Silbermünze 1oz "Panda" 1997 (China)
Auch wenn 1997 kurz vor dem Anbruch des neuen Jahrtausends die Silbermünzen der allseits beliebten China Panda Serie noch weitaus weniger realistisch wirken, zeigt mitunter die Ausgabe zu 1oz eine ansehnliche Szene, in der einer der drolligen Bären mit schwarz-weißem Fell ganz hoch hinaus in die Krone eines Baumes klettert.
Der Pandabär streckt sich zur linken Seite des Bilds hin auf allen Vieren stehend nach vorne. Seine Fellkonturen stechen so heraus, dass in der Realität dunkle und helle Stellen je in vergleichbarer Schattierung erstrahlen, sofern man die Münze mit entsprechendem Lichteinfall betrachtet. Es wird zwar nicht klar, wohin sich der Blick des Tieres richtet, aber vor seinem Gesicht hängen blättrige Zweige, welche sich als Teil des Baums ebenso über und hinter ihm fortsetzen. Anhand dessen und aufgrund der Tatsache, dass er sich so weit vor beugt, dass der Ast unter ihm bereits eine Biegung nach unten aufweist, lässt sich vermuten, dass er sich auf der Suche nach Nahrung befindet. Unter ihm ist zudem ein Nennwert von 10 Yuan niedergeschrieben, während der 99,9% Feingehalt des Silbers über ihm festgehalten wurde.
Der Panda gilt als einzig primär von pflanzlicher Ernährung lebende Bärenspezies der Welt: Berühmterweise besteht ein Großteil dieser aus Bambus, wovon der meist gutmütige und drollige Zeitgenosse fast über 40kg am Tag zu sich nimmt. Beim Durchstreifen seines natürlichen Lebensraums in den Wäldern und Bergen Chinas macht der Panda keineswegs Halt vor anderen Pflanzen – wie hier am charakteristischen Blatt des Ginkgo Baums erkennbar. Dieses sozusagen lebende Fossil ist die letzte Art einer nahezu ausgestorbenen, einst weitaus umfangreicheren Familie an vergleichbaren Gewächsen und ist wie auch der Panda alleine in China beheimatet. In der chinesischen Medizin wie auch Küche findet die Pflanze ihre Anwendung – so hilft sie zur Anregung der Aktivität im Hirn und der Regulierung des Blutdrucks, liefert aber auch als Delikatesse gehandelte Nüsse beziehungsweise Kerne, welche allerdings nur in gekochter Form bedenkenlos verzehrt werden können.
Die Kehrseite präsentiert innerhalb eines matten, äußeren Kreises das Abbild eines chinesischen Tempelgebäudes, welches vorwiegend mit seinem dreistufigen Dach auffällt. Auch das zentral herunterhängende Banner und der breite, einladende Treppenaufgang tun sich markant hervor. Die Randbeschriftungen belaufen sich auf das Prägejahr der Münze in der unteren Mitte und die Worte "Volksrepublik China" als Überschrift. Abgebildet ist die Erntegebetshalle, die erhöht auf einem Hügel auf der Rückseite des Himmelstempels in Peking liegt und seit ihrer erstmaligen Errichtung während der antiken Kaiserdynastien Chinas mehrfach wieder aufgebaut oder sogar gänzlich neu errichtet werden musste. Heute gilt sie als reine Touristenattraktion und hat ihren ehemaligen Nutzen hinter sich gelassen, auf den nur noch ihr Name Rückschluss gibt.
