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Die Geschichte der britischen Royal Mint

Die Royal Mint mit ihrem Firmensitz in England (Llantrisant, Wales) gehört zu den ältesten Münzprägeanstalten weltweit. Geprägt werden hier britische Umlaufmünzen, Kursmünzen für andere Staaten, Sammler- und Gedenkmünzen, Medaillen und Anlagemünzen.

Die Wurzeln der heutigen Royal Mint gehen auf eine Münzprägestätte in London um das Jahr 886 zurück. Damals war London eine von rund 30 Städten in England mit einer Münzprägestätte – zur Jahrtausendwende waren es bereits 70.

1279 wurde William de Turnemire zum obersten Münzmeister für ganz England, englische Prägestätten wurden im selben Zug London formal untergeordnet. Daraufhin zog die Prägeanstalt in den Tower of London und dort wurde die Münzprägung für mehr als 500 Jahre umgesetzt. Um 1540 wurden alle weiteren Prägestätten, London ausgeschlossen, geschlossen. Die Münzherstellung ging dort traditionell weiter. Eloy Mestrell prägte in den 1560ern in der Londoner Royal Mint erstmals Münzen mittels einer Spindelpresse, doch obwohl die Münzen qualitativ hochwertig waren, kehrte man zur traditionellen Hammerprägung zurück. Erst im Jahr 1662 wurde ein neues Herstellungsverfahren eingeführt – von Pferden angetriebene Walzwerke übernahmen die maschinelle Münzprägung.

Im Jahr 1696 wurde Sir Isaac Newton zum Warden of the Mint, der offiziell höchsten Position innerhalb der Prägestätte, ernannt. Ihn zeichnete vor allem sein entschlossenes Vorgehen gegen Münzfälschungen und sein Fokus auf die genaue Einhaltung der vorgeschriebenen Münzgewichte, Maße und Metallkompositionen aus. Zudem war es Newton, der 1717 die Gold-Silber-Ratio auf 1:15 festsetzte. Verglichen mit den Bewertungsverhältnissen in anderen europäischen Ländern führte dies zu einer Überbewertung von Gold in Großbritannien und es etablierte sich eine frühe Form des Goldstandards.

Mit dem 19. Jahrhundert kamen auch die dampfbetriebenen Maschinen für die Münzprägung in die Royal Mint. Jedoch war die Nutzung dieser großen Maschinen innerhalb des Londoner Towers nicht möglich. 1804 beschloss man daher die Errichtung eines neuen zweckmäßigen Gebäudes auf dem Tower Hill. Die eigentliche Produktion dort begann im Jahr 1810.

Aus der Royal Mint entstandene Prägestätten

Ab 1815 vergrößerte sich das Britische Weltreich immer weiter und erreichte 1922 seine größte Ausdehnung von 33,7 Millionen Quadratkilometern. Es wurde nun immer schwerer, auch Münzen für die Kolonien ausschließlich in London zu prägen. Daher eröffnete die Royal Mint sechs Zweigstellen in den Kolonien, die teilweise bis 1970 unter britischer Verwaltung blieben:

Sydney, Australien (1855–1926)

Melbourne, Australien (1872–1968)

Perth, Australien (1899–1970)

Ottawa, Kanada (1908–1931)

Bombay, Indien (1918–1919)

Pretoria, Südafrika (1923–1941)

Aus den Zweigstellen in Perth, Ottawa und Pretoria entwickelten sich eigenständige Münzprägeanstalten: The Perth Mint, The Royal Canadian Mint und South African Mint.

Die englische Royal Mint hatte einen guten Ruf und ab 1920 ließen auch andere Länder Münzen von ihr herstellen. Noch heute ist die Royal Mint eine exportierende Münzprägeanstalt, die Münzen für 60 verschiedene Länder prägt.

Seit dem 31. Dezember 2009 gilt die Royal Mint als Kapitalgesellschaft und ist im Besitz des britischen Finanz- und Wirtschaftsministeriums, daher hat die Royal Mint Ltd. einen exklusiven Vertrag für die Prägung aller Münzen des britischen Königreichs.

