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Anderer Feingehalt – andere Verwendung

Schaubild zum Feingehalt von Gold und Silber

Anderer Feingehalt – andere Verwendung

Gold und Silber existieren in verschiedenen Feingehaltsstufen – also in verschiedenen Zusammensetzungen des Edelmetalls mit anderen Metallen. Der Feingehalt ist der Massegehalt des höchstwertigen Edelmetalls einer Legierung. Er wird in Promille, also in Anteilen von insgesamt 1000 Teilen des Gesamtgewichts, angegeben.

Das Legieren von Gold und Silber, also das Beimischen anderer Metalle, verändert die Farbe und die Eigenschaften der Edelmetalle. Daher werden verschiedene Feingehaltsstufen für verschiedene Bereiche verwendet.

Gold und Silber als Schmuck

Schmuck, unter anderem in der Form von Ketten, Ringen, Ohrringen oder Anhängern, besteht oft anteilig aus Gold oder Silber. Im Bereich Goldschmuck gibt es Schmuckstücke mit einem Feingehalt von 333 bis 999 Tausendsteln. Feingold ist sehr weich und anfällig für Beschädigungen, weshalb es zur Schmuckherstellung legiert wird. Die gängigsten Legierungen sind jedoch 585, 333, 375 oder 750. Gold wird beispielsweise Kupfer für mehr Robustheit und eine rötliche Färbung beigemischt. Allerdings gibt es auch Legierungen mit Platin, Palladium, Silber oder unedlen Metallen wie Nickel, um Weißgold zu erhalten. Zudem kann man durch Legierungen den Preis der entstehenden Schmuckstücke etwas steuern – je mehr Edelmetall, desto teurer das Schmuckstück. Silber liegt im Schmuckbereich meist als 925er Legierung vor, also als Sterling-Silber.

Feingehalt im Anlagebereich

Anlagegold muss per Definition als Barren einen Feingehalt von mindestens 995 aufweisen, um überhaupt als Anlagegold gelten zu können. Münzen brauchen mindestens 900 Tausendstel Gold in ihren Legierungen. Barren und Münzen haben als Investment daher meist einen Feingehalt von 999 und 999.9. Es gibt jedoch auch Ausnahmen mit einem Feingehalt von 999.99, welche beispielsweise von der Royal Canadian Mint hergestellt werden. Außerdem sind 916-Legierungen bei Bullionmünzen vertreten. Eine der bekanntesten Anlagemünzen weltweit – die südafrikanische Krügerrand Münze – weist diesen Feingehalt auf, ebenso wie die Münze American Eagle aus den USA. Alte Kurantmünzen, beispielsweise aus dem Deutschen Kaiserreich, weisen meist eine 900 Tausendstel Legierung auf.

Silberanlagemünzen oder auch Barren von renommierten Herstellern haben meisten einen Feingehalt von 999 Tausendsteln oder 99,99%.

Punzen als gängige Feingehaltskennzeichnung

Goldschmuck aus verschiedenen Legierungen mit Punzen.

Goldschmuck aus verschiedenen Legierungen mit Punzen.

Punzen und Stempel finden sich in verschiedenen Bereichen der Edelmetallverarbeitung. Sie geben meist Auskunft über den Feingehalt des verwendeten Edelmetalls in der vorliegenden Edelmetalllegierung.

Was sind Punzen?

Punzen sind eingestempelte Zeichen oder Worte und Zahlen. Sie werden genutzt, um beispielsweise den Feingehalt einer Legierung zu kennzeichnen. Bei Schmuck kommen häufig auch die entsprechenden Initialen oder Zeichen des Herstellers, der Prüfstelle, des Kennzeichnungsjahrs oder des Herkunftslandes als Stempelung vor. Der Name Punze kommt vom verwendeten Schlagstempel, denn genaugenommen trägt dieser den Namen Punze.

Die Verwendung von Punzen

Gängig sind Punzen heutzutage vor allem bei Schmuck aus Edelmetall. Bei Schmuckstücken wird an einer unauffälligen Stelle eine sehr kleine Punze mit den wichtigsten Daten zum verwendeten Material hinterlassen. Auf gegossenen Barren sind ebenfalls Stempel zu finden, welche den Feingehalt kennzeichnen. Generell gibt es jedoch keine einheitlichen Vorgaben, was Positionierung oder Optik von Punzen angeht. Auf heutigen Münzen sind Punzen untypisch, in der Antike oder dem Mittelalter waren Punzierungen mit dem Siegel des Herrschers jedoch keine Seltenheit.

Punzen sind in Deutschland nicht verpflichtend. Werden jedoch dennoch Punzierungen eingesetzt, sind Verkäufer für die Korrektheit der gestempelten Angaben zum Feingehalt haftbar. Auch ohne Verpflichtung haben Punzen einen praktischen Nutzen, denn durch sie ist der Feingehalt direkt ersichtlich. Außerdem erwecken sie aufgrund der Regelung, dass sie der Wahrheit entsprechen müssen, Vertrauen. Punzen ersetzen allerdings keine professionelle Materialanalyse, denn durch entsprechende Werkzeuge ist ihre Fälschung möglich.

Beispiele von Punzen

Je nach Material und Feingehalt werden Edelmetallgegenstände mit einer anderen Punze gekennzeichnet. Beispiele sind 333 oder 8k (Karat) für einen Goldgehalt von 33,3%. 925 steht für Sterlingsilber, welches häufig in der Schmuckproduktion eingesetzt wird. Es hat einen Feingehalt von 92,5% Silber. Der Silbergehalt kann allerdings auch in Lot gekennzeichnet werden.

Eine Übersicht gängiger Edelmetalllegierungen finden Sie hier.

Punze 585 Punze 750 Gold Punze 14 Karat Gold Punze 375 Gold

Punzen als Anhaltspunkt zur Wertermittlung

Gestempelte Feingehaltsangaben sind ein Anhaltspunkt für mögliche Bestandteile und somit für den Materialwert. Zwar geben sie keine finale Auskunft, über einen Ankaufswert und sind keine 100%ige Garantie, sie können jedoch zur groben Einschätzung vor einem möglichen Verkauf dienen.

Wenn Sie eine Einschätzung zum Wert von Ihrem edelmetallhaltigen Material berechnen möchten, können Sie unseren Ankaufsrechner verwenden.