Die hier gezeigten Kaiserreichmünzen aus einer Gold-Kupfer-Legierung waren bereits im Umlauf und stammen aus dem Jahr 1896. Zu sehen ist Hessens letzter Großherzog. Die Münze Berlin prägte 15.000 Stück der 20 Mark Münzen und Kurt Jaeger ordnete sie der Jaegernummer 225 zu.
Der Entwurf zur Bildseite stammt vom Bildhauer Uhlmann. Mittig befindet sich das Konterfei von Großherzog Ernst Ludwig. Er blickt nach links, trägt einen dezenten Schnurrbart sowie kurze Haare im Scheitel zur Seite gelegt. Umgeben wird das Abbild durch die rund verlaufende Umschrift "ERNST LUDWIG GROSHERZOG VON HESSEN", gefolgt vom Münzzeichen "A" der Prägestätte Berlin. Zum Münzrand hin wird die Motivseite von einer Zierperlung umgeben und der Münzrand weist die Inschrift "GOTT MIT UNS" auf.
Ein Perlkreis zieht sich um die Wertseite. Dieser Verzierung schließt sich die Schrift "DEUTSCHES REICH" an, welche mittig durch die Kaiserkrone unterbrochen wird. Das Ausgabejahr "1896" wird rechts angegeben und der Nennwert von "20 MARK" steht unten mittig zwischen zwei Sternen. Die Abbildung in der Münzmitte zeigt die Kaiserkrone, dargestellt mit fliegenden Bändern und den Reichsadler, über dessen Haupt sie thront. Der Vogel trägt auf Höhe der Brust die Kette des schwarzen Adlerordens, welche einen Wappenschild umringt. Der Schild zeigt einen gekrönten preußischen Adler, welcher das Familienwappen der Hohenzollern präsentiert.
Im Jahr 1892 mit gerade einmal 23 Jahren wurde Ernst Ludwig von Hessen zum Großherzog ernannt. Davor erhielt er eine militärische Grundausbildung, bevor er sein Jurastudium in Leipzig begann. Es folgte eine Offiziersausbildung in Potsdam, welche bis zum Tod seines Vaters Großherzog Ludwig IV dauert. Ernst Ludwigs Interesse galt der Musik, dem Theater und dem Tanz. Während seiner Regentschaft entstand der Neubau des Hessischen Landesmuseums in Darmstadt und er gründete gemeinsam mit dem Verleger Alexander Koch die Künstlerkolonie Darmstadt auf der Mathildenhöhe. Nach der Revolution 1918 wurde der Volksstaat Hessen ausgerufen. Ernst Ludwig konnte mit seiner Familie jedoch weiterhin in seinem Palais in Darmstadt wohnen und auch Schloss Wolfsgarten blieb ihm erhalten.