Die abgebildete 10 Mark-Goldmünze kommt aus dem Deutschen Kaiserreich. Es handelt sich um eine originale Umlaufmünze dieser Zeit. Sie wurde während der Herrschaft von Wilhelm I von Preußen hergestellt und zeigt sein Abbild. Die Goldmünze ist im Katalog deutscher Münzen des 19. und 20. Jahrhunderts von Kurt Jaeger aufgeführt. Nach seiner Einteilung gehört sie der Jaegernummer 242 an.
Die Motivseite wurde vom deutschen Medailleur Emil Weigand gestaltet. Von außen beginnend wird zuerst ein Zierkranz aus einer feinen Perlung am Münzrand dargestellt. Es folgt die Legende "WILHELM DEUTSCHER KAISER KÖNIG V. PREUSSEN". In der Mitte befindet sich schließlich das Porträt von Wilhelm I. Der Kaiser trägt kurze Haare und Bart. Unter der Abbildung befindet sich das Zeichen "B" der Prägestätte Hannover.
Die Prägung eines Perlkreises am Münzrand wird auch auf der Kehrseite stilsicher weitergeführt. Bei der Beschriftung der Nominalseite wird das Jahr der Ausgabe "1872" und die Epoche „DEUTSCHES REICH“ genannt. Der Nominalwert von "10 MARK" ist links und rechts durch zwei kleine Sterne begrenzt. Der Reichsadler ist dem Wappen des Heiligen Römischen Reichs Deutscher Nation nachempfunden. Bei dieser Interpretation des Motivs prägte man zusätzlich eine, über dem Kopf des Tiers schwebende, Kaiserkrone. In Ergänzung hierzu wurden an der linken und rechten Seite der Krone wehende Stoffbahnen angebracht. Diese sollen den Anschein erwecken den Reichsadler bewahrend zu umschließen. Innerhalb der Abbildung des Reichsadlers wurde zusätzlich ein weiterer Schild integriert, der in der Mitte des Motivs prangt. Der dort abgebildete preußische Reichsadler hält ebenfalls einen Schild. Auf diesem ist das Wappen der Hohenzollern zu sehen.
Die Prägestätte B (Hannover) prägte 1.392.582 Stück dieser Münzen.
Wilhelm Friedrich Ludwig von Preußen war von 1861 bis 1888 König von Preußen und von 1871 bis 1888 der erste deutsche Kaiser. Wilhelms Herrschaft war unter anderem durch seine politische Partnerschaft zum ersten deutschen Kanzler Otto von Bismarck geprägt. Die beiden ergänzten sich, da Bismarck für die Manipulation der politischen Kräfte und seine eiserne Entschlossenheit, seine Ziele zu erreichen, stand. Während Wilhelm ihm vertraute, eine überwiegend repräsentative Rolle übernahm und Bismarck in seinen Entscheidungen unterstützte. 1888 starb Wilhelm I von Preußen.