Während des Deutschen Kaiserreichs wurden 20 Mark-Goldmünzen geprägt. Die Münzen des Jahrgangs 1877 zeigen den ehemaligen König von Preußen und Kaiser des Deutschen Reichs Wilhelm I von Preußen. Die Goldmünze wird der Jaegernummer 246 zugeordnet. Kurt Jaeger war ein deutscher Numismatiker und der Autor des noch immer führenden Katalogs deutscher Münzen des 19. und 20. Jahrhunderts.
Der Entwurf der deutschen Goldmünze wurde von Friedrich Wilhelm Kullrich in Berlin gefertigt und zwischen 1873 und 1874 leicht überarbeitet.
Die Motivseite blieb unverändert. Sie zeigt einen Perlrand, gefolgt von der Beschriftung "WILHELM DEUTSCHER KAISER KÖNIG V. PREUSSEN", welche der Rundung der Münze folgt. Mittig wurde das seitliche Porträt von Wilhelm I platziert. Wilhelm trägt kurze, lichte Haare und Bart, er schaut nach rechts und unter der Abbildung befindet sich das Zeichen "A" der Prägestätte in Berlin. Die Münzprägestätte in Berlin ist bis heute tätig. Ihr Münzzeichen verwendet sie bereits seit 1750.
Die Kehrseite der 20 Mark Goldmünze sieht nach der gestalterischen Überarbeitung wie folgt aus: Auf einen Zierrand aus Perlen folgt die geteilte Aufschrift "DEUTSCHES REICH". Links ist demnach "DEUTSCHES" und rechts "REICH" zu lesen. Oben mittig ist die Kaiserkrone mit fliegenden Bändern dargestellt. Darunter folgt der Reichsadler. In seiner Mitte befindet sich ein Brustschild. Es zeigt einen gekrönten preußischen Adler, welcher den Schild der Hohenzollern trägt. Das Ausgabejahr "1877" befindet sich am rechten Münzrand. Unten mittig steht der Nennwert von "20 MARK" mit je einem Stern vor und nach der Angabe. Das Design vor 1874 gab den Nennwert durch die Abkürzung "20 M." an. Die Münze weist zusätzlich eine Randumschrift auf, welche „GOTT MIT UNS“ lautet.
Wilhelm Friedrich Ludwig von Preußen lebte von März 1797 bis März 1888. Er wurde in das Haus Hohenzollern geboren. 1829 begann er eine reine Vernunftehe mit Prinzessin Augusta von Sachsen-Weimar-Eisenach. Die beiden hatten zwei gemeinsame Kinder. Ihr Sohn war Friedrich Wilhelm, der spätere Kaiser Friedrich III. und Tochter Luise, die zukünftige Großherzogin von Baden. 1861 wurde Wilhelm I offiziell König von Preußen und 1871 wurde er zudem zum Kaiser des neu gegründeten Deutschen Reichs ausgerufen. 1888 verstarb Wilhelm nach Krankheit in Berlin.