In Deutschland zur Zeit des Kaiserreichs von 1871 bis 1918 wurden Münzen aus Gold als offizielles Umlaufgeld ausgegeben, deren Bildseiten eine Darstellung der jeweiligen Herrscher der Länder zierten. Heute sind diese Münzen bei Sammlern und Anlegern sehr gefragt. Diese 20 Mark Münze stammt aus dem Jahr 1894, trägt die Jaeger-Nummer 189 und wurde 400.000-mal aufgelegt. Verantwortlich für die Herstellung war die Münzprägeanstalt in Karlsruhe.
Die Bildseite dieser Goldmünze ziert das Antlitz von Großherzog Friedrich. Das Porträt wird von einer feinen Perlung zur Zierde entlang des Münzrands, sowie der Umschrift "FRIEDRICH GROSHERZOG VON BADEN" und dem Prägezeichen "G" der Münzstätte Karlsruhe eingefasst. Der Herrscher trägt einen markanten Vollbart, zur Seite gelegte Haare und blickt ruhig drein.
Die Darstellung in der Mitte der Wertseite ist ein Reichsadler, über dessen Kopf sich die Reichskrone mit wehenden Bändern erhebt. Im Vergleich zu den Vorjahren wurde die Darstellung des Wappentiers vergrößert. Seine Flügel reichen nun bis an die Münzlegende heran. Auf seiner Brust prangt ein Schild. Dieser zeigt ebenfalls einen Adler. Er hält die herrschaftlichen Insignien Zepter und Apfel und auf seiner Brust ruht der Schild der Hohenzollern. Umlaufend liest sich "DEUTSCHES REICH 1894 20 MARK".
Friedrich Wilhelm Ludwig galt als liberaler Herrscher, der dennoch als Verfechter der konstitutionellen Monarchie galt. Zu seine größten Errungenschaften zählt die Schaffung der Grundlage des wirtschaftlichen Wohlstands im Südwesten Deutschlands. Dies wurde vor allem durch den Ausbau der Wasserwege, sowie des Eisenbahnnetzes entsprechend den Anforderungen der Industrialisierung erreicht. Mannheim avanciert so beispielsweise zu einem Zentrum der Industrie, dessen Bedeutung über die Jahrzehnte noch weiter zugenommen hat.