Die Kaiserreichmünze des Jahrgangs 1884 zeigt die Seitenansicht von Wilhelm I von Preußen. Geprägt wurden 2.244.220 Münzen in der Prägestätte in Berlin. Die Goldmünze wird der Jaegernummer 246 zugeordnet. Kurt Jaeger war ein deutscher Numismatiker. Er lebte von 1909 bis 1975 und war Autor des führenden Katalogs deutscher Münzen des 19. und 20. Jahrhunderts. Auf seine Einteilung und Nummerierung alter deutscher Münzen bezieht man sich bis heute.
Friedrich Wilhelm Kullrich, ein Münzstempelschneider, gestaltete die 20 Mark-Goldmünze. 1859 wurde er an die Berliner Münze berufen und schnitt von da an die Stempel für preußische Münzen. Er schuf zudem die ersten Münzen für das Deutsche Reich.
Von 1871 an wurden die Münzen nach seinem ersten Entwurf gefertigt, zwischen 1873 und 1874 gab es eine leichte Überarbeitung des Designs auf der Nominalseite. Ab 1874 wurden die Münzen dann in neuer Optik hergestellt. Die abgebildete Münze des Jahrgangs 1884 entspricht demnach bereits der überarbeiteten Erscheinung.
Die Bildseite wird von einem Perlrand umschlossen, gefolgt von der umlaufenden Legende "WILHELM DEUTSCHER KAISER KÖNIG V. PREUSSEN". Mittig wird das Konterfei von Wilhelm I von Preußen gezeigt. Sein Blick ist nach rechts gerichtet und er wird mit kurzem, schütterem Haar und Bart dargestellt. Unter der Abbildung befindet sich das Kürzel der Prägestätte Berlin "A". Die Münze weist eine Randumschrift auf, welche „GOTT MIT UNS“ lautet.
Die überarbeitete Kehrseite des Jahrgangs 1884 präsentiert in der oberen Mitte am Rand der Münze die kaiserliche Krone mit fliegenden Bändern. Mittig auf der Münzfläche thront der Reichsadler mit seinem Brustschild. Es zeigt einen gekrönten preußischen Adler, welcher den Schild der Hohenzollern trägt. Umgeben ist das Motiv von der geteilten Aufschrift "DEUTSCHES REICH", dem Ausgabejahr "1884" und dem Nennwert von "20 MARK". Zudem ist der Münzrand mit einer feinen Perlung verziert.
Wilhelm Friedrich Ludwig von Preußen lebte von März 1797 bis März 1888. Er war von 1861 bis 1888 König von Preußen und von 1871 bis zu seinem Tod im Jahr 1888 der erste deutsche Kaiser. Unter der Herrschaft von Wilhelm I kam es zu verschiedenen Reformen – darunter beispielsweise die Heeresreform, die Verfassungsreform und die Bildungsreform. Die Verfassungsreform stärkte die legislative Kontrolle und Preußen wurde dadurch zu einer konstitutionellen Monarchie. Die Heeresreform führte zu einer Modernisierung und Verbesserung der militärischen Kapazitäten Preußens und die Bildungsreform wiederum war die Basis für ein strukturiertes, neues und fortschrittliches Bildungssystem.