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Was tun, wenn der Goldpreis steigt? – Edelmetall-Experte im Interview

Goldgranulat auf CombiBar®-Tafelbarren aus Feingold

Goldgranulat auf CombiBar®-Tafelbarren aus Feingold

Innerhalb der letzten fünf Jahre hat sich der Goldpreis etwa verdoppelt. Zu dieser Entwicklung trugen unter anderem die Corona-Pandemie und der Ukraine-Krieg bei. „In Krisenzeiten haben viele Menschen ein besonders großes Sicherheitsbedürfnis. Da Gold anders als Geld nicht beliebig vermehrbar und unabhängig von politischen Entscheidungen ist, gibt es zu dem Edelmetall, das Sicherheit und problemlose Handelbarkeit bietet, kaum Alternativen“, weiß Dominik Lochmann, Geschäftsführer der ESG. Er verrät, welche Faktoren den Goldpreis beeinflussen und wie sich Anleger aktuell am besten verhalten sollten.

Wie genau wirken sich geopolitische Krisen auf den Goldpreis aus?

„Geopolitische Krisen bewirken immer eine Unsicherheit, was die Zukunftsprognosen nationaler und internationaler Entwicklungen der Wirtschaft angeht. Entsprechend wird von privaten und institutionellen Investoren der Portfolioanteil von Gold und anderen Sachwerten in dieser Zeit gerne erhöht.“

Inwiefern spielen Zentralbanken eine Rolle bei der Preisentwicklung?

„Die meisten Zentralbanken halten einen Teil ihrer Währungsreserven in Gold. Alles zusammengenommen besitzen sie etwas mehr als 17 Prozent des jemals geförderten Goldes – insgesamt mehr als 30.000 Tonnen. Da dieses Gold direkt handelsfähig ist, können Zentralbanken über größere Käufe und Verkäufe den Goldpreis in die eine oder andere Richtung bewegen. Momentan kaufen vor allem die Zentralbanken Asiens sowie der arabischen Welt und steigern so die Nachfrage. Da außerdem das Vertrauen in den Dollar als Weltwährung sinkt beziehungsweise dieses bewusst geschwächt wird, werden auslaufende, den USA gewährte Dollaranleihen teilweise nicht verlängert. Stattdessen investieren Zentralbanken immer häufiger in Gold.“

Welchen Einfluss haben Zinserhöhungen?

„Da Gold keine Zinsen abwirft, sondern ‚nur‘ seinen jeweiligen Handelswert besitzt, galt früher, dass bei hohen Zinsen Gold als Investment eher weniger nachgefragt wird. Gerade bei privaten Sparern war zu beobachten, dass sie während der Null- beziehungsweise sogar Minus-Zins-Phase Geld aus auslaufenden Sparverträgen oder zum Beispiel Hausverkäufen gerne in Gold investierten. Als wieder Guthabenzinsen bezahlt wurden, stieg für Sparer das Interesse an klassischen Finanzinvestments und die Nachfrage im privaten Goldkaufverhalten sank.“

Ist aktuell in Deutschland ein Unterschied beim Kaufverhalten zu beobachten?

„In Europa zählen die Deutschen zu den größten Käufern von Investmentgold. Dies deutet auf ein massenpsychologisches Unsicherheitsgefühl gegenüber der zukünftigen wirtschaftlichen Entwicklung der hiesigen Wirtschaft hin.“

Wie sollten sich Anleger bei der derzeitigen Goldpreisentwicklung am besten verhalten?

„Ein altes Sprichwort besagt: ‚Kaufen Sie Gold, und hoffen Sie, dass sie es nie brauchen.‘ Und das gilt auch heute noch. Die meisten Investoren kaufen peu à peu, um ihren Einstiegswert zu egalisieren. Nach jedem Preisanstieg fragen sich viele von ihnen: ‚Soll ich jetzt noch kaufen?‘ Einige Jahre später sagen die, die es nicht gemacht haben: ‚Hätte ich bloß schon damals gekauft.‘ Im Vergleich zu anderen Sachwerten sind die prozentualen Preisschwankungen deutlich geringer. Wer nur kurzfristig investieren beziehungsweise spekulieren möchte, für den ist der Kauf von physischem Gold nicht zu empfehlen, da Besitzer es auch physisch bewegen und lagern müssen. Es ist eher als ein langfristiges Spar- und Absicherungsinvestment zu sehen, das durch die Seltenheit und die teure Gewinnung stets seinen realen Wert behält. Die Langzeitpreisentwicklung, historisch und auch zukunftsbezogen, entschädigt für die ausbleibenden Zinsen. Ein Gramm Gold ist immer ein Gramm Gold, wobei der kaufkraftbereinigte Wert eines Euros für die Zukunft nicht abzusehen ist.

Nach Preisanstiegen etwas vom gelben Edelmetall zu verkaufen und anderweitig zu investieren, also Gewinne mitzunehmen, ist immer verlockend. Im letzten Jahr verkauften einige Goldbesitzer, die mit dem Kurs gut im Plus lagen, einen Teil, um ausgelaufene Hauskredite aus der Niedrigzinsphase abzulösen, anstelle diese zu nun deutlich höheren Zinsen zu verlängern. Es kommt somit bei jedem Anleger auf die jeweilige Situation an. Eine gewisse Menge seines Vermögens in Gold zu halten, ist aber neben dem Kaufkrafterhalt des Investments stets auch als eine Art Versicherung gegen ‚Komme, was wolle‘ zu sehen. Denn kurzfristige Trends wie der Internethype oder Kryptowährungen kommen und gehen. Gold aber wird immer einen Wert haben, ist leicht zu verstehen und etwas physisch Reelles.“

Gold als Kapitalanlage – Fakten rund um das glänzende Edelmetall im Investmentbereich

Übersicht zu Produkten aus Gold: Goldbarren in verschiedenen Gewichten und 1oz Gold-Star.

Übersicht zu Produkten aus Gold

Gold hatte in der Geschichte schon immer eine bedeutende Rolle als Währungsmittel oder Zeichen von Reichtum. Auch heute ist es eine interessante Alternative zu anderen Investmentoptionen.

Physisches Gold als Wertanlage

Gold lässt sich in verschiedenen Formen erwerben, im Investmentbereich handelt es sich aber meist um Münzen oder Barren. Da Gold nur ein begrenztes Vorkommen hat, ist es vor einem großen und plötzlichen Wertverlust geschützt und wird aller Voraussicht nach immer von Wert sein. Langfristig empfiehlt es sich, Vermögen auch unabhängig von Banken und Kreditinstituten aufzubauen und hierfür sind Edelmetalle wie Gold eine Option. Angesichts der hohen Nachfrage verfolgen auch aktuell viele Anleger diese Strategie und es ist ratsam etwa 10 bis 20 Prozent des eigenen Vermögens in Gold anzulegen. Der Goldpreis schwankt, jedoch sollte man nicht in Panik verfallen und vorschnell zu hohen Preisen Gold einkaufen oder zu sehr niedrigen Preisen verkaufen. Eine regelmäßige und langfristige Investition ist empfehlenswert.

Gründe für ein Investment in Gold

Gold wirft keine regelmäßigen Renditen ab. Auch schnelle und sehr hohe Gewinne sind damit für gewöhnlich nicht zu erzielen. Vielen Anlegern dient es aufgrund dessen in erster Linie als Vermögensabsicherung oder zur Diversifizierung der eigenen Altersvorsorge. Gold gilt als stabile Wertanlage in wirtschaftlich unsicheren Zeiten. Gerade bei einer hohen Inflationsrate oder bei stark schwankenden Kapitalmärkten steigt der Goldpreis meist an. Anleger schützen sich damit vor Wertverlusten. Es ist daher ratsam nicht nur in einer Krise teuer Gold einzukaufen, sondern ebenso während stabiler Marktverhältnisse zu investieren.

Gold ist zwar ein wertiges Produkt und in großen Mengen sehr teuer, das macht es jedoch nicht zu einem Anlageprodukt für Wohlhabende. Heutzutage gibt es für große Goldbarren oder eine riesige Menge an Goldmünzen genügend preiswertere Alternativen. Momentan lässt sich für knapp unter 70 Euro bereits ein Gramm des Edelmetalls erwerben. Dank Produkten wie den CombiBars oder kleine Stückelungen bei diversen Anlagemünzen und Barren können Anleger auch geringe Goldmengen kaufen und sich so nach und nach einen persönlichen Goldschatz aufbauen. Zwar fällt der Aufschlag bei klassisch hergestellten kleinen Gewichtsklassen relativ betrachtet höher aus, sodass sie pro Gramm Gold gerechnet teurer sind, jedoch bieten sie die höchstmögliche Flexibilität bei einem späteren Verkauf und sind eine Möglichkeit, mit geringem Startkapital in Gold zu investieren.

Wissenswertes zum Goldpreis

Der Preis für Gold stieg immer dann am stärksten an, wenn die Kapitalmärkte großen Schwankungen unterlagen. Trotzdem sollte man in einer zeitweiligen Krise nicht in Panik verfallen und Gold zu sehr hohen Preisen kaufen, denn es ist sinnvoll, insbesondere während stabiler Marktverhältnisse regelmäßig in Edelmetalle zu investieren. Den Schwerpunkt sollten Anleger dabei auf Gold setzen, aber auch Silber, Platin und Palladium eignen sich zur Diversifizierungen der persönlichen Kapitalanlage.

Der Begriff Goldpreis im Allgemeinen steht für den Weltmarktpreis in Dollar für eine Feinunze des Edelmetalls. Angebot und Nachfrage bestimmen hier den Preis, einfach gesagt: Ist die Nachfrage größer als das Angebot, so steigt der Goldpreis. Das Angebot wird natürlich ebenfalls durch die Fördermenge der Mienen beeinflusst, aber auch der Anteil an recyceltem Gold, also der Verkauf von Gold zurück an den Weltmarkt, beeinflusst das Goldangebot.

Die Nachfrage wiederum kommt aus diversen Bereichen – Beispiele sind Schmuck, Industrie und Anlage. Nachfragen schwanken bedingt durch saisonale, regionale, wirtschaftliche und soziale Gegebenheiten. Preise sind immer eine gesellschaftliche Größe und somit variabel. Insofern unterscheidet sich der Goldmarkt von keinem anderen Markt und wird durch äußere Umstände bestimmt.