Casa de Moneda de México – eine der weltweit ältesten und noch heute aktiven Prägestätten

Bereits 1535 wurde die Casa de Moneda de México gegründet. Ihren Ursprung hat die Prägestätte mit dem Münzzeichen OM in einem königlichen Erlass des damaligen Vizekönigs Antonio de Mendoza.

Die Casa de Moneda gilt als die erste und älteste Münzprägestätte des amerikanischen Kontinents und ist verantwortlich für die Herstellung der gesetzlichen Zahlungsmittel nach den Merkmalen und Stückelungen, die von der Bank von Mexiko und dem Kongress der Union festgelegt wurden. Dazu zählen auch Gold- und Silbermünzen für Anleger und Sammler.

Den Hauptsitz hat das Unternehmen in Mexiko-Stadt, geprägt wird aber bereits seit 1983 in San Luis Potosi. Heute ist die mexikanische Prägestätte vor allem für die Anlagemünze Libertad und die Pesos-Goldmünzen wie die 20 Pesos Goldmünze Aztekenkalender bekannt. Seit der Währungsreform 1904 gibt es in Mexiko den Goldstandard, daher haben Pesos-Goldmünzen seither einen Feingehalt von 900/1000. Zwischen 1921 und 1947 prägte die mexikanische Münzprägestätte die goldenen Centenarios. Sie zählen weltweit zu den ältesten Anlagemünzen aus Gold. Die 21,6 Karat Münzen wurden mit den Nennwerten 50 Pesos, 20 Pesos, 10 Pesos, 5 Pesos, 2,5 Pesos, 2 Pesos und 1 Peso hergestellt. Den Anlass zu den ersten Centenario-Münzen bot das hundertjährige Jubiläum der Unabhängigkeit von Mexiko.

50 Pesos Münze

Die Motivseite ziert die frontal abgebildete Siegesgöttin mit wehendem Tuch um ihre Hüfte und aufgespannten Flügeln. Mit dem rechten ausgestreckten Arm hält sie einen Lorbeerkranz hoch und im Hintergrund sind die mexikanischen Vulkane „Iztaccihuatl“ und „Popocatepetl“ abgebildet.

20 Pesos Goldmünzen

Die 20 Pesos Münze wird „Azteca“ genannt, da sie auf der Motivseite den runden Aztekenkalenderstein zeigt.

10 bis 1 Pesos

Die 10 Pesos Münzen sind dem Freiheitskämpfer „Miguel Hidalgo y Costilla“ (1753 – 1811) gewidmet. Sein Konterfei ziert die Münze. Hidalgo begann im Januar 1811 mit dem bewaffneten Freiheitskampf gegen die spanische Besatzungsmacht. Nach mehreren erfolgreichen Gefechten wurde er von den Spaniern gefangen genommen und am 16. September 1811 hingerichtet.

Münzen aus Mexiko im Sortiment der ESG. 

 

Neuer König, neue Münzen: Thronfolger Charles III. erhält seine eigene Edelmetallprägung

Ganz Großbritannien umhüllt nach dem plötzlichen Tod von Queen Elizabeth II. ein Schleier der Trauer. Von nun an beginnt die Amtszeit von Charles III., die mit einigen Neuerungen einhergeht – so auch im Profil der britischen Anlagemünzen. Dominik Lochmann, Geschäftsführer der ESG, beschreibt, was sich nun grundlegend ändert:

