Archiv der Kategorie: Goldmünzen

Münzen und Medaillen – Die Unterschiede

An sich ist jedem der Begriff „Münze“ oder „Medaille“ geläufig – alle kennen Medaillen zumindest aus den Siegerehrungen sportlicher Wettkämpfe oder wissen, dass sie mit Münzen ihre Lebensmittel im Supermarkt bezahlen. Beide können von Wert sein und aus Edelmetallen bestehen. Doch worin liegt der Unterschied?

Münzen

Münzen sind in ihrem jeweiligen Ausgabeland ein offizielles gesetzliches Zahlungsmittel und tragen daher einen Nennwert. Meist ist zudem der Landesname oder ein Hoheitszeichen, wie Wappen, Staatssymbol oder ähnliches eingeprägt. Münzen müssen jedoch nicht immer rund sein – wichtig ist, dass sie die aufgeführten Merkmale erfüllen. Beispiele für Münzen, die nicht rund sind, stellen Münzbarren dar. Diese haben die klassische Form eines Barrens, tragen aber einen Nennwert und gelten als Münze. Diese Art der Münzen gibt es beispielsweise von den Fijis oder den Cook Islands. Eine dreieckige Münze findet sich beispielsweise in der Serie Australian Shipwrecks. Auch das Material ist zweitrangig, sie müssen jedoch in autorisierten Prägestätten angefertigt worden sein.

Ausnahmen bestätigen die Regel

Der ein oder andere hat vielleicht bemerkt, dass beispielsweise der Krugerrand oder die Münze Libertad aus Mexiko keinen Nennwert trägt. Sind das also keine Münzen?
Doch, beides sind per Definition eher Medaillen, werden aber zu den Münzen gezählt. Der Krügerrand ist formal ein gesetzliches Zahlungsmittel in Südafrika. Im Gegensatz zu den meisten anderen Anlagemünzen hat er allerdings keinen eingeprägten Nennwert. Sein Nennwert wird von offizieller Seite an jedem Werktag unter Berücksichtigung des aktuellen Goldpreises neu festgesetzt. Dies gilt allerdings nur für den goldenen Krügerrand, der Silberkrügerrand hat den Nennwert von 1 Rand, beim Krügerrand aus Platin sind es 10 Rand.
Ähnlich verhält es sich bei der Libertad. Sie gilt in Mexiko als offizielles, gesetzliches Zahlungsmittel, hat jedoch keinen expliziten Nennwert. Dieser passt sich an die aktuellen Silber- und Goldkurse an, welche von der Banco de México veröffentlicht werden.

Medaille

Eine Medaille ist, im Gegensatz zur Münze, kein Zahlungsmittel in irgendeinem Land. Daher trägt sie auch keinen Nennwert. Medaillen können, wie Münzen auch, aus Edelmetall bestehen und eine hohe Prägequalität aufweisen, gelten aber eher als Sammlerstück, Gedenkobjekt oder Honorierung von Leistungen. Jedoch können Medaillen von jedem beauftragt oder hergestellt werden, während Münzen nur von autorisierten Herstellern stammen. Diese können aufgrund ihres Materials, Alters oder Seltenheit auch hohe Preise erzielen.

Gold im Laufe der Zeit – ein Einblick in die Geschichte des Goldes

Wegen der Beständigkeit, dem Glanz, der Seltenheit und seinem Wert wurde Gold in vielen Kulturen im Laufe der Zeit für Gegenstände, Währung und Schmuck verwendet. Bis heute hat es seinen Wert nicht verloren und spielt in der Industrie, als Investment und in der Schmuckherstellung eine wichtige Rolle.

Gold in der Urzeit und Frühgeschichte

Gold zählt zu den ersten Metallen, die von Menschen verarbeitet wurden. Die Goldgewinnung begann nachgewiesener Weise in der frühen Kupferzeit, es galt als gut zu verarbeiten und beständig.
Die Grabbeigaben aus Gold, welche im Gräberfeld von Warna in Bulgarien gefunden wurden, sind wohl die bislang ältesten Goldartefakte. Sie stammen aus der Zeit von 4600 bis 4300 v. Chr. Insgesamt sind mehr als 7.000 Goldobjekte aus dem 4. Jahrtausend v. Chr. innerhalb von Osteuropa bekannt. In Mittel- und Nordeuropa treten solche Gegenstände aus Gold vor allem im 3. Jahrtausend v. Chr. auf. Meist handelt es sich auch hier um Grabbeigaben, beispielsweise in Form von Schmuck.

Das Römische Imperium

Rom galt als Weltreich und benötigte sehr viel Gold, um das stetig wachsende Reich unterhalten zu können. Innerhalb weniger Jahrhunderte gelang es den Römern, alle Edelmetallvorkommen von Spanien über Britannien und Rumänien bis Kleinasien zu erobern und unter ihre Kontrolle zu bringen.
Durch Eroberungskriege brachten die römischen Feldherren das Edelmetall in ihr Reich. Unter Cäsar wurde es beispielsweise sogar unter dem Volk verteilt. Dieses schätzte ihn daher sehr und es kam so auch nicht zu Aufständen, als er sich zum Diktator ernennen ließ. Also profitierten auch Einzelpersonen vom Gold. Luxus und Dekadenz beherrschten Rom mehrere Jahrhunderte. Außer Gold konnte das Weltreich kaum eigene Güter vorweisen. Als die Edelmetallvorräte knapp wurden, fiel es zunehmend schwerer, das Reich zu unterhalten. Mit der schwindenden wirtschaftlichen Kraft verschwand auch zunehmend die militärische Stärke. Das Römische Reich zerfiel im 4. Jahrhundert nach Christus.

Gold in Europa und Amerika

Das Gold wurde zu einem maßgeblichen Grund für Kriege und Eroberungszüge. Die Vormachtstellung hatten in der Neuzeit die europäischen Seemächte Spanien, Portugal, England und Italien inne. Nach der Entdeckung Amerikas 1492 lockte der Goldreichtum von indigenen Völkern in Mittel- und Südamerika Eroberer an. Vor allem Spanien schickte Entdecker, die Gold nach Europa brachten. So wurde Spanien für eine Zeit lang zur reichsten Nation Europas. Die betroffenen Kulturen Amerikas wurden durch die Eroberer und durch eingeschleppte Krankheiten zerstört.

