Silbermünze 1oz "Panda" 1999 (China)
Auch 1999, unmittelbar vor der Jahrtausendwende, liefern die größeren städtischen Prägeanstalten Chinas wieder eine neues Motiv aus der Reihe des China Panda, hier auf 1oz von 99,9% Silber zu sehen. Aufgrund des verhältnismäßigen Alters dieses Jahrgangs zeigt sich der Panda in weitaus abstrakterer Ausführung und damit deutlich weniger realistisch als bei neueren Versionen.
Das Motiv verläuft vollständig über die gesamte Münzseite, lediglich ein paar Schriftzüge zum genannten Feingehalt und Münzgewicht, dazu 10 Yuan als Nennwert, wurden ergänzt. Gezeigt wird von rechts nach links ausgerichtet ein einzelner Panda, der auf einen hoch gelegenen Felsvorsprung krabbelt. Im Gegensatz zum Realitätsgrad des Tieres ist der Stein mit optisch erkennbaren Furchen ausgestattet und dadurch sehr plastisch gestaltet. Die körperlichen Proportionen des Pandas wirken hingegen teilweise recht unpassend, so mitunter eines seiner Hinterbeine, das zu hoch am Körper ansetzt. Einige haarige Zotteln geben jedoch seinem Fell einen realitätsgetreuen Anschein. Unter dem erhöhten Podest des Bären wachsen zudem einige blättrige Zweige, die das Landschaftsbild komplettieren.
Die Kehrseite bildet innerhalb einer kreisrunden, äußeren Umrandung die Frontansicht eines Tempelbaus mit drei Dächern ab, die in einer Art Kegel oben zusammenlaufen. Dieses Bauwerk stellt die Erntegebetshalle auf der Hinterseite des Pekinger Himmelstempels dar. Außen steht zudem noch über dem Ausgabejahr "Volksrepublik China" in chinesischer Schrift.
Der Panda ist das Nationaltier Chinas und ist international wegen seines optisch knuffigen sowie liebenswert tollpatschigen Auftretens bei Groß und Klein beliebt. Er hat aufgrund seiner Bekanntheit auch bereits Einzug in die unterschiedlichsten kulturellen Bereiche gefunden, wie zum Beispiel als Emblem der Tier- und Umweltschutzorganisation WWF und als Hauptfigur der erfolgreichen Filmreihe "Kung Fu Panda". Doch auch wenn den Panda jeder zu kennen scheint, geht dadurch gerne einmal unter, wie wenige von ihnen es noch gibt – nach neuestem Stand nur noch knapp um die 1.800 Pandas, Exemplare in Gefangenschaft mit eingerechnet. Allerdings spricht das dennoch lange Überleben beziehungsweise die stabile Population des Bären absolut für seine Standhaftigkeit, sodass er schon länger nicht mehr tatsächlich vom Aussterben bedroht ist. Der Tempel des Kehrseitenmotivs stellt die Erntegebetshalle des Pekinger Himmelstempels dar und vollendet somit die chinesische Nationalsymbolik der Münze. Errichtet vor über 500 Jahren dienten sie vor allem Kaisern der Qing- und Ming-Dynastien Chinas als Gebetsstätte zum Erntedank, heute bietet das auf der Hinterseite der Tempelanlage gelegene Gebäude Anlass für regelmäßige Touristenbesichtigungen.