1878 stellte die Prägestätte München (D) 637.876 Exemplare von Kaiserreichmünzen aus Gold mit dem Abbild von Ludwig II (Bayern) her. Diese Goldmünzen werden der Jaegernummer 196 zugeordnet.
Kurt Jaeger war ein deutscher Numismatiker und der Autor des führenden Katalogs deutscher Münzen des 19. und 20. Jahrhunderts. Er lebte von 1909 bis 1975. Auf seine Einteilung und Nummerierung alter deutscher Münzen bezieht man sich bis heute.
Die Bildseite gestaltete Johann Adam Ries. Er selbst war ein deutscher Medailleur, Münzgraveur und Grafiker. Ries entwarf einen Zierkranz, welche die gesamte Münze umgibt und dem Rand dieser folgt. Danach befindet sich die Beschriftung "LUDWIG II KOENIG V. BAYERN". Unten mittig steht zudem ein "D" als Kennzeichnung der Prägestätte in München. Mittig ist ein junger Mann zu sehen. Es handelt sich um den bayerischen König Ludwig II mit zurück gekämmten welligen Haaren. Er trägt außerdem einen Kinnbart und einen Schnauzbart.
Die Wertseite wurde von Friedrich Wilhelm Kullrich entworfen. Sie zeigt eine Abbildung des Reichsadlers, welche an das Wappen des Heiligen Römischen Reichs Deutscher Nation angelehnt wurde. Er hat seine Flügel weit ausgebreitet. Über dem Raubvogel thront eine Kaiserkrone mit fliegenden Bändern. Der Reichsadler trägt einen Brustschild, welcher einen preußischen Adler mit Krone zeigt. Dieser präsentiert den Schild des Hauses Hohenzollern. Der gesamte Brustschild des Reichsadlers wird von einer Kette mit dem Kreuz des Schwarzen Adlerordens eingerahmt. Zu sehen ist zudem die Beschriftung "DEUTSCHES REICH". Das Ausgabejahr "1878" befindet sich am rechten Münzrand. Der Nennwert wird von einem Stern vor und einem weiteren nach der Angabe eingerahmt. Der Nennwert "10 MARK" steht mittig unten am Münzrand.
1806 wurde das Königreich Bayern geschaffen und mit König Maximilian I. ein König ernannt. 1818 wurde die konstitutionelle Monarchie in Bayern eingeführt. Nach dem Tod seines Vaters, König Maximilian II. (1811-1864), gelangte Ludwig II. im Alter von 18 Jahren auf den bayerischen Thron. Er war jung, unreif und unerfahren. In seiner Rolle als König ging er nie voll auf und flüchtete sich zeitweise in eine Traumwelt. Seine gigantischen Bauvorhaben, beispielsweise die Schlösser Linderhof, Neuschwanstein, Herrenchiemsee, trieben ihn letzten Endes in die Verschuldung. Als der König vor der Insolvenz stand, entmachtete ihn das bayerische Kabinett. Er wurde per Gutachten als verrückt erklärt und auf Schloss Berg am Starnberger See gebracht. 1886 wurde Ludwig tot im Starnberger See aufgefunden. Die genauen Umstände blieben jedoch ungeklärt.