Der rein amerikanische Goldrausch begann im Jahre 1799 mit dem Fund eines 17 Pfund schweren Goldnuggets durch den 12-jährigen Conrad Reed in North Carolina. Dies wird oft als der größte Goldrausch der Geschichte bezeichnet. Jahre lang kamen immer mehr Menschen nach North Carolina, mit dem Ziel, hier ihr Glück in Gold zu finden. Ab 1848 häuften sich Goldfunde in Kalifornien und so versuchten nun auch immer mehr Menschen dort ihr Glück. Zu Beginn erfolgte der Abbau nur oberirdisch, 1825 entdeckte die Menschheit jedoch, dass Gold auch unterirdisch vorkommt. Der Abbau in Australien und Südafrika startete.

Auch heute wird in Australien und den USA noch Gold abgebaut. Dieses findet beispielsweise als Anlageprodukt, Industriegut oder Schmuck Verwendung.

Deutsches Naturgold: Gold aus dem Fluss wird zur Medaille

Gold lässt sich nicht nur durch klassische Techniken wie beispielsweise Bergbau gewinnen. Es gibt auch außergewöhnliche und eher seltene Methoden der Goldgewinnung. So kann durch ein patentiertes Verfahren wertvolles Naturgold in Kieswerken herausgewaschen werden. Dieser Schatz aus deutschen Flüssen wird zu einzigartigen handgeprägten Medaillen und außergewöhnlichem Schmuck verarbeitet.

RIVERGOLD aus Baden-Baden gewinnt sein Gold ausschließlich in Kieswerken an Flüssen in Deutschland. Dazu gehören unter anderem der Rhein, die Elbe, die Isar und die Donau. Bei der Kiesgewinnung und späteren Aufbereitung wird das Naturgold automatisch mitgeborgen. RIVERGOLD wäscht dieses Gold mithilfe von speziellen Verfahren innerhalb des Verarbeitungsprozesses heraus. Zudem finden nach der Goldgewinnung keine zusätzlichen verarbeitenden Prozesse statt, welche die Umwelt belasten. Das Gold wird nicht weiter legiert, sondern bleibt in seiner natürlichen Reinheit erhalten.

Aus diesem Naturgold lässt RIVERGOLD in Zusammenarbeit mit dem Baden-Badener Medailleur Victor Huster beispielsweise handgefertigte Goldmedaillen entstehen. Manche davon bestehen aus dem sagenumwobenen Rheingold. Aufgrund von Geschichten wie dem Schatz der Nibelungen ist Rheingold fast jedem ein Begriff. Seit etwa dem 10. Jahrhundert sind Quellen bekannt, die auf diesen Schatz aus Gold anspielen. Jede der bekannten Geschichten ist unterschiedlich, doch ist immer von einem sagenhaften, manchmal fluchbeladenen Goldschatz die Rede.
In dieses mythische Gold wurden verschiedenste Motive eingeprägt – drei Prägebilder stellen wir in diesem Blogbeitrag vor.

Burg Breisach

Als „Mons Brisiacus“ bezeichneten die Römer einen Berg, der sich aus der Rheinebene erhob und von Rheinarmen zur Insel umschlossen wurde. Im 12. Jahrhundert wurde dort die Burg Breisach von vermutlich Berthold V. von Zähringen erbaut. 1294 wurde sie von den Habsburgern ausgebaut und 1315 zur Reichsburg erhoben. Städtische Besiedelungen umgaben die Festung. Die heutige Burg Breisach ist der Überrest dieser Festung auf dem Breisacher Münsterberg bei der Stadt Breisach am Rhein. Der heute friedlich und romantisch wirkende Ort verbirgt jedoch eine geschichtsträchtige Vergangenheit. Als eines der Schlachtzentren der sich im dreißigjährigen Krieg bekämpfenden Truppen, erduldeten die Habsburger Verteidiger 1638 eine siebenmonatige Belagerung durch schwedische und französische Truppen. Dieser Krieg war ein Konflikt zwischen 1618 und 1648 um die Führungsrolle im Heiligen Römischen Reich und Europa. Er begann als Religionskrieg und endete als Territorialkrieg. Aufgrund ihres Status als Reichsburg wurde die Burg Breisach von Mai bis Dezember 1638 belagert. Berichte über die Zustände in der Stadt während der Belagerung gibt es wenige – doch die, die es gibt, erzählen grausame Geschichten. So soll sich beispielsweise der Kannibalismus manifestiert haben, da man gehängt wurde, wenn man beim Hineinschmuggeln von Nahrung erwischt wurde. Es sollen sogar Friedhöfe bewacht worden sein, um zu verhindern, dass Verstorbene zu Nahrungszwecken wieder ausgegraben wurden. Von den etwa 4.000 Bewohnern sollen lediglich 150 überlebt haben.

Die Vorderseite der Medaille aus Gold, welche sich der Burg Breisach widmet, zeigt das Gesicht einer weinenden Frau. Diese steht für die Insel Breisach. Von unten tritt der Rhein ins Prägebild, welcher die Frau westlich und östlich umfließt. Vom Ufer aus sind Kanonen auf die Burg Breisach gerichtet, ihr Zentrum steht in Flammen und ein Totenkopf ziert ein brennendes Gebäude. Die Umrisse des Hinterkopfs der Frau gehen über zu denen eines Apfels, des „Zankapfels“. Dieser wird auch Apfel der Zwietracht genannt und symbolisiert den zentralen Punkt einer Auseinandersetzung und den Gegenstand des Streits. Darin sind die Wappen dreier Staaten zu erkennen. Diese gelten als aufeinander folgende Besitzer des Ortes Breisach. Zuerst der doppelköpfige Habsburger Adler, gefolgt von den königlichen französischen Lilien und dem Wappen Badens.

Eine römische Rheingaleere auf Gold geprägt

Auf der Medaille aus Rheingold ist eine segelnde römische Rheingaleere aus der „Classis Germanica“, der historischen römischen Rheinflotte zu sehen. Dabei handelt es sich um eine Teilstreitkraft der römischen Kriegsflotte. Sie galt als einer der größten Marineverbände des Römischen Reiches. Aufgestellt wurde die römische Rheinflotte etwa um 13. v. Chr. und sie bestand bis ins späte 4. Jahrhundert. Ihre Aufgabe war die Überwachung des gesamten Rheins ab der Einmündung des Vinxtbaches bei der Burg Rheineck. Zudem überwachte die Flotte auch den Küstenstreifen von Zuidersee (eine Bucht der Nordsee im Nordwesten der heutigen Niederlande) und den Küstenstreifen der Nordsee im Gebiet des Rhein-Maas-Schelde-Delta.

