Goldmünze 10 Mark "Wilhelm I." 1883-A J.245 (Preußen)

Während des Deutschen Kaiserreichs wurden 10 Mark-Goldmünzen geprägt – die Münzen des Jahrgangs 1883 zeigen den ehemaligen König von Preußen und Kaiser des Deutschen Reichs Wilhelm I. Die Goldmünzen werden der Jaegernummer 245 zugeordnet und sind im Katalog deutscher Münzen des 19. und 20. Jahrhunderts von Kurt Jaeger aufgeführt. 13.213 dieser Münzen wurden in Berlin geprägt.

Auf der Motivseite befindet sich am Rand des Designs eine Perlverzierung. Auf diese folgt die umlaufende Legende "WILHELM DEUTSCHER KAISER KÖNIG V. PREUSSEN". Mittig präsentiert sich eine Seitenansicht von Wilhelm I mit Bart und schütterem Haar. Unter dem Konterfei befindet sich das Kürzel "A" der Prägestätte in Berlin, welche noch bis heute tätig ist. Der Rand der Münze ist mit Arabesken verziert. Dabei handelt es sich um eine künstlerische Darstellung von Ranken.

Die Wertseite zeigt ebenfalls die Zierperlung am Münzrand. Zu sehen ist zudem die Beschriftung "DEUTSCHES REICH". Die Aufschrift wird durch den mittig platzierten Reichsadler in zwei Hälften gespalten. Die Adlerabbildung wurde an das Wappen des Heiligen Römischen Reichs Deutscher Nation angelehnt. Der Reichsadler selbst wird durch eine Kaiserkrone mit fliegenden Bändern über seinem Haupt gekrönt. Der Brustschild des Adlers zeigt einen preußischen Adler mit Krone. Er präsentiert den Schild der Hohenzollern. Der gesamte Brustschild des Reichsadlers wird von einer Kette mit dem Kreuz des Schwarzen Adlerordens eingerahmt. Das Ausgabejahr "1883" befindet sich am rechten Münzrand. Bei Münzen des ersten Entwurfes wurde das Ausgabejahr unten mittig angegeben. Der Nennwert wird von einem Stern vor und einem weiteren nach der Angabe eingerahmt. Der Nennwert "10 MARK" steht mittig unten am Münzrand. Das Design der Kehrseite stammt von Friedrich Wilhelm Kullrich.

Wilhelm Friedrich Ludwig von Preußen lebte von März 1797 bis März 1888. Er wurde in das Haus Hohenzollern geboren. 1829 heiratete er Prinzessin Augusta von Sachsen-Weimar-Eisenach. Diese Verbindung galt als reine Vernunftsehe. Die politischen Ansichten des Paares waren sehr konträr – Augusta war dem Liberalismus zugetan wohingegen Wilhelm diesen ablehnte. Zeitweise lebten die beiden im kurfürstlichen Schloss in Koblenz und durch Augustas Ansichten verkehrten am Hof auch liberale Gelehrte. Wilhelm nahm daher nach und nach eine gemäßigtere Haltung gegenüber dem Liberalismus ein. 1861 bestieg Wilhelm I den preußischen Thron, 1871 wurde er zudem deutscher Kaiser und 1888 verstarb er nach Krankheit in Berlin.