20 Mark Goldmünzen aus Hessen zeigen im Ausgabejahr 1874 den damaligen Großherzog Ludwig den Dritten. Die Prägestätte Darmstadt, mit dem Kürzel "H", prägte 134.192 Stück dieser Umlaufmünzen und Kurt Jaeger listete sie in seinem numismatischen Werk unter der Jaegernummer 217.
Christian Schnitzspahn, ab 1858 Hof- und Münzgraveur in Darmstadt, entwarf die Bildseite der Münze aus dem Deutschen Kaiserreich. Er verewigte mittig Ludwig III in einem nach rechts ausgerichteten Konterfei. Der Herrscher wird mit Schnurrbart und kurzem Haar dargestellt. Unter ihm befindet sich das "H"-Münzzeichen der Prägestätte, welchem eine Umschrift folgt. Diese nennt den Namen und den Titel des Großherzogs "LUDWIG III GROSHERZOG VON HESSEN". Umgeben wird die Münzseite von einer feinen Zierperlung als Begrenzung zum Münzrand, welcher wiederum die Inschrift "GOTT MIT UNS" trägt.
Die Kehrseite der Goldmünze weist ebenfalls einen Perlrand auf, gefolgt von der Beschriftung "DEUTSCHES REICH", dem Ausgabejahr 1874 und dem Nennwert von "20 MARK". Mittig wird ein Reichsadler mit gespreizten Flügeln dargestellt. In seiner Mitte befindet sich ein Brustschild. Es zeigt einen preußischen Adler mit Krone auf dem Kopf, welcher den Schild der Hohenzollern trägt. Über dem Reichsadler schwebt die Kaiserkrone mit fliegenden Bändern.
Ludwig war der älteste Sohn von Großherzog Ludwig II. Im Zuge der Märzrevolution und der damit verbundenen Abdankung seines Vaters kam er 1848 an die Macht. Nach dem verlorenen Krieg mit Österreich gegen Preußen musste er territoriale Einbußen und den Beitritt Oberhessens zum Norddeutschen Bund hinnehmen. Nach seiner zweiten Hochzeit 1868 zog Ludwig sich immer weiter aus der Öffentlichkeit zurück und überließ seine Aufgaben überwiegend seinem Neffen Ludwig IV. 1877 verstarb Ludwig III.