Mogontiacvm – das antike Mainz

Abgeleitet aus Mogon, einer keltischen Gottheit, wurde unter dem Namen Mogontiacvm im Jahr 32 vor der Zeitrechnung ein Zweilegionslager für 12.000 Soldaten errichtet. Dieses Legionslager gilt als Keimzelle des heutigen Mainz. Mogontiacvm blieb bis zum Ende der Römerzeit Hauptort der Provinz Germania Superior.
Als strategisch bedeutsamer Rheinübergang in das rechtsrheinische Decumatenland wurde die Steinpfeilerbrücke, welche im Prägebild der Medaille zu sehen ist, errichtet. Sie stammt von etwa 30 vor der Zeitrechnung. Unter den Römern trug die Brücke den Namen Pons Ingeniosus. Mittig durchzieht der Rhein das Bild. Auf beiden Uferseiten stehen je zwei hohe, runde Wehrtürme. Links am Ufer deutet sich die städtische Anlage an. Man erkennt weitere Türme der Befestigungen, dahinter Gebäude wie das Theater und ein Triumphbogen. Über den Fluss hinweg marschiert eine Legion von Mainz weg Richtung Brückenkopf. Die Soldaten folgen dem vorangetragenen Feldzeichen und stehen für die römische Absicht, ihre Reichsgrenze um den rechtsrheinischen Raum bis zum späteren Limes vorzuverlegen. Das Ostufer galt damals als das völlig unbekannte und gefährliche Terrain der Germania Magna. Oben rechts im Prägebild wird dieses unerforschtes Gelände durch den Herzynischen Wald dargestellt. In ihm findet sich ein Drachenkopf, eine Schlange und eine Kreatur mit Geweih. Unterhalb der Rheinbrücke lässt sich der gehörnte Flussgott „R(h)enus“ entdecken. Neben ihm ist eine Schiffskontur zu sehen und seine linke Hand lässt Wasser aus einer Amphore in den Rhein fließen.

Australische Kängurus, Münzen mit Koalas u.v.m. – Die Perth Mint

Die Münzprägestätte The Perth Mint befindet sich im Besitz der westaustralischen Regierung und ist Australiens größtes Edelmetallunternehmen. Ihren Sitz hat die Prägeanstalt in Perth, der Hauptstadt Westaustraliens.

Der Grundstein wurde 1896 gelegt und 1899 wurde die Perth Mint in Betrieb genommen, zu Beginn jedoch als Abteilung der Royal Mint in London. Als Gründervater gilt allerdings der erste westaustralische Premier John Forrest. Er sah die Entwicklung der Bedeutung von Gold voraus und setzte sich bei der britischen Regierung für die Gründung ein.

Erst am 1. Juli 1970 ging sie vom britischen Recht in die Regierung von Westaustralien über. 1987 wurde die Gold Corporation gegründet, welche sich zu 100% im Staatsbesitz befindet, um die Perth Mint zu betreiben.

Produkte der Perth Mint

Die Perth Mint betreibt eine eigene Goldschmiede und Raffinerie, sie stellt Produkte aus Gold, Silber, Platin und Palladium her. Viele bekannte Münzen und Barren stammen von der Perth Mint, beispielsweise die Sovereign Münzen (1899-1931), die Lunar-Serie in Gold und Silber, aber auch die Kookaburra-Münzen oder die Münzen mit den beliebten Koalamotiven. Generell prägt die Münzprägestätte The Perth Mint nur Anlagemünzen, für Umlaufmünzen bzw. Währungsmünzen ist die Royal Australian Mint zuständig. Doch neben den Anlagemünzen werden auch Barren, wie beispielsweise der Barren mit dem Känguru-Motiv, und Schmuckstücke durch die Perth Mint hergestellt.

Im Oktober 2011 stellte die Prägestätte zudem eine Goldmünze mit dem Durchmesser von etwa 80cm, einer Dicke von 12cm und einem Gewicht von 1.012kg her. Diese Münze besteht aus 99,99% Gold und zeigt das australische Rote Riesenkänguru. Die Kopfseite präsentiert das Porträt von Queen Elizabeth II. Sie trägt zwar den Nennwert von 1 Million Australischen Dollar, allerdings betrug der Goldwert zum Prägezeitpunkt 53,5 Millionen Australische Dollar. 2012 wurde diese Münze von den Guinness World Records als „größte Münze“ ausgezeichnet.

Edelmetalle: Wozu werden sie verwendet?

Im Investmentbereich hat sich die große Bedeutung mancher Edelmetalle mittlerweile etabliert. Doch auch sonst sind sie aufgrund ihrer einzigartigen physikalischen und chemischen Eigenschaften nicht mehr wegzudenken. Neben ihrem materiellen Wert sind sie wärmeleitfähig, stromleitfähig, gut verformbar, hart und schwer – natürlich treffen die Eigenschaften je nach Metall mehr oder weniger zu.

Aufgrund dessen ergeben sich verschiedene Einsatzbereiche für Edelmetalle:

Gold
Gold gilt als Währungsform und dient als Investmentoption. Zudem findet sich das wertvolle Edelmetall in der Schmuckindustrie wieder – hier auch in Kombination mit anderen Metallen in Form von Legierungen. Aber auch in der Elektronik wird Gold verwendet, beispielsweise als Bonddraht. Diese hauchdünnen Golddrähte dienen als Verbindungen zwischen verschiedenen Komponenten eines Schaltkreises. Zudem findet man das wertvolle Edelmetall im zahntechnischen Bereich. Dentallegierungen für Zahnkronen und Brücken beinhalten sehr häufig Gold.

