Die Münzstätte in Stuttgart prägte in Zusammenarbeit mit Prof. Christian Schnitzspahn goldene Umlaufmünzen. Das hier gezeigte Original aus der Kaiserzeit Deutschlands wurde im Jahr 1876 insgesamt 359.417-mal geprägt. Ein bis heute wichtiges numismatisches Hilfsmittel zur Bestimmung einer Kaiserreichmünze ist das Buch "Die deutschen Münzen seit 1871" von Kurt Jaeger, in welchem diese Münze unter der Nummer 293 zu finden ist.
Die Bildseite besticht neben einem feinen Perlrand entlang den Rundungen, auch durch das Antlitz des Königs von Württemberg. Sein Name "KARL KOENIG VON WUERTTEMBERG" ist Bestandteil der Legende, sowie das Prägezeichen "F" der Münzprägestätte Stuttgart. Sein Kopf ist hier nach rechts gewandt, die Gesichtsbehaarung reicht vom Schnurrbart über die Backen und das Kinn.
Die Wertseite präsentiert das kaiserliche Wappen in der Mitte der Münze, welches von der Legende "DEUTSCHES REICH 1876 20 MARK“, sowie von zwei kleinen Sternen neben dem Nennwert umkreist wird. Das Kaiserwappen zeigt die Kaiserkrone mit abfliegenden Bändern sowie das Wappentier in Form des Reichsadlers. Seine Schwingen spreizt er vom Körper weg, den stilisierten Schwanz richtet er auf den Nominalwert. Um seinen Hals und um den Schild in seiner Mitte ist die Kette des Schwarzen Adlerordens mit Malteserkreuz angeordnet. Der Schild ist mit dem Wappen Preußens versehen. Hierauf sind ein weiterer Adler, diesmal gekrönt, sowie die Reichsinsignien Zepter und Apfel in seinen Klauen zu sehen. Auch dieser Raubvogel präsentiert ein Schild. Hier ist es das Familienwappen der Hohenzollern.
Die Herrschaft unter König Karl war durch einen rasanten wirtschaftlichen Aufstieg geprägt. Dies war möglich, da seine Minister in Folge des Beitritts zum Deutschen Reich 1871 die Verwaltung der Post, der Telegraphen, der Eisenbahnen und die besondere Besteuerung des Biers und Branntweins in Württemberg fortführten.