Die Kaiserreichmünze aus Gold mit dem Abbild von Ludwig II König von Bayern aus dem Jahr 1873 wurde in der Prägestätte München (D) 1.198.125 mal geprägt. Sie gehört der Jaegernummer 193 an. Kurt Jaeger ist der Autor eines Katalogs deutscher Münzen des 19. und 20. Jahrhunderts.
Umgeben wird die Münze von einem Kranz aus kleinen Perlen, welcher eine Begrenzung zum Münzrand darstellt. Links folgt der Schriftzug "LUDWIG II" und rechts steht "KOENIG V. BAYERN". Mittig befindet sich das Abbild des Königs. Ludwig sieht jung aus, er schaut nach rechts und trägt seine mittellangen, welligen Haare nach hinten gekämmt. Zudem wird er mit Schnauz- und Kinnbart abgebildet. Unter seinem Konterfei befindet sich das Zeichen "D" der Prägestätte.
Die Münzkehrseite zeigt ebenfalls einen Perlkreis entlang des Münzrands. Dieser wurde analog zur Motivseite gestaltet. Die Umschrift der Wertseite lautet "DEUTSCHES REICH". Das Ausgabejahr "1873" und der Nominalwert von "10 M." (10 Mark) sind in der unteren Hälfte der Münze verortet. Mittig befindet sich die Abbildung des Reichsadlers und der darüber liegenden Kaiserkrone. Die Krone schwebt über dem Kopf des gefederten Tieres und zeigt zwei zusätzlich angebrachte Stoffbänder. Der Reichsadler präsentiert sein prächtiges Federkleid und die messerscharfen Klauen. Auf Höhe der Brust wird ein Wappenschild gezeigt, welcher einen gekrönten preußischen Adler und einen weiteren Wappenschild präsentiert. Bei dem zweiten Wappenschild handelt es sich um das Familienwappen der Hohenzollern.
1845 wurde Ludwig als erster Sohn von Kronprinz Maximilian in Schloss Nymphenburg bei München geboren. 1864 vestarb Ludwigs Vater, mittlerweile König von Bayern, unerwartet nach kurzer Krankheit. Ludwig II. König von Bayern folgte ihm auf den Thron. 1866 entwickelte sich der Konflikt zwischen Österreich und Preußen zum "Deutschen Krieg", in dessen Folge Bayern ein Bündnis mit Preußen schließen musste. 1870 begann der Krieg zwischen Deutschland und Frankreich. Der König stand auch hier zum Bündnis mit Preußen. Ludwig veranlasste diverse Bauten und Umbauten als eine Art Leidenschaft von ihm, wodurch er sich und das Königshaus verschuldete. 1886 wurde er aufgrund eines ärztlichen Gutachtens als geisteskrank erklärt und entmündigt. Er galt als regierungsunfähig und Prinz Luitpold von Bayern übernahm die Regentschaft.
Ludwig selbst wurde auf Schloss Neuschwanstein gefangen genommen und auf Schloss Berg interniert. Dort fand er durch ungeklärte Umstände im Starnberger See den Tod, zusammen mit dem Psychiater von Gudden, welcher das ärztliche Gutachten des Königs erstellt hatte. König Ludwig wurde in der Gruft der Münchner Michaelskirche beigesetzt.