Silber
Wie Gold auch findet man Silber in der Schmuckindustrie und im Investmentsektor. Doch Silber hat aufgrund seiner antibakteriellen Wirkung auch einen hohen Stellenwert in der Medizin: Es ist in Desinfektionsmitteln vorhanden und wird zur Herstellung von chirurgischen Instrumenten verwendet. Auch bei Essbesteck macht man sich diese Eigenschaft zu Nutze. Im Bereich der Solarindustrie findet man Silber in Leiterpasten. Hier wird Silber vor allem für die antistatische Leitfähigkeit, die Wärmeleitfähigkeit, den Korrosionsschutz und den Schutz vor Verschleiß genutzt. In der Elektronik dient das Edelmetall als Kontakt in diversen Geräten und im chemischen Bereich als Katalysator, also als Stoff der Reaktionen herbeiführt und beeinflusst, selbst aber unverändert bleibt.

Platin
Platin wird zu Schmuck verarbeitet, ebenso dient es als Bestandsmaterial von Katalysatoren in der Automobilindustrie. Diese Katalysatoren filtern die Abgase des Autos, um die umweltfreundlicher zu machen. Neben Gold und Silber hat sich Platin als Investmentedelmetall durchgesetzt, wird aber auch in der Medizin beispielsweise bei der Chemotherapie verwendet. Genauer gesagt handelt es sich bei Cisplatin um ein Arzneimittel, das zur Hemmung von Zellwachstum eingesetzt wird und dieses Mittel enthält ein Platinatom. In der Chemie beinhalten Silikone das graue Edelmetall.

Palladium
Palladium ist genau wie Platin in Autokatalysatoren zu finden. Zudem wird es für Legierungen im Schmucksektor und im Dentalbereich verwendet. Es zählt auch als Investmentprodukt.

Rhodium
Rhodium findet sich in der Autoindustrie hauptsächlich in Katalysatoren, aber auch in Legierungen unter anderem in der Schmuckindustrie. Jedoch werden beispielsweise auch manche Spiegel mit Rhodium überzogen – vor allem Spiegel in der Zahnmedizin. Rhodium erreicht zwar nicht so eine starke Reflexion wie andere Metalle, die Beschichtung macht die Spiegel jedoch stabiler und schützt sie in extremeren Anwendungsbereichen.

Iridium
Iridium wird zur Herstellung von Zündkerzen in der Automobilindustrie verwendet. Auch Tiegel und Halbleiter in der Elektronik und Elektrochemie bestehen anteilig aus Iridium. Aber auch innerhalb der Fertigung von medizinischen Geräten, Uhren oder Kompassen findet Iridium Verwendung.

Osmium
Dieses Edelmetall dient hauptsächlich als Kontrastmittel, als Elektronikkontakt oder zur Härtung von Legierungen.

Ruthenium
Viele feuerfeste Keramikfarbstoffe bestehen anteilig aus Ruthenium. Aber auch in Katalysatoren, Festplatten und Kontakten ist das Edelmetall zu finden.

Im Alltag sind Edelmetalle also nicht mehr wegzudenken. Zwar sind sie oft nicht auf den ersten Blick erkennbar, doch jeder von uns nutzt täglich edelmetallhaltige Gegenstände.

Paul Kruger – die Kopfseite der Anlagemünze Krügerrand

Paul Kruger auf dem Krugerrand in Gold und Silber

Der Krügerrand ist eine der bekanntesten und beliebtesten Anlagemünzen überhaupt. Die Zahlseite ziert ein Springbock, doch wer ist der Mann auf der Kopfseite?

Stephanus Johannes Paulus Kruger lebte von 1825 bis 1904. Er war ein südafrikanischer Politiker und von 1882 bis 1902 sogar der Präsident der Südafrikanischen Republik. Er wird auch Paul Kruger genannt und stammte von deutschen Einwanderern ab.

Das Leben des Paul Kruger
Schon als Kind erlebte Kruger die Auseinandersetzungen zwischen Buren und den Briten mit. 1836 ließ sich seine Familie etwa 80 Kilometer von Johannesburg nieder. Kruger war Autodidakt und brachte sich nach und nach selbst Lesen und Schreiben bei, mit nur 16 Jahren erwarb er etwa 100 Kilometer von der elterlichen Farm seine eigene. 1842 heiratete er, doch seine Frau und das gemeinsame Kind verstarben wenige Jahre danach an Malaria. Nach ihrem Tod ging Kruger nochmals eine Ehe ein, in der 16 Kinder geboren wurden.

1854 wurde Kruger selbst zum Kommandanten der Stadt Rustenburg gewählt und die Burenrepublik Transvaal ernannte ihn 1864 zum Generalkommandanten ihrer Truppen. Als Großbritannien 1877 Transvaal erobern wollte, versuchte Kruger zunächst, durch Verhandlungen einen Rückzug der Briten zu erreichen. Als er scheiterte, stellte er zusammen mit anderen Burenführern ein Heer auf. Dieses gewann 1881 die Schlacht. Nachdem Transvaal daraufhin 1881 die Unabhängigkeit zugesichert wurde, wählte man Kruger 1882 zum Präsidenten des Burenstaates. Er gilt als einer der Gründerväter des heutigen Südafrika.

1904 verstarb Kruger im Alter von 78 Jahren. Seine sterblichen Überreste wurden am 16. Dezember 1904 im südafrikanischen Pretoria beigesetzt. Sein ehemaliger Amtssitz, das Krugerhaus, ist mittlerweile ein Museum. Das Grabmonument von Paul Kruger wurde bereits wiederholt das Opfer zielgerichteter Zerstörung. Am 30. März 1995 entstand ein erheblicher Schaden am gesamten Grabmal: Gesteinselemente und die Grababdeckplatte wurden stark beschädigt.

Paul Kruger auf dem Krügerrand
Seit 1967, dem Startjahr der Anlagemünze Krugerrand, ziert Paul Kruger die Kopfseite der Goldmünze. 2018 folgte die silberne Bullionversion, welche ebenfalls den ehemaligen Präsidenten zeigt. Der Krügerrand wird von der Rand Refinery bzw. der South African Mint geprägt und weltweit vertrieben.

Die Anlagemünze Britannia

Herkunft der Begriffe „Britannien“ und „Britannia“
„Britannien“ (lat. „Britannia“) ist ein Begriff, der sich von der Besatzung circa 50 v. Chr. der Insel Großbritannien durch die Römer ableitet. Daraus ergab sich dann für die Siedler der Begriff „Britannier“. Julius Cäsar prägte später während seiner Eroberung von Teilen der Insel das Wort „Britannia“ weiter. Der gleiche Name wurde auch für die von den Einwohnern verehrte Schutzgöttin Britanniens verwendet. Die symbolische und kriegerische Frauengestalt in einer Rüstung gilt seither als ein Symbol für den Patriotismus des Landes.
Seit Jahren sind unter dem Namen auch Schiffe, Firmen und Münzen zu finden.