„In der von nun an zurückliegenden 70-jährigen Amtszeit von Queen Elizabeth II. entstanden viele Münzprägungen zu den unterschiedlichsten Anlässen. Gerade erst in diesem Jahr würdigte die Münzprägeanstalt des Vereinigten Königreiches ‚Royal Mint‘ mit einer 15 Kilogramm schweren sowie 22 Zentimeter umfassenden Münze das Jubiläum der Königin. Ebenso erschienen neue Gedenkmünzen mit einem Nennwert von fünf Pfund kürzlich in verschiedenen Ausführungen – entworfen vom irischen Designer P. J. Lynch. Neben diesen Sonderfällen prägten hauptsächlich fünf Varianten des Portraits Ihrer Majestät das Erscheinungsbild der Währung aus Edelmetall. Angefangen mit einer gänzlich in Gold gehaltenen Münze aus dem Krönungsjahr 1953 bis hin zur aktuellsten Variante von 2015, zeichneten diese den langen Weg der Regentschaft der Königin. Und das nicht nur im Vereinigten Königreich Großbritannien – in allen weiteren sieben Staaten des Commonwealth of Nations, das als eine Art Nachfolger der Britischen Weltreichs gilt, finden sie Anwendung. Mitglied Australien kündigte bereits eine neue Fassung der Münze mit dem linken Profil des neuen Königs Charles III. für das kommende Jahr an. Es ist davon auszugehen, dass auch in allen weiteren Mitgliedsstaaten frühestens 2023 das neue Design erscheint. Jegliche Münzen mit Queen Elizabeth bleiben allerdings weiterhin ein gültiges Zahlungsmittel. Ob bis zur Fertigstellung des neuen Portraits und der Anfertigung neuer Prägewerkzeuge noch weitere Münzen mit dem Profil von Queen Elizabeth II. geprägt werden dürfen und weitere Details hierzu, geben das Königlich Britische Münzamt und die jeweiligen Münzämter der einzelnen Commonwealth Länder nach der Trauerzeit von 10 Tagen bekannt.“

Chinesische Anlage- und Gedenkmünzen: Die China Gold Coin Inc.

Die China Gold Coin Incorporation (CGCI) wurde 1987 gegründet und ist in Shenzhen ansässig. Das Unternehmen steht unter direkter Aufsicht der Zentralbank Chinas, der People’s Bank of China.

Neben der Hauptgeschäftsstelle ist das Unternehmen über Verkaufsstellen in Peking und Shanghai vertreten. Für den internationalen Vertrieb der Produkte – hauptsächlich Europa und Amerika – ist die China Great Wall Coin Investment Ltd. mit Sitz in Hong Kong zuständig. Diese wurde ein Jahr nach der CGCI gegründet und gilt als Bindeglied des Produzenten zu den internationalen Großhändlern.

Münzen aus Gold und Co.

Die CGCI ist die offizielle Prägestätte für chinesische Anlagemünzen und Gedenkmünzen der Volksrepublik China. Dort werden Münzen in Gold, Silber, Platin und Palladium entworfen, hergestellt und letztendlich vermarktet. Zudem hat die China Gold Coin Inc. die Aufgabe, die inländische Nachfrage an Anlagemetallen im Blick zu behalten, zu planen und zu koordinieren.

Das bekannte Hauptmotiv der CGCI ist der Panda. Er gilt als nationales Symbol und als ältester Botschafter der Republik China. Die Münzserie mit dem Bären als Motiv wird bereits seit 1982 ausgegeben. Zudem stellt das Unternehmen Gedenkmünzen mit Motiven aus chinesischen Geschichten her.

Münzen, Schmuck und vieles mehr – außergewöhnliche Edelmetallfunde weltweit

Auf der ganzen Welt sind außergewöhnliche Edelmetallfunde bekannt. Einige davon stellen wir nun in diesem Blogbeitrag vor.

Edelmetallfunde in Hoxne Hoard

30 Kilogramm Gold- und Silbermünzen wurden 1992 in der Nähe der Ortschaft Hoxne in England gefunden. Bekannt wurde der Schatz als „Hoxne Hoard“.
Ursprünglich war der Finder des Schatzes dabei, das Feld seines Freundes mit einem Metalldetektor nach einem verlorenen Hammer abzusuchen. Er fand jedoch mehrere Goldmünzen, Gebrauchsgegenstände und Silbermünzen. Daraufhin wurden die Behörden informiert und ein Team von Archäologen barg den Schatz. Der Fund entspricht einem heutigen Wert von etwa 3,8 Millionen Euro. 1,75 Millionen Pfund wurden an den Entdecker des Schatzes ausgezahlt. Ausgestellt wird der Schatz und der verloren gegangene Hammer im Britischen Museum.

