Während des Deutschen Kaiserreichs von 1871 bis 1918 wurden Goldmünzen geprägt, welche amtierende Monarchen zeigten. Die abgebildete 10 Mark-Goldmünze kommt aus dem Ausgabejahr 1873 und sie zeigt den Großherzog von Mecklenburg-Strelitz, Friedrich Wilhelm. Die Goldmünze wird der Jaegernummer 235 zugeordnet und ist im Katalog deutscher Münzen des 19. und 20. Jahrhunderts von Kurt Jaeger aufgeführt.

Die Motivseite zeigt Friedrich Wilhelm mit nach links gewandtem Blick. Er wird mit Backen- und Oberlippenbart dargestellt. Zudem trägt er seine mittel langen Haare in einem leichten Seitenscheitel und mit lockigen Haarspitzen. Er wird von der Umschrift "FRIEDRICH WILH. V.G.G. GROSSH. V. MECKLENB. STREL." eingerahmt und unter seinem Portrait befindet sich ein "A" als Hinweis auf die Prägestätte Berlin. Zum Münzrand hin wird das Motiv von einer feinen Zierperlung begrenzt.

Die Wertseite präsentiert eine Abbildung des Reichsadlers, welche optisch an das Wappen des Heiligen Römischen Reichs Deutscher Nation angelehnt wurde. Über dem Raubvogel mit geöffneten Flügeln schwebt eine Kaiserkrone mit fliegenden Bändern, welche sich nach links und rechts über die Schwingen des Adlers erstrecken. Der Reichsadler trägt einen Brustschild, welcher einen preußischen Adler mit Krone zeigt. Dieser Adler präsentiert wiederum das Wappen des Hauses Hohenzollern. Zu sehen ist zudem die Beschriftung "DEUTSCHES REICH". Die Aufschrift wird durch die Kaiserkrone am oberen Münzrand in zwei Hälften aufgeteilt. Das Ausgabejahr "1873" befindet sich am unteren Münzrand und wird durch die Schwanzfedern des Vogels in der Mitte unterteilt. Der Nennwert beträgt 10 Mark, wobei sich unter der linken Klaue die "10" und unter der rechten ein "M." befinden. Das gesamte Design wird ebenfalls von einer Zierperlung umkreist.

Friedrich Wilhelm (II.) lebte von 1819 bis 1904 und war zwischen 1860 bis zu seinem Tod der Großherzog von Mecklenburg-Strelitz. Friedrichs Vater hieß ebenfalls Friedrich Wilhelm, was den Großherzog eigentlich zu Friedrich Wilhelm II macht. Durch einen alten Fehler der mecklenburgischen Regentenzählung taucht sein Name in der Literatur jedoch meist ohne dynastische Zählung auf.