Geschichte der Anlagemünze „Britannia“
Bereits zur Zeit des römischen Kaisers Hadrian, also 117–138 nach Chr., wurde die Britannia erstmals auf eine Münze geprägt. 1672 ließ König Charles II die Schutzgöttign auf dem ½-Penny und dem ¼-Penny abbilden und die Britannia wurde so zu einem häufig genutzten Motiv auf englischen Münzen.

Die Serie der Anlagegoldmünze „Britannia“ startete 1987 mit bereits vier Größen: 1 Unze, ½, ¼ und 1/10 Unze. Es handelte sich um die erste europäische Anlagemünze und man startete mit einer Auflage von 92.000 Stück der 1-Unzen-Münze. Dieser Wert wurde jedoch nie wieder erreicht. Seitdem ist die Auflagenhöhe rückläufig und in manchen Jahren wurde die Britannia deshalb nur in Polierter Platte oder als Münzsatz ausgegeben. Heute hat die Münze einen gesamten Marktanteil von knapp einem Prozent.

Bis 1989 wurde für die Legierung Kupfer eingesetzt. Durch dessen 1/12 Anteil wurde die Münze rötlich und robuster gegenüber Kratzern. Danach wurde die Zusammensetzung verändert und Silber wurde in gleichen Anteilen wie Kupfer eingesetzt. Dieses hatte zur Folge, dass der Farbton der Münze von Rot zum klassischen Goldgelb wechselte. Die Münzen hatten bis 2012 einen Goldgehalt von 916,66, was einem Feingehalt von 22 Karat entspricht, so wie es auch bei der Anlagemünze Krügerrand aus Südafrika der Fall ist. Seit dem Prägejahr 2013 wird die Britannia Goldmünze allerdings aus 999,9er Feingold hergestellt.

Die verschiedenen Motive der Münze
Diese Gestaltung der Erstausgabe blieb bis 2000 unverändert. Das Design stammt von Philipp Nathan und nennt sich „stehende Britannia“.  Auf der Motivseite steht die „Britannia“ mit einem Rüstungshelm und wehendem Gewand. In ihrer rechten Hand hält sie einen langen Dreizack. Die andere Hand präsentiert einen Ölzweig. Die Britannia stützt sich auf ein rundes Schild, welches den Union Jack, also die Nationalflagge des Vereinigten Königreichs zeigt.

Durch einen Zierkreis vom restlichen Motiv getrennt, steht rechts am Rand die Gewichtsangabe „1 Ounce Fine Gold“ und links „Britannia“ und das entsprechende Prägejahr. Ein weiterer Zierkreis schließt das Schriftband am Rand der Münze ab. Auf den Proof-Münzen ist zudem der Name P. Nathan in feiner Schrift eingeprägt.

Die Nominalseite zeigt, wie bei englischen Münzen üblich, das Porträt von Königin Elisabeth II. Entworfen wurde dieses von David Maklouf. Neben dem Portrait sind die Worte „Elisabeth II Dei Gratia Regina F D“ eingeprägt, wobei „Dei Gratia Regina“ so viel wie „Königin von Gottes Gnaden“ bedeutet. Die Buchstaben „F D“ stehen wiederum als Abkürzung für „fidei defensor“, was übersetzt „Verteidigerin des Glaubens“ bedeutet. Unter dem Portrait ist der jeweilige Nennwert angegeben und die Schrift wird zum Münzrand hin durch einen weiteren zackigen Zierkranz abgrenzt.
1998 wurde das Design durch Ian Rank-Broadley etwas überarbeitet, um das Portrait der Königin altersgemäß anzupassen. Zudem ersetzte er die Worte „Dei Gratia Regina“ durch die Abkürzung „D G Reg“.

Erst zum 10-jährigen Jubiläum 1997 erschien die Gold-Britannia mit einem neuen Motiv. Diese Auflage präsentiert die Britannia stehend auf einem Streitwagen. Ihr Gewand weht hinter ihrem Kopf und ihren Dreizack hält sie mit ausgestrecktem Arm aus dem Wagen. Gezogen wird ihr Streitwagen von zwei galoppierenden Pferden. Auch dieses Motiv stammt von P. Nathan und seine Initialen zieren den Streitwagen. Als Rahmen um das Motiv dient ein Zierkreis, gefolgt von den Angaben des Feingehalts, dem Gewicht und dem Wort „Britannia“. Es folgt ein gezackter Zierkreis.

Seit 2001 wird in den geraden Jahren weiterhin das bereits beschriebene Britannia-Motiv der Erstprägung gezeigt, während in den ungeraden Jahren Münzen mit wechselnden Motiven geprägt werden.

Die ungeraden Motive der Münze
Mit dieser neuen Tradition startete also die Münze des Jahres 2001. Es handelte sich bei ihr um eine eher moderne und anmutigere Gestaltung der Münze und Darstellung Britannias im Vergleich zum normalen Motiv. Diesmal präsentiert sich die Schutzgöttin ebenfalls stehend, jedoch im Profil, gekleidet in einem schlichten, langen Kleid. Mit dem linken Arm hält sie einen Schild und ihr griechisch gestalteter Helm ist zurückgeschoben. Rechts hält sie wieder ihren Dreizack. Hinter ihrer Silhouette schreitet ein Löwe. Vor dem Schild die Wertangabe und „Fine Gold“, parallel zum Dreizack ist „Britannia“ und das Prägejahr zu lesen. Auch dieses Design stammt von Nathan, sichtbar durch seine typische Signatur „P. Nathan“ unterhalb des Löwenkopfes.

Die nächste unregelmäßige Münze erschien 2003. Diesmal ist nur der Kopf der Britannia im Profil abgebildet. Sie trägt wieder einen griechisch-römischen Helm auf ihrem langen Haar. Vor dem Gesicht ist vertikal „Britannia“ eingeprägt. Hinter dem Kopf finden sich die Angaben des Feingewichts und die Worte „Fine Gold“. Darunter steht waagerecht das Prägejahr 2003. Die gesamte Münzseite wird zusätzlich von drei geschwungenen Linien durchzogen. Sie erinnern an Wellen und spielen auf die Seemacht Britanniens an.