Keltischer Edelmetallfund in der Schweiz

Mit annähernd 300 Münzen aus Silber ist der Fund bei Füllinsdorf der größte keltische Edelmetall-Hort in der Schweiz. Auf einer Fläche von etwa 50 Quadratmetern wurden die Münzen verstreut gefunden, man geht aber davon aus, dass sie ursprünglich um 80/70 v. Chr. zusammen vergraben wurden.  Mit sehr wenigen Ausnahmen besteht der Schatz aus einem Münztyp und dessen Varianten: den Kaletedou-Quinaren. Den Namen haben sie von ihrer Aufschrift im griechischen Alphabet KAΛETEΔOY (= Kaletedou). Es handelt sich hierbei um einen keltischen Personennamen, vermutlich eines gallischen Anführers. Die Kaletedou-Quinare stammen ursprünglich aus Ostfrankreich, sind aber auch in der Schweiz nicht untypisch.

Zufälliger Fund bei Wien

Bei Bahnbauarbeiten in der Nähe von Wien sind Archäologen auf eine Siedlung der Urnenfelderzeit gestoßen. Man legte Reste von Wohngebäuden, Speicherbauten und Wertstätten frei. Es wurden auch seltene Goldobjekte gefunden. Den Fundplatz datierte man in die Zeit um 1000 v. Chr. Gefunden wurden beispielsweise ein golddurchwirktes Textil, Goldschalen und –spiralen. Laut den Ausgräbern könnte es ein, dass viele der Gegenstände ursprünglich aus Nordeuropa stammen.

Goldener Haarschmuck in Deutschland

Der bisher älteste datierte Edelmetallfund in Südwestdeutschland wurde im Herbst 2020 bei der Ausgrabung eines frühbronzezeitlichen Frauengrabs im Kreis Tübingen entdeckt. Der Fund soll etwa 3.800 Jahre alt sein und ist in Südwestdeutschland eher selten. Im Grab wurde eine Frau bestattet, die als Grabbeigabe ein Spiralröllchen aus Golddraht bei sich hatte. Vermutlich wurde es als Haarschmuck verwendet. Das Gold enthält rund 20 Prozent Silber, weniger als zwei Prozent Kupfer sowie Spuren von Platin und Zinn. Diese Zusammensetzung legt eine natürliche Goldlegierung nahe, wie sie typisch ist für Gold, das aus Flüssen gewaschen wurde.

Münzen und Medaillen – Die Unterschiede

An sich ist jedem der Begriff „Münze“ oder „Medaille“ geläufig – alle kennen Medaillen zumindest aus den Siegerehrungen sportlicher Wettkämpfe oder wissen, dass sie mit Münzen ihre Lebensmittel im Supermarkt bezahlen. Beide können von Wert sein und aus Edelmetallen bestehen. Doch worin liegt der Unterschied?

Münzen

Münzen sind in ihrem jeweiligen Ausgabeland ein offizielles gesetzliches Zahlungsmittel und tragen daher einen Nennwert. Meist ist zudem der Landesname oder ein Hoheitszeichen, wie Wappen, Staatssymbol oder ähnliches eingeprägt. Münzen müssen jedoch nicht immer rund sein – wichtig ist, dass sie die aufgeführten Merkmale erfüllen. Beispiele für Münzen, die nicht rund sind, stellen Münzbarren dar. Diese haben die klassische Form eines Barrens, tragen aber einen Nennwert und gelten als Münze. Diese Art der Münzen gibt es beispielsweise von den Fijis oder den Cook Islands. Eine dreieckige Münze findet sich beispielsweise in der Serie Australian Shipwrecks. Auch das Material ist zweitrangig, sie müssen jedoch in autorisierten Prägestätten angefertigt worden sein.

