Die staatliche österreichische Münzprägeanstalt, die Münze Österreich AG, kann bereits auf über 800 Jahre Geschichte zurückblicken. Überlieferungen zufolge kam es 1191 bei der Belagerung und späteren Besetzung von Akkon zu einem Zerwürfnis zwischen dem Babenberger Herzog Leopold und dem englischen König Richard Löwenherz. Infolgedessen reiste der Herzog verfrüht zurück in die Heimat. Als der Heimweg des Engländers aufgrund von widrigen Umständen durch Österreich führte, wurde er auf Geheiß des Herzogs gefangen genommen und erst nach Zahlung eines enormen Lösegeldes von mehreren Tonnen Silber freigelassen. Das so erbeutete Edelmetall wurde in der ersten Wiener Prägestätte zu Münzen geschlagen. Urkundlich erwähnt wird sie jedoch erst circa 200 Jahre später.
Nach der Entstehung der Republik Österreich 1918 wurde das Wiener Hauptmünzamt zur einzigen staatlichen Prägestätte ernannt. 1989 wurde sie als Tochterunternehmen der Österreichischen Nationalbank unter dem Namen Münze Österreich AG neugegründet.
Neben dem Einsatz unterschiedlichster Prägemethoden im Sinne der Prozessoptimierung galt der traditionellen Handwerkskunst stets das Augenmerk der Münze Österreich. So kreieren seit der Gründung der Graveur-Akademie in Wien im Jahre 1733 und bis heute hochbegabte Graveure die zahlreichen, weltberühmten Motive wie den Maria-Theresien-Taler, der 1780 im Todesjahr des Kaiserin entstand, oder den Wiener Philharmoniker, der seit der Erstausgabe 1989 zu den bedeutendsten Anlagemünzen der Welt zählt.
Als bemerkenswerte Innovation der Münze Österreich zählen die Bimetallmünzen aus Silber und dem in der Raumfahrt verwendeten, hochschmelzenden Niob. Durch eine kontrollierte Oxidation, die auch anodisches Oxidieren genannt wird, bietet Niob bezüglich der Farbe unterschiedlichste Gestaltungsmöglichkeiten ohne Verluste von Transparenz oder Brillanz.
Die österreichische Münzprägestätte, ihr außerordentlicher Qualitätsanspruch und die daraus resultierenden kunstvollen, liebevoll gearbeiteten Münzen werden weltweit gleichermaßen von Investoren und Sammlern geschätzt.