2005 wurde eine sitzende Britannia im Profil ausgewählt. Ihren Dreizack hält sie vom Fuß bis über die Schulter gelehnt mit der linken Hand, ihr rechter ausgestreckter Arm ruht auf einem Schild, auf dem der Union Jack abgebildet ist. Am Rand des Prägebilds ist ein kleiner Lorbeerbaum abgebildet. Er symbolisiert die Friedensliebe und steht somit im Konflikt mit dem Dreizack und dem Schild. Der Zierkreis wird durch die nackten Füße der Britannia unterbrochen. Darunter steht waagerecht das Wort „Britannia“. Auch hier stehen die Angabe des Feingewichts, sowie der Hinweis auf „Fine Gold“ und das Prägejahr abgegrenzt nach einem Zierkranz.

2007 wurde erstmal ein Motiv geprägt, welches nicht von P. Nathan stammte. Diesmal entwarf Christopher Le Brun das Design. Wieder handelt es sich um eine sitzende Britannia, doch diesmal ohne Helm. Den lange Dreizack hat sie sich an die Schulter gelehnt und sein Stab reicht diagonal fast über das ganze Münzbild. Den Olivenzweig hält sie wieder in der linken Hand. Ihr Schild mit dem Union Jack liegt diesmal neben ihr und zu Füßen räkelt sich  ein männlicher Löwe. Neben dem Schild ist der kleine Lorbeerbaum zu sehen und im Hintergrund ist eine Steilküstenlinie mit einem kleinen Segelboot auf dem Meer angedeutet. Zwischen Baum und dem Rand der Münze findet sich das Feingewicht und die Worte „Fine Gold“. Über dem Kopf der Britannia präsentiert sich ein gebogener Zweig mit Blättern, an welchen sich der Schriftzug „Britannia“ anschließt. Unterhalb des Löwen ist das Prägejahr angegeben.

Zwar gehört 2008 eigentlich zu den geraden Jahren, doch wurde ein Entwurf von John Bergdahl geprägt. Die stehende Britannia trägt einen Helm und hält mit dem rechten Arm den Dreizack senkrecht in die Luft. Die linke Hand ruht währenddessen auf dem Rand ihres ovalen Schildes. Der Schulterumhang ihres Gewandes reicht bis zum Bildrand, wo er in hoch schwappende Meereswellen übergeht. Im Hintergrund ist eine Küstenlinie mit Leuchtturm zusehen. Eingerahmt wird das Motiv von der Angabe des Feingewichts und „Fine Gold“ und im oberen Münzteil findet sich dann der Schriftzug „Britannia“.

Für die Münzen des Jahres 2009 wurde auf die Britannia im Streitwagen von 1997 zurückgegriffen.

Die Münzausgabe des Jahres 2010 zeigt wieder das eher klassische Bild der Britannia, jedoch nicht dasselbe, wie die anderen geraden Jahrgänge. Es handelt sich um ein Halbportrait in Profilansicht von Suzie Zamit. Die Britannia trägt einen Helm, welcher an seiner Spitze in einen Löwenkopf übergeht. Aus dem Helm weht das lange Haar der Britannia und ihr Gewand wird auf ihrer Schulter durch eine Brosche zusammen gehalten. Im Schriftband steht das Wort „Britannia“ und das Feingewicht und „Fine Gold“. Das Prägejahr steht unter dem Bild und wird von den anderen Schriften durch zwei kleine dreiblättrige Zweige abgegrenzt.

Das Münzbild von 2011 ist von David Mach entworfen worden. Der Hintergrund zeigt die leicht gebogenen Balken des Union Jack, somit erinnert die Darstellung an eine leicht wehenden Fahne. Verhältnismäßig klein befindet sich das Bild einer sitzenden Britannia mit Dreizack und Schild, mittig auf der Münze. Außenrum steht die Schrift „Britannia“, das Feingewicht und „Fine Gold“. Das Prägejahr ist wie gewohnt unten mittig zu sehen.

Bis heute folgte jährlich die Ausgabe der klassischen Britannia-Münze.

Britannia als Sammlermünze
Die Britannia-Goldmünzen gibt es auch in der Fertigung „Polierte Platte“, wobei es sich also nicht mehr um eine klassische Anlagemünze mehr handelt. Die 1 Unzen und ½ Unzen Münzen sind jedoch nicht einzeln erhältlich, sondern nur in Sets von drei oder vier Münzen, während die beiden kleinen Stückelungen auch einzeln zu kaufen sind. Diese Sets werden in Boxen mit unterschiedlichen Farben (1987-1992 schwarz, 1997–2007 rot) angeboten und seit 2008 sind die Münzen in einer dunklen Holzbox untergebracht.

Silberne Britannia
Seit 1997 wird von der britischen Royal Mint auch die Silbermünze Britannia geprägt.
1696 verbot König Wilhelm III Sterlingsilber für Münzen und legte stattdessen eine Reinheit von 95,83% fest, erst 1720 wurde diese Regelung wieder aufgehoben wurde. Während englische Silbermünzen normalerweise in Sterlingsilber hergestellt werden, hatte die Britannia bis 2012 einen erhöhten Silbergehalt von 95,8%, was auf die alte Regelung zurückzuführen ist. 95,83% sind aber im Vergleich zu anderen Anlagemünzen weniger, da diese meist eine Reinheit von 99,9% aufweisen. Seit dem Prägejahr 2013 wird die Münze in der üblichen Reinheit von 999/1000 gefertigt.

Design der Silbermünze
Die silberne Britannia zeigt kein einheitliches Münzbild, das meist verwendete Motiv ist jedoch die von Philip Nathan entworfene „Standing Britannia“. Das Design hat sich 2008 durch die Überarbeitung von Matthew Dent nur leicht verändert. In den geraden Jahren wird das Motiv „Britannia mit dem Schild“ genutzt, während in den Prägungen der ungeraden Jahre ab 2001 wie bei der Goldmünze wechselnde Motive zu finden sind.
2007 präsentierte sich die Britannia beispielsweise mit einem Schild, Dreizack und Ölzweig in den Händen. Zu ihren Füßen lag ein Löwe. Der Schriftzug bleibt jedoch immer unverändert: „One Ounce Fine Silver Britannia“. Die Wertseite zeigt das Porträt von Königin Elisabeth II. Um das Portrait findet sich die Aufschrift „Elisabeth II Dg Reg Fid Def“.
Standardmäßig gibt es die silberne Britannia in einer Unze. In geringen Auflagen werden jedoch auch kleinere Stückelungen geprägt (½ Unze, ¼ Unze und 1/10 Unze).