Ausnahmen bestätigen die Regel

Der ein oder andere hat vielleicht bemerkt, dass beispielsweise der Krugerrand oder die Münze Libertad aus Mexiko keinen Nennwert trägt. Sind das also keine Münzen?
Doch, beides sind per Definition eher Medaillen, werden aber zu den Münzen gezählt. Der Krügerrand ist formal ein gesetzliches Zahlungsmittel in Südafrika. Im Gegensatz zu den meisten anderen Anlagemünzen hat er allerdings keinen eingeprägten Nennwert. Sein Nennwert wird von offizieller Seite an jedem Werktag unter Berücksichtigung des aktuellen Goldpreises neu festgesetzt. Dies gilt allerdings nur für den goldenen Krügerrand, der Silberkrügerrand hat den Nennwert von 1 Rand, beim Krügerrand aus Platin sind es 10 Rand.
Ähnlich verhält es sich bei der Libertad. Sie gilt in Mexiko als offizielles, gesetzliches Zahlungsmittel, hat jedoch keinen expliziten Nennwert. Dieser passt sich an die aktuellen Silber- und Goldkurse an, welche von der Banco de México veröffentlicht werden.

Medaille

Eine Medaille ist, im Gegensatz zur Münze, kein Zahlungsmittel in irgendeinem Land. Daher trägt sie auch keinen Nennwert. Medaillen können, wie Münzen auch, aus Edelmetall bestehen und eine hohe Prägequalität aufweisen, gelten aber eher als Sammlerstück, Gedenkobjekt oder Honorierung von Leistungen. Jedoch können Medaillen von jedem beauftragt oder hergestellt werden, während Münzen nur von autorisierten Herstellern stammen. Diese können aufgrund ihres Materials, Alters oder Seltenheit auch hohe Preise erzielen.

Australische Kängurus, Münzen mit Koalas u.v.m. – Die Perth Mint

Die Münzprägestätte The Perth Mint befindet sich im Besitz der westaustralischen Regierung und ist Australiens größtes Edelmetallunternehmen. Ihren Sitz hat die Prägeanstalt in Perth, der Hauptstadt Westaustraliens.

Der Grundstein wurde 1896 gelegt und 1899 wurde die Perth Mint in Betrieb genommen, zu Beginn jedoch als Abteilung der Royal Mint in London. Als Gründervater gilt allerdings der erste westaustralische Premier John Forrest. Er sah die Entwicklung der Bedeutung von Gold voraus und setzte sich bei der britischen Regierung für die Gründung ein.

Erst am 1. Juli 1970 ging sie vom britischen Recht in die Regierung von Westaustralien über. 1987 wurde die Gold Corporation gegründet, welche sich zu 100% im Staatsbesitz befindet, um die Perth Mint zu betreiben.

Produkte der Perth Mint

Die Perth Mint betreibt eine eigene Goldschmiede und Raffinerie, sie stellt Produkte aus Gold, Silber, Platin und Palladium her. Viele bekannte Münzen und Barren stammen von der Perth Mint, beispielsweise die Sovereign Münzen (1899-1931), die Lunar-Serie in Gold und Silber, aber auch die Kookaburra-Münzen oder die Münzen mit den beliebten Koalamotiven. Generell prägt die Münzprägestätte The Perth Mint nur Anlagemünzen, für Umlaufmünzen bzw. Währungsmünzen ist die Royal Australian Mint zuständig. Doch neben den Anlagemünzen werden auch Barren, wie beispielsweise der Barren mit dem Känguru-Motiv, und Schmuckstücke durch die Perth Mint hergestellt.

Im Oktober 2011 stellte die Prägestätte zudem eine Goldmünze mit dem Durchmesser von etwa 80cm, einer Dicke von 12cm und einem Gewicht von 1.012kg her. Diese Münze besteht aus 99,99% Gold und zeigt das australische Rote Riesenkänguru. Die Kopfseite präsentiert das Porträt von Queen Elizabeth II. Sie trägt zwar den Nennwert von 1 Million Australischen Dollar, allerdings betrug der Goldwert zum Prägezeitpunkt 53,5 Millionen Australische Dollar. 2012 wurde diese Münze von den Guinness World Records als „größte Münze“ ausgezeichnet.

