König Ludwig der Zweite von Bayern wurde auf 10 Mark Goldmünzen des Kaiserreichs abgebildet. Diese alten Umlaufmünzen sind im Jaeger-Katalog aufgeführt und der Nummer 196 zugeordnet. Kurt Jaeger war ein deutscher Numismatiker, der sich mit den deutschen Münzen des 19. und 20. Jahrhunderts beschäftigte.
Die erste Seite der deutschen Goldmünze zeigt das königliche Abbild von Ludwig II dem König von Bayern. Er wird als junger Mann gezeigt und trägt wellige, zurück gekämmte Haare. Sein Bart erstreckt sich über die Fläche oberhalb seiner Oberlippe und um sein Kinn. Umgeben ist er von der Nennung seines Namens "LUDWIG II" und seines Titels "KOENIG V. BAYERN". Unter ihm wurde das Münzzeichen "D" von der Prägestätte München angebracht. Umgeben werden alle Gestaltungselemente von einer feinen Zierperlung am Münzrand. Der eigentliche Münzrand wurde mit Arabesken versehen.
Die Kehrseite zeigt denselben Perlenrand, wie er auch auf der Bildseite zu finden ist. Oben in der Mitte befindet sich die Kaiserkrone mit wehenden Bändern. Diese unterteilt die Aufschrift "DEUTSCHES REICH" in zwei Hälften – links am Münzrand steht "DEUTSCHES" und rechts "REICH". Mittig wird ein Reichsadler mit gespreizten Schwingen dargestellt. In seiner Mitte befindet sich ein Brustschild. Es zeigt einen preußischen Adler mit Krone auf dem Kopf, welcher den Schild der Hohenzollern trägt. Das Ausgabejahr "1880" befindet sich am rechten Rand der Münze. Der Nennwert von "10 MARK" wird von je einem Stern auf jeder Seite eingerahmt und befindet sich unterhalb der Schwanzfedern des Adlers am Münzrand.
Die Münchner Prägestätte fertigte 299.200 Münzen des Jahrgangs 1880 an.
Ludwig Otto Friedrich Wilhelm von Bayern wurde 1845 in das Haus Wittelsbach geboren. Schon als Kind entwickelte Ludwig ein großes Interesse an Literatur und Baukunst, später zeigte er beispielsweise großes Interesse an den Werken von Richard Wagner. Zudem entwickelte er einen Hang zur Selbstverherrlichung und Hochmut. 1864 verstarb der Vater Ludwigs II plötzlich und der 18-jährige Kronprinz wurde unvorbereitet zum König von Bayern. Sein Lebensinhalt war die Kunst und er verschrieb sich diverser Bauprojekte. Beispiele hierfür sind Neuschwanstein und Herrenchiemsee. Diese Bauten stürzten die Krone in erhebliche finanzielle Schwierigkeiten. Er häufte immer mehr Schulden an und seine persönliche Krise entwickelte sich 1886 langsam zu einer Staatskrise. Ludwig wurde vom Psychiater Bernhard von Gudden als psychisch erkrankt und regierungsunfähig erklärt und daraufhin abgesetzt. Den einstigen König nahm man in Gewahrsam und brachte ihn nach Schloss Berg am Starnberger See. Dort unternahmen er und Gudden abends einen Spaziergang zu zweit am Ufer des Sees. Beide fand man Stunden später tot im Wasser. Was genau geschehen war, ist bis heute nicht geklärt.