Platinmünzen
2018 wurde von der Royal Mint erstmals auch die Platinversion der Britannia ausgegeben. Als Motiv wird die Britannia-Abbildung genommen, die bereits von der Britannia in Gold und Silber bekannt ist.

Der große Panda auf chinesischen Münzen

Der große Panda zählt zu der Familie der Bären und lebt in China. Er ist eines der bekanntesten und beliebtesten Tiere weltweit – doch der schwarz-weiße Bär ist vom Aussterben bedroht.

Seit 1982 ziert das drollige Säugetier auch Anlagemünzen. Die People’s Bank of China entwickelte die Idee, auch Anlagemünzen mit chinesischen Motiven anzubieten und so veröffentlichte die Volksrepublik China 1982 mit der China Mint zusammen die Panda-Goldmünzen. Seit 2006 veröffentlicht die China Gold Coin Inc. diese Münzserie. Hergestellt werden die Münzen in zwei unterschiedlichen Prägeanstalten: der Shanghai Mint und der Shenyang Mint. Aufgrund dessen gibt es minimale Unterschiede in den Prägebildern und der Verpackung.

Die Motive des China Panda
Jedes Jahr zeigt die Münze ein neues Motiv mit einem oder zwei Pandas – ausgenommen 2001 und 2002, diese Jahre haben identische Prägebilder. Die erste Goldmünze der Serie trägt keinen Nennwert, jedoch haben seit 1983 alle Münzen ein Nominal. Eine Ausnahme bilden die Münzen einer Kleinstauflage für die chinesische Regierung. Münzen dieser Auflage gelten als Gastgeschenke und tragen keinen Nennwert. Die Kopfseite zeigt die „Halle des Erntegebetes“ des Himmelstempelkomplexes aus Peking. Über dem beeindruckenden Tempel mit dreistufigem Dach steht in chinesischen Schriftzeichen „Volksrepublik China“ und unter dem Gebäude das entsprechende Prägejahr. Während sich der Schriftzug gestalterisch leicht verändert hat, blieb die Tempeldarstellung dieselbe. Sowohl das jährliche Pandamotiv als auch der Tempel werden ebenfalls für die Silber-, Platin- und Palladiummünzen genutzt. Ebenso gibt es Prägungen aus einem Zusammenschluss von Silber und Gold.

1986 erschien der Panda erstmals nicht nur als Stempelglanzmünze, sondern auch mit der Mintmark P gekennzeichnet als Proof-Goldmünze. Bis 1994 hatten die beiden Münzvarianten dasselbe Motiv, 1995 zeigt die Proof-Münze genau wie 1996 zwei völlig andere Motive, welche seither nicht nochmals als Stempelglanzmotiv verwendet wurden. Seit 2002 werden jedoch keine Proof-Goldpandas mehr hergestellt.

Warum hat der China Panda keine Gewichtangabe in Unzen?
Seit dem Prägejahr 2015 beinhaltet das Design der Pandamünzen keine Gewichtsangaben mehr in Unzen, da Unzengewichte auf chinesischen Münzen aufgrund des „Measurement Laws“ nicht mehr zulässig sind. Daher müssen Gewichte in Kilogramm, Gramm oder überhaupt nicht angegeben werden. Grund hierfür ist unter anderem eine weitere Distanzierung vom Commonwealth. Statt den üblichen Stückelungen, angefangen bei 1/20oz, gibt es den Panda nun in 1g, 3g, 8g, 15g, 30g, 50g, 100g, 150g, 1.000g.

Jubiläumsprägungen
Zum 10-jährigen Jubiläum wurde eine Sonderprägungen mit einer Auflage von 2.500 Stück ausgegeben, zum 15. Jubiläum waren es sogar 3 Sonderprägungen in verschiedenen Größen. Zum 25. Jahrestag wurde ein Satz mit 25 Münzen ausgegeben, jede trug jeweils eines der bisher erschienenen Pandamotive. Sonderprägungen gibt es außerdem zu weiteren Jubiläumsjahren von beispielsweise Banken, zu Ausstellungen oder Messen.

Die Royal Australian Mint

Die Royal Australian Mint (RAM) ist eine Münzprägeanstalt mit Sitz in der australischen Hauptstadt Canberra. Sie ist die einzige Münzprägestätte Australiens, die nicht als einer der Filialbetriebe der Royal Mint in London gegründet wurde.

Am 22. Februar 1965 eröffnete Philip, Duke of Edinburgh, das Gebäude der RAM. Erbaut wurde sie, um dort neue Münzen im Dezimalsystem zu prägen. Im Februar 1966 gelangten diese dann auch in den Umlauf.

Generell werden in der RAM ausschließlich Münzen hergestellt – es ist möglich, täglich 2 Millionen Münzen zu prägen. Seit der Eröffnung hat die Royal Australian Mint über 15 Milliarden Münzen produziert.

Es werden aber nicht nur australische Dollarmünzen für den täglichen Bezahlgebrauch hergestellt, sondern auch Währungen anderer Staaten: beispielsweise Neuseeland (allerdings nur 1969), die Cookinseln, Fidschi, Thailand, Bangladesch, Israel und Tokelau. Ebenfalls prägte die australische Münzprägestätte die 200-Centavo-Münze von Osttimor.

Zudem prägt die RAM Sammlermünzen, welche zwar in Australien ein gesetzliches Zahlungsmittel sind, allerdings nicht als solches genutzt werden. Es handelt sich eher um Geschenke, Souvenirs oder Sammlungsobjekte mit verschiedenen Themen und in diversen Ausführungen.

Die RAM bietet aber auch eigene Premiumprodukte an, welche sie als künstlerisch und technisch aufwendig beschreibt. Es handelt sich um Edelmetallmünzen mit feiner Prägung.