Der große Panda auf chinesischen Münzen

Der große Panda zählt zu der Familie der Bären und lebt in China. Er ist eines der bekanntesten und beliebtesten Tiere weltweit – doch der schwarz-weiße Bär ist vom Aussterben bedroht.

Seit 1982 ziert das drollige Säugetier auch Anlagemünzen. Die People’s Bank of China entwickelte die Idee, auch Anlagemünzen mit chinesischen Motiven anzubieten und so veröffentlichte die Volksrepublik China 1982 mit der China Mint zusammen die Panda-Goldmünzen. Seit 2006 veröffentlicht die China Gold Coin Inc. diese Münzserie. Hergestellt werden die Münzen in zwei unterschiedlichen Prägeanstalten: der Shanghai Mint und der Shenyang Mint. Aufgrund dessen gibt es minimale Unterschiede in den Prägebildern und der Verpackung.

Die Motive des China Panda
Jedes Jahr zeigt die Münze ein neues Motiv mit einem oder zwei Pandas – ausgenommen 2001 und 2002, diese Jahre haben identische Prägebilder. Die erste Goldmünze der Serie trägt keinen Nennwert, jedoch haben seit 1983 alle Münzen ein Nominal. Eine Ausnahme bilden die Münzen einer Kleinstauflage für die chinesische Regierung. Münzen dieser Auflage gelten als Gastgeschenke und tragen keinen Nennwert. Die Kopfseite zeigt die „Halle des Erntegebetes“ des Himmelstempelkomplexes aus Peking. Über dem beeindruckenden Tempel mit dreistufigem Dach steht in chinesischen Schriftzeichen „Volksrepublik China“ und unter dem Gebäude das entsprechende Prägejahr. Während sich der Schriftzug gestalterisch leicht verändert hat, blieb die Tempeldarstellung dieselbe. Sowohl das jährliche Pandamotiv als auch der Tempel werden ebenfalls für die Silber-, Platin- und Palladiummünzen genutzt. Ebenso gibt es Prägungen aus einem Zusammenschluss von Silber und Gold.

1986 erschien der Panda erstmals nicht nur als Stempelglanzmünze, sondern auch mit der Mintmark P gekennzeichnet als Proof-Goldmünze. Bis 1994 hatten die beiden Münzvarianten dasselbe Motiv, 1995 zeigt die Proof-Münze genau wie 1996 zwei völlig andere Motive, welche seither nicht nochmals als Stempelglanzmotiv verwendet wurden. Seit 2002 werden jedoch keine Proof-Goldpandas mehr hergestellt.

Warum hat der China Panda keine Gewichtangabe in Unzen?
Seit dem Prägejahr 2015 beinhaltet das Design der Pandamünzen keine Gewichtsangaben mehr in Unzen, da Unzengewichte auf chinesischen Münzen aufgrund des „Measurement Laws“ nicht mehr zulässig sind. Daher müssen Gewichte in Kilogramm, Gramm oder überhaupt nicht angegeben werden. Grund hierfür ist unter anderem eine weitere Distanzierung vom Commonwealth. Statt den üblichen Stückelungen, angefangen bei 1/20oz, gibt es den Panda nun in 1g, 3g, 8g, 15g, 30g, 50g, 100g, 150g, 1.000g.

Jubiläumsprägungen
Zum 10-jährigen Jubiläum wurde eine Sonderprägungen mit einer Auflage von 2.500 Stück ausgegeben, zum 15. Jubiläum waren es sogar 3 Sonderprägungen in verschiedenen Größen. Zum 25. Jahrestag wurde ein Satz mit 25 Münzen ausgegeben, jede trug jeweils eines der bisher erschienenen Pandamotive. Sonderprägungen gibt es außerdem zu weiteren Jubiläumsjahren von beispielsweise Banken, zu Ausstellungen oder Messen.

