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Das Imitat überzeugt nur auf den ersten Blick – der falsche Krügerrand

Aus Südafrika stammt die wohl bekannteste und beliebteste Anlagemünze der Welt. Seit 1967 gibt es den Krügerrand bereits und kurz darauf folgten auch schon die ersten Fälschungen dieses Klassikers.

Besonders tückisch sind hierbei Imitate aus Wolfram – denn dieses Metall stimmt bei vielen Eigenschaften mit Gold überein. Wolfram hat ein nahezu gleiches Gewicht wie Gold, somit können die Maße der Fälschung mit dem Original übereinstimmen und dabei ein Gewicht ergeben, welches innerhalb der Toleranz liegt. Wenn die Fälschung zusätzlich noch dick genug mit Gold überzogen ist, dann kommt man auch mit dem normalen Säuretest nicht weiter. Sogar beim Klangtest kommt die Wolframmünze sehr nah an den Originalton heran, daher ist auch hier eine Verwechslung möglich. Farblich entspricht das Imitat älteren Jahrgängen, die bereits im Umlauf waren.

Auch diese Fälschungen des Krügerrand kann man entlarven:

Schaut man sich den vermeidlichen Krügerrand unter der Lupe an, kann man kleine Unterschiede im Prägebild erkennen. Zum einen sind beim Portrait des südafrikanischen Politikers Paul Kruger oft Abweichungen zum Original zu erkennen. Seine Lippe scheint auf der Fälschung etwas ausgeprägter zu sein und der Backe fehlen leicht die Konturen.

Original Krügerrand

Krügerrand aus Wolfram

Auch im Bereich der Steppe unter dem Springbock gibt es kleine Unterschiede.

Original Krügerrand

Krügerrand aus Wolfram

Wenn man sich die Oberflächenbeschaffenheit der beiden Münzen anschaut, findet man auch hier Unterschiede. Die Fälschung weist einen zu hohen Goldanteil auf, was auf das fehlende Kupfer in der Legierung zurückzuführen ist.

Es ist anzunehmen, dass sich die Fälschungen nach und nach weiter verbessern und auch die Unterschiede in den Prägebildern immer geringer werden. Neben Wolfram sind natürlich auch Fälschungen aus anderen Materialen, beispielsweise Messing, möglich. Somit gibt es mittlerweile auch eine Vielzahl an Möglichkeiten, um Münzen auf ihre Echtheit zu überprüfen.

Im Ganzen gesehen sind Fälschungen des Krügerrand eher selten und nicht alle davon dienen einem Täuschungsversuch. Oft sind diese vermeintlichen Münzen als Ausstellungsstücke von beispielsweise Banken gedacht. Bei Münzen mit einem Originalgewicht und korrekten Maßen, bei welchen die Metallzusammensetzung stimmt, kann man aber überwiegend davon ausgehen, dass es sich um einen echten Krügerrand handelt. Die Anlagemünze befindet sich preislich nahe am Goldpreis, sodass eine Fälschung im Originalformat und aus einer stimmigen und echten Goldlegierung bei dieser Münze keinen Sinn ergeben würde. Anders ist es bei Münzen, deren Sammlerwert den Materialpreis weit übersteigt.

Wertvolle Geldanlage oder Fälschung? – Echtheitsprüfung von Barren aus Gold

Wer beim Goldkauf auf Schnäppchenjagd geht, kann schnell in die Falle von Betrügern tappen. Häufig nutzen Schwindler Materialien wie Messing, Kupfer oder Wolfram und vergolden diese nur oberflächlich. „Ob Barren tatsächlich aus reinem Gold bestehen oder ob es sich um Fälschungen handelt, lässt sich durch verschiedene Tests herausfinden“, weiß Dominik Lochmann, Geschäftsführer der ESG.

Gold zu günstig, um wahr zu sein?

Um die Echtheit eines Goldbarrens einzuschätzen, dient der Preis als erster Anhaltspunkt. Im Internet lässt sich der tagesaktuelle Goldkurs leicht auf Seiten von Edelmetallhändlern und Banken finden. „Verlangt jemand dennoch deutlich weniger als den derzeitigen Goldwert, versucht er vermutlich zu betrügen. Schließlich entstehen für Verkäufer bei Onlineauktionshäusern zusätzliche Gebühren. Einen niedrigeren Preis für echtes Gold zu verlangen – insbesondere wenn dieser unterhalb des Ankaufspreises eines Edelmetallhändlers oder einer Bank liegt – würde finanzielle Verluste bedeuten und ergibt somit keinen Sinn. Bei Unsicherheit sollten Verbraucher online vorzugsweise bei seriösen Quellen kaufen und nicht bei unbekannten Personen in Onlineauktionshäusern“, weiß Lochmann.

Hinweise erkennen

Als weiteres Indiz für Fälschungen kann die Seriennummer dienen. Bei der Produktion bekommen manche Barren eine eigene Kennung. Weisen mehrere Exemplare eine identische Nummer auf, ist das Gold mit sehr großer Wahrscheinlichkeit nicht echt. „Auch der Vergleich des Prägebilds mit Referenzobjekten hilft oft schon, einen Schwindel zu erkennen“, betont der Geschäftsführer der ESG. Auch Größe und Gewicht des Barrens geben Aufschluss über sein Material. Gold wiegt 19,3 Gramm pro Kubikzentimeter. Fälschungen sind hingegen oft zu leicht. Allerdings ähnelt die Dichte von Gold der von Wolfram: Selbst das korrekte Gewicht bietet daher keine hundertprozentige Gewissheit über das Material.

Täuschungen auf der Spur

All diese Tests dienen der ersten Einschätzung und stellen noch keine Garantie für die Echtheit von Goldbarren dar. Gewissheit bieten Edelmetallhändler, die mit ihrer Expertise und speziellen Werkzeugen gründliche Untersuchungen anstellen. So prüfen sie die Oberfläche mit der sogenannten Röntgen-Fluoreszenz-Analyse, ohne das Produkt zu beschädigen. Je nachdem, um welches Material es sich handelt, werden die Röntgenstrahlen unterschiedlich reflektiert und die Wellen von einem Computer ausgewertet. Barren unter 100 Gramm kontrollieren Experten anhand der Leitfähigkeit (Gold: 44,7 MS/m). Bei Exemplaren ab 100 Gramm gilt es per Ultraschallmessung die Schallleitgeschwindigkeit zu berechnen. Entspricht der ermittelte Wert nicht dem von Gold (3.250 m/s), handelt es sich definitiv um eine Fälschung. „Statt auf ein vermeintliches Schnäppchen hereinzufallen, sollten sich Käufer daher an Edelmetallhändler wenden, um mit absoluter Gewissheit echtes Gold zu erwerben“, betont Lochmann abschließend.