Doch ebenso werden klassische Anlagemünzen in großen Mengen geprägt. Beispiele sind die Beneath the Southern Skies Münzen in Gold und Silber, sowie der Australian Desert Scorpion und die Australia’s Coat of Arms Münzen.

Ab Oktober 2006 wurde die RAM für 41,2 Millionen AUD umgebaut. Die Umbauten betrafen das Produktionsgebäude und das Verwaltungsgebäude. Es entstand zudem ein neues Besucherzentrum. 2009 wurden die Umbauarbeiten dann beendet und das neue Besucherzentrum konnte für die Touristen in Betrieb genommen werden. Besichtigt werden kann die Münzprägestätte zu ihren Öffnungszeiten von allen, die sich für die Geschichte und die Herstellung der Münzen interessieren.

Die Maple Leaf Anlagemünze

Seit 1979 gibt es die kanadische Anlagemünze Maple Leaf mit dem berühmten Abbild des Ahornblattes. Geprägt wird sie von der Royal Canadian Mint.

Zu Beginn war die Goldmünze Maple Leaf aus 99,9er Gold. Sie erfreute sich jedoch schnell großer Beliebtheit und 1982 wurde der Feingehalt auf 99,99% Feingold angepasst. Maple Leaf Goldmünzen zählen als Anlagegold und können daher in Deutschland mehrwertsteuerfrei gehandelt werden.

Das Design des goldenen Maple Leaf
Auf der Kopfseite der ist das Portrait der englischen Königin Queen Elisabeth II abgebildet. Dieses wird regelmäßig dem äußeren Erscheinungsbild des Staatsoberhauptes angepasst. Außerdem ist der Nennwert der Münze in kanadischen Dollars aufgeprägt sowie das Prägejahr.

Auf der Zahlseite ist das kanadische Flaggensymbol abgebildet: das detailreich dargestellte Ahornblatt. Darüber steht das Ausgabeland der Münze „Canada“, darunter finden sich Angaben zum Gewicht der Münze, links und rechts neben dem Blatt ist jeweils der Feingehalt angegeben. Darunter steht rechts auf Englisch „Fine Gold“ und rechts auf Französisch „Or Pur“. Der Rand der Münze ist geriffelt.

Um die Münze sicherer zu gestalten, wurde im Prägejahr 2014 ein zusätzliches Sicherheitsmerkmal eingeführt. Rechts unter dem Ahornblatt befindet sich nun ein weiteres kleines Ahornblatt, in welchem das Prägejahr eingebettet ist. Seit dem Prägejahr 2015 sind die glatten Oberflächen nicht mehr glatt, sondern sehr fein geriffelt. Dies soll ebenso vor Fälschungen schützen.

Seit dem Prägejahr 2014 bietet die Royal Canadian Mint das Maple Leaf nicht mehr nur in 1oz, 1/2oz 1/4oz, 1/10oz und 1/20oz an: das MapleGram erschien. Die Sammelblister enthalten 25 Stück 1g Maple Leaf Minigoldmünzen mit einem Durchmesser von 8mm. Die 1g Maple Leaf Goldmünzen sind jeweils einzeln in einem, vom Sammelblister abtrennbaren, eigenen Blister verpackt.

Big Maple Leaf
2007 wurden außerdem sechs Big Maple Leaf geprägt. Mit einem Gewicht von 100kg und dem Nennwert von 1 Million Kanadischen Dollar gehört sie zu den vier größten Goldmünzen der Welt. Eine der Münzen befindet sich in Ottawa, eine ist im Besitz der Queen selbst und die anderen wurden an Privatpersonen verkauft. Eine der Münzen wurde 2010 von einem Besitzer an das Bode-Museum in Berlin verliehen. Am 27. März 2017 wurde aus dem Münzkabinett des Bode-Museums in Berlin die Big Maple Leaf Münze gestohlen. Zwar wurden die Täter gefasst, jedoch bleibt die Münze verschollen. Es wird davon ausgegangen, dass sie eingeschmolzen wurde.

Die silberne Maple Leaf Münze
Im Jahre 1988 brachte die „Royal Canadian Mint“ in Erstauflage die Maple Leaf 1 Unzen Silbermünze auf den Markt.

Design der Silbermünze
Auch hier zeigt die Zahlseite eine naturnahe Abbildung des Ahornblattes. Darüber steht „Canada“, darunter steht links „Fine Silver“ und rechts „Argent Pur“. Aufgrund der Zweisprachigkeit Kanadas finden sich also englische und französische Angaben im Prägebild wieder. Mittig zwischen diesen Angaben steht die Gewichtsangabe 1 oz. Die Reinheitsangabe befindet sich jeweils links und rechts vom Ahornblatt.

Auf der Kopfseite befindet sich ein Porträt von Königin Elisabeth II, welches wie bei der Goldmünze dem äußeren Erscheinungsbild der Königin angepasst wurde.

Sonderauflagen
Üblich sind die Ein-Unzen-Münzen, doch zum 10-jährigen Jubiläum erschien eine einmalige Sonderedition. Es handelt sich hierbei um 13.533 mal eine 10 Unzen Maple Leaf Münze.

Zudem gibt es zwei Münzen mit polierter Platte: 1989 in einer Auflage von 30.000 Exemplaren zum 10. Jahrestag der Gold Maple Leaf Münze und 2010 gab es eine Reverse Proof Münze.

Der SuperLeaf™
Im Jahre 2015 wurde die SuperLeaf™ geprägt: Eine 1,5oz schwere Maple Leaf Version. Der Durchmesser gleicht der 1 Unzen Silbermünze, der SuperLeaf™ ist aber 4,5mm dick und das Ahornblatt wird im Prägebild leicht verändert dargestellt.

Die Platin Maple Leaf Münze
Seit 1990 prägt Kanada Platinmünzen aus 999er Feinplatin: Neben den Gold Maple Leaf, Silber Maple Leaf und Palladium Maple Leaf gibt es also auch eine Platin Maple Leaf Münze in den gängigen Stückelungen 1/20oz, 1/10oz, 1/4oz, 1/2oz und 1oz.

Die Palladium Maple Leaf Münze
Die Royal Canadian Mint startete 2005 mit der Ausgabe des bekannten Maple Leaf Motivs auf einer Palladiummünze.