Die Royal Australian Mint

Die Royal Australian Mint (RAM) ist eine Münzprägeanstalt mit Sitz in der australischen Hauptstadt Canberra. Sie ist die einzige Münzprägestätte Australiens, die nicht als einer der Filialbetriebe der Royal Mint in London gegründet wurde.

Am 22. Februar 1965 eröffnete Philip, Duke of Edinburgh, das Gebäude der RAM. Erbaut wurde sie, um dort neue Münzen im Dezimalsystem zu prägen. Im Februar 1966 gelangten diese dann auch in den Umlauf.

Generell werden in der RAM ausschließlich Münzen hergestellt – es ist möglich, täglich 2 Millionen Münzen zu prägen. Seit der Eröffnung hat die Royal Australian Mint über 15 Milliarden Münzen produziert.

Es werden aber nicht nur australische Dollarmünzen für den täglichen Bezahlgebrauch hergestellt, sondern auch Währungen anderer Staaten: beispielsweise Neuseeland (allerdings nur 1969), die Cookinseln, Fidschi, Thailand, Bangladesch, Israel und Tokelau. Ebenfalls prägte die australische Münzprägestätte die 200-Centavo-Münze von Osttimor.

Zudem prägt die RAM Sammlermünzen, welche zwar in Australien ein gesetzliches Zahlungsmittel sind, allerdings nicht als solches genutzt werden. Es handelt sich eher um Geschenke, Souvenirs oder Sammlungsobjekte mit verschiedenen Themen und in diversen Ausführungen.

Die RAM bietet aber auch eigene Premiumprodukte an, welche sie als künstlerisch und technisch aufwendig beschreibt. Es handelt sich um Edelmetallmünzen mit feiner Prägung.

Doch ebenso werden klassische Anlagemünzen in großen Mengen geprägt. Beispiele sind die Beneath the Southern Skies Münzen in Gold und Silber, sowie der Australian Desert Scorpion und die Australia’s Coat of Arms Münzen.

Ab Oktober 2006 wurde die RAM für 41,2 Millionen AUD umgebaut. Die Umbauten betrafen das Produktionsgebäude und das Verwaltungsgebäude. Es entstand zudem ein neues Besucherzentrum. 2009 wurden die Umbauarbeiten dann beendet und das neue Besucherzentrum konnte für die Touristen in Betrieb genommen werden. Besichtigt werden kann die Münzprägestätte zu ihren Öffnungszeiten von allen, die sich für die Geschichte und die Herstellung der Münzen interessieren.

Die Maple Leaf Anlagemünze

Seit 1979 gibt es die kanadische Anlagemünze Maple Leaf mit dem berühmten Abbild des Ahornblattes. Geprägt wird sie von der Royal Canadian Mint.

Zu Beginn war die Goldmünze Maple Leaf aus 99,9er Gold. Sie erfreute sich jedoch schnell großer Beliebtheit und 1982 wurde der Feingehalt auf 99,99% Feingold angepasst. Maple Leaf Goldmünzen zählen als Anlagegold und können daher in Deutschland mehrwertsteuerfrei gehandelt werden.

Das Design des goldenen Maple Leaf
Auf der Kopfseite der ist das Portrait der englischen Königin Queen Elisabeth II abgebildet. Dieses wird regelmäßig dem äußeren Erscheinungsbild des Staatsoberhauptes angepasst. Außerdem ist der Nennwert der Münze in kanadischen Dollars aufgeprägt sowie das Prägejahr.

Auf der Zahlseite ist das kanadische Flaggensymbol abgebildet: das detailreich dargestellte Ahornblatt. Darüber steht das Ausgabeland der Münze „Canada“, darunter finden sich Angaben zum Gewicht der Münze, links und rechts neben dem Blatt ist jeweils der Feingehalt angegeben. Darunter steht rechts auf Englisch „Fine Gold“ und rechts auf Französisch „Or Pur“. Der Rand der Münze ist geriffelt.

