Goldmünze 10 Mark "Wilhelm I." 1878-A J.245 (Preußen)

Während des Deutschen Kaiserreichs wurden 10 Mark-Goldmünzen geprägt – die Münzen des Jahrgangs 1878 zeigen den ehemaligen König von Preußen und Kaiser des Deutschen Reichs Wilhelm I. Die Goldmünzen werden der Jaegernummer 245 zugeordnet und sind im Katalog deutscher Münzen des 19. und 20. Jahrhunderts von Kurt Jaeger aufgeführt.

Die Motivseite wurde von Emil Weigand entworfen und mit einer feinen Zierperlung am Münzrand verziert. Es folgt die Aufschrift "WILHELM DEUTSCHER KAISER KÖNIG V. PREUSSEN" in Großbuchstaben. Mittig befindet sich ein Konterfei des Königs von Preußen und deutschen Kaisers Wilhelm I. Er schaut nach rechts, trägt eine Kurzhaarfrisur und einen Vollbart. Unter der Abbildung des Kaisers befindet sich das Kürzel "A" der Prägestätte Berlin.

Die Wertseite zeigt ebenfalls eine Zierperlung um die gesamte Münzfläche. Gestaltet wurde sie jedoch von Friedrich Wilhelm Kullrich. Am Münzrand befindet sich die Beschriftung "DEUTSCHES REICH". Sie wird durch den mittig platzierten Reichsadler und die darüber thronende Kaiserkrone in zwei Hälften gespalten – ein Wort steht links und eines rechts am Münzrand. Die Adlerabbildung wurde an das Wappen des Heiligen Römischen Reichs Deutscher Nation angelehnt. Der Brustschild des Adlers zeigt einen preußischen Adler, welcher eine Krone auf dem Kopf trägt. Er präsentiert den Schild der Hohenzollern. Der gesamte Brustschild des Reichsadlers wird von einer Kette mit dem Kreuz des Schwarzen Adlerordens eingerahmt. Das Ausgabejahr "1878" befindet sich am rechten Münzrand. Der Nennwert wird von einem Stern vor und einem weiteren nach der Angabe eingerahmt. Der Nennwert "10 MARK" steht mittig unten am Münzrand.

Wilhelm Friedrich Ludwig von Preußen lebte von März 1797 bis März 1888. Er wurde in das Haus Hohenzollern geboren. 1829 heiratete er Prinzessin Augusta von Sachsen-Weimar-Eisenach. Die Ehe galt als reine Vernunftsehe und die politischen Ansichten des Paares waren zudem sehr konträr. Augusta war dem Liberalismus gegenüber positiv gestimmt und Wilhelm lehnte ihn jedoch ab. Zwischen 1848 und 1858 lebten die beiden im kurfürstlichen Schloss in Koblenz. Aufgrund Augustas Ansichten verkehrten am Hof auch liberale Gelehrte. Wilhelm nahm daher nach und nach eine gemäßigtere Haltung gegenüber Liberalismus ein. 1861 wurde Wilhelm I König von Preußen und 1871 zudem deutscher Kaiser. 1888 verstarb er nach Krankheit in Berlin. Nach seinem Tod wurden mehrere Denkmäler errichtet, beispielsweise auch das Denkmal am Deutschen Eck in Koblenz.