1887 prägte die Prägestätte in Berlin mit dem Münzzeichen "A" Kaiserreichmünzen aus Gold, welche Wilhelm I von Preußen zeigen. Die Goldmünze wird der Nummer 246 innerhalb des Jaeger-Katalogs zugeordnet.
Kurt Jaeger war ein deutscher Numismatiker und der Autor des führenden Katalogs deutscher Münzen des 19. und 20. Jahrhunderts. 1942 veröffentlichte er seinen ersten Jaeger-Katalog der deutschen Reichsmünzen. Auf seine Einteilung und Nummerierung alter deutscher Münzen bezieht man sich bis heute.
Friedrich Wilhelm Kullrich, ein Medailleur und Münzstempelschneider, gestaltete die 20 Mark Goldmünze. Von 1871 an wurden die Münzen nach seinem ersten Entwurf gefertigt, zwischen 1873 und 1874 gab es eine leichte Überarbeitung des Designs. Danach wurden die Münzen dann in neuer Optik hergestellt – so auch die Münze des Jahrgangs 1887.
Die erste Seite präsentiert einen Perlrand, gefolgt von der umlaufenden Beschriftung "WILHELM DEUTSCHER KAISER KÖNIG V. PREUSSEN". Mittig wird der preußische König und deutsche Kaiser Wilhelm I abgebildet. Zu sehen ist er seitlich mit einer lichten Kurzhaarfrisur, Bart und einem nach rechts gerichteten Blick. Unter dem Konterfei befindet sich das Zeichen "A" der Prägestätte in Berlin.
Auf der zweiten Seite thront oben mittig die Kaiserkrone mit fliegenden Bändern. Darunter präsentiert sich der Reichsadler mit Brustschild. Es zeigt einen preußischen Adler mit Krone, welcher den Schild des Hauses Hohenzollern trägt. Umgeben ist das Ensemble von einem Zierrand aus Perlen, gefolgt von der geteilten Aufschrift "DEUTSCHES REICH". Das Ausgabejahr "1887" befindet sich am rechten Münzrand. Unten mittig steht der Nennwert von "20 MARK" mit je einem Stern vor und nach der Angabe.
Die Prägestätte in Berlin stellte 1887 5.645.176 Stück der 20 Mark Goldmünzen mit dem Abbild von Wilhelm I. von Preußen her.
Wilhelm Friedrich Ludwig von Preußen lebte von März 1797 bis März 1888. Er wurde in das Haus Hohenzollern geboren und war nicht der erstgeborene Sohn, somit eigentlich nicht für die Herrschaft vorgesehen. Daher begann Wilhelm I eine militärische Karriere und kämpfte an der Seite seines Vaters unter anderem in den Befreiungskriegen gegen Napoleon. Nach dem Tod des Vaters wurde Wilhelms Bruder Friedrich Wilhelm IV preußischer König und Wilhelm I Kronprinz, da sein Bruder keine Kinder hatte. 1858 übernahm Wilhelm I selbst die Regentschaft, da sein Bruder im Jahr zuvor erkrankte. 1861 starb Friedrich Wilhelm IV und Wilhelm I wurde offiziell König von Preußen. 1862 ernannte der König den preußischen Gesandten Otto von Bismarck zum Ministerpräsidenten und 1871 wurde Wilhelm I zum Kaiser des neu gegründeten Deutschen Reiches ausgerufen. 1888 verstarb er nach Krankheit in Berlin. Nach seinem Tod wurden mehrere Denkmäler errichtet, um an den Deutschen Kaiser zu erinnern.