Um die Münze sicherer zu gestalten, wurde im Prägejahr 2014 ein zusätzliches Sicherheitsmerkmal eingeführt. Rechts unter dem Ahornblatt befindet sich nun ein weiteres kleines Ahornblatt, in welchem das Prägejahr eingebettet ist. Seit dem Prägejahr 2015 sind die glatten Oberflächen nicht mehr glatt, sondern sehr fein geriffelt. Dies soll ebenso vor Fälschungen schützen.

Seit dem Prägejahr 2014 bietet die Royal Canadian Mint das Maple Leaf nicht mehr nur in 1oz, 1/2oz 1/4oz, 1/10oz und 1/20oz an: das MapleGram erschien. Die Sammelblister enthalten 25 Stück 1g Maple Leaf Minigoldmünzen mit einem Durchmesser von 8mm. Die 1g Maple Leaf Goldmünzen sind jeweils einzeln in einem, vom Sammelblister abtrennbaren, eigenen Blister verpackt.

Big Maple Leaf
2007 wurden außerdem sechs Big Maple Leaf geprägt. Mit einem Gewicht von 100kg und dem Nennwert von 1 Million Kanadischen Dollar gehört sie zu den vier größten Goldmünzen der Welt. Eine der Münzen befindet sich in Ottawa, eine ist im Besitz der Queen selbst und die anderen wurden an Privatpersonen verkauft. Eine der Münzen wurde 2010 von einem Besitzer an das Bode-Museum in Berlin verliehen. Am 27. März 2017 wurde aus dem Münzkabinett des Bode-Museums in Berlin die Big Maple Leaf Münze gestohlen. Zwar wurden die Täter gefasst, jedoch bleibt die Münze verschollen. Es wird davon ausgegangen, dass sie eingeschmolzen wurde.

Die silberne Maple Leaf Münze
Im Jahre 1988 brachte die „Royal Canadian Mint“ in Erstauflage die Maple Leaf 1 Unzen Silbermünze auf den Markt.

Design der Silbermünze
Auch hier zeigt die Zahlseite eine naturnahe Abbildung des Ahornblattes. Darüber steht „Canada“, darunter steht links „Fine Silver“ und rechts „Argent Pur“. Aufgrund der Zweisprachigkeit Kanadas finden sich also englische und französische Angaben im Prägebild wieder. Mittig zwischen diesen Angaben steht die Gewichtsangabe 1 oz. Die Reinheitsangabe befindet sich jeweils links und rechts vom Ahornblatt.

Auf der Kopfseite befindet sich ein Porträt von Königin Elisabeth II, welches wie bei der Goldmünze dem äußeren Erscheinungsbild der Königin angepasst wurde.

Sonderauflagen
Üblich sind die Ein-Unzen-Münzen, doch zum 10-jährigen Jubiläum erschien eine einmalige Sonderedition. Es handelt sich hierbei um 13.533 mal eine 10 Unzen Maple Leaf Münze.

Zudem gibt es zwei Münzen mit polierter Platte: 1989 in einer Auflage von 30.000 Exemplaren zum 10. Jahrestag der Gold Maple Leaf Münze und 2010 gab es eine Reverse Proof Münze.

Der SuperLeaf™
Im Jahre 2015 wurde die SuperLeaf™ geprägt: Eine 1,5oz schwere Maple Leaf Version. Der Durchmesser gleicht der 1 Unzen Silbermünze, der SuperLeaf™ ist aber 4,5mm dick und das Ahornblatt wird im Prägebild leicht verändert dargestellt.

Die Platin Maple Leaf Münze
Seit 1990 prägt Kanada Platinmünzen aus 999er Feinplatin: Neben den Gold Maple Leaf, Silber Maple Leaf und Palladium Maple Leaf gibt es also auch eine Platin Maple Leaf Münze in den gängigen Stückelungen 1/20oz, 1/10oz, 1/4oz, 1/2oz und 1oz.

Die Palladium Maple Leaf Münze
Die Royal Canadian Mint startete 2005 mit der Ausgabe des bekannten Maple Leaf Motivs auf einer Palladiummünze.