia trägt einen Helm und hält mit dem rechten Arm den Dreizack senkrecht in die Luft. Die linke Hand ruht währenddessen auf dem Rand ihres ovalen Schildes. Der Schulterumhang ihres Gewandes reicht bis zum Bildrand, wo er in hoch schwappende Meereswellen übergeht. Im Hintergrund ist eine Küstenlinie mit Leuchtturm zusehen. Eingerahmt wird das Motiv von der Angabe des Feingewichts und „Fine Gold“ und im oberen Münzteil findet sich dann der Schriftzug „Britannia“.

Für die Münzen des Jahres 2009 wurde auf die Britannia im Streitwagen von 1997 zurückgegriffen.

Die Münzausgabe des Jahres 2010 zeigt wieder das eher klassische Bild der Britannia, jedoch nicht dasselbe, wie die anderen geraden Jahrgänge. Es handelt sich um ein Halbportrait in Profilansicht von Suzie Zamit. Die Britannia trägt einen Helm, welcher an seiner Spitze in einen Löwenkopf übergeht. Aus dem Helm weht das lange Haar der Britannia und ihr Gewand wird auf ihrer Schulter durch eine Brosche zusammen gehalten. Im Schriftband steht das Wort „Britannia“ und das Feingewicht und „Fine Gold“. Das Prägejahr steht unter dem Bild und wird von den anderen Schriften durch zwei kleine dreiblättrige Zweige abgegrenzt.

Das Münzbild von 2011 ist von David Mach entworfen worden. Der Hintergrund zeigt die leicht gebogenen Balken des Union Jack, somit erinnert die Darstellung an eine leicht wehenden Fahne. Verhältnismäßig klein befindet sich das Bild einer sitzenden Britannia mit Dreizack und Schild, mittig auf der Münze. Außenrum steht die Schrift „Britannia“, das Feingewicht und „Fine Gold“. Das Prägejahr ist wie gewohnt unten mittig zu sehen.

Bis heute folgte jährlich die Ausgabe der klassischen Britannia-Münze.

Britannia als Sammlermünze
Die Britannia-Goldmünzen gibt es auch in der Fertigung „Polierte Platte“, wobei es sich also nicht mehr um eine klassische Anlagemünze mehr handelt. Die 1 Unzen und ½ Unzen Münzen sind jedoch nicht einzeln erhältlich, sondern nur in Sets von drei oder vier Münzen, während die beiden kleinen Stückelungen auch einzeln zu kaufen sind. Diese Sets werden in Boxen mit unterschiedlichen Farben (1987-1992 schwarz, 1997–2007 rot) angeboten und seit 2008 sind die Münzen in einer dunklen Holzbox untergebracht.

Silberne Britannia
Seit 1997 wird von der britischen Royal Mint auch die Silbermünze Britannia geprägt.
1696 verbot König Wilhelm III Sterlingsilber für Münzen und legte stattdessen eine Reinheit von 95,83% fest, erst 1720 wurde diese Regelung wieder aufgehoben wurde. Während englische Silbermünzen normalerweise in Sterlingsilber hergestellt werden, hatte die Britannia bis 2012 einen erhöhten Silbergehalt von 95,8%, was auf die alte Regelung zurückzuführen ist. 95,83% sind aber im Vergleich zu anderen Anlagemünzen weniger, da diese meist eine Reinheit von 99,9% aufweisen. Seit dem Prägejahr 2013 wird die Münze in der üblichen Reinheit von 999/1000 gefertigt.

Design der Silbermünze
Die silberne Britannia zeigt kein einheitliches Münzbild, das meist verwendete Motiv ist jedoch die von Philip Nathan entworfene „Standing Britannia“. Das Design hat sich 2008 durch die Überarbeitung von Matthew Dent nur leicht verändert. In den geraden Jahren wird das Motiv „Britannia mit dem Schild“ genutzt, während in den Prägungen der ungeraden Jahre ab 2001 wie bei der Goldmünze wechselnde Motive zu finden sind.
2007 präsentierte sich die Britannia beispielsweise mit einem Schild, Dreizack und Ölzweig in den Händen. Zu ihren Füßen lag ein Löwe. Der Schriftzug bleibt jedoch immer unverändert: „One Ounce Fine Silver Britannia“. Die Wertseite zeigt das Porträt von Königin Elisabeth II. Um das Portrait findet sich die Aufschrift „Elisabeth II Dg Reg Fid Def“.
Standardmäßig gibt es die silberne Britannia in einer Unze. In geringen Auflagen werden jedoch auch kleinere Stückelungen geprägt (½ Unze, ¼ Unze und 1/10 Unze).

Platinmünzen
2018 wurde von der Royal Mint erstmals auch die Platinversion der Britannia ausgegeben. Als Motiv wird die Britannia-Abbildung genommen, die bereits von der Britannia in Gold und